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Der 8. Tag - Gentechnologie
#11
SPIEGEL ONLINE - 12. November 2005, 17:28
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...82,00.html
Gen-Food

EU-Kommission schafft Fakten

In aller Stille schafft die Brüsseler EU-Kommission Fakten in Sachen genveränderte Lebensmittel. Mit der Mais-Sorte 1507 der US-Firmen Pioneer und Mycogen-Seeds hat die Kommission gerade das mittlerweile fünfte genmanipulierte Produkt zugelassen.
Hamburg - Zwei der heftig umstrittenen Pflanzensorten sind nach Informationen des SPIEGEL sogar schon als Lebensmittel freigegeben. Zwar behindern einige EU-Staaten - darunter Deutschland - die Produkte aus der Gen-Küche noch; sie befürchten "erhebliche ökologische Risiken", so Noch-Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Doch die EU-Kommission hält nationale Verbote für rechtswidrig und will sie kippen, notfalls mit Hilfe des Europäischen Gerichtshofs.
Nachdem sich die EU-Landwirtschaftsminister im September nicht über den Gen-Mais einigen konnten, sollten eigentlich die Kollegen aus den Umweltressorts bei ihrem nächsten Treffen am 2. Dezember in Brüssel das Patt zwischen Befürwortern und Gegnern überwinden.

Doch die Gentechnik-begeisterten Briten, die derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne haben und damit auch Gastgeber der Ministertreffen sind, haben jetzt lediglich eine unverbindliche Diskussion ohne Beschlussfassung auf die Tagesordnung gesetzt. Die Kritikerstaaten vermuten dahinter eine Strategie - denn solange es keinen politischen Beschluss gibt, entscheidet die Kommission. Die aber will den gerade zum Import freigegebenen Mais 1507 auch zur Aussaat und zur Verwendung in Lebensmitteln zulassen.

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#12
Im Themenabend "Wem gehört die Natur?":
"Weizen - Chronik eines angekündigten Todes? [ich dachte erst, die meinen uns, aber der Weizen ist bedroht!!]
Die Dokumentation ist eine Reise durch Raum und Zeit und erzählt die Geschichte des Weizens. Die älteste Getreidesorte der Welt steht für die aussergewöhnlichen Anpassungs- und Diversifizierungsfähigkeiten der Natur, die zur so genannten Artenvielfalt führen. Zeitweise brachte das wertvolle Getreide mehr als 200.000 Sorten hervor, perfekt angepasst an unterschiedliche Böden, Klimabedingungen und Verwendungszwecke. Die Domestizierung der Pflanzen durch den Menschen läutete vor etwa 10.000 Jahren das Agrarzeitalter ein. Heute wird das goldene Korn in jedem noch so abgelegenen Winkel der Erde gezüchtet. Als Folge der modernen Landwirtschaft und diverser Versuche mit transgenem Saatgut schmilzt der Artenreichtum des Weizens heute wie Schnee in der Sonne, was langfristig die weltweite Ernährungssicherheit gefährden könnte."
Grüße!
Sabine
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#13
SPIEGEL ONLINE - 18. November 2005, 07:42
URL: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...07,00.html
Australien

Forscher brechen Gentechnik-Versuch ab

Nach zehn Jahren haben australische Forscher ihre Versuche mit gentechnisch veränderten Erbsen abgebrochen: Die manipulierten Hülsenfrüchte riefen Lungenkrankheiten bei den Versuchs-Mäusen hervor.
Sydney - Zwar sei die genmanipulierte Erbsenpflanze fast zu hundert Prozent gegen Insektenbefall resistent gewesen, sagte der stellvertretende Leiter des Forschungsinstituts CSIRO, Thomas Higgins, dem Rundfunksender ABC. Doch hätten die Feldmäuse heftig auf ihre neue Nahrung reagiert.

Nach Auffassung von Higgins könnte die Reaktion der Mäuse "auf das Protein etwas widerspiegeln, was auch bei Menschen passieren könnte". Obwohl die Versuche abgebrochen wurden, haben die Forscher nach eigenen Angaben "wichtige Erkenntnisse über das Verfahren" gewonnen. Diese ließen sich durchaus bei anderen Versuchen anwenden.

Soviel zum Thema: Gentechnologie ist sicher!

Uli X(
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#14
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT ONLINE 28.11.2005


A U S L A N D
Schweizer mehrheitlich für Verbot genveränderter Pflanzen
GENF. Die Schweizer Bevölkerung hat am 27. November bei einem Referendum für ein fünfjähriges Verbot gentechnisch veränderter Pflanzen gestimmt. Nach dem am Abend vorliegenden abschließenden Auszählungsergebnis stimmten mehr als 55 Prozent der Wähler für das Projekt der Volksinitiative „für Lebensmittel aus gentechnikfreier Landwirtschaft“. Zugleich votierten sämtliche Kantone mehrheitlich mit Ja, sodass die erforderliche doppelte
Mehrheit für den Erfolg des Referendums erreicht wurde. Getragen wurde die Initiative von Umwelt- und Verbraucherorganisationen, aber auch von Landwirten.

Die bisherigen Regelungen, nach denen gentechnische Veränderungen in der Tierzucht verboten sind, gingen den Initiatoren der Volksabstimmung nicht weit genug. „Die Bevölkerung will keine gentechnisch veränderten Lebensmittel auf dem Teller haben“, sagte Luc Barthassat von der Christlich-Demokratischen Partei. „Also wollen wir sie auch nicht auf den Feldern.“ Regierung und Parlament hatten das Verbot gentechnisch veränderter Pflanzen abgelehnt.

Wirtschaftsminister Josef Deiss hatte von einem „negativen Signal“ hinsichtlich der „Offenheit“ der Schweiz für „neue Technologien“ gesprochen. Das Ergebnis des Referendums sei „negativ für die Schweiz als Standort von Forschung und Erneuerung“, sagte Alwin Kopse, Sprecher des Basler Agro-Konzerns Syngenta. Dagegen begrüßte ein Sprecher der Biobauern den
Ausgang der Abstimmung. Die Forschung an gentechnisch veränderten Organismen sei „nicht der richtige Weg“.

Im französischsprachigen Teil der Schweiz fiel die Mehrheit mit zum Teil fast zwei Dritteln der Stimmen besonders deutlich aus, in der Region um den Chemie-Standort Basel wurde die Initiative nur mit knapp über 50 Prozent befürwortet. Das Ergebnis habe „Signalwirkung für Europa“, erklärte der Gentechnikexperte Christoph Then von der Umweltschutzorganisation Greenpeace in Hamburg. Auch die neue Bundesregierung müsse ihren Kurs beim kommerziellen Anbau von Gen-Saaten überdenken. Unter Verweis auf die Gen-Erbsen aus Australien, die sich im Tierversuch als lebensgefährlich erwiesen hatten, forderte er den Zulassungs- und Anbaustopp in der EU als die einzig richtige Konsequenz. /afp
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=22172


Uli
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#15
http://www.stern.de/wirtschaft/immobilie...51601.html

Horst Seehofer

Gegen Bio- und pro Gen-Food
Verbraucherminister Horst Seehofer will künftig weniger die Öko-Bauern bevorzugen und stattdessen den Anbau von genetischen veränderten Pflanzen fördern. Damit läutet er eine Kehrtwende zur Agrarpolitik Renate Künasts ein.

Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) bricht mit der Politik seiner grünen Amtsvorgängerin Renate Künast und will die Landwirtschaftspolitik neu ausrichten. Seehofer sagte der "Berliner Zeitung": "Guter Verbraucherschutz geht nur mit der Agrarwirtschaft und nicht gegen sie." Diesen Eindruck habe seine Vorgängerin bisweilen vermittelt. Er kündigte an, die bevorzugte Behandlung des Biolandbaus zu beenden. "Für mich sind konventionelle Bauern genauso wichtig wie Öko-Bauern", sagte der CSU-Politiker.

Auch den Anbau von genveränderten Pflanzen will Seehofer anders als Künast vorantreiben. Gentechnisch veränderte Pflanzen würden weltweit immer stärker angewendet - "das muss auch in Deutschland möglich sein". Bislang werde den Landwirten der Anbau durch die strikten Haftungsregeln fast unmöglich gemacht. Er werde das von Rot-Grün beschlossene Gentechnikgesetz ändern.
Den schwarzen Schafen das Handwerk legen"
Seehofer hat noch weitere Pläne: Zur Abwehr krimineller Lebensmittelhändler will die Bundesregierung neben einem verbesserten Kontrollsystem den Gewerbe-Zugang verschärfen. Entsprechende Pläne von Bundesernährungsminister Horst Seehofer (CSU) in Folge des Skandals um so genanntes "Gammelfleisch" teilte dessen Staatssekretär Gerd Müller (beide CSU) am Donnerstag in der Bundestagsdebatte über ein Verbraucher-Informationsgesetz mit. Es müsse aufhören, "dass Kriminelle eine gesamte Branche in Verruf bringen", sagte Müller. Die FDP sprach für solche Fälle von erforderlichen Berufsverboten.

Nachdem in den vergangenen Monaten teilweise verdorbenes oder falsch umetikettiertes Fleisch tonnenweise auf den Markt gelangt war, forderten alle Fraktionen, durch erweiterte Rechte der Namensnennung "den schwarzen Schafen das Handwerk zu legen".

Informationspflicht von Unternehmen
Anlass der Debatte war ein gemeinsamer Antrag von Union und SPD zur Schaffung eines Verbraucher-Informationsgesetzes (VIG) sowie die Beratung eines entsprechenden Gesetzentwurfs der Grünen dazu. Der Seehofer-Entwurf soll noch Ende des Jahres eingebracht und Anfang 2006 debattiert werden.

Dieser wurde aber insbesondere von Union und FDP als zu weitgehend abgelehnt, da sich hier die Informationsrechte der Bürger nicht nur auf Lebensmittel und Behördeninformationen erstrecken sollen. Die Grünen verlangen auch Informationspflichten von den Unternehmen und Aufklärung über sämtliche Produkte und Dienstleistungen, um gesundheitliche Verbraucher-Risiken frühzeitig abzuwenden.

"Wer betrügt, panscht oder abzockt, muss bestraft werden."
"Die jüngsten kriminellen Machenschaften, Umetikettierung und Handel mit verdorbenem Fleisch, haben die Verbraucher in Deutschland verunsichert und das Vertrauen in die Sicherheit der Lebensmittel erschüttert", heißt es im Antrag von Union und SPD. Die ganze Branche leide unter den ökonomischen Folgen. "Die Zahl der aufgedeckten Fälle ist allein in 2005 höher als in den vergangenen zehn Jahren." Zusammen mit den Ländern solle ein gemeinsames Frühwarnsystem geprüft werden. Seehofers Sofortprogramm wird unterstützt: "Wenn Unternehmen nachweislich gegen verbraucherschützende Rechtsvorschriften verstoßen, müssen diese durch Namensnennung - auch der belieferten Unternehmen - öffentlich gemacht werden."

Darüber hinaus soll das Verbrauchergesetz den Bürgern bei Lebensmitteln ein "Recht auf Akteneinsicht" bei den Behörden gewähren, teilte Müller mit. Dagegen sei die von den Grünen geplante Auskunftspflicht auch für Unternehmen für Mittelständler kaum durchführbar. Ähnlich äußerten sich auch Ursula Heinen von der CDU und Hans-Michael Goldmann von der FDP. Die SPD-Abgeordnete Elvira Drobinski-Weiß forderte, im Rahmen des VIG den Verbrauchern auch die "bei der Wirtschaft liegenden Informationen zugänglich" zu machen. Kristen Teichmann von der Linksfraktion kritisierte, "dass es bisher noch kein Handlungskonzept gibt."

Der Vize-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Reinhard Loske, verlangte weitergehende Verbraucherrechte, die sich auch auf andere Produkte erstrecken. Dabei gehe es neben verdorbenen Lebensmitteln auch um Weichmacher in Kinderspielzeug oder die Herkunft von Teppichen. "Wer betrügt, panscht oder abzockt, muss bestraft werden."

Der Schutz von Mensch und Umwelt bleibe aber gewährleistet......wirklich????????

Uli
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#16
DIE ZEIT

Kampf ums Korn
Die amerikanische Regierung fordert freien Handel für gentechnisch veränderte Nahrung. Doch selbst in den USA engagieren sich die Menschen zunehmend für Bio-Produkte
Von Thomas Fischermann
Laura Krouse, eine Farmerin aus Mount Vernon im amerikanischen Bundesstaat Iowa, hat für ihren Mais hart gekämpft – eine rare Sorte namens Abbe Hill Seed Corn, die seit fast 100 Jahren auf ihren Feldern angebaut wird. Sie pflanzte den Mais gut geschützt in der Mitte ihrer 30 Hektar großen Farm. Sie pflanzte ihn zu Zeiten an, zu denen sonst niemand in der Gegend Mais anpflanzte. Sie ließ die Qualität jedes Jahr in einem Labor testen. 2001 brachten diese Tests dann zum ersten Mal eine schlechte Nachricht: Das Abbe Hill Seed Corn war verseucht. Es hatte sich mit dem gentechnisch veränderten Mais benachbarter Felder gekreuzt. Foto: ZEIT online BILD
Solch künstlich veränderte Gene sind ein rotes Tuch für Krouses beste Kunden. Bio-Farmer liebten die traditionsreichen Maiskörner aus Mount Vernon als Saatgut. Solange sie nicht verseucht waren.
.........
Weiterlesen????
http://zeus.zeit.de/text/2006/01/Gentechnik_2fUSA


Uli
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#17
23. Dezember 2005

LANDWIRTSCHAFT

Wildwuchs im Hinterhof Von Nils Klawitter

Amerikanische Saatgutfirmen missbrauchen Rumänien als Versuchslabor und Umschlagplatz für ihre Gen- und Hybridprodukte. Von dort aus soll die ganze EU erobert werden.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,391891,00.html


********
12. Dezember 2005

GENTECHNIK

Erbse mit Eigenleben

Von Philip Bethge

Fütterungsversuche mit Mäusen, die Gentech-Pflanzen fressen, schrecken Forscher auf. Sind Pflanzen aus dem Genlabor unberechenbarer als gedacht?

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,389689,00.html

Uli
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#18
Aktion
http://www.bantam-mais.de/
von Tita von Hardenberg ans Herz gelegt.
Also ich mach' mit! Auch wenn ich Mais gar nicht essen kann...
Dieses süffisant-dümmlich grinsende A-loch von Seehofer!
Grüße,
Sabine
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#19
stern.de - 14.2.2006 - 09:56

http://www.stern.de/wissenschaft/ernaehr...53662.html

Erbsen

Gefährliche Gen-Verschiebung
Besteht ein Gesundheitsrisiko für Menschen, die Gentech-Lebensmittel essen? Möglicherweise, sagt Katja Moch, Biologin vom Öko-Institut in Freiburg

Von Kirsten Milhahn

Durch Erbgut von Bohnen sollten widerstandsfähigere Erbsen wachsen. Aber Versuchstiere, die sie fraßen, wurden krank - weil sich Eiweiße unvorhersehbar verändert hatten.

Wer aus einer Erbse eine halbe Bohne machen will, muss mit unerwarteten Effekten rechnen. Gezeigt hat das kürzlich die Studie des australischen Biotechnologen Thomas Higgins von der "Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation" in Canberra. Aus Sicherheitsgründen wurde sein gentechnisches Experiment abgebrochen - und liefert damit neuen Zündstoff im Disput: Wie gefährlich sind aus gentechnisch veränderten Pflanzen hergestellte Lebensmittel?

Vor einem Jahrzehnt begann Higgins Gene für ein Pflanzen-Eiweiß von der Bohne auf die Erbse zu übertragen. Das Protein schützt die Bohne vor dem Fraßfeind, und diese Eigenschaft sollte die Erbse erben: Durch das Bohnen-Gen produziert sie nun ein Bohnen-Eiweiß, das sie resistent macht gegen die Larve des Gemeinen Erbsenkäfers, die in Australien für einen Großteil der Ernteausfälle sorgt. Am Anfang verlief Higgins' Versuchsreihe wie geplant: Das neu entstandene Eiweiß verhinderte den Abbau von Stärke im Pflanzenmaterial. Die Erbsenkäfer-Larve konnte von der manipulierten Pflanze zwar fressen, so viel sie wollte, sie aber nicht verdauen - und verhungerte deshalb. Als der Forscher seine Erbsen-kreationen jedoch auf Verträglichkeit prüfte und an Feldmäuse verfütterte, traten Probleme auf. Nach kurzer Zeit waren viele der Versuchstiere lungenkrank.

Allergische Reaktionen ausgelöst
Was war die Ursache? Tiere, die mit den Bohnen gefüttert wurden, waren gesund geblieben. In den Erbsen hingegen hatten die durch das Bohnen-Gen entstandenen Proteine ihre ganz eigene Struktur gebildet. "Zuckerreste, die an den Enden der langen Eiweißkette hängen, haben sich durch den Gentransfer verändert", sagt Susanne Stirn vom Biozentrum der Universität Hamburg. Dieser modifizierte Zucker habe die allergische Reaktion der Feldmäuse ausgelöst.

"DNA und Protein verfügen über eine extrem hohe Variabilität", warnt Marcello Buiatti, Professor für Genetik an der Universität Florenz. "30.000 Gene kodieren 500.000 Proteine, da kann schon eine Menge schief gehen, bis hin zu neuen Proteinvarianten, deren Wirkungen man nicht kennt."

Besteht ein Risiko für den Menschen?
Besteht also ein Gesundheitsrisiko für Menschen, die Gentech-Lebensmittel essen? Möglicherweise, sagt Katja Moch, Biologin vom Öko-Institut in Freiburg. Für absolute Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen und daraus hergestellter Lebensmittel könne bei derzeitigen Testversuchen niemand garantieren. Zwar durchlaufen alle gentechnisch veränderten Pflanzen und daraus hergestellten Produkte aufwendige Prüfverfahren, bevor sie zugelassen werden.

Mehr zum Thema
Gen-Food: Wo sich Gentechnik im Supermarkt versteckt
Getestet werden aber nur bekannte Risiken, nicht mögliche Unwägbarkeiten. Dabei machte der schottische Genforscher Arpad Pusztai bereits vor acht Jahren ähnliche Erfahrungen. Er pflanzte Kartoffeln das Gen für giftiges Schneeglöckchenlektin ein, um die Knollen so besser vor Schadinsekten zu schützen. Laborratten, die diese Knollen zu fressen bekamen, erlitten schwere Organschäden. Sein aufwendiger Fütterungsversuch hat Pusztai davon überzeugt, dass es bei den gängigen Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Lebensmittel gravierende Testlücken gibt.

Tests nur im Schnelldurchlauf
Bisher laufen die Testverfahren alle nach dem gleichen Schema ab: Entstandene Proteine werden in ihrer Wirkungsweise zuerst nur mit bekannten Allergie auslösenden Eiweißen verglichen und dann nach ihren Risiken eingestuft. Ob eine manipulierte Pflanze oder ein Produkt verträglich ist, muss laut den Richtlinien der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit nur in einem Schnelldurchlauf von 28 Tagen am Tier getestet werden.

Nachweisen ließen sich dabei höchstens akut giftige Effekte, sagt Katja Moch. Außerdem werde im Fütterungstest nur das neue Protein untersucht. Zufällige Veränderungen in der Gentech-Pflanze blieben meist unbemerkt. Nur dann, wenn bei Analysen ihrer Inhaltsstoffe gravierende Unterschiede zur ursprünglichen Pflanze gefunden werden, muss das manipulierte Gewächs 90 Tage lang an Tiere verfüttert werden. Erweist es sich im Prüfverfahren als problematisch, wird es nicht zugelassen.

Langfristige Fütterungsversuche an Tieren gibt es dagegen keine. Während die Genforscher hier also noch weitgehend auf das Prinzip von "Versuch und Irrtum" angewiesen sind, werden Nutztiere in Deutschland schon reichlich mit genmanipulierten Futtermitteln gefüttert.


stern-Artikel aus Heft 1/2006



Uli X(
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#20
Ausland
Kommission lässt Genmais-Sorte als Lebensmittel zu
Brüssel - Die EU-Kommission hat eine gentechnisch veränderte Maissorte der DuPont-Tochter Pioneer Hi-Bred International nun auch zur Verwendung als Lebensmittel in der EU zugelassen. Lebensmittel und Zusatzstoffe aus der Maislinie 1507 sowie daraus hergestellte Stoffe wie Stärke und Öl könnten damit in allen EU-Ländern vermarktet werden, soweit die Herkunft aus genmodifiziertem Mais klar gekennzeichnet sei, teilte die Behörde mit.

Die Kommission konnte über die Zulassung in eigener Kompetenz entscheiden, nachdem es im EU-Ministerrat weder für noch gegen eine Zulassung eine ausreichende Mehrheit gegeben hatte.

Die als Futtermittel bereits in der EU zugelassene Maissorte hat aufgrund von Veränderungen des Erbguts einen höheren Schutz gegen wirtschaftlich bedeutende Schadinsekten wie dem Maiszünsler. Zudem weist dieser Mais eine höhere Toleranz gegen den Herbizid-Wirkstoff Glufosinate-Ammonium auf. /afp

Deutsches Ärzteblatt / Deutscher Ärzte-Verlag
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=23299



Uli X( :evil:
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