11.08.2004, 09:02
Was essen wir wirklich?
Kleiner Auszug aus dem Ausstellungskatalog der Ausstellung im Münchner Völkerkundemuseum ( Do + Fr : 9 Uhr 30 – 19 Uhr und Sa + So : 9 Uhr 30 – 17 Uhr 15)
Lebens-Mittel sind Mittel zu Leben!
Auszug : rund um die Kuh und die Milch
1) Ca 1/3 aller schwarzbunten Milchkühe weltweit stammen genetisch von 2 Bullen ab! Bonatus ist der Vater von über 30 000 deutschen Milchkühen; in den USA ist es der Bulle „Sunny Boy“ : er „produzierte“ 1,5 Millionen Portionen Sperma.
( Werbekatalog) !!„Neu“!!! Embryonenangebot!!! Wir stellen Ihnen mit Freude ein spezielles Online-Embryonen –Angebot vor. Die aufgeführten Anpaarungen entsprechen unseren Anforderungen der Hochleistungszucht, und sind auf „Herz und Nieren geprüft“
Die Kehrseite : Immer mehr Haustierrassen ( ein altes Kulturgut) sterben aus. Bei den verbleibenden Hochleistungsrassen verengt sich der genetische Spielraum. Die Krankheitsanfälligkeit nimmt zu, die Lebensdauer ständig ab.
Die Hochleistungs- Milchkuh
Die Tochter eines Superbullen:
-leistet immer mehr
-ist immer schneller ausgepowert
- hat immer mehr Probleme mit: Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Stoffwechsel, <Klauen und Gliedmaßen
-geht immer jünger zum Schlachter, Abgangsalter : 5,4 Jahre
-Die „Nutzungsdauer „ für Milchproduktion: (in Deutschland) 2,8 Jahre
2,8 Kälber hat eine Kuh durchschnittlich in ihrem gesamten (kurzen) Leben. Die Kälber werden sofort nach der geburt von der Mutter getrennt, nur noch selten mit der Muttermilch, immer mehr mit Milchaustauschern ( ein Pulver, das mit Wasser angerührt wird) aufgezogen. Die männlichen Kälber werden gemästet, die weiblichen ersetzen ihre kurzlebigen Mütter.
Milchleistung pro Tag ( Deutschland): 23,7 Liter, Milchleistung im Jahr: 7 321 Liter
Milchleistung pro Tag ( USA) 82,3 Liter, Milchleistung im Jahr: 30 000 Liter = mit „Hormondoping“ – dem Posilac der Fa. Monsanto, bei dessen Zulassung „Betrug“ im Spiel war.
Wir produzieren immer höhere Überschüsse. Dabei handeln wir gegen die Natur und vor allem gegen die Natur der Tiere! Dann müssen wir die Überschüsse vernichten oder zu Niedrigpreisen in arme Länder exportieren. Dadurch schädigen wir deren Agrarwirtschaft schwer.
( Uli: und nicht nur deren Wirtschaft: vor allem doch wohl die Gesundheit, wenn z.B. Milchpulver in Länder exportiert wird, in denen traditionell KEINE Milchwirtschaft betrieben wird und die Alaktasier sind. Alaktasier = Fehlen des Milchzucker-spaltenden Enzyms Laktase nach der Stillphase)
Das alles kostet den europäischen Steuerzahler ca 44 Milliarden Euro im Jahr!
Trotzdem geht es den Bauern schlecht. Die Preise sind extrem niedrig. Viele Bauern leben von der Substanz. Jährlich geben 13 000 Bauern in Deutschland ihren Betrieb auf. Freie, selbstständige und unabhängige Bauern sterben aus- der Stolz unseres europäischen Kulturerbes – die Bauern, denen wir unsere reiche und vielgestaltige Kulturlandschaft verdanken. Immer weniger Bauern produzieren immer mehr, mit immer mehr Technik. Freie, selbstständige Lebens-Mittel-Handwerker werden immer weniger. Automaten übernehmen die Produktion.
Und wo bleibt die wahre Qualität unserer Lebens- Mittel, das Natürliche, das Echte, der „innere“ Wert? Verdrängt der äußere Schein immer mehr den inneren Wert?
Ausgaben für Lebensmittel in Deutschland :
(vom verfügbaren Einkommen eines Durchschnitts-Arbeitnehmerhaushaltes – ohne Genussmittel und Getränke:
- in 1950 -> 40%
- in 2002 -> 12% - dafür stiegen die Ausgaben für Freizeit auf 20%
Zitat-Ende
Wir Verbraucher sind selbst Schuld an dieser Entwicklung – die Jagd nach den Schnäppchen = billigsten Lebensmittel ist zu einer Art Volkssport geworden!
Wer zahlt schon 3 Euro für ein Kilo Bäcker-Brot = Handwerker-Brot, wenn es im Supermarkt nur 0,49 Euro kostet und womöglich durch Enzyme, Aromen und sonstige „Hilfsmittel“ gar noch „besser“ schmeckt?
Die Verbraucher kaufen z.B. auch die billigsten Milchprodukte, deren Preis nicht einmal die „Herstellungskosten“ des Bauern deckt! Und sie lamentieren, wenn sie für mehr Qualität einen etwas höheren Preis zu zahlen haben!
Dass sie aber durch ihr Verhalten nicht nur ihrer Gesundheit schaden, sondern damit ganzen Handwerks-Zweigen den Garaus bereiten und die Macht ( und Konten) der Wirtschafts -Multis mehren – das bedenken sie nicht!
Uli
Kleiner Auszug aus dem Ausstellungskatalog der Ausstellung im Münchner Völkerkundemuseum ( Do + Fr : 9 Uhr 30 – 19 Uhr und Sa + So : 9 Uhr 30 – 17 Uhr 15)
Lebens-Mittel sind Mittel zu Leben!
Auszug : rund um die Kuh und die Milch
1) Ca 1/3 aller schwarzbunten Milchkühe weltweit stammen genetisch von 2 Bullen ab! Bonatus ist der Vater von über 30 000 deutschen Milchkühen; in den USA ist es der Bulle „Sunny Boy“ : er „produzierte“ 1,5 Millionen Portionen Sperma.
( Werbekatalog) !!„Neu“!!! Embryonenangebot!!! Wir stellen Ihnen mit Freude ein spezielles Online-Embryonen –Angebot vor. Die aufgeführten Anpaarungen entsprechen unseren Anforderungen der Hochleistungszucht, und sind auf „Herz und Nieren geprüft“
Die Kehrseite : Immer mehr Haustierrassen ( ein altes Kulturgut) sterben aus. Bei den verbleibenden Hochleistungsrassen verengt sich der genetische Spielraum. Die Krankheitsanfälligkeit nimmt zu, die Lebensdauer ständig ab.
Die Hochleistungs- Milchkuh
Die Tochter eines Superbullen:
-leistet immer mehr
-ist immer schneller ausgepowert
- hat immer mehr Probleme mit: Fruchtbarkeit, Eutergesundheit, Stoffwechsel, <Klauen und Gliedmaßen
-geht immer jünger zum Schlachter, Abgangsalter : 5,4 Jahre
-Die „Nutzungsdauer „ für Milchproduktion: (in Deutschland) 2,8 Jahre
2,8 Kälber hat eine Kuh durchschnittlich in ihrem gesamten (kurzen) Leben. Die Kälber werden sofort nach der geburt von der Mutter getrennt, nur noch selten mit der Muttermilch, immer mehr mit Milchaustauschern ( ein Pulver, das mit Wasser angerührt wird) aufgezogen. Die männlichen Kälber werden gemästet, die weiblichen ersetzen ihre kurzlebigen Mütter.
Milchleistung pro Tag ( Deutschland): 23,7 Liter, Milchleistung im Jahr: 7 321 Liter
Milchleistung pro Tag ( USA) 82,3 Liter, Milchleistung im Jahr: 30 000 Liter = mit „Hormondoping“ – dem Posilac der Fa. Monsanto, bei dessen Zulassung „Betrug“ im Spiel war.
Wir produzieren immer höhere Überschüsse. Dabei handeln wir gegen die Natur und vor allem gegen die Natur der Tiere! Dann müssen wir die Überschüsse vernichten oder zu Niedrigpreisen in arme Länder exportieren. Dadurch schädigen wir deren Agrarwirtschaft schwer.
( Uli: und nicht nur deren Wirtschaft: vor allem doch wohl die Gesundheit, wenn z.B. Milchpulver in Länder exportiert wird, in denen traditionell KEINE Milchwirtschaft betrieben wird und die Alaktasier sind. Alaktasier = Fehlen des Milchzucker-spaltenden Enzyms Laktase nach der Stillphase)
Das alles kostet den europäischen Steuerzahler ca 44 Milliarden Euro im Jahr!
Trotzdem geht es den Bauern schlecht. Die Preise sind extrem niedrig. Viele Bauern leben von der Substanz. Jährlich geben 13 000 Bauern in Deutschland ihren Betrieb auf. Freie, selbstständige und unabhängige Bauern sterben aus- der Stolz unseres europäischen Kulturerbes – die Bauern, denen wir unsere reiche und vielgestaltige Kulturlandschaft verdanken. Immer weniger Bauern produzieren immer mehr, mit immer mehr Technik. Freie, selbstständige Lebens-Mittel-Handwerker werden immer weniger. Automaten übernehmen die Produktion.
Und wo bleibt die wahre Qualität unserer Lebens- Mittel, das Natürliche, das Echte, der „innere“ Wert? Verdrängt der äußere Schein immer mehr den inneren Wert?
Ausgaben für Lebensmittel in Deutschland :
(vom verfügbaren Einkommen eines Durchschnitts-Arbeitnehmerhaushaltes – ohne Genussmittel und Getränke:
- in 1950 -> 40%
- in 2002 -> 12% - dafür stiegen die Ausgaben für Freizeit auf 20%
Zitat-Ende
Wir Verbraucher sind selbst Schuld an dieser Entwicklung – die Jagd nach den Schnäppchen = billigsten Lebensmittel ist zu einer Art Volkssport geworden!
Wer zahlt schon 3 Euro für ein Kilo Bäcker-Brot = Handwerker-Brot, wenn es im Supermarkt nur 0,49 Euro kostet und womöglich durch Enzyme, Aromen und sonstige „Hilfsmittel“ gar noch „besser“ schmeckt?
Die Verbraucher kaufen z.B. auch die billigsten Milchprodukte, deren Preis nicht einmal die „Herstellungskosten“ des Bauern deckt! Und sie lamentieren, wenn sie für mehr Qualität einen etwas höheren Preis zu zahlen haben!
Dass sie aber durch ihr Verhalten nicht nur ihrer Gesundheit schaden, sondern damit ganzen Handwerks-Zweigen den Garaus bereiten und die Macht ( und Konten) der Wirtschafts -Multis mehren – das bedenken sie nicht!
Uli