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Laktose-Intoleranz lässt sich durch Gentest nachweisen
Ein Gentest zur Laktose-Intoleranz wird nun erstmalig in Deutschland an der Berliner Charité, Campus Mitte, angeboten. "Der Gentest ist der einfachste und sicherste Test, den Sie bei der Laktose-Intoleranz durchführen können", sagt der Magen-Darm-Spezialist Dr. Hartmut Schmidt. Bundesweit können Fachärzte eine Blutprobe der Betroffenen bei der Charité einreichen (mit Überweisung), die Krankenkassen übernehmen die Kosten. Etwa 15 Prozent der Bundesbürger sind laktoseintolerant, das heißt, sie vertragen keinen Milchzucker (Laktose) und damit keine Milchprodukte.
Der Gentest kann allerdings die seltenere sekundäre Laktose-Intoleranz nicht erfassen, die nicht genetisch bedingt ist, sondern Folge einer Darmkrankheit. "Wenn der Gentest trotz Beschwerden, wie Blähungen und Durchfall, negativ ausfällt, raten wir deshalb dazu, noch einen Atemtest zu machen", so Schmidt. Beim Atemtest, bisher die beste Diagnosemethode, wird der Wasserstoff im Atem des Patienten gemessen, der durch den unverdauten Milchzucker entsteht. Dr. Schmidt: "Der Atemtest ist aber ungenauer und belastender für den Patienten."
Quelle: http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/ttt/...01407.html
Ist zwar inzwischen nicht mehr neu - ich glaub ein Österreich gibt es das schon ... aber es erscheint am 4. September - alles quellfrisch aus unserer deutschen Presse
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein
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...der Gen-Test ist nicht "sicher"....
er sagt nur, ob man eine gentische Veranlagung hat-
was nicht heißen muss, dass man auch LI `ler ist!!!
Was allerdings positiv in dem Artikel ist:
>>>>...die seltenere sekundäre LI....., Folge einer Darmkrankheit!<<<<<<<
Allgemein wird nämlich gerade sie als "Hauptverursacher" gehandelt.
Und positiv auch: dass der H2-Atemtest als belastend (und ob!!!!!) und ungenau bezeichnet wird ( auch hier: und ob!).
Naja, es bleibt abzuwarten, welche "Erkenntnisse" nach den ersten paar Tausend "Gen-Tests" gewonnen werden.......
Uli
*leichtkopfschüttelnd*
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Hallo Uli, Zitat:Original von Uli
...der Gen-Test ist nicht \"sicher\"....
er sagt nur, ob man eine gentische Veranlagung hat-
was nicht heißen muss, dass man auch LI `ler ist!!!
??? Sorry, des glaub ich dir net ganz. HIer geht es definitiv um mehr als eine 'leichte Neidgung zu erkranken', oder 'ein erhöhtes Risiko' (wie bei vielen Krebsformen oder so).
Wenn nachgewiesen wird, dass in der Genseqenz der Deffekt, der die Abschaltung der Laktaseproduktion bewirkt, net enthalten ist, dann sollte doch der Umkehrschluß allein schon logisch heißen: Laktaseproduktion wird abgeschaltet (ausser vielleicht in ca. 0,1% der Fälle, in denen eine Spontanmutation einen anderen Weg der Beibehaltung der Laktaseproduktion gefunden hat). Alle die auf Laktose nicht offensichtlich reagieren und genetisch keinen Deffekt haben, bei denen wird doch dann wahrscheinich einfach eine kaputte Dickdarmflora (und Fauna ;) deutliche Symptome unterdrücken, Laktose verdauen können sie trotzdem net!
Umgekehrt ok, nicht jeder, der keine Laktose verträgt muss dies in den Genen bereits angelegt haben, es gibt ach Umwelteinflüsse, die zur Zerstörung der Dünndarmzotten führen. Zitat:Naja, es bleibt abzuwarten, welche \"Erkenntnisse\" nach den ersten paar Tausend \"Gen-Tests\" gewonnen werden.......
Sorry, dein Kopfschütteln versteh ich net. Ja! Ich bin sehr gespannt, welche neuen Erkenntnisse da raus kommen, vielelicht sind ja sogar 25% der Deutschen genotypisch LI! Oder vielleicht bin ich ja doch nciht genotypisch LI sondern vielleicht FI??? Und nur sekundär LI (_das _ wurde übrigens im Artikel vergessen, die sekundäre LI aufgrund von FI resp. Zöli).
Liebe Grüße Sascha
Womit wir es oft zu tun haben?
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Hallo Sascha!
Meine „Skepsis“ rührt wahrscheinlich daher:
a) der „Konstrukteur“ dieses Testes musste selbst zugeben, dass Patienten, die EINDEUTIG die Gen-Variante LCT-CC = genetisch LI , keinerlei Probleme mit der Laktose“spaltung“ aufwiesen und wiederum andere, die NICHT die genetische Disposition aufwiesen, LI vom Feinsten hatten (– ohne allerdings eine Zöli, CED, OP oder eine „sonstige – in der Literatur erwähnte Ursache“ zeigten. Und bei denen Verwandte 1. Grades ebenfalls betroffen waren/sind- was eigentlich den logischen Schluss zuließe, dass es sich hier eindeutig um diese Genvariante handelte....)
??? Sorry, des glaub ich dir net ganz. HIer geht es definitiv um mehr als eine 'leichte Neidgung zu erkranken', oder 'ein erhöhtes Risiko' (wie bei vielen Krebsformen oder so).
<<<<< das habe ich so auch nicht geschrieben – „leichte Neigung“ : Wenn jemand erwiesenermaßen die Genvariante „CC“ hat, dann sollte er tunlichst seinen Laktoseverbrauch reduzieren – es könnte ihn jederzeit “treffen“.
Ich finde allerdings die Aussage, dass der Gentest die einfachste und SICHERSTE Methode sei, ein wenig „gefährlich“ :
- stellt sich nämlich heraus, dass man nicht zu CC-Leuten gehört, dann glaubt einem wiederum keiner, dass man LI`ler ist.....in dergleichen Art und Weise wie es momentan geschieht, wenn z.B. der H2-Atemtest nicht richtig funktioniert, da man z.B. keine H2-bildenden Bakterien hat, oder zuviel Methan produziert wird....
- oder wenn beim BZ-Test der befundende Arzt nicht genau weiß, wie er die Werte einzuordnen hat...( allles leider Alltag, keine Hirngespinste!)
Wie kriege ich dann als Betroffener die Docs dazu, mir meine LI zu GLAUBEN!?
Umgekehrt ok, nicht jeder, der keine Laktose verträgt muss dies in den Genen bereits angelegt haben, es gibt ach Umwelteinflüsse, die zur Zerstörung der Dünndarmzotten führen
<<<<<< : genau! Es kann z.B. sein, dass aufgrund einer langjährigen (unwissentlichen) Fehlernährung die Disaccharidasenaktivität allgemein behindert/verringert ist - nicht nur die der Laktase! Und dann ist dieser „Gen-Test“ leider nicht sehr aussagekräftig, da wieder nur auf ein einziges Puzzle-Teilchen geguckt wird, ohne daran zu denken, dass es sich in aller Regel um sehr viel mehr handelt als „nur“ um LI.
Aus diesem Grunde bin ich äußerst skeptisch! Da wird nun ein Test auf den Markt „gepuscht“, der ebenso Mängel aufweisen kann wie die bisherigen Methoden – man „verlässt“ sich darauf – und wird wahrscheinlich den Patienten damit nicht arg viel weiter helfen können.
Deswegen meinte ich ja auch, dass das Ergebnis von vielen Tests interessant werden könnte – einmal, ob diese „Gen-Methode“ wirklich sooooo sicher ist wie vollmundig angekündigt, oder ob nicht die Natur noch ein paar Überraschungen parat hat.
Ich fürchte fast, dass ich weiter ein wenig den „Kopf schütteln“ werde........
aber trotzdem liebe Grüße sende
Uli
xxxxxxxxxxxxxxx
PS.....beim >im Garten-gruscheln< kommen einem doch die "tollsten" Ideen
Was nämlich auch höchst interessant sein dürfte: warum sind von den LI`lern nur 25% Männer??????? Und 75% Frauen?????? So steht`s in der Literatur- und so zeigt es sich in der Praxis....
wenn jetzt ein Ehepaar- beide CC`ler - 2 Kinder kriegen, ein Männlein und ein Weiblein....
müssten die 1.) beide auch CC`ler sein und ( der Logik folgend) auch LI`ler... und dann wird der Gentest spannend!!! Und die Praxis dazu - sind beide LI`ler????
Oder wieder "nur" das "Weib"...denn wo kämen sonst die 75% weiblichen Betroffenen her........ ?(
Oder vielleicht spielen hier wieder Hormone eine Rolle??? Dass wir doch sooooo unterschiedlich sind ( nicht nur beim Einparken )
Und: Asiaten, Indianer, Afrikaner...(die LI`ler) müssten dann ja auch alle CC sein.......
....ich geh`wieder in den Garten!
Uli
xxxxxxxxxxxx
wieder 1 Stunde später:
ähem...die sollten diesen Gen-Test mal in den USA durchführen: 1000 Probanden einer jeden Ethnie! Das wäre spannend!!!! Und dann könnte man evtl. ein bissl "klarer" sehen....oder von vorne beginnen mit dem Nachforschen, weil sich die Erwartungen nicht bestätigt haben!
*stotternd*
Uli
Hallo zusammen,
ich habe mir "er googlet", dass unsere DNS insgesamt 3.2 Milliarden Basenpaare enthaelt. Anderswo stand etwas von 35.000 Genen - oder doch sehr viel mehr (?). ?(
Mein Skepsis-Bit sagt mir, dass eine so optimistische Aussage ueber den Gentest wie oben, die das Gefuehl 'rueberbringt "Da gibt es genau ein LI-Gen und wenn das weg ist, dann ham wir die Ursache" eben nur in der Boulevard-Presse etwas verloren hat. So einfach ist das nicht mit unserem "Betriebssystem".
Ich halte Ulis "Kopfschuettelreflex" fuer seeehr angebracht.
Viele Gruesse, Martin
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(OT: puhhh... bin ich grad erledigt, hab mich 3 Stunden draußen ausgetobt ;))
- Ein Gen besteht aus einer Menge von Basenpaaren (grob gesprochen Derivate von Aminosäuren) , jedoch je nach Gensequenz ganz unterschiedlich viele... (im Printzip ist es eine 4-Codierung in A C G T die in verschiedener Reihenfolge hintereinander stehen. Das Problem bei der Decodierung ist u.a. ähnlich wie beim lesen alter lateinischer Texte, es gibt keine Interpunktion und keine Leerzeichen zwischen Worten (Genen) alle steht hinteireinender weg und man erkennt nicht so leicht, wo ein Gen anfängt und das andere aufhört und mache Basenpaare haben wohl sogar eine Doppelfunktion in zwei benachbarten Gensequenzen.
- Wenn das Gen, das die Laktaseproduktion ausschaltet aktiv ist, dann wird sie wohl abgeschaltet werden, das ist die Funktion des Gens bei allen Säugetieren, ich glaube nicht, dass irgendjemand, der dieses gesunde Säugetier-Gen besitzt, im Dünndarm Laktose spalten kann, das würde ich gerne mal sehen, wäre ein spannender Nachweis!
- Wenn das Gen defekt (inaktiv) ist (wie bei einigen Nordeuropäischen Poplationen des homo sapiens und deren Ableger), dann läuft die Produktion wenn es nach _dem_ Gen geht weiter, andere Faktoren können natürlich jederzeit von sich aus die Produktion ausschalten.
- Der Körper ist zwar im Prinzip ein sehr komplexer und oft komplizierter Regelkreis, jedoch lassen sich manchmal für spezifische Probleme spezifische Schalter ausmachen. Steht ein Schalter auf "1" (Laktaseproduktion=an), dann heißt dies dennoch nicht, dass alles funktioniert, schließlich können 1000000 andere Schalter auf "0" stehen. Steht er jedoch auf "0" (Laktaseproduktion=aus) dann ist normalerweise hier der kritische, neuralgische Punkt, der eben die Produktion verhindert. Dies schließt nicht aus, dass weitere Punkte, die auch die Laktasepridkution abschalten können noch nicht gefunden wurden.
- Ich halte es für gefährlich und falsch den Leuten einzureden, dass die 80-90% der Weltbevölkerung, die genetisch LI sind vielleicht ja doch nicht LI seien. Auch wenn das sicher nicht deine Absicht war Uli, so ist genau das doch die Konsequenz dessen was du sagst ("Lasst uns Milchfabriken in China bauen, ist doch alles halb so wild mit der LI, die werden das schon zu vertragen lernen, die Gene spielen ja keine Rolle") und ich glaube einfach nicht, dass es irgendetwas gibt, dass aus Nicht-Laktase-Produzenten von heute auf morgen Lataseproduzierer macht (nur dass Fehlbesiedelung im Darm die Symptome der fehlenden Dünndarmresorption nicht so deutlich auftreten lässt)!
Gruß Sascha
EDIT: Hi Uli, es ist a weng irritierend, wenn du deine Beiträge ergänzt, während man selber noch auf eine vorige Version deines Beitrags antwortet ;))
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Also, dann zu deinen Nachtragungen ;) Zitat:Original von Uli
Was nämlich auch höchst interessant sein dürfte: warum sind von den LI`lern nur 25% Männer??????? Und 75% Frauen?????? So steht`s in der Literatur- und so zeigt es sich in der Praxis....
;) die Diksussion hatten wir beide schon mal, ich weiß nicht ob da nicht ein Selbstrekrutierungseffekt (Männer gebn sowas nciht zu und kümmern sich weniger darum) dahinter steckt, aber die Verteilung spricht für ein dominant-rezzesiven Vererbung auf dem X Chromosom, wobei dann das _intakte_ Gen, das für die Laktase-Produktion-Abschlatung verantwortlich ist, dominant wäre. (*hmmm* Ich dachte ich hätte gelesen es sei umgekehr?) Zitat:wenn jetzt ein Ehepaar- beide CC`ler - 2 Kinder kriegen, ein Männlein und ein Weiblein....
Hmmm kommt drauf an, wenn _beide_ doppel-CC sind, dann müssen zwangsläufig die Kinder auch CC sein, falls CC jedoch dominant ist, dann könnten beide ja ein 'Vertrage-Gen' auf dem X sitzen haben, und dann könnte der Junge auch L-Vertrager sein ;) ... Der Gen-test würde dann genau dieses erbringen ;) Zitat: Und: Asiaten, Indianer, Afrikaner...(die LI`ler) müssten dann ja auch alle CC sein.......
sind sie auch ;)))
Zitat:die sollten diesen Gen-Test mal in den USA durchführen: 1000 Probanden einer jeden Ethnie! Das wäre spannend!!!!
Ich meine mich zu erinnern, dass genau dieses gemacht wurde, mit dem Ergebnis: nahezu alle Afro-Amerikanischer Herkunft= LI, alle Indianer= LI, fast alle Hispanics= LI, alle Asiaten=LI; es wurden da auch 'Parallelen' zu Sozialer Benachteiligung gezogen, Drogenneigung etc.; Milchtrinken/Ernährung= biologische Kriegsführung?
Soo und hier der Ursprungsartikel von denen, die es rausfanden ;) : Nature genetics volume 30 no. 2 pp 233 - 237 Identification of a variant associated with adult-type hypolactasia. Nabil Sabri Enattah, Timo Sahi, Erkki Savilahti, Joseph D. Terwilliger, Leena Peltonen & Irma Järvelä.
Da der abstract dort _ziemlich_ unverständliches Kauderwelsch ist hier eine bessere Kurzfassung der Ergebnisse: Zitat: Identification of the lactose intolerance dna variant
Nature Genetics pp 233 - 237
Lactose intolerance is the inability to digest large amounts of lactose, the main sugar found in dairy products. Symptoms include nausea, cramps, bloating, gas and diarrhea, which begin about 30 minutes to 2 hours after eating or drinking foods containing lactose. 30-50 million North Americans are lactose intolerant; 75% of African Americans and 90% of the Asian Americans are affected.
It is caused by a decline in the production of an enzyme called lactase-phlorizin by the cells that line the small intestine. Analysis of the gene that encodes this enzyme has revealed no DNA variants associated with the disorder. In the February issue of Nature Genetics, Leena Peltonen and colleagues of the UCLA Medical School identify a DNA variant outside of the gene that does associate with the disorder. That it is found in all verified lactose-intolerant individuals, including South Koreans, Germans and Italians, indicates that it is very old. Tests for lactose intolerance are unreliable or tedious; the finding of Peltonen and colleagues will help with the development of non-invasive reliable diagnostic tests.
Zitat: NewScientist.com
[...]Peltonen's team studied nine extended Finnish families, as well as some Germans, Italians and South Koreans. The researchers found two variations in the human genome associated with lactose intolerance.
One of these \"single nucleotide polymorphisms\", or SNPs, was present in all 236 people who were lactose intolerant, while the other was found in 229. Both SNPs are near the lactase gene, and probably affect proteins that regulate the expression of the gene.
The fact that the same variations occur in distantly related populations supports the theory that all humans were once lactose intolerant, and that \"lactase persistence\" evolved only after people domesticated animals and began drinking their milk.
Lactase persistence also seems to be most common among peoples with a long tradition of dairy farming, such as northern Europeans, some groups in India and the Tutsis in central Africa. \"I find it ironic that a so-called disease actually represents the original condition,\" says Peltonen.[...]
Also Koreaner, intolerante Finnen und Deutsche haben alle die gleiche Genvariante, während bei den 'toleranten' sehr verschiedene Versionen vorliegen. (BTW aha! die Tutsi aus Ruanda, die dort als 'Herrenkaste' seit Jahrhunderten gelten... interessant... ist das vielleicht in Indien durch die eingewanderten 'Arier' dort auch so??? das wäre mal interessant, ein Genvergleich zwischen den 'oberen 10.000' in Indien und den Parias)
Darüber, welche Variante nun dominant und welche rezzesiv ist habe ich nun auf die Schnelle nix gefunden ;/ und auf welchem _Chromosom_ das sitzen soll auch nix ... naja...
viele Grüße Sascha
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Huhu Sascha!
Also, dann zu deinen Nachtragungen
Zitat:
Original von Uli
Was nämlich auch höchst interessant sein dürfte: warum sind von den LI`lern nur 25% Männer??????? Und 75% Frauen?????? So steht`s in der Literatur- und so zeigt es sich in der Praxis....
die Diksussion hatten wir beide schon mal, ich weiß nicht ob da nicht ein Selbstrekrutierungseffekt (Männer geben sowas nicht zu und kümmern sich weniger darum) dahinter steckt, aber die Verteilung spricht für ein dominant-rezzesiven Vererbung auf dem X Chromosom, wobei dann das _intakte_ Gen, das für die Laktase-Produktion-Abschlatung verantwortlich ist, dominant wäre. (*hmmm* Ich dachte ich hätte gelesen es sei umgekehr?)
xxxxx
ich weiß, dass wir diese Diskussion schon mal hatten – und da bin ich „stur“: ich glaube nicht daran, dass Männer „weniger“ zum Arzt gehen...
Ich erzählte ja schon damals, dass ich „meine“ Weisheit aus dem Praxisalltag habe- bei „ganz normalen“ Hautarzt-Patienten- also Patienten, die wegen Asthma, Urticaria, Psoriasis u.s.w. zum Hautarzt gehen...und wenn der zufälligerweise Allergologe ist und „testet“ – da denke ich, das sind etwas „andre „ Vorraussetzungen als reine „Reizdarm-Patienten“ z. B. ( wo übrigens auch die Frauen überwiegen; nur bei ADSH, Parkinson ist`s genau umgekerht.....)
Zitat:
wenn jetzt ein Ehepaar- beide CC`ler - 2 Kinder kriegen, ein Männlein und ein Weiblein....
Hmmm kommt drauf an, wenn _beide_ doppel-CC sind, dann müssen zwangsläufig die Kinder auch CC sein, falls CC jedoch dominant ist, dann könnten beide ja ein 'Vertrage-Gen' auf dem X sitzen haben, und dann könnte der Junge auch L-Vertrager sein ... Der Gen-test würde dann genau dieses erbringen
Xxxxxxxx
Das heißt aber dann auch, dass n`Gentest nicht zwingend alle Familienmitglieder mit einschließt.......mit fatalen Folgen: die MilchEINWEIßUNVERTRÄGLICHKEIT /-ALLERGIE hält sich nicht an genetische Faktoren und ans Geschlecht: da sind beide Seiten gleichermaßen betroffen. Und wie Du ja schon richtig bemerkt hast, ist eine „Nicht-Gen-LI“ womöglich auf einen andren Faktor ( z.B. FM, Milchallergie?) zurückzuführen.......
Würde mir und meiner Familie dieser Test also nicht viel nützen........
Zitat:
Und: Asiaten, Indianer, Afrikaner...(die LI`ler) müssten dann ja auch alle CC sein.......
sind sie auch ))
Zitat:
die sollten diesen Gen-Test mal in den USA durchführen: 1000 Probanden einer jeden Ethnie! Das wäre spannend!!!!
Ich meine mich zu erinnern, dass genau dieses gemacht wurde, mit dem Ergebnis: nahezu alle Afro-Amerikanischer Herkunft= LI, alle Indianer= LI, fast alle Hispanics= LI, alle Asiaten=LI; es wurden da auch 'Parallelen' zu Sozialer Benachteiligung gezogen, Drogenneigung etc.; Milchtrinken/Ernährung= biologische Kriegsführung?
Xxxxxxx
Biologische Kriegsführung: BINGO!!!!
Soo und hier der Ursprungsartikel von denen, die es rausfanden : Nature genetics volume 30 no. 2 pp 233 - 237 Identification of a variant associated with adult-type hypolactasia. Nabil Sabri Enattah, Timo Sahi, Erkki Savilahti, Joseph D. Terwilliger, Leena Peltonen & Irma Järvelä.
Da der abstract dort _ziemlich_ unverständliches Kauderwelsch ist hier eine bessere Kurzfassung der Ergebnisse:
Zitat:
Identification of the lactose intolerance dna variant
Nature Genetics pp 233 - 237
Lactose intolerance is the inability to digest large amounts of lactose, the main sugar found in dairy products. Symptoms include nausea, cramps, bloating, gas and diarrhea, which begin about 30 minutes to 2 hours after eating or drinking foods containing lactose. 30-50 million North Americans are lactose intolerant; 75% of African Americans and 90% of the Asian Americans are affected.
It is caused by a decline in the production of an enzyme called lactase-phlorizin by the cells that line the small intestine. Analysis of the gene that encodes this enzyme has revealed no DNA variants associated with the disorder. In the February issue of Nature Genetics, Leena Peltonen and colleagues of the UCLA Medical School identify a DNA variant outside of the gene that does associate with the disorder. That it is found in all verified lactose-intolerant individuals, including South Koreans, Germans and Italians, indicates that it is very old. Tests for lactose intolerance are unreliable or tedious; the finding of Peltonen and colleagues will help with the development of non-invasive reliable diagnostic tests.
xxxxxxSpannend: hast Du gelesen, WO die Laktase produziert wird?????...by cells in the small intestine....nicht in der Bauchspeicheldrüse, wie neulich auf libase „umging“!
Zitat:
NewScientist.com
[...]Peltonen's team studied nine extended Finnish families, as well as some Germans, Italians and South Koreans. The researchers found two variations in the human genome associated with lactose intolerance.
One of these "single nucleotide polymorphisms", or SNPs, was present in all 236 people who were lactose intolerant, while the other was found in 229. Both SNPs are near the lactase gene, and probably affect proteins that regulate the expression of the gene.
The fact that the same variations occur in distantly related populations supports the theory that all humans were once lactose intolerant, and that "lactase persistence" evolved only after people domesticated animals and began drinking their milk.
Lactase persistence also seems to be most common among peoples with a long tradition of dairy farming, such as northern Europeans, some groups in India and the Tutsis in central Africa. "I find it ironic that a so-called disease actually represents the original condition," says Peltonen.[...]
xxxxxxxx
tja, das ist nun wieder ein ewiges „Streitgespräch“ – hat`s denn den „milchvertragenden Mutanten“ wirklich sooooo geholfen??? Wenn ich an all die mit Milchkonsum assoziierten Erkrankungen denke.........
Also Koreaner, intolerante Finnen und Deutsche haben alle die gleiche Genvariante, während bei den 'toleranten' sehr verschiedene Versionen vorliegen. (BTW aha! die Tutsi aus Ruanda, die dort als 'Herrenkaste' seit Jahrhunderten gelten... interessant... ist das vielleicht in Indien durch die eingewanderten 'Arier' dort auch so??? das wäre mal interessant, ein Genvergleich zwischen den 'oberen 10.000' in Indien und den Parias)
Darüber, welche Variante nun dominant und welche rezzesiv ist habe ich nun auf die Schnelle nix gefunden ;/ und auf welchem _Chromosom_ das sitzen soll auch nix ... naja...
Xxxxxxx
Sorry – aber „hau`mi `net“ : ich denke, das ist ziemlich unerheblich, ob`s nun genetisch oder nicht ist – wenn dabei die Milchproteine und die anderen „ungesunden“ Milchinhaltsstoffe ins Hintertreffen geraten. Meist ist eine LI die „Krönung“ einer schon (länger bis lange ) bestehenden Milcheiweißunverträglichkeit/-allergie ....und dann dürfte es letztendlich „Erbsenzählerei“ sein, ob nun CC oder nicht......
Und nochmals „sorry“ : ich sehe die LI nicht als ein alleiniges Problem an, sondern nur im Zusammenhang mit den anderen Unverträglichkeiten/Pseudoallergien/Kreuzreaktionen u.s.w.........( deswegen bin ich in dieser Beziehung ja auch so stur........)
viele Grüße
Sascha
Liebe Grüße zurück
Uli
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Hallo Uli, Zitat:Original von Uli
xxxxxxSpannend: hast Du gelesen, WO die Laktase produziert wird?????...by cells in the small intestine....nicht in der Bauchspeicheldrüse, wie neulich auf libase „umging“!
Das Milchtrinker-Forum zu lesen hab' ich schon lange aufgegeben, für soviel Schwachsinn ist mir meine Zeit wirklich zu schade. :viking: (sorry, ich _muss_ nun in Zukunft immer Smilies aktivieren, dazu wurde ich 'verdonnert' , nachdem Mo extra für mich ein neues eingebaut hat :viking: ) :viking: _Bauchspeicheldrüse_ (in ihrem Hirn wahrscheinlich :viking:! Jaja *wersglaubt*... das war mal irgendwann inden 60ern oder so eine Theorie, glaube ich gelesen zu haben, oder? Zitat: hat`s denn den „milchvertragenden Mutanten“ wirklich sooooo geholfen???
Irgendeinen Vorteil muss es irgendwann einmal gehabt haben, Laktose zu vertragen, meine Theorie: im armen, kalten, dauer-verregneten, sonnenlosen Norden (also ab etwas nördlich der deutschen Mittelgebirge :viking: ) hatten die armen Menschen einfach _nichts_ zu essen, die einzige Fettquelle für die nahezu verhungernde _Unterschicht_ (als Ersatz für das gte Olivenöl), die sich kein Fleisch leisten konnten war die Milch ihrer einzigen Hauskuh (wenn sie die geschlachtet hätten, hätten sie nur einmal dran essen können). Der Mensch lebt lieber 30-40 Jahre mehr schlecht als recht und zeugt dabei 10-20 Nachkommen, von denen 2-3 überleben, anstatt im nächsten Moment zu verhungern, weil er gar nix zum essen hat. Nur _heute_ bräuchten wir diese krankmachende Arme-Leute Not-Nahrung sicher auf keinen Fall mehr zu uns nehmen! (meine persönliche Deutung, die jedoch glaube ich evolutionsbiologisch/-ethnisch einige Plausibilität besitzt) Zitat: Sorry – aber „hau`mi `net“ : ich denke, das ist ziemlich unerheblich, ob`s nun genetisch oder nicht ist
Ach Uli, als ob _ich_ jemanden hauen könnte kann nur mit dem rhetorischen Skalpell zielsicher in Wunden stochern und 'ne Argumentation sezzieren
Ich halte das gar net für unerheblich, "Wille zum Wissen" "Aufklärung"! Klar reicht die empirische Erfahrung, dass die Sonne jeden Tag im Osten aufgeht, ob da nun die Sonne um die Erde oder die Erde um die Sonne dreht ist dafür vollkommen unerheblich, was aber später an Wissen und Implikationen daraus folgte, zu erkennen, dass die Erde isch um die Sonne dreht, das konnte Galieleo noch nicht wissen, hätte er so gedacht wie du, würden wir heute wahrscheinlich noch von der _katholischen_ Kirche vorgesetzt bekommen wie wir zu Leben und was wir zu glauben hätten. Ich _will_ um des Wissens Willen Wissen! Was dann daraus zu machen ist werden wir dann sehen oder auch ncith ! (nenne mich Faust
Zitat:Meist ist eine LI die „Krönung“ einer schon (länger bis lange ) bestehenden Milcheiweißunverträglichkeit/-allergie
Meist? Ich glaube viel eher, dass es _meist_ (nur in sehr seltenen Fällen andersrum) die Allergien und UVen sind, die auf eine unerkannte und verschleppte LI folgen! (Das ist nunmal die Krux mit dem ganzen Kausalitätsdenken des Okzidents wir müssen immer eine Ursache einer Wirkung vorausgehend denken - und obendrein noch zumindest plausible, wenn nciht gar _nachweisbare_ Beziehungen zwischen ihnen aufweisen)
Zitat:Und nochmals „sorry“ : ich sehe die LI nicht als ein alleiniges Problem an, sondern nur im Zusammenhang mit den anderen Unverträglichkeiten/Pseudoallergien/Kreuzreaktionen u.s.w.........( deswegen bin ich in dieser Beziehung ja auch so stur........)
naja, bei 80-90% Lilern auf der Welt, denen nun die 'Segnungen' der ach so tollen Milch, mit allen ihren negativen Nebenwirkungen obenrdrein, nahe gebracht werden sollen halte ich es für sehr gefährlich gerade jenes, dass die meisten Menschen klar verstehen und nachvollziehen können zu relativieren und herabzutun "ach, LI halb so wild, alles nur Folge von psychisch eingebildeten Allergien" (Nicht, dass _du_ so denkst, aber das wird aus sowas leicht! Du hast es nicht im Griff, was als nächtes in der Zeitung steht, wenn jemand sowas liest, der sich ohne Ahnung einen Reim darauf macht! - und welcher Journalist hat von irgendetwas mehr als eine grobe Ahnung - im wahren Wortsinne :viking:?) _Ich_ halte die Massenhafte Verabreichung von Laktose und Milch für eines der Hauptprobleme unserer Ernährung und das plausibelste, dieses Übel für die armen Indios, Indianer, Inder und Asiaten abzuweheren bleibt m.E. auf deren LI zu verweisen! :viking: (so, Mo, nun kannst du zufrieden sein, erster Beitrag mit neum Smiley gut gespickt :viking:
Allerliebste Grüße zurück Sascha
Womit wir es oft zu tun haben?
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)
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Guten Morgen Sascha,
aaaalso: wenn man bedenkt, dass mir das Wort >_ sicherste_< Methode am meisten „gestunken“ hat und ich das eben nicht als die sicherste Methode betrachte....schon lustig, was da für eine Diskussion draus geworden ist.
1) das mit der Bauchspeicheldrüse steht im Pschyrembel!!!!
2) Wenn die denn mal nur beim „Milch-Fett“ geblieben wären !!! Das ist wohl das ungefährlichste Teil der Milch.
3) Die Tutsi ( und die Massai) passen irgendwie nicht in die „wenig besonnten“ nördlichen
Teile der Welt....( Übrigens: Massai trinken die Milch traditionell net roh, sondern „vergoren“)
4) Die Reihenfolge der UV`s und LI: zu irgendwas muss es ja nütze sein, dass ich Statistiken mache.....
Angehen tut`s meist mit der Benzoesäure (! bereits bei Winzis) und Zitronensäure, dann kommt Milch – Kasein dazu....die LI vermehrt erst im Teenager-Alter, um dann so ab ca 25 voll zuzuschlagen.
Ist ja eigentlich auch logisch – in meinen Augen jedenfalls: Laktose ist _d a s _ Hauptkohlenhydrat der Muttermilch , ergo wird Laktase gebildet, solange „gestillt“ wird( wenn`s überhaupt getan wird.....)- Laktose ist sogar wichtig für das Gedeihen des Säuglings (wohl aber eher die der Muttermilch mit all den anderen wichtigen Inhaltsstoffen der Muttermilch) Sehr viel bedenklicher sind die Proteine der artfremden Säuglingsnahrung: einmal die Menge und die Art ( z.B. beta- lactoglobulin gibt es in der Humanmilch nicht), Zitronensäure, die in Kuhmilch über doppelt soviel enthalten ist wie in Humanmilch.......
Wenn ein Säugling LI ist, dann ist`s wirklich ein seltener Gendefekt!
Zum anderen sind auch sehr viel mehr gegen Milchproteine sensibilisiert als LI`ler.......
Damit will ich – um Himmels Willen- die LI nicht verharmlosen : ( das tun schon die andren zur Genüge!!) Mit diesem _sicheren_ Test aber könnte genau das passieren – wenn nämlich nix dabei raukommt!
Einen schönen Sonntag und Gruß
Uli
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