Laktoseintolleranz-->Rückenschmerzen?

[Melanie]

Hallo,
ich weiß seit ca 9 Monaten, dass ich eine Laktoseunverträglichkeit hab. Daher soll eine chronische Sinusitis erklärbar gewesen sein. Jedenfalls leide ich seit ca 1/2 Jahr immer wieder unter starken Rückenschmerzen, Hexenschussartig.
Ich war auch schon in Behandlung, nach langem hinund her (ich bin erst 19, also wollte kein Arzt an eine wirkliche Bandscheibenproblematik glauben), hat man bei mir zwei Bandscheibenvorwölbungen (extremer Art) fest gestellt.
Seit einigen Tagen ist es wieder ganz schlimm geworden.
Letztens hab ich gelesen, dass auch so etwas von der LI kommen kann, wenn man sich nicht an eine Laktosediät hält.
(ich gebe ja zu, dass es ab und an, vor allem wenn man mit Freunden unterwegs ist,wie letztes Wochenende, zu schwer für mich war/ist, mich an die "Vorschriften" zu halten, weil ich auch nicht wirklich daran geglaubt hab)
Hat jemand davon schonmal was gehört?
Ich wäre echt für jeden Rat dankbar.

LG
Melanie

[Aeryn]

Hallo Melanie,

erstmal herzlich willkommen.

Wenn Du hier vielleicht schon etwas in den diversen Threads gestöbert hast, fällt Dir sicherlich auf, daß jeder Betroffene unter verschiedenen Symptomen leidet (Durchfall, Hauterscheinungen, Depressionen und und und). Deshalb ist es natürlich gut möglich, daß Du bei Deiner LI auch unter Rückenschmerzen leidest.

Kürzlich hatten wir hier schon mal einen ähnlichen Erfahrungsaustausch. Das findest Du hier:

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1713&sid=

Lies Dich doch mal durch, dann wirst Du sehen, daß hier im Forum auch einige unter Rückenproblemen/Hexenschuß leiden oder litten.

Deine Rückenschmerzen können also mit Deiner LI in Zusammenhang stehen, es kann aber natürlich auch eine andere Ursache vorliegen. Kannst Du denn einen zeitlichen Zusammenhang mit Deinen "Diätverstößen" erkennen? Bist Du in physiotherapeutscher Behandlung? Und was ist aus Deiner chronischen Sinusitis geworden?

Liebe Grüße,
Aeryn

[Melanie]

Hallo,
ersteinmal Danke für die schnelle Antwort, ich hab mich so durchgewurschtelt auf den Seiten...
Also nachdem ich versucht habkeine Laktose mehr zu mir zu nehmen (vor allem am Anfang viel mir oftmals erst nach einiger Zeit auf, wo das Zeug alles so drin ist), hab ich noch einmal eine fette Erkältung bakommen, danach nicht mehr, jedenfalls nicht unnatürlich oft, wei vorher (die wollte einfach nicht weggehen), was mir meine HNO-Ärztin als "normal" erklärt hat.
So richtig ne Verbindung ziehen konnte ich bisher eigentlich nicht wirklich, man könnte es so auslegen, muss aber nicht... Diesmal könnte ich mir es allerdings vorstellen. Es war mir nämlich am WE echt über, die ganze Zeit darauf zu achten, was ich esse, noch dazu weil ich nie wirklich diese "typischen" Symptome (Durchfall) gespürt hab, manchmal Magenkrämpfe und Blähungen, aber auch nur selten (zumindest seitdem ich aufgehört hab ne Packung Quark am Tag und Müsli-mit Milch- zu essen...wird also schon was dran sein).
Ich hab einfach gedacht, es geht in Maßen...
Mittlerweile kann ich mich auch wieder einigermaßen normal bewegen, mein Physiotherapeut meinte Verspannungen höchsten Grades...
So. Alle Achtung, wer bis hier noch gelesen hat!
Ich weiß echt nicht, ob ich nun daran glauben soll, dass dies von der Laktose, oder einfach von zu viel rennen/laufen und lange sitzen kommt, oder beides?
Meine Hausärztin wollte jedenfalls nicht daran glauben - hatte auch nix anderes erwartet.
Ach so, anzumerken wäre noch, dass ich zwar immer schon so ein bisschen Rückenprobleme hatte, aber das es erst richtig schlimme Fälle gab, nachdem ich schon weniger - keine laktode gegessen hab... (schon wieder so ne Verquerung)
Alles ziemlich komisch
LG
Melanie

[Claire]

Hallo Melanie,
ich muß leider etwas ausholen. Seitdem ich ein Kleinkind war, vertrage ich keine Milchprodukte. Eine Mittelohrentzündung jagte eine Stirnhölenentzündung - bis meine schlaue Mutter auf den Gedanken kam, Milchprodukte aus meinem Speiseplan zu streichen. Die eitrigen Entzündungen waren weg. In den letzten vier Jahren war ich nicht mehr konsequent. Vor sechs Monaten reagierte ich dann auf alles extrem. Was kann ein bißchen Parmesan und die Schokolade oder die Butter schon machen, dachte ich mir da so ... Nun ja, jetzt gibts wieder meine bewährte "Grünfutterdiät" und oh Wunder, neben allen möglichen körperlichen Promlemen richteten sich meine verkanteten Halbwirbel und einhergehende Verspannungen, die mir wirklich furchtbare Kopfschmerzen bescherten.
Also, ich kann mir vorstellen, daß "Rückenprobleme" mit Fehlernährungen zusammenhängen.
Claire

[Melanie]

Hallo Claire,
schön zu hören, dass es dir "ohne" wieder besser geht, da hab ich ja Hoffnungen. In meinem Bekanntenkreis ist es da schwierig jeanden zu finden, der sich das auch nur annähernd vorstellen kann, dass es sowas von Laktose kommen kann.
Gibt es da eigentlich irgendeine biologische Erklärung für (ich hab ja schonmal gehört, dass über ne kaputte Darmwand alle möglichen Giftstoffe dringen können aber ist das "handfest" bewiesen, dass die solche Schmerzen verursachen können bzw.Blockaden?)?
Ich glaub ja mittlerweile daran, aber ich würd es halt gern mit Fakten o.ä. belegen können...

LG

[Lena]

Hallo Melanie,

bzgl. Deiner Frage zum Darm: Natürlich können über die Darmwand auch allergene, nicht vollständig metabolisierte und damit u.U. toxische Stoffe, sowie Toxine als solche aufgenommen werden. - Das Phänomen einer zu durchlässigen Darmwand ist unter dem Begriff `erhöhte Darmpermeabilität´ bzw. `Leaky Gut´* in der Medizin seit langem bekannt. - Das ist also nicht irgendein "Hirngespinst". - Durch eine erhöhte Darmpermeabilität erhöht sich natürlich auch entsprechend das Ausmaß und die Größe der Partikel, die durch die Darmwand und damit ins Blut gelangen können. Dies kann dann zu vielfältigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

* Unter diesen Stichwörtern kannst Du ja mal bei Google auf die Suche gehen - es gibt unzählige Artikel zu diesem Thema!

Interessant für Dich ist vielleicht auch die Erläuterung des Begriffs `Persorption´, der den Übertritt von Nahrungspartikeln ins Blut bezeichnet.
Guck mal unter diesem Link:
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1242&sid=

Viele Grüße,
Lena

[Lena]

Guten Morgen, Melanie,

gerade bin ich noch auf einen weiteren möglichen Zusammenhang
bzgl. Rückenschmerzen gestoßen; nämlich
HWS-Syndrome im Zusammenhang mit MCS:

HWS-Syndrom schädigt Umwelterkrankte
http://www.umweltbedingt-erkrankte.de/news04.htm

Viele Grüße,
Lena

[Aeryn]

Hallo Melanie,

Ich weiß echt nicht, ob ich nun daran glauben soll, dass dies von der Laktose, oder einfach von zu viel rennen/laufen und lange sitzen kommt, oder beides?

mein Physiotherapeut meinte Verspannungen höchsten Grades...

Gibt es da eigentlich irgendeine biologische Erklärung für (ich hab ja schonmal gehört, dass über ne kaputte Darmwand alle möglichen Giftstoffe dringen können aber ist das \"handfest\" bewiesen, dass die solche Schmerzen verursachen können bzw.Blockaden?)?

Ich will Dir das mit der LI und den evtl. damit zusammenhängenden Rückenschmerzen nicht gleich wieder madig machen, aber bitte immer daran denken, daß es für Rückenschmerzen (genauso wie für Kopfschmerzen) unendlich viele Ursachen geben kann.

Da Du von hexenschußartigen Schmerzen schreibst, nehme ich mal an, daß Deine Bandscheibenvorwölbungen in der Lendenwirbelsäule sind. Weißt Du zufällig, welche Wirbel genau betroffen sind?

In einem Buch über Osteopathie habe ich gelesen, daß z.B. das Sigmoid, ein Dickdarmabschnitt, von einem Gewebenetz umhüllt ist, das an der Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel und dem Kreuzbein befestigt ist. Dieses Gewebenetz sitzt relativ locker, um sich unterschiedlichen Füllungszuständen des Dickdarms anzupassen. Ist der Dickdarm aber ständig überlastet oder gereizt, kann seine Beweglichkeit in Bezug zum Stützapparat abnehmen. Es wird dann über das Gewebenetz ein ständiger oder zeitweiliger Zug auf die Bandscheiben und das Kreuzbein ausgeübt.

Und um die Verwirrrung komplett zu machen, können solche Kreuzschmerzen auch von inneren Vernarbungen (z.B. nach einer Blinddarm-OP oder sonstigen OP's im Bauchraum) ausgelöst werden oder in Zusammenhang mit der Menstruation stehen. Genausogut kann aber auch schlicht und einfach eine falsche Körperhaltung zu einer starken Muskelverspannung oder schlechten Durchblutung der Muskeln führen.

Wie Du siehst, ist das ein weites Feld. Hat sich Dein Physiotherapeut geäußert, wo die Ursache für Deine Verspannungen liegen könnte? Hat er auch Deinen Bauch (bzw. die Bauchmuskeln und -faszien) mal behandelt? In Deinem Fall wäre es sicher von Vorteil, wenn Dein Physiotherapeut auch eine Zusatzausbildung als Manualtherapeut hätte. Ich kenne mittlerweile mehrere Leute, deren Rückenprobleme sich deutlich gebessert haben, nachdem ihnen von einem Manualtherapeuten die Bauchmuskulatur aufgelockert wurde.

Google im www doch mal unter Osteopathie+Rückenschmerzen! Auch wenn man sich nicht osteopathisch behandeln lassen will (muß man auch selber zahlen...), so können einem die dortigen Infos über die Zusammenhänge von Organen, Muskulatur und Skelett wirklich die Augen öffnen.

Gruß,
Aeryn

[Melanie]

Hallo Aeryn,

daß z.B. das Sigmoid, ein Dickdarmabschnitt, von einem Gewebenetz umhüllt ist, das an der Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel und dem Kreuzbein befestigt ist. Dieses Gewebenetz sitzt relativ locker, um sich unterschiedlichen Füllungszuständen des Dickdarms anzupassen. Ist der Dickdarm aber ständig überlastet oder gereizt, kann seine Beweglichkeit in Bezug zum Stützapparat abnehmen. Es wird dann über das Gewebenetz ein ständiger oder zeitweiliger Zug auf die Bandscheiben und das Kreuzbein ausgeübt.

die Vorfälle waren L4-L5 und L5-S1, wenn man also von einem überstrapazierten Dickdarm ausgeht... Klingt irgendwie "logisch". Hatte noch keine OPs im Bauchraum, deshalb geh ich nicht von Narben aus, Fehlhaltung ist bei mir auch selten geworden.
Ansonsten könnten irgendwelche psychischen Ursachen vorliegen (Stress o.ä.)...
Mein PT hat ne Ausbildung in manueller Therapie (sowei zu AK und bestimmt noch einigen Sachen mehr - von dem könnte sich jeder Schulmediziner ne Scheibe abschneiden), da der aber im Moment Urlaub hat, bin ich zu nem anderen,der hat zwar auch eine solche, aber scheint niht ganz so erfahren, werd so bald wie möglich wieder wechseln.

Komisch find ich halt immernoch, das "mein erster BV", bzw. die ganzen Schmerzen erst gegen Ostern angefangen haben, also rund zwei Monate nachdem ich von der Laktose Abstand genommen habe...
Also doch die Psyche? -> zuviele Stresshormone (Abi) sollen ja auch das Bindegewebe schwächen...

Meine jetzigen allerdings könnten gut auf die Laktose zurückzuführen sein, wie ich ja schon geschrieben hab (so ein verführerischer heißer Kakao und Rahmsoße...)

Ich weiß es nicht, hoffe nur, dass sie schnell weg sind.

Dank an alle für die lieben Tips!

Melanie

PS @ Lena, ich hab mich durch die Links durchgelesen, waren sehr interessant auf jeden Fall, muss nochmal genauer drüber nachgrübeln...

LG

Melanie

[Melanie]

Hallo,
also mein "Lieblingsphysiotherapeut" hat ne zusatzausbildung in AK (Applied Kinesiologie). (So wie ich das verstanden hab ist Manuelle Therapie sowieso Auslegungssache und jeder PT macht das, was er für das Beste hält.)
- Er ist bloß gerade leider im Urlaub, sonst wär ich schon lange wieder da - jedenfalls kriegt der damit über Muskeltests raus, welche Muskeln wergen irgendwelcher Funktionsstörungen (die er allerdings nicht genauer raus bekommt) loslassen, sodass andere dann hyperton sind und so weiter, ziemlich komplex. Blockaden beseitigt er mit diesr Technik auch ganz schnell, nur wie lange es dann "frei" bleibt, ist ne andere Frage. Also insgesammt kann er dann alles wieder ins Lot bringen, sodass alle Muskeln wieder halten, Blockaden weg sind usw. Nur den Grund/ die Ursache kann er weder finden noch beseitigen, kann höchstens vermuten...
Mein Traum wäre echt noch ein Arzt, der das alles auch kann und dann dazu noch den Ursprung der "Störung" erkennt, nicht nur sagt wo, sondern was...
Vielleicht gibt es so einen ja in ferner Zukunft...
LG
Melanie