13.08.2004, 15:03
Meldung der Tageszeitung vom 13. 8. 2004
Blick zu unsren Nachbarn
Pause ohne Schokolade; Frankreich kämpft gegen Übergewicht bei Kindern
(von Uwe Gepp)
(auszugsweise zitiert
Lieber einen Burger als Salade Nicoise: Auch die französischen Kinder werden immer dicker. Jetzt zieht die Regierung in Paris die Notbremse. Per Gesetz verbannt sie Süßes aus den Schulen und lässt die Industrie für Aufklärungskampagnen zahlen.
Wenn nichts getan werde, warnte jüngst ein Senatsbericht entsetzt, „ erreichen wir 2020 eine Situation wie heute in den Vereinigten Staaten mit 30% Fettleibigen“. Eine Horrorvision für die > Grande Nation <, in der Esskultur und kultivierter Lebensstil seit jeher große Bedeutung haben.
Der Gesundheitsminister zog jetzt die Notbremse: Die Lebensmittelindustrie wird künftig zur Finanzierung von Aufklärungskampagnen herangezogen und den Schülern soll das Naschen auf dem Pausenhof verleitet werden. Kurz vor der Sommerpause verabschiedete das Parlament ein Verbot von Süßigkeiten-Automaten in allen öffentlichen Schulen.
Schokoriegel, Cola-Dosen sowie besonders fette oder salzige Leckereien dürfen ab September nächsten Jahres dort nicht mehr verkauft werden.
Einradikales Umdenken ist notwendig, denn die meisten Jugendlichen pfeifen längst auf Salade Nicoise und Jakobsmuscheln. Wie in allen Industrieländern hocken die kleinen Franzosen zu lange vor PC und TV, bewegen sich zu wenig und ernähren sich schlecht: McDonald`s – längst Inbegriff der „Malbouffe“( des miesen Fraßes)- macht im Land der Haute Cuisine gute Geschäfte und setzte im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro um. Fast genauso viel wie in Deutschland mit seinen 20 Millionen Einwohnern mehr.
Warnhinweis auf Cola
Die Regierung hat sich im neuen Gesundheitsgesetz das Ziel gesteckt, die rasante Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit bei den Kindern zu stoppen und die Quote bei den erwachsenen Franzosen von derzeit 10% bis 2008 auf 8% zu drücken.
Dazu müssen künftig die Hersteller von Softdrinks und Schokoriegeln in ihren TV-Werbespots wie bei Alkohol – oder Tabakprodukten Hinweise auf mögliche gesundheitliche Schäden geben oder sich von dieser lästigen Verpflichtung mit einer zusätzlichen Steuer freikaufen. Das erwartete Geld – gerade mal 13 Millionen Euro jährlich, ein Klacks im Vergleich zu den Werbebudgets der Ernährungsindustrie – soll in Aufklärungskampagnen gesteckt werden.
( Hach: daaas möchte ich mal erleben, dass auf einer "Kindermilchschnitte mit der Extraportion Milch" einmal der Warnhinweis steht :
> Achtung! Der Verzehr dieses Riegels schädigt die Gesundheit Ihres Kindes<!!)
Uli
Blick zu unsren Nachbarn
Pause ohne Schokolade; Frankreich kämpft gegen Übergewicht bei Kindern
(von Uwe Gepp)
(auszugsweise zitiert
Lieber einen Burger als Salade Nicoise: Auch die französischen Kinder werden immer dicker. Jetzt zieht die Regierung in Paris die Notbremse. Per Gesetz verbannt sie Süßes aus den Schulen und lässt die Industrie für Aufklärungskampagnen zahlen.
Wenn nichts getan werde, warnte jüngst ein Senatsbericht entsetzt, „ erreichen wir 2020 eine Situation wie heute in den Vereinigten Staaten mit 30% Fettleibigen“. Eine Horrorvision für die > Grande Nation <, in der Esskultur und kultivierter Lebensstil seit jeher große Bedeutung haben.
Der Gesundheitsminister zog jetzt die Notbremse: Die Lebensmittelindustrie wird künftig zur Finanzierung von Aufklärungskampagnen herangezogen und den Schülern soll das Naschen auf dem Pausenhof verleitet werden. Kurz vor der Sommerpause verabschiedete das Parlament ein Verbot von Süßigkeiten-Automaten in allen öffentlichen Schulen.
Schokoriegel, Cola-Dosen sowie besonders fette oder salzige Leckereien dürfen ab September nächsten Jahres dort nicht mehr verkauft werden.
Einradikales Umdenken ist notwendig, denn die meisten Jugendlichen pfeifen längst auf Salade Nicoise und Jakobsmuscheln. Wie in allen Industrieländern hocken die kleinen Franzosen zu lange vor PC und TV, bewegen sich zu wenig und ernähren sich schlecht: McDonald`s – längst Inbegriff der „Malbouffe“( des miesen Fraßes)- macht im Land der Haute Cuisine gute Geschäfte und setzte im vergangenen Jahr 2,2 Milliarden Euro um. Fast genauso viel wie in Deutschland mit seinen 20 Millionen Einwohnern mehr.
Warnhinweis auf Cola
Die Regierung hat sich im neuen Gesundheitsgesetz das Ziel gesteckt, die rasante Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit bei den Kindern zu stoppen und die Quote bei den erwachsenen Franzosen von derzeit 10% bis 2008 auf 8% zu drücken.
Dazu müssen künftig die Hersteller von Softdrinks und Schokoriegeln in ihren TV-Werbespots wie bei Alkohol – oder Tabakprodukten Hinweise auf mögliche gesundheitliche Schäden geben oder sich von dieser lästigen Verpflichtung mit einer zusätzlichen Steuer freikaufen. Das erwartete Geld – gerade mal 13 Millionen Euro jährlich, ein Klacks im Vergleich zu den Werbebudgets der Ernährungsindustrie – soll in Aufklärungskampagnen gesteckt werden.
( Hach: daaas möchte ich mal erleben, dass auf einer "Kindermilchschnitte mit der Extraportion Milch" einmal der Warnhinweis steht :
> Achtung! Der Verzehr dieses Riegels schädigt die Gesundheit Ihres Kindes<!!)
Uli