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beim "Studieren" von >Schrot und Korn< gefunden - und auch für einigermaßen gut befunden
Patientin, Vorsicht!
Die Frau – das unbekannte Wesen. Nicht mal mit Medizinstudium kann man(n) es enträtseln. Grund: Die Forschung orientierte sich jahrzehntelang fast nur am Mann. Damit soll jetzt Schluss sein, eine geschlechtssensible Medizin ist gefordert. // Elke Achtner-Theiß
· -> Die etwas andere Nebenwirkung
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Frauen wissen heutzutage, warum sie gut zuhören, aber nicht einparken können. Sie verstehen nun auch endlich, weshalb sie immer Schuhe kaufen, während sich ihre Lebensgefährten Lügengeschichten ausdenken. Für all das gibt es Bestseller. Was Frauen sich bislang nicht erklären können ist, wieso sie in Arztpraxen mit einem salbungsvollen Lächeln und ein paar Schmerztabletten abgefertigt werden, wo doch die andere Hälfte der Menschheit Spezialpräparate einheimst und zum Kernspin geschickt wird. Auf diesen Bestseller wartet frau noch.
mehr dazu:
www.naturkost.de/schrotundkorn/2004/200412w1.html
LG
Uli
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SPIEGEL ONLINE - 30. Mai 2005, 14:22
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...22,00.html
Verhütung
Zerstört die Pille weibliche Libido auf Dauer?
Von Jochen Kubitschek
Schon die sechsmonatige Einnahme der Antibabypille könnte die sexuelle Lust von Frauen für den Rest des Lebens zerstören, glauben amerikanische Forscher - auch wenn die Pille danach abgesetzt wird. Die über Jahrzehnte genährte Illusion vom sexuellen Genuss ohne Reue droht zu platzen.
Was nützt die durch die Pille erstmalig in der Menschheitsgeschichte gewonnene sexuelle Freiheit, wenn frau keine Lust verspürt, sie auch tatsächlich zu nutzen? Diese ketzerische Frage mag sich in den vergangenen Jahrzehnten so manche Frau heimlich gestellt haben, wenn sie sich trotz Pille kaum oder überhaupt nicht für die sexuellen Avancen des anderen Geschlechts interessierte.
Die weit verbreitete Lustlosigkeit wurde bisher eher als individuelles Gesundheitsproblem oder gar als persönliches Versagen im Sinne einer seelischen Macke interpretiert. Dass die Antibabypille selbst etwas damit zu tun haben könnte, wurde kaum thematisiert. Zwar konnten selbst die größten Pillen-Fans nicht übersehen, dass die Libido gelegentlich in den von manchen Ärzten verordneten Pillenpausen am größten war, doch gingen Mediziner und Pillenkonsumentinnen bisher optimistisch davon aus, dass die von manchen Frauen beklagte Lustlosigkeit nach Absetzen der Pille ebenso folgenlos verschwinden würde, wie sie sich ursprünglich eingestellt hatte. Auch aufgrund dieser optimistischen Grundeinstellung nehmen derzeit weltweit etwa 100 Millionen Frauen die Pille ein und scheren sich kaum um die Nebenwirkungen des Medikaments.
Besorgniserregende Fakten
Eine jetzt im Wissenschaftsmagazin "New Scientist" publizierten Studie entzieht diesem Optimismus den Boden, indem sie den Nachweis erbrachte, dass die Pille - zumindest bei entsprechend veranlagten Frauen -, schon nach kurzer Einnahmedauer in der Lage ist, die hormonelle Basis für sexuelles Verlagen möglicherweise auf Dauer zu zerstören.
An der Boston University hatte ein Team unter der Leitung des renommierten Sexualmediziners Irwin Goldstein 125 Frauen im mittleren Lebensalter untersucht, die aufgrund von Sexualstörungen ärztliche Hilfe gesucht hatten. Von diesen Patientinnen nahmen 62 die Pille ein, 40 hatten die Pille in der Vergangenheit eingenommen und nur 23 hatten keine Erfahrungen mit diesen empfängnisverhütenden Medikamenten.
Dauerschäden sind wahrscheinlich
Die über einen Zeitraum von einem Jahr alle drei Monate durchgeführten Blutanalysen ergaben sowohl bei den Frauen, die zum Untersuchungszeitpunkt die Pille einnahmen, als auch bei ihren Geschlechtsgenossinnen, die früher die Pille eingenommen hatten, abnorm hohe Blutkonzentrationen des Eiweiß-Körpers SHGB, der das männliche Sexualhormon Testosteron an sich bindet und so dessen Wirkung blockiert. Testosteron ist dafür verantwortlich, dass Frauen Spaß am Sex haben. Die Konzentrationen des Testosteron-bindenden SHBG waren bei den Pillenkonsumentinnen zwischen 300 und 700 Prozent erhöht.
Zwar sank die Konzentration von SHBG, nachdem die Frauen die Einnahme der Pille beendet hatten, doch sie stabilisierte sich auf einem erstaunlich hohen Niveau. Ursprünglich hatten die Mediziner erwartet, dass sich die SHBG-Konzentration innerhalb von sechs Wochen normalisieren würde. Doch dazu kam es nicht. "Wir befürchten nun, dass die untersuchten Frauen auf Dauer sehr niedrige Testosteron-Blutspiegel haben werden", sagte Claudia Panzer, eine Mitarbeiterin von Goldstein, der Zeitung "The Guardian". Dies könne negative Auswirkungen auf ihr Sexualleben haben.
Bereits in früheren Untersuchungen hatte Irwin Goldstein, bis vor kurzem Direktor des Institute for Sexual Medicine an der Boston University, nachweisen können, dass die Pille den Testosteronspiegel typischerweise auf ein Drittel jener Menge absenkt, die nach derzeitigem Wissen erforderlich ist, damit die Frauen überhaupt Lust auf Sex haben.
Warnung vor Hormonpräparaten
Auf einem in Washington, D.C., veranstalteten wissenschaftlichen Treffen der American Association of Clinical Endocrinologists warnte Goldstein daher die auf hormonelle Störungen spezialisierten Mediziner: " Es ist durchaus möglich, dass die Pille schon nach kurzer Einnahmedauer den Stoffwechsel der Frauen für den Rest ihres Lebens prägt." Und seine Kollegin Panzer kritisierte den jahrzehntelangen sorglosen Umgang mit den hochwirksamen Hormonpräparaten: "Wenn Pillen wie Bonbons verteilt werden, kommt es sicher oft vor, dass die Ärzte ihre Patientinnen nicht genügend über die drohenden Nebenwirkungen aufklären. Zwar ist vermutlich nicht jede Frau gleichermaßen gefährdet - trotzdem sollten alle Frauen sehr sorgfältig über alle Vor- und Nachteile der Pille Bescheid wissen."
Und zu dieser Aufklärung gehört auch, dass die mittlerweile nachgewiesenen unerwünschten Nebenwirkungen der Pille schonungslos beim Namen genannt werden. Als die Antibabypille Anfang der sechziger Jahre zumindest in den Industriestaaten breit verfügbar wurde, bedeutete dies für Frauen eine Zeitenwende. Für die Verheißung von sexuellem Genuss ohne Reue waren die meisten Frauen fortan gern bereit, die bekannten, mitunter überdramatisierten Pillen-Risiken in Kauf zu nehmen.
Risiko lebensbedrohlicher Erkrankungen
Wissenschaftliche Studien hatten gezeigt, dass die Pille das Risiko von Thrombosen und Geschwülsten wie Gebärmutterhals- und Leberkrebs erhöht. Dies wird wiederum durch niedrigere Raten an Gebärmutterkörper- und Eierstockkrebs kompensiert. Ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko, von dem Frauenärzte in ihrer offiziellen Einschätzung bis heute ausgehen, besteht hingegen nicht. Zumindest legen das die Ergebnisse der 2002 erstellten Care-Studie nahe, an der 9200 Amerikanerinnen teilnahmen.
Relativ früh bemerkten allerdings viele Frauen, dass sie unter der Pille zu schwer kontrollierbaren Stimmungsschwankungen neigten, ihre Idealfigur durch zusätzliche Pfunde gefährdeten und erst in den von manchen Ärzten verordneten Pillenpausen wieder Interesse am Sex bekamen.
Pille ist nicht gleich Pille
Nun sieht es so aus, als würde die von Goldstein und seinem Team publizierte Studie an den Fundamenten des schon immer wackeligen Kompromisses rütteln, der viele Frauen dazu gebracht hat, all die durch die Medien geisternden Pillen-Risiken im Interesse der sexuellen Freiheit halbherzig in Kauf zu nehmen.
Eine Sprecherin der britischen Family Planning Association FPA erinnerte in diesem Zusammenhang, dass nicht alle Pillen den Testosteron-Blutspiegel in gleichem Maß absenken. Außerdem wird das sexuelle Verlangen von vielen Faktoren bestimmt. Allerdings sei es für Frauen mit tatsächlich bestehenden sexuellen Problemen durchaus sinnvoll, entweder eine andere Pille auszuprobieren, oder gleich auf ein zuverlässig wirkendes Verhütungsmittel auszuweichen, das keine Sexualhormone enthält.
Ich denke, jeder Eingriff in unsren Hormonhaushalt hat Auswirkungen - aber davor zu warnen ist in unsren Zeiten nicht immer erwünscht!
Uli
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Der lange Weg der Evidenz – HORMONE
Niedergelassene GynäkologInnen und die Hormontherapie in den Wechseljahren
Von Petra Kolip ( Professorin an der Uni Bremen, Zentrum für Public Health)
Bernhilde Deitermann( Sozialwissenschaftlerin , Master of Public Health)
Jens Bucksch ( Sportwissenschaftler Master of Public Health)
Im Sommer 2002 wurde die Hormonwelt erschüttert: Die Zwischenauswertung der Women`s Health Initiative ( WHI) , die die Risiken und den Nutzen der sogenannten Hormonersatztherapie im Rahmen einer prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studie untersuchen sollte, führte zum Abbruch eines Studienzweiges. Knapp 17 000 Frauen sollten 8 Jahre lang entweder Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate oder ein Placebo einnehmen. Erste Ergebnisse wurden für 2008 erwartet. Die Zwischenauswertung nach gut 5 Jahren zeigte jedoch, dass die Risiken den Nutzen bei weitem überwogen, so dass den teilnehmenden Frauen eine länger dauernde Einnahme nicht weiter zugemutet werden konnte. Zwar wurden in der Gruppe der Hormonanwenderinnen 5 Hüftfrakturen und 6 Kolonkarzinome je 10.000 Frauen verhindert, diesen protektiven Effekten aber standen 8 zusätzliche invasive Brustkrebserkrankungen, 8 Schlaganfälle, 7 Herzinfarkte und 8 Lungenembolien je 10 000 Hormonanwenderinnen gegenüber. Die Hoffnungen der HorminbefürworterInnen wurden damit zerschlagen, mit der Östrogen-Gestagen-Kombination ein geeignetes Medikament zur Prävention von altersbedingten Erkrankungen zur Verfügung zu haben.
In den USA wurden diese, sowie weitere Ergebnisse zum Anlass genommen, die Hormonverordnungen kritisch zu hinterfragen- und zwar in dem Wissen, dass sich die wissenschaftliche Evidenz geändert hat.
Starke Abwehrhaltung
Anders in Deutschland: Nach Bekanntwerden der Studienergebnisse wurden die Hormonhersteller schnell aktiv. Sofort wurden alle niedergelassenen GynäkologInnen vom Arbeitskreis“ Steroide in Kontrazeption und Substitution „ des Berufsverbandes der Gynäkologen mit einer Faxinformation versorgt, wie Patientinnen weiterhin vom Nutzen der Hormone überzeugt werden können. Diese Faxinformation wurde offenkundig von Jenapharm erstellt und finanziert – ein Umstand, der auch innerhalb der Zunft für viel Unmut gesorgt und letztendlich zur Auflösung des Arbeitskreises geführt hat.
Die Informationspolitik der Pharmaindustrie war aber offensichtlich erfolgreich, denn es entzündete sich in den gynäkologischen Zeitschriften ein erbitterter Streit um den weiteren Einsatz der Hormone, in dem die vorsichtigen Stimmen zunächst deutlich in der Minderzahl waren und der Eindruck entstanden ist, dass die Diskussion im Sommer 2002 von einer starken Abwehrhaltung gegenüber den neuen Erkenntnissen zur Wirkweise der Östrogen-Gestagen-Therapie gekennzeichnet war.
Diesen emotionalen Reaktionen steht eine nüchterne Bilanzierung gegenüber, wie sie etwa vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft ( AkdÄ) vorgelegt wurde. Der empfiehlt der AkdÄ den Einsatz von menopausalen Hormonpräparaten nur zur Beseitigung , bzw. Reduktion von Hitzewallungen, sowie zur Behandlung vaginaler Atrophie, nicht aber zur Prävention der Osteoporose.
Es stellt sich die Frage, inwieweit die wissenschaftliche Evidenz inzwischen ihren Weg in die Praxis gefunden hat. Um eine erste Antwort zu erhalten, wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes am Zentrum für Public Health der Universität Bremen untersucht, welche Position niedergelassene GynäkologInnen auf ihren Webseiten zur Hormonsubstitution vertreten, wie sie die Ergebnisse der WHI aufgreifen und welche Empfehlungen sie gegebenenfalls aussprechen. Der Studie lag die Annahme zugrunde, dass ein Jahr nach der Veröffentlichung der Ergebnisse rationale Argumente Eingang in ärztliche Behandlungsroutinen gefunden haben sollten!
Lediglich 24 der 97 Seiten nehmen Bezug auf die WHI., hiervon stellen nur 7 die Ergebnisse der Studie umfassend dar im Sinne einer korrekten Gegenüberstellung von Risiken und des Nutzens. Der überwiegende Teil der Praxen betont den Nutzen – die Risiken, insbesondre das Brustkrebsrisiko , werden entweder verschwiegen oder als irrelevant bewertet
.
„ Gefährdungen (Risiken), die mit der Anwendung der weiblichen Hormone verbunden sein können, erschienen über viele Jahrzehnte kein bemerkenswertes Problem. Diese Tatsache zeigt an, dass solche Gefährdungen ihrer Häufigkeit nach nicht wesentlich ins Gewicht fallen und nur an sehr großen Zahlen behandelter Patientinnen überhaupt erkennbar werden „
Unabhängig davon, ob auf die Studienergebnisse der WHI eingegangen wurde oder nicht, treffen die meisten Seiten eine Aussage zu den Einsatzmöglichkeiten der (post-)menopausalen Hormone. Die Ergebnisse der Analysen sind erschreckend: Knapp die Hälfte empfiehlt die Präparate uneingeschränkt zur Verhinderung der Osteoporose, ebenso viele zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden, ohne dass auch nur ansatzweise Alternativen diskutiert würden. Über 40% empfehlen Hormone zur Prävention von koronaren Herzkrankheiten, fast ebenso viele als Anti-Aging-Mittel. Etwa ein Drittel ist von der Steigerung der kognitiven Funktionen durch die Hormone überzeugt, und auch zur Steigerung der Lebensqualität wird das Mittel auf jeder dritten Webseite empfohlen.
Von keinerlei Sachkenntnis beeinflusst
Die Aussagen, die die entsprechenden Empfehlungen begleiten, sind teilweise von keinerlei Sachkenntnis beeinflusst.
“ Eine Hormontherapie reduziert das Risiko für Brustkrebs anstatt es zu erhöhen“
„ Östrogene schützen vor Herzinfarkt , und erst das Fehlen dieser Stoffe führt dazu, dass Frauen überhaupt in eine Risikosituation geraten“
Ungeniert werden Hormone als Jungbrunnen ohne Risiko angeboten: „ Hebt man den Hormonspiegel einfach nur auf jugendliche Werte an, macht das den ganzen Menschen wieder jung“.
Und mit nur zynisch zu nennenden Argumenten werden die Wechseljahre als Beginn des Verfalls gekennzeichnet, der nur mit Hormonen aufzuhalten ist.
„ Auch die für die Würde der älteren Frau wichtigen geistigen Funktionen wie Konzentrationsfähigkeit, Erinnerungsvermögen (Namensgedächtnis), Reaktionsvermögen und Wachheit werden durch Östrogene verbessert. Dementsprechend bleibt auch die soziale Kompetenz der älteren Frau im täglichen Umgang mit gleichaltrigen, aber auch jüngeren Menschen bei Einsatz der fehlenden Hormone erhalten“.
Diese Perspektive wird dann auch in einem Vergleich zwischen Sophia Loren und Dürers Mutter auf die Spitze getrieben:
„ Der Frauenarzt von morgen muss interdisziplinär die Auswirkungen dieser Hormondefizite in den verschiedenartigsten Gewebeinformationen bedenken. ( Hier erscheinen die beiden Bilder: 63- Jährige MIT Hormonsubstitution = Sophia Loren; 63 Jährige Ohne= Dürers Mutter)
Aus vielen Webseiten spricht das Idealbild einer patriarchalen Arzt-Patient-Beziehung, mit dem Arzt, bzw. Ärztin auf der einen Seite als Person, die über das relevante Wissen verfügt und eine Entscheidung für die Frau trifft, und der menopausalen Frau, die sich vertrauensvoll an den Arzt/Ärztin wendet, die Empfehlungen befolgt und für ihre Folgsamkeit belohnt wird.
„ Eines ist völlig klar, die Patientinnen, die die nötige Geduld aufbringen, werden langfristig außerordentliche Vorteile durch die Hormonersatztherapie erfahren. Das Auftreten vieler Erkrankungen lässt sich vermeiden und die Lebensqualität über längere Zeit hinweg deutlich verbessern. Die Hormonersatztherapie ist einer der bedeutendsten Fortschritte der Medizin in den letzten 25 Jahren. Frauen sollten die ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen!“
Die Hormone werden aggressiv an die Frau gebracht: den Verlockungen mag sich keine entziehen , und die, die es doch tun, müssen sich fast schon eine kriminelle Handlung vorwerfen lassen:
„ Vergessen Sie das Altern....Durch die Einstellung des Hormonspiegels verschwinden oder lindern sich die folgenden Beschwerden: Akne, Schlafstörungen, fast 100%ige Krebsvorsorge, Unfruchtbarkeit,(* das ist natürlich ganz wichtig! Dass man auch mit 50 oder 60 noch „fruchtbar“ ist.....) Haarausfall, Magenbeschwerden, Migräne, Schwindelanfälle, Herzbeschwerden, Depressionen und Alterserscheinungen!“
„ Hormone treiben an zu Kreativität und Höchstleistungen. Hormone machen glücklich und optimistisch. Und Hormone halten den Körper jung. „
„ Bei der heutigen hohen Lebenserwartung haben Frauen mit Beginn der Wechseljahre fast noch ihr halbes Leben vor sich; einer Frau in der Menopause eine adäquate Hormonsubstitution vorzuenthalten, grenzt deshalb an Körperverletzung....“
Leider typisch
Die Zitate sind frustrierend und leider typisch für die Mehrzahl der analysierten Seiten. Sie zeugen davon, dass die wissenschaftliche Evidenz noch lange nicht den Weg in die Praxis gefunden hat .( die Pharmavertreter waren schneller!!!)
Vielmehr wird auf einen alten Wissensstand zurückgegriffen, um die Hormone weiterhin an die Frau bringen zu können. Es finden sich Seiten weise Falschdarstellungen, die deshalb besonders problematisch sind, weil es sich um Webseiten von Ärztinnen handelt, denen vermutlich große Seriosität zugesprochen wird.
Fortsetzung:
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Wer geglaubt hat, es reiche, solide wissenschaftliche Studien zu veröffentlichen, um eine Veränderung in den Behandlungsroutinen zu erzielen, muss sich eines Besseren belehren lassen. Der Weg der wissenschaftlichen Evidenz in die medizinische Praxis ist lang und voller Steine, die nicht zuletzt von der pharmazeutischen Industrie geschickt platziert werden.
Auch wenn sich von den Webseiten nicht auf alle niedergelassenen GynäkologInnen verallgemeinern lässt, die Hoffnung, diejenigen , die eine Webseite unterhalten , seien untypisch, wird wohl eine trügerische sein.
Und ob sich durch die jüngst verabschiedete Leitlinie der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zur Hormontherapie GynäkologInnen zu einer Veränderung des Verordnungsverhaltens bewegen lassen, bleibt abzuwarten. Die Industrie hat mit erheblichem Aufwand gegengesteuert und dabei große Erfolge erzielt. Gefordert sind sicherlich die Ärztekammern, die Fortbildungen – auch in den Prinzipien der Evidenzbasierten Medizin- etablieren müssen. ( Fortbildungen werden aber meist von der Pharmaindustrie gesponsert!!!)
Nachhaltige Veränderungen sind aber vermutlich nur durch Regulation , z.B. durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu erzielen, indem die Indikationen eingeschränkt werden. Die auch hier sich abzeichnenden Gegenbewegungen lassen allerdings ebenfalls zur Skepsis gemahnen.
Einstweilen kann nur jeder Internetnutzerin geraten werden, sich nicht darauf zu verlassen, dass die Webangebote von niedergelassenen ÄrztInnen von hoher Qualität sind. Sie sollten darin geschult werden, jegliche Webseite mit gesundheitsbezogenen Inhalten auf ihre Seriosität zu prüfen. Mittlerweile liegen einige Checklisten, z.B. DISCERN vor, anhand derer geschulte Laien eine erste Qualitätseinschätzung vornehmen können. Die mündige Frau ist in diesem Bereich gefragter denn je!!!
1) Für einen Überblick über die Studienlage siehe Leitlinie der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft zur Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
http://www.akdae.de/35/10Hefte/82_Hormon...3_1Auflage
2) Zu den Details des methodischen Vorgehens siehe den Abschlussbericht des Projektes > Hormontherapie in den Wechseljahren – Analyse der Webseiten von Gynäkologinnen und Gynäkologen zum Thema Wechseljahre/Hormontherapie
http://www.asfg.uni-bremen.de/projekte
***
2002
M E D I Z I N
Hormonstreit um die Wechseljahre
Deutsche Gynäkologen ignorieren brisante Daten
Werner BartensWerner Bartens ist Redakteur der "Badischen Zeitung"
Die beunruhigende Botschaft kam per Post. Tausende Frauen in den USA fanden vergangene Woche eine Mitteilung der nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) im Briefkasten: Sie sollten Hormonersatzpräparate absetzen, die sie seit etwa fünf Jahren eingenommen hatten. Der mögliche Schaden sei größer als der Nutzen.
http://www.zeit.de/archiv/2002/30/200230...ersatz.xml
Uli
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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT ONLINE
03.08.2005
M E D I Z I N
IARC: Brustkrebs durch Anti-Baby-Pille – Protektive Wirkung bei anderen Krebsarten
LYON. Die Internationale Krebsforschungsagentur (International Agency for Research on Cancer, IARC) stuft kombinierte Östrogen-Gestagen-Präparate als karzinogen ein. Dies gilt sowohl für orale Kontrazeptiva (“Anti-Baby-Pille”), was neu ist, als auch für Präparate zur postmenopausalen Hormontherapie, wo die Risiken inzwischen allgemein bekannt sind. Die langfristige Einnahme steigere das Risiko von Mamma- und Zervixkarzinomen und eventuell auch hepatozellulären Karzinomen. Gleichzeitig wird auf eine protektive Wirkung vor Ovar- und Endometriumkarzinomen (letztere nur für die “Pille”) hingewiesen. Weder in der Pressemitteilung noch in einem Artikel in Lancet Oncology (2005; 6: 552-553) finden sich jedoch quantitative Angaben, die eine Risikoabschätzung ermöglichen würden. Da die Medien über die Neueinstufung der IARC berichten, dürften vielen Frauenärzten schwierige Beratungen bevorstehen. Der Ratschlag der Agentur, die Frauen sollten Nutzen und Risiken der Hormonpillen gemeinsam mit ihrem Arzt abwägen, ist wenig hilfreich, da eine ausführliche Monographie (Band 91) erst “irgendwann zu Beginn des nächsten Jahres” publiziert wird.
Bereits im Juni 2005 hatten sich 21 Wissenschaftler aus acht Nationen in Lyon, dem Sitz der IARC getroffen, um über die Sicherheit der Hormonpräparate zu diskutieren, die weltweit von Millionen Frauen eingenommen werden. Die IARC schätzt, dass es derzeit mehr als 100 Millionen Anwenderinnen von oralen Kontrazeptiva gibt, das seien etwa zehn Prozent aller Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter. In den höher entwickelten Ländern seien es 16 Prozent, in den weniger entwickelten Ländern nur sechs Prozent. Da orale Kontrazeptiva nicht lebenslang eingenommen werden, ist die Zahl der “ever-user” weitaus höher. Die IARC schätzt, dass in einigen Ländern 80 Prozent aller Frauen schon einmal die Anti-Baby-Pille eingenommen haben (beziehungsweise sich Depotpräparate injizieren ließen).
Die möglichen Krebsrisiken von kombinierten oralen Kontrazeptiva seien in mehr als zehn Kohortenstudien und 60 Fall-Kontroll-Studien untersucht worden, heißt es in dem Bericht in Lancet Oncology, den ein IARC-Team um Vincent Cogliano verfasst hat. Insgesamt lägen Daten zu mehr als 60.000 Anwenderinnen vor, die für die Monographie aufgearbeitet wurden. Ergebnis war ein “ein leicht erhöhtes” Brustkrebsrisiko für derzeitige oder frühere Anwenderinnen der kombinierten oralen Kontrazeptiva. Dies wird auf eine Erhöhung der Proliferationsrate in den Epithelien der Brustdrüse zurückgeführt.
Bis zu zehn Jahre nach dem Absetzen der “Pille” sei noch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko nachweisbar. Dies ist die einzige konkrete Angabe, welche die IARC den Gynäkologen für ihre Beratungen derzeit zur Verfügung stellt. Da die meisten Brustkrebserkrankungen erst jenseits des 40. bis 45. Lebensjahres auftreten, dürften viele Frauenärzte jüngeren Frauen bis zum 30. bis 35. Lebensjahr weiter zur Einnahme der Pille raten. In diese Richtung äußerte sich auch Prof. Otmar Wiestler, der Direktor des Deutschen Krebsforschungszentrums gegenüber den Tagesthemen in der ARD. Nur bei Frauen mit einer familiären Häufung von Brustkrebsfällen sollte die Einnahme überdacht werden, da hier die Erkrankungen häufig bereits in einem frühen Lebensalter eintreten.
Nach Einschätzung der IARC-Experten erhöhen kombinierte orale Kontrazeptiva auch das Risiko von Zervixkarzinomen. Dieser Tumor wird erwiesenermaßen von onkogenen Varianten des humanen Papillomavirus (HPV) induziert. In-vitro-Studien und tierexperimentelle Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Östrogen-Gestagen-Kombinationen die Expression bestimmter HPV-Gene steigern.
Die dritte Krebsform, die durch kombinierte orale Kontrazeptiva gefördert wird, sind hepatozelluläre Karzinome. Ein erhöhtes Risiko sei in Ländern mit einer niedrigen Prävalenz von Hepatis-B-Infektionen und chronischen Lebererkrankungen nachgewiesen, den beiden Hauptursachen für Leberkrebs in ärmeren Ländern. Dort ist ein zusätzliches Risiko durch die Pille nicht nachweisbar, im Gegensatz zu den reicheren Ländern, zu denen auch Deutschland zählt. Hierzulande sind hepatozelluläre Karzinome (im Gegensatz zum Brustkrebs) jedoch selten, sodass sich das Zusatzrisiko in Grenzen halten dürfte.
Wie beim Mammakarzinom werden auch zum Zervixkarzinom und dem hepatozellulären Karzinom keine Zahlen genannt, die eine individuelle Risikoabschätzung möglich machen.
Diesen drei durch die Hormone geförderten Krebsarten steht eine gewisse protektive Wirkung gegen Endometrium- und Ovarkarzinomen gegenüber. Die protektive Wirkung gegen das Endometriumkarzinom steige mit der Dauer der Anwendung und sei noch 15 Jahre nach dem Ende der Anwendung nachweisbar, heißt es. Ursache sei eine Atrophie und antiproliferative Wirkungen auf das Endometrium.
Eine protektive Wirkung gegen Ovarialkarzinome sei sogar noch 20 Jahre nach der letzten Einnahme nachweisbar, schreiben die IARC-Experten. Ursache der protektiven Wirkung sei die Induktion der Apoptose von Ovarialepithelien, die in Tierversuchen an Affen beobachtet wurde.
Aus den Ergebnissen von “mechanistischen” Tierexperimenten wäre auch eine protektive Wirkung gegen Darmkrebs denkbar, doch konnte dies bisher in epidemiologischen Studien nicht bestätigt werden, sodass die IARC keine protektive Wirkung annimmt.
Die IARC-Experten schreiben, dass die protektiven Wirkungen der kombinierten oralen Kontrazeptiva die Risiken mehr als aufwiegen könnten. Dies müsste jedoch für jedes Land in einer “rigorosen Analyse” bewiesen werden, wobei auch die Auswirkungen auf andere nicht-maligne Erkrankungen zu berücksichtigen seien, was außerhalb der Möglichkeiten der Monographie liege. Dieser Hinweis lässt nicht erwarten, dass die angekündigte Monographie weitere Hilfestellungen bei der Risikoabschätzung geben wird.
Die Monographie wird sich auch mit der Karzinogenität der Hormontherapie in der Menopause beschäftigen. Auch hier besteht ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch Gestagen-Östrogen-Kombinationen, was der Öffentlichkeit allerdings seit der Publikation der US-amerikanischen Women’s Health Initiative und der britischen Million Women Study bekannt ist. Diese beiden randomisierten Studien haben auch quantifizierte Daten zur individuellen Risikoabschätzung gegeben. Interessant in der Publikation in Lancet Oncology sind Angaben zum Endometriumkarzinom-Risiko, das(bei der Hormontherapie in der Menopause) auf reine Östrogen-Präparate beschränkt ist. Kombinationspräparate gelten als sicher. Nach Einschätzung der IARC steigt das Risiko, wenn die Frauen an weniger als zehn Tagen pro Zyklus Gestagene zusätzlich zu den Östrogenen einnehmen. /rme
Links zum Thema
Abstract in Lancet Oncology (nach kostenloser Registrierung)
http://www.thelancet.com/journals/lanonc...licy+Watch
Pressemitteilung der IARC
http://www.iarc.fr/ENG/Press_Releases/pr167a.html
Million Women Study
http://www.millionwomenstudy.org/
Women Health Initiative
http://www.whi.org/
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Hehe, diese "neue" Studie hab ich auch mit Spannung verfolgt. Aber wetten das das bei uns wieder keinen "juckt" ?! Die Französinnen dürften jetzt allerdings doch etwas verunsichert sein....
Ich hoffe ich bin noch früh genug "ausgestiegen"!
Und der Aberwitz ist ja das auf den Pillen-Packungsbeilagen immer steht das die künstl. Hormone angeblich sogar Krebs vorbeugen (haupts.Eierstock glaube ich).....
Und wetten die Pharmafirmen haben bald wieder Gegenstudien :evil: ....
Apropos Pharmafirmen, das passt grad gut dazu:
http://www.n-tv.de/558631.html
lg
Birgit
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...wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob nicht die Kombination : Hormon + Laktose ( und damit auch Galaktose!) an dem erhöhten Krebsrisiko Schuld ist!
Und ich weiß auch nicht, ob das "Nicht-Auftreten" einer bestimmten Krebsart auf die Einnahme bestimmter Medis zurückgeführt werden kann......das kommt mir ein bissl "gewagt" vor, diese These....
....jaja- Hauptsache , die Kasse klingelt!!!!
LG
Uli
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Fast täglich muss Heike Hauschild ihr schwaches Herz trainieren. Vor drei Jahren hat die 42-Jährige einen Herzinfarkt, bricht plötzlich auf der Straße zusammen. Atemnot, Schweißausbruch, ihr ganzer Körper zittert. Der Notarzt denkt nicht an einen Infarkt und behandelt sie auf Epilepsie. "Auf dem Weg vom Unfallort zur Charité bin ich durch die falsche Behandlung fast gestorben", berichtet Heike Hauschild.
Unterschiede wenig erforscht
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sind zu wenig erforscht. Frauen weisen trotz gleicher Krankheit häufig andere Symptome auf. Auch unter Nebenwirkungen von Medikamenten leiden Frauen stärker als Männer . Trotzdem sind an klinischen Studien in der Regel nur bis zu 25 Prozent Frauen beteiligt.
Ungleichbehandlung zum Nachteil der Frauen und zu wenig geschlechtsspezifische Forschung. Warum das so ist, können sich auch die Experten nicht so recht erklären. Ein Grund liegt wohl in der mangelhaften Ausbildung. "Es gab sehr viele Jahre ein Verständnis in der Medizin, die als Fach auch sehr von Männern dominiert ist, dass es eigentlich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede geben könnte, außer den reinen Männer- oder Frauenkrankheiten", sagt Thürmann. "Man hat das Frausein reduziert auf Schwangerschaft, Wechseljahre und Hormoneinflüsse - hat sich aber nicht darum gekümmert, ob diese ja größtenteils hormonell bedingten Unterschiede auch einen Einfluss auf andere Krankheiten haben."
Alles lesen??????
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/16/0,1872...32,00.html
Uli
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Medizin
Women's Health Initiative: Weniger Brustkrebs seit dem Ende der „Hormonersatztherapie-Ära“
Oakland - Der Einbruch in der Hormonersatztherapie der Postmenopause, zu dem es nach der Publikation der Women's Health Initiative (WHI) im Juli 2002 kam, hat in Kalifornien bereits zu einem Rückgang der Brustkrebsrate geführt. Dies teilen US-Forscher im Journal of Clinical Oncology (2006: e49–50) mit.
Die ersten Ergebnisse der WHI hatten gezeigt, dass die langjährige Gabe von Estrogenen nach der Menopause, statt vor Osteoporose und Herzinfarkt zu schützen die Brustkrebsrate signifikant erhöht. Nach den ersten im Juli 2002 bekannt gegebenen Ergebnissen war es, auch wegen der breiten Medienresonanz, zu einem starken Rückgang in den Verordnungen gekommen. Die Versicherung Kaiser Permanente beispielsweise registrierte eine Reduktion der Verordnungen der Hormonpräparate um 68 Prozent (Kombinationen mit Gestagen) beziehungsweise 36 Prozent (Estrogenmonopräparate). Gleichzeitig kam es, wie Christina Clarke vom Northern California Cancer Center in Oakland und Mitarbeiter berichten, zu einem Rückgang der Brustkrebsinzidenz in der Gruppe der 50- bis 74-jährigen Versicherungsmitglieder um 10 Prozent.
Allerdings gab es keine Möglichkeit, die Verordnung von Hormonen direkt mit den Brustkrebserkrankungen in Verbindung zu setzten, so dass die Zahlen eine kausale Beziehung nicht beweisen können. Sollte sie aber bestehen, dann würden durch den Verzicht auf die Hormonersatztherapie jedes Jahr in der Altersgruppe der 50- bis 74-jährigen etwa 10.000 Brustkrebsfälle vermieden.
Weitere Studien zu den Auswirkungen der WHI-Studie auf die Brustkrebsinzidenz sollen in der nächsten Woche auf dem jährlich stattfindenden San Antonio Breast Cancer Symposium vorgestellt werden. Die Studie von Kaiser Permanente konnte, wie die Kasse in der Pressemitteilung betont, als einzige bereits Daten aus dem Jahr 2004 berücksichtigen. rme/aerzteblatt.de
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/newsdr...p?id=26719
,,und trotzdem trifft man immer noch auf selbst 80-Jährige, denen die "Hormon-Ersatz-Therapie " verordnet wird ?( ?( :evil:
Uli
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Hitzewallungen
Pflanzenpräparate bringen nichts
20.12.06, 08:16 |
Zitat:Die beliebte Traubensilberkerze wirkt gegen Wechseljahrbeschwerden nicht besser als ein Placebo. Das ist das Ergebnis einer US-Studie.
Frauen, die etwas gegen Wechseljahrbeschwerden unternehmen und dabei auf Hormone verzichten wollen, greifen gern zu Pflanzenpräparaten auf der Basis von Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze. Den letzteren Wirkstoff hat eine US-Studie nun für quasi wirkungslos erklärt. Besonders gegen die lästigen Hitzewallungen, unter denen die meisten Frauen in der Zeit des Klimakteriums leiden, hat das Naturmittel keinen größeren Effekt als ein wirkungsloses Scheinmedikament.
Den gesamten Artikel lesen?????
Hier:
http://www.focus.de/gesundheit/news/hitz...41354.html
und im Ärzteblatt:
Zitat:Medizin
Extrakte aus Traubensilberkerze in Studie ohne Wirkung gegen klimakterische Beschwerden
Seattle - Eine populäre Phytotherapie linderte in einer randomisierten kontrollierten Studie der US-National Institutes of Health klimakterische Beschwerden nicht besser als ein Placebo, während die konventionelle Hormontherapie mit Estrogen/Progestin, die wegen des erhöhten Brustkrebsrisikos nur kurz angewendet werden sollte, wirksam war. Dies geht aus der Publikation in den Annals of Internal Medicine (2006; 145: 869-879) hervor.
...... und
Zitat:In der dritten Gruppe wurden diese Multi-Phyto-Präparate noch mit einer Ernährungstherapie gekoppelt, die die vermehrte Zufuhr von Sojaprodukten propagierte. Sojaprodukte enthalten ebenfalls hormonähnliche Substanzen, die bei der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden hilfreich sein könnten – es aber nicht waren. Bei allen drei Behandlungsansätzen waren die Ergebnisse nicht besser als im vierten Arm der Studie, in dem die Patientinnen Placebos einnahmen. Es gab eine Ausnahme: Nach 12 Monaten Therapie war die Symptomintensität unter der Kombination aus „Multi-Phytos“ plus Ernährungsberatung schlechter als im Placeboarm, was eher gegen diese Therapie spricht .
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=26854
Wie vielleicht der "eine oder andre Allergiker" an sich selbst bemerkt hat: Hitzewallungen können auch nach "verkehrtem = allergenen" Nahrungsmitteln auftreten!
Uli
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