15.09.2004, 22:29
Aachen. Die Botschaft ist klar: «Die Politik lässt die Kinderärzte und ihre Patienten in Stich.»
Die Gesundheitsreform beschäftigt auch die Spezialisten, die sich derzeit in Aachen zum bisher größten deutschen Allergie-Kongress versammelt haben. Ernst Rietschel, Kölner Kinderarzt und Allergologe, nahm zum Auftakt des Kongresses am Mittwoch einige Neuerungen ins Visier.
Beispiel: In das «Disease Management Programm Asthma bronchiale» sollen erst Kinder ab fünf Jahren eingeschlossen werden. Dabei, so der Kölner Allergologe, tritt die Lungenerkrankung oft bereits ab dem dritten Lebensjahr auf. Für Rietschel schlicht ein Unding.
Doch die Politik steht nicht im Mittelpunkt des Kongresses, zu dem bis Sonntag rund 1200 Teilnehmer erwartet werden. Es geht um neue Erkenntnisse bei Prävention, Diagnose und Therapie.
Der Aachener Kinderarzt und Allergologe Dr. Frank Friedrichs, mit Prof. Hans F. Merck von der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Aachener Klinikum Präsident des Kongresses, stellte fest: Allergien beginnen sehr früh, möglicherweise kommt bereits das Kind im Mutterleib mit Auslösern in Berührung. Sie können sehr früh diagnostiziert werden - «die Werkzeuge sind vorhanden.» Und: Sie sind sehr früh behandelbar.
Von «neuen und intelligenten Ideen» sprach Friedrichs. Warum leiden etwa Kinder, die auf Bauernhöfen leben, seltener an Heuschnupfen und Asthma? Weil sie häufiger Kontakt zu bestimmten Keimen haben?
Forscher suchen derzeit nach Imitaten für die fehlende natürliche Bakterienflora bei Stadtkindern. Bei Diagnose und Therapie erwarten sie entscheidende Fortschritte.
Die Desensibilisierung soll verbessert werden. Dazu schlüsseln die Mediziner nicht wie bisher nur die Pollenart von Pflanzen auf, die eine Allergie auslösen. Mit einem Blutstropfen können die Mediziner testen, welche Eiweiße dem Patienten zu schaffen machen. Durch die «Impfung» mit diesem Eiweiß erwarten sie eine höhere Erfolgsquote als bisher.
«Allergologie in Deutschland» lautet das Thema des Politikforums im Rahmen des Kongresses im Aachener Eurogress am Donnerstag von 18.15 bis 19.30 Uhr. Auf dem Podium: Dr. Leonard Hansen (Vorsitzender der KV Nordrhein), Rudolf Henke (stellvertr. Vorsitzender des Marburger Bundes, MdL), Professor Jörg-Dietrich Hoppe (Präsident der Bundesärztekammer) sowie Professor Karl W. Lauterbach (Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie der Uni Köln). Eingangsstatements halten Dr. Josef Wenning (Ärtzteverband Deutscher Allergologen) sowie Andrea Wallrafen und Ingrid Voigtmann (Deutscher Allergie- und Asthmabund). Moderiert wird das Forum von unserem Redakteur Robert Esser.
Zum «Aachener Allergie-Informationstag» (pina-Aktionstag) sind am Sonntag, 19. September, alle Interessierten ins Eurogress eingeladen. Von 10.30 bis 12 Uhr referieren Experten zu den Themen «Vom Heuschnupfen zum Asthma», «Allergien durch Nahrungsmittel» und «Haut und Seele».
Ab 12.30 Uhr gibt es Workshops: «Asthma und Heuschnupfen», «Neurodermitis», «Mein allergischer Enkel», «Kontaktekzeme» und «Nahrungsmittelallergie». Moderiert wird der Aktionstag von unserer Redakteurin Sabine Rother.
(hjd) (15.09.2004 | 19:57 Uhr)
Die Gesundheitsreform beschäftigt auch die Spezialisten, die sich derzeit in Aachen zum bisher größten deutschen Allergie-Kongress versammelt haben. Ernst Rietschel, Kölner Kinderarzt und Allergologe, nahm zum Auftakt des Kongresses am Mittwoch einige Neuerungen ins Visier.
Beispiel: In das «Disease Management Programm Asthma bronchiale» sollen erst Kinder ab fünf Jahren eingeschlossen werden. Dabei, so der Kölner Allergologe, tritt die Lungenerkrankung oft bereits ab dem dritten Lebensjahr auf. Für Rietschel schlicht ein Unding.
Doch die Politik steht nicht im Mittelpunkt des Kongresses, zu dem bis Sonntag rund 1200 Teilnehmer erwartet werden. Es geht um neue Erkenntnisse bei Prävention, Diagnose und Therapie.
Der Aachener Kinderarzt und Allergologe Dr. Frank Friedrichs, mit Prof. Hans F. Merck von der Klinik für Dermatologie und Allergologie am Aachener Klinikum Präsident des Kongresses, stellte fest: Allergien beginnen sehr früh, möglicherweise kommt bereits das Kind im Mutterleib mit Auslösern in Berührung. Sie können sehr früh diagnostiziert werden - «die Werkzeuge sind vorhanden.» Und: Sie sind sehr früh behandelbar.
Von «neuen und intelligenten Ideen» sprach Friedrichs. Warum leiden etwa Kinder, die auf Bauernhöfen leben, seltener an Heuschnupfen und Asthma? Weil sie häufiger Kontakt zu bestimmten Keimen haben?
Forscher suchen derzeit nach Imitaten für die fehlende natürliche Bakterienflora bei Stadtkindern. Bei Diagnose und Therapie erwarten sie entscheidende Fortschritte.
Die Desensibilisierung soll verbessert werden. Dazu schlüsseln die Mediziner nicht wie bisher nur die Pollenart von Pflanzen auf, die eine Allergie auslösen. Mit einem Blutstropfen können die Mediziner testen, welche Eiweiße dem Patienten zu schaffen machen. Durch die «Impfung» mit diesem Eiweiß erwarten sie eine höhere Erfolgsquote als bisher.
«Allergologie in Deutschland» lautet das Thema des Politikforums im Rahmen des Kongresses im Aachener Eurogress am Donnerstag von 18.15 bis 19.30 Uhr. Auf dem Podium: Dr. Leonard Hansen (Vorsitzender der KV Nordrhein), Rudolf Henke (stellvertr. Vorsitzender des Marburger Bundes, MdL), Professor Jörg-Dietrich Hoppe (Präsident der Bundesärztekammer) sowie Professor Karl W. Lauterbach (Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie der Uni Köln). Eingangsstatements halten Dr. Josef Wenning (Ärtzteverband Deutscher Allergologen) sowie Andrea Wallrafen und Ingrid Voigtmann (Deutscher Allergie- und Asthmabund). Moderiert wird das Forum von unserem Redakteur Robert Esser.
Zum «Aachener Allergie-Informationstag» (pina-Aktionstag) sind am Sonntag, 19. September, alle Interessierten ins Eurogress eingeladen. Von 10.30 bis 12 Uhr referieren Experten zu den Themen «Vom Heuschnupfen zum Asthma», «Allergien durch Nahrungsmittel» und «Haut und Seele».
Ab 12.30 Uhr gibt es Workshops: «Asthma und Heuschnupfen», «Neurodermitis», «Mein allergischer Enkel», «Kontaktekzeme» und «Nahrungsmittelallergie». Moderiert wird der Aktionstag von unserer Redakteurin Sabine Rother.
(hjd) (15.09.2004 | 19:57 Uhr)
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein