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FMSE =Frühsommer-Meningitis – nicht nur durch Zeckenbisse
#1
Zitat:stern.de - 14.6.2005 - 18:23
URL: http://www.stern.de/wissenschaft/gesund_...41562.html
Infektionsgefahr

Zecken verseuchen Milch


Bisher war man im Norden Deutschlands davor sicher, sich durch einen Zeckenbiss mit Hirnhautentzündung anzustecken. Doch diese Zeiten sind vorbei, und in Osteuropa lauern noch perfidere Übertragungsweisen.

Infektionen durch Zeckenstiche breiten sich wegen der zunehmenden Erwärmung des Klimas nach Norden aus. Die von Zecken übertragene Frühsommer-Hirnhautentzündung FSME sei zunehmend auch nördlich der Main-Linie festzustellen, die früher als Grenze galt, sagte der Rostocker Infektionsmediziner Prof. Emil Reisinger am Donnerstag bei einem Kongress in Hamburg. Ein erster Fall aus Mecklenburg-Vorpommern liege vor. Auch aus Südnorwegen seien Infektionen bekannt. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis auch Hamburg und Schleswig-Holstein betroffen seien.

Das Klima ist schuld
Grund für die Ausbreitung der Erkrankungen seien auch höhere Durchschnittstemperaturen, sagte Reisinger. Die zu den Milben zählenden Tiere könnten in wärmeren Regionen ihren Entwicklungszyklus schneller durchlaufen und sich schneller vermehren. In den deutschen Risikogebieten seien 0,1 bis fünf Prozent der Tiere mit FSME-Viren infiziert. Das Übertragungsrisiko beträgt zwischen 1:50 und 1:1000. Reisinger empfiehlt Menschen, die sich in Risikogebieten häufig in Wäldern aufhalten, eine Impfung.

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Gegen die weit verbreitete bakterielle Borreliose, die auch von Zecken übertragen wird, hilft nach Reisingers Angaben eine Antibiotikatherapie, die umso besser anschlägt, je früher die Infektion festgestellt wird.

Starker Anstieg der Erkrankungsfälle
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 274 FSME-Erkrankungen gemeldet. \"Das entspricht einer Zunahme um 574 Prozent\", berichtet Jochen Süss von dem Bundesinstitut in der \"Deutschen Medizinischen Wochenschrift\". Der Professor hatte die heutigen Zahlen mit dem Zeitraum 1974 bis 1983 verglichen.

Die gestiegenen Durchschnittstemperaturen erlaubten den \"Wirten\" der Zecken - in der freien Natur in der Regel Mäuse -, sich weiter nordwärts auszubreiten. Deshalb dehnten sich die FSME-Risikogebiete aus. Noch Anfang der 90er Jahre traten nach Angaben des Experten weniger als 1,5 Prozent der FSME-Erkrankungen außerhalb der Hochrisikogebiete in Baden-Württemberg und Bayerns auf. Im letzten Jahr seien es bereits 14,6 Prozent gewesen.

Infektionen durch frische Milchprodukte möglich
Zur Ausbreitung hat laut Süss aber auch der politische Wandel nach 1989 beigetragen. In ehemals kommunistischen Gebieten werde inzwischen wieder verstärkt Weidebetrieb durchgeführt. Ziegen, aber auch Rinder könnten infiziert werden. In der akuten Erkrankungsphase könnten die Viren sogar mit nicht-pasteurisierter Milch oder Käse auf den Menschen übertragen werden. Diese so genannte alimentäre FSME werde in den Ländern des ehemaligen Ostblocks zunehmend beobachtet. In Deutschland sei aber bisher kein Fall aufgetreten.

Die starke Zunahme der FSME-Fälle in Osteuropa gefährdet nach Angaben des Experten im übrigen nicht nur Touristen. Auch Soldaten der Nato könnten sich im Manöver anstecken. \"Alle 2004 dem Militärbündnis beigetretenen Länder haben ein mittleres bis sehr hohes FSME-Risiko\", sagt Süss.

AP/DPA
Artikel vom 10. Juni 2005


...diese Meldung ist zwar schon über 2 Jahre alt - aber ob sie wohl deswegen weniger "aktuell" sein mag?


http://www.aerztezeitung.de/medizin/kran...sid=300354

hier aktueller:

http://www.med.uni-jena.de/virologie/de/...-Suess.pdf

http://www.onmeda.de/aktuelles/monatsthe...e.html?p=3





Uli
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