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osteoporose-therapie
#1
quelle: http://derstandard.at

09. August 2004
13:58 MESZ
Osteoporose-Portal
Good Vibrations gegen Osteoporose
Regelmäßiges Ganzkörper-Training auf einer Vibrationsplatte kann
Knochenabbau stoppen

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Leuven/Wien - Hilfe gegen krankhaften Knochenabbau ohne Medikamente: Immer
klarer wird durch wissenschaftliche Studien belegt, dass regelmäßiges
Training auf einer Ganzkörper-Vibrationsplatte mit mehr als 30 Schwingungen
pro Sekunde eine Osteoporose stoppen bzw. die Stärke der Knochen wieder
erhöhen kann. Vor kurzem wurde das auch von Wissenschaftern der Universität
Leuven (Belgien) bewiesen.

Weit verbreitetes Problem

Die Osteoporose stellt in den Industriestaaten ein riesiges und wachsendes
Problem dar. Durch den ab dem 30. Lebensjahr erfolgenden
Knochendichteverlust kommt es dazu, dass beispielsweise jede zweite Frau ab
50 in ihrem Leben einen dadurch bedingten Knochenbruch erlebt. Nach einer
Hüftgelenksfraktur beträgt die Todesrate zwölf bis 20 Prozent.
Wirbelkörpereinbrüche können zum "Witwenbuckel" führen. Die ausreichende
Kalzium- und Vitamin D3-Zufuhr sowie Medikamente wie Bisphosphonate,
Calcitonin, Parathormon und - nur noch eventuell - Hormone bei Frauen nach
der Menopause sind wirksam.

Doch seit langem ist bekannt, dass natürlich auch physische Belastung der
Skelettmuskulatur einen Knochen-stärkenden Effekt hat: Laufen, Radfahren,
Wandern, Krafttraining. Das erfolgt über die Belastung, welche dabei am
Knochen wirkt und führt zum verstärkten Knochenaufbau bei gleichzeitig
verringertem Knochenabbau.

"Weltraum-Technologie"

Hier beginnt die Story der so genannten "Ganzkörper-Vibrationsplatten". Sie
wurden ehemals für die Verhinderung der Osteoporose bei den russischen
Langzeitkosmonauten (Raumstation Mir) entwickelt. Der Betroffene stellt sich
auf eine Platte, die mit einer Frequenz von mindestens 30 Hertz mit einer
Amplitude von rund zwei Millimetern "rüttelt". Auf der Platte stehend, muss
man dieses Rütteln abfedern.

Studie

Im angesehenen Journal of Bone and Mineral Research (Vol. 19, No 3, 2004)
erschien vor kurzem eine Studie von Dr. Sabine Verschueren von der
Universität Leuven (Belgien). Diese dauerte 24 Wochen und war folgendermaßen
konzipiert: 70 gesunde, weibliche Probanden im Alter zwischen 58 bis 74
Jahren wurden in drei Gruppen aufgeteilt (Zufallsprinzip). 25 Personen
trainierten auf dem Vibrationsgerät Power-Plate, 22 Probanden mit
herkömmlichem Krafttraining, 23 Personen (ohne Training) dienten als
Kontrollgruppe.

Die Power-Plate Gruppe führte drei Mal wöchentlich auf der
Vibrationsplattform statische und dynamische Kniebeugen ohne Zusatzgewicht
aus. Dabei wurden die Probanden einer Frequenz von 35 bis 40 Hz bei einer
Amplitude zwischen 1,7 und 2,5 mm ausgesetzt. Am Anfang und am Ende der
Untersuchung wurde die Knochendichte am Oberschenkelknochen gemessen,
berichtete jetzt auch das deutsche Kuratorium für "Knochengesundheit"-

Das Hauptergebnis: In der Gruppe mit dem Vibrationstraining konnte der
altersbedingten Knochenschwund nicht nur gestoppt, sondern über den
Versuchszeitraum von sechs Monaten die Knochendichte sogar um 0,93 Prozent
erhöht werden. In der Krafttrainings-Gruppe verloren die Probanden
durchschnittlich 0,51 Prozent an Knochendichte. In der Gruppe ohne Training
betrug der Rückgang 0,62 Prozent.

Endlich ein "Wellness-Gerät", das belegtermaßen funktioniert

Im Gegensatz zu etlichen "Gesundheits-Geräten", die in den vergangenen
Jahren - immer nur vorübergehend - für Furore (und Umsätze) sorgten, handelt
es sich bei dieser Form der Therapie um eine Behandlung auf der Basis
seriöser wissenschaftlicher Studien. Auch im Tierversuch funktionierte die
Angelegenheit schon, bevor sie an Menschen erprobt wurde.

Laut dem Wiener Sportmedizin-Experte Univ.-Prof. Dr. Thomas Angeli (Institut
für Maschinenelemente der TU Wien) gibt zu den Vibrationsplatten, die auch
zur Ausstattung mancher Fitness-Zentren gehören und privat zu erwerben sind,
auch schon noch längere Studien. In Ein-Jahres-Tests wurde bewiesen, dass
pro Tag 20 Minuten "Training" auf einer solchen Ganzkörper-Vibrationsplatte
zu einer Zunahme der Knochenspongiosa-Dichte um 34 Prozent (Füllmaterial für
Röhrenknochen) führen kann. Dies erklärte Angeli bei den österreichischen
Ärztetagen in Grado in Italien im Rahmen eines Sportmedizin-Seminars Ende
Mai dieses Jahres. (APA)


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Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"... Big Grin
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#2
wohlgemerkt:
Osteoporose in den Industriestaaten.......

Eigentlich sollte es ja gerade umgekehrt sein: die "Entwicklungsländer " = keine "Milchländer"....
DORT müsste es d a s Problem sein - nicht bei uns mit Milchcalcium satt!!!

Lieber Gruß
Uli
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