22.09.2004, 23:10
22. September 2004 Ärztezeitung
--------------------------------------------------------------------------------
Medizin
Studie: Gesunder Lebensstil im Alter verhindert zwei Drittel aller Todesfälle
WAGENINGEN/NIEDERLANDE. Gesunde mediterrane Kost, mäßiger Alkoholgenuss, Verzicht auf Zigaretten und körperliche Betätigung zahlen sich auch im höheren Alter aus. Nach den Ergebnissen einer Longitudinalstudie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2004; 292: 1433-1439) kann die Sterblichkeit durch einen gesunden Lebensstil um bis zu zwei Drittel gesenkt werden.
Die HALE-Studie (Healthy Ageing: a Longitudinal study in Europe) umfasst zwei größere europäische Kohorten: Den „Survey in Europe on Nutrition and the Elderly: a Concerned Action (SENECA)“ und die „Finland, Italy, the Netherlands, Elderly (FINE)“ Studie. An den beiden Studien in elf europäischen Ländern nahmen 1 507 Männer und 832 Frauen teil, die zu Beginn der Studie zwischen 70 und 90 Jahre alt waren.
Die Teilnehmer wurden zu Beginn der Studie ausführlich nach ihren Lebensgewohnheiten befragt und in Risikogruppen aufgeteilt.
!!!!!!!!! Achtung: low - risk = wenig Milchprodukte!!!!!!!
Zu den „low-risk“-Gruppen zählten beispielsweise Personen, die sich überwiegend „mediterran“ ernährten mit einem hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung und Fisch, wenig Fleisch und wenig Milchprodukte und ein hoher Anteil von einfachen ungesättigten Fettsäuren. Als „low-risk“ wurde auch ein mäßiger Alkoholkonsum eingestuft oder der Verzicht auf das Rauchen seit 15 Jahren. Die vierte Komponente des gesunden Lebensstils war körperliche Aktivität (etwa 30 Minuten Sport pro Tag).
Kim Knoops von der Universität Wageningen in den Niederlanden und Mitarbeitern gelang es in den ersten zehn Jahren der Studie nicht nur den Vitalstatus der meisten Patienten zu ermitteln. Bei 92 Prozent der FINE-Teilnehmer und bei 72 Prozent der SENECA- Teilnehmer konnte sogar die Todesursache ermittelt werden.
Bisher sind 935 Teilnehmer gestorben, davon 371 an Herzkreislauferkrankungen und 233 an Krebs. Für beide Erkrankungsgruppen wird ein Einfluss des Lebensstils diskutiert. Die Ergebnisse scheinen dies eindrucksvoll zu bestätigen.
Die Gesamtsterblichkeit sank allein durch die mediterrane Diät um 23 Prozent, mäßiger Alkoholkonsum senkte sie um 22 Prozent, körperliche Aktivität um 37 Prozent und Nichtrauchen um 35 Prozent. Alle Risikominderungen waren statistisch signifikant, was in einer Beobachtungsstudie nicht beweisend für einen kausalen Zusammenhang ist. Denkbar ist zum Beispiel, dass krankheitsanfällige Menschen eher einen ungesunden Lebensstil pflegen, weil sie sich nicht mehr um eine gesunde Ernährung kümmern können und für sportliche Akztivitäten zu gebrechlich sind.
Wenn man diesen prinzipiellen Einwand einmal beiseite legt, dann sprechen die Zahlen klar für einen gesunden Lebenstil im Alter. Bei Senioren, die alle vier Faktoren beachten, sinkt die Sterblichkeit um 65 Prozent. In einer anderen Auswertung („population attributable risk“) zeigen die Autoren, dass 60 Prozent aller Todesfälle im Alter auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind. Bei der koronaren Herzkrankheit beträgt der Anteil 64 Prozent, bei der Gesamtgruppe aller kardiovaskulären Erkrankungen 61 Prozent und beim Krebs 60 Prozent.
Im begleitenden Editorial erinnern Eric Rimm und Meir Stampfer von der Harvard Universität daran, dass die Industrieländer jedes Jahr viele Milliarden Dollar und Euro in die Behandlung von Krankheiten stecken (JAMA 2004; 292: 1490-1492). Mit einem Bruchteil dieser Gelder könnte, wenn sie in eine gesunde Lebensweise der Bevölkerung investiert würden, ein viel größerer Nutzen erbracht werden./rme
<<<< entschuldigt bitte: aber ich finde die Überschrift ein wenig makaber.........> verhindert 2/3 aller Todesfälle< ..
wäre nicht " verzögert" eine etwas bessere Wortwahl????
Uli
* verunsichert*
--------------------------------------------------------------------------------
Medizin
Studie: Gesunder Lebensstil im Alter verhindert zwei Drittel aller Todesfälle
WAGENINGEN/NIEDERLANDE. Gesunde mediterrane Kost, mäßiger Alkoholgenuss, Verzicht auf Zigaretten und körperliche Betätigung zahlen sich auch im höheren Alter aus. Nach den Ergebnissen einer Longitudinalstudie im amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2004; 292: 1433-1439) kann die Sterblichkeit durch einen gesunden Lebensstil um bis zu zwei Drittel gesenkt werden.
Die HALE-Studie (Healthy Ageing: a Longitudinal study in Europe) umfasst zwei größere europäische Kohorten: Den „Survey in Europe on Nutrition and the Elderly: a Concerned Action (SENECA)“ und die „Finland, Italy, the Netherlands, Elderly (FINE)“ Studie. An den beiden Studien in elf europäischen Ländern nahmen 1 507 Männer und 832 Frauen teil, die zu Beginn der Studie zwischen 70 und 90 Jahre alt waren.
Die Teilnehmer wurden zu Beginn der Studie ausführlich nach ihren Lebensgewohnheiten befragt und in Risikogruppen aufgeteilt.
!!!!!!!!! Achtung: low - risk = wenig Milchprodukte!!!!!!!
Zu den „low-risk“-Gruppen zählten beispielsweise Personen, die sich überwiegend „mediterran“ ernährten mit einem hohen Anteil an pflanzlicher Nahrung und Fisch, wenig Fleisch und wenig Milchprodukte und ein hoher Anteil von einfachen ungesättigten Fettsäuren. Als „low-risk“ wurde auch ein mäßiger Alkoholkonsum eingestuft oder der Verzicht auf das Rauchen seit 15 Jahren. Die vierte Komponente des gesunden Lebensstils war körperliche Aktivität (etwa 30 Minuten Sport pro Tag).
Kim Knoops von der Universität Wageningen in den Niederlanden und Mitarbeitern gelang es in den ersten zehn Jahren der Studie nicht nur den Vitalstatus der meisten Patienten zu ermitteln. Bei 92 Prozent der FINE-Teilnehmer und bei 72 Prozent der SENECA- Teilnehmer konnte sogar die Todesursache ermittelt werden.
Bisher sind 935 Teilnehmer gestorben, davon 371 an Herzkreislauferkrankungen und 233 an Krebs. Für beide Erkrankungsgruppen wird ein Einfluss des Lebensstils diskutiert. Die Ergebnisse scheinen dies eindrucksvoll zu bestätigen.
Die Gesamtsterblichkeit sank allein durch die mediterrane Diät um 23 Prozent, mäßiger Alkoholkonsum senkte sie um 22 Prozent, körperliche Aktivität um 37 Prozent und Nichtrauchen um 35 Prozent. Alle Risikominderungen waren statistisch signifikant, was in einer Beobachtungsstudie nicht beweisend für einen kausalen Zusammenhang ist. Denkbar ist zum Beispiel, dass krankheitsanfällige Menschen eher einen ungesunden Lebensstil pflegen, weil sie sich nicht mehr um eine gesunde Ernährung kümmern können und für sportliche Akztivitäten zu gebrechlich sind.
Wenn man diesen prinzipiellen Einwand einmal beiseite legt, dann sprechen die Zahlen klar für einen gesunden Lebenstil im Alter. Bei Senioren, die alle vier Faktoren beachten, sinkt die Sterblichkeit um 65 Prozent. In einer anderen Auswertung („population attributable risk“) zeigen die Autoren, dass 60 Prozent aller Todesfälle im Alter auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen sind. Bei der koronaren Herzkrankheit beträgt der Anteil 64 Prozent, bei der Gesamtgruppe aller kardiovaskulären Erkrankungen 61 Prozent und beim Krebs 60 Prozent.
Im begleitenden Editorial erinnern Eric Rimm und Meir Stampfer von der Harvard Universität daran, dass die Industrieländer jedes Jahr viele Milliarden Dollar und Euro in die Behandlung von Krankheiten stecken (JAMA 2004; 292: 1490-1492). Mit einem Bruchteil dieser Gelder könnte, wenn sie in eine gesunde Lebensweise der Bevölkerung investiert würden, ein viel größerer Nutzen erbracht werden./rme
<<<< entschuldigt bitte: aber ich finde die Überschrift ein wenig makaber.........> verhindert 2/3 aller Todesfälle< ..
wäre nicht " verzögert" eine etwas bessere Wortwahl????
Uli
* verunsichert*