12.01.2005, 00:30
quelle: der Standard
11. Jänner 2005
15:50 MEZ
Link
Institut für Pathophysiologie der Medizinuniversität Wien (MUW)
Was Allergene zu Allergenen macht
Entscheidend ist ihre 3D-Struktur - Wiener- und britische Wissenschafter gruppierten 129 Pflanzen-Allergene
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Wien - Was Allergene zu Allergenen macht: Offenbar kommt es auf die 3D-Struktur der Auslöser von "Heuschnupfen und Co." an. Dabei ist es weniger wichtig, woher die einzelnen Proteine kommen, welche die Symptome verursachen. Britische und Wiener Wissenschafter um Univ.-Prof. Dr. Heimo Breiteneder vom Institut für Pathophysiologie der Medizinuniversität Wien (MUW) haben jetzt 129 verschiedene Pflanzen-Allergene in nur vier verschiedene Untergruppen einteilen können, hieß es in einer Aussendung der MUW.
"Wenn man weiß, was ein Protein leicht zu einem Allergen macht, wird es beispielsweise für Nahrungsmittelproduzenten einfacher, mögliche Allergene in neuen Lebensmitteln und Ingredienzien zu identifizieren und zu verhindern, dass sie an den Konsumenten kommen", sagte Dr. Clare Mills, Chefin der Abteilung für Allergien am britischen Institut für Nahrungsmittelforschung in Norwich.
Dreidimensionale Molekülfaltung
Bisher waren Vorhersagen kaum möglich, weil bei der Untersuchung der Struktur von Allergenen viel zu sehr auf die Aminosäure-Zusammensetzung geachtet wurde. Doch entscheidend dürfte die dreidimensionale Faltung dieser Moleküle sein. Clare Mills: "Das ist besonders wichtig, weil es uns hilft zu verstehen, warum Menschen, die gegen Birkenpollen allergisch sind, auch an Allergien gegen bestimmte Obst- und Gemüsesorten leiden können." Hier spricht man von Kreuz-Allergien.
Gemeinsam mit den Wiener Wissenschaftern versuchten die Experten eine Einteilung für solche Moleküle zu schaffen. Breiteneder: "Wir haben herausgefunden, dass eine einzige (zwischen verschiedenen Pflanzenarten, Anm.) konservierte (gleich aussehende, Anm.) Region an der Oberfläche eines Proteins eine solche Kreuz-Reaktion auslösen kann." So klassifizierten die Experten 129 Allergene in nur zwanzig Protein-Familien mit überhaupt nur noch vier "Superfamilien" an Allergen-Arten. Sie sind für 65 Prozent aller Nahrungsmittelallergien verantwortlich. (APA)
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2005 derStandard.at - Alle Rechte vorbehalten.
Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.
11. Jänner 2005
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Was Allergene zu Allergenen macht
Entscheidend ist ihre 3D-Struktur - Wiener- und britische Wissenschafter gruppierten 129 Pflanzen-Allergene
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Wien - Was Allergene zu Allergenen macht: Offenbar kommt es auf die 3D-Struktur der Auslöser von "Heuschnupfen und Co." an. Dabei ist es weniger wichtig, woher die einzelnen Proteine kommen, welche die Symptome verursachen. Britische und Wiener Wissenschafter um Univ.-Prof. Dr. Heimo Breiteneder vom Institut für Pathophysiologie der Medizinuniversität Wien (MUW) haben jetzt 129 verschiedene Pflanzen-Allergene in nur vier verschiedene Untergruppen einteilen können, hieß es in einer Aussendung der MUW.
"Wenn man weiß, was ein Protein leicht zu einem Allergen macht, wird es beispielsweise für Nahrungsmittelproduzenten einfacher, mögliche Allergene in neuen Lebensmitteln und Ingredienzien zu identifizieren und zu verhindern, dass sie an den Konsumenten kommen", sagte Dr. Clare Mills, Chefin der Abteilung für Allergien am britischen Institut für Nahrungsmittelforschung in Norwich.
Dreidimensionale Molekülfaltung
Bisher waren Vorhersagen kaum möglich, weil bei der Untersuchung der Struktur von Allergenen viel zu sehr auf die Aminosäure-Zusammensetzung geachtet wurde. Doch entscheidend dürfte die dreidimensionale Faltung dieser Moleküle sein. Clare Mills: "Das ist besonders wichtig, weil es uns hilft zu verstehen, warum Menschen, die gegen Birkenpollen allergisch sind, auch an Allergien gegen bestimmte Obst- und Gemüsesorten leiden können." Hier spricht man von Kreuz-Allergien.
Gemeinsam mit den Wiener Wissenschaftern versuchten die Experten eine Einteilung für solche Moleküle zu schaffen. Breiteneder: "Wir haben herausgefunden, dass eine einzige (zwischen verschiedenen Pflanzenarten, Anm.) konservierte (gleich aussehende, Anm.) Region an der Oberfläche eines Proteins eine solche Kreuz-Reaktion auslösen kann." So klassifizierten die Experten 129 Allergene in nur zwanzig Protein-Familien mit überhaupt nur noch vier "Superfamilien" an Allergen-Arten. Sie sind für 65 Prozent aller Nahrungsmittelallergien verantwortlich. (APA)
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Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"...