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Deutlicher Inzidenz-Anstieg der Eosinophilen Ösophagitis
#1

CINCINNATI/OHIO. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die an einer Eosinophilen Ösophagitis erkrankt sind, ist nach einer Studie im New England Journal of Medicine (NEJM 2004; 351: 940-941) in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Wenn die Daten stimmen, wäre die Erkrankung bereits häufiger als der Morbus Crohn.
Die Eosinophile Ösophagitis wurde erstmals 1978 beschrieben und galt bisher als eine absolute Rarität. Es handelt sich um eine zunehmende Striktur der Speiseröhre, die durch eine Entzündung der Ösophagusschleimhaut ausgelöst wird. Die Patienten leiden unter einer Dysphagie und Erbrechen. Die Symptome und der oberflächliche Endoskopiebefund können leicht mit einer Reflux-Ösophagitis verwechselt werden. Die Diagnose wird anhand einer Gewebeprobe gestellt. Die Histologie zeigt eine massive Infiltraton mit eosinophilen Granulozyten.
Die Eosinophile Ösophagitis gehört zur Gruppe der eosinophilen gastrointestinalen Erkrankungen, für die die Kinderklinik von Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio ein weltweit führendes Zentrum ist. Gleichzeitig ist die Klinik für die Versorgung des Bezirks Hamilton in Ohio zuständig. Von dort werden alle Verdachtsbefunde nach Cincinnati geschickt.
Zwischen 1991 und 2003 wurde die Eosinophile Ösophagitis bei insgesamt 315 Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren gestellt, darunter waren 103 Erkrankungen aus dem Bezirk Hamilton. In den letzten Jahren wurden immer mehr Erkrankungen diagnostiziert. Derzeit seien es drei Fälle pro Woche. Die retrospektive Auswertung der histologischen Befunde ergab, dass nur 2,8 Prozent der Eosinophilen Ösophagitis vor dem Jahr 2000 auftraten. Seither stieg die Inzidenz von 1/10 000 auf 4,3/10 000 Kinder an. Damit wäre die Erkrankung häufiger als ein Morbus Crohn in dieser Altersgruppe.
Die Ursache für den Inzidenz-Anstieg ist unklar. Die Eosinophilie weist aber auf eine allergische Ätiologie hin, wie Marc Rothenberg und Mitarbeiter schreiben. Dies zeige sich auch darin, dass 57 Prozent der Kinder an einer Rhinokonjunktivitis und 37 Prozent unter Asthmaanfällen (“wheezing”) litten, und dass bei 46 Prozent der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie bestand.
Dies zeige sich darin, dass 57 Prozent der Kinder an einer Rhinokonjunktivitis und 37 Prozent unter Asthmaanfällen (wheezing") litten, und dass bei 46 Prozent der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie bestand.
Auffällig war, dass 74 Prozent eine positive Familienanamnese auf eine allergische Erkrankung hatten. Auch die Eosinophile Ösophagitis selber war in den Familien gehäuft. Die Forscher glauben, dass die Erkrankung, die nicht nur im Kindesalter auftritt, zu selten diagnostiziert werde. Ein Verdacht bestehe, wenn eine vermeintliche Reflux-Ösophagitis sich unter der Behandlung mit Säureblockern nicht bessere./rme

Quelle: Deutsches Ärzteblatt 30. August 2004
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein
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#2
dazu passt auch eine "klitzekleine" Meldung vom April dieses Jahres
Allergo J 2004;13

„Reflux bei Pollenflug“ : Die Symptome einer eosinophilen Ösophagitis gleichen denen der gastroösophagialen Refluxkrankheit. Die Patienten sprechen aber nicht auf refluxhemmende Medikamente an und haben eher höhere Magen-pH-Werte. Eine Beziehung zur Nahrungsmittelallergie ist bekannt. Besteht auch ein Zusammenhang mit einer Pollenallergie?

Eine Symptomverschlechterung einer eosinophilen Ösophagitis im Frühjahr und Sommer sollte an eine polleninduzierte Form dieser sehr komplexen Erkrankung denken lassen!
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Ich denke, da werden sehr viele Omeprazol-Medis "für die Katz" verordnet - und Patient und Arzt wundern sich, warum es nicht besser- sondern eher schlechter wird!

LG
Uli
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