mögliche Diagnostik bei V.a. Histaminose

[Uli]

Diagnostik bei V. a. Histamin-Intoleranz

Mögliche Untersuchungen:

1)Bestimmung der Diaminoxidase-Aktivität
Eine zu geringe DAO-Aktivität kann zu einem Mißverhältnis zwischen Histaminaufnahme mit der Nahrung und Histaminabbauführen. Der so entstehende Histaminüberschuß im Blut kann zu Krankheitssymptomen führen (Kopfschmerzen, Schwindel, Asthma, Durchfall, Herzrasen, ...).


2) Bestimmung des Vitamin B6

3) Bestimmung des Histaminspiegels im Plasma:
Aufgrund der kurzen Halbwertzeit des Histamins im Blut ist es empfehlenswert den Mediator im 24 Std. Sammelharn zu bestimmen. Unmittelbar nach Auftreten der allergischen Reaktion finden sich auch erhöhte Spiegel im Plasma bzw. im Spontanblut. D.h., die Messung des Blut-Histamingehaltes ist nicht absolut aussagekräftig.

4) Histamin-Release Test:
Histamin-Release-Test
In nur wenigen Instituten möglich. Gemessen wird die Histamin-Freisetzung aus sensibilisierten Leukozyten in vitro ( im Reagenzglas) durch Allergenlösungen. Die Freisetzung von Histamin gilt als indirekter Nachweis von Immunologischen Soforttyp-Reaktionen.

5) 1-Methylhistamin im Urin steigt innerhalb einer Stunde nach positiver Nahrungsmittel-Provokation signifikant an, zeigt aber bei klinisch negativen Provokationen eine erhebliche Variation; die Spezifität ist daher gering.

6) Die Serum Tryptase-Konzentration steigt direkt nach Provokation signifikant an und bleibt bis 2 Stunden nach Provokation erhöht.

Der behandelnde Arzt möge sich bitte vor Ort mit dem Labor , mit dem er zusammen arbeitet, in Verbindung setzen , ob und welche Untersuchungen durchgeführt werden können.


LG
Uli

[RitaR]

hallo,

jetzt ist mir aber nciht klar, welcher test mir nun sagen kann, ob ich HI habe IM UNTERSCHIED zu einer allergischen reaktion auf irgendetwas. das ist doch bei den genannten messmethoden nicht unterschieden worden, oder? mit ausnahme der dao-aktivität vielleicht.

rita

[Gigsi]

Diagnostischer Nachweis der Aktivität von Diaminooxidase in Serum oder Plasma

Seit 2003 gibt es die Möglichkeit die Aktivität des Enzyms Diaminooxidase (DAO) im Blut mit einem kommerziell erhältlichen Testsystem zu bestimmen. Mit Hilfe eines patentierten Verfahrens ist es möglich, aus nur wenigen Tropfen Blut Information über die biologische Wirksamkeit des Enzyms beim jeweiligen Patienten zu erhalten. Die DAO ist stabil und wird kontinuierlich auch in das Blut abgegeben. Die Aktivität der DAO im Blut korreliert mit der Histaminabbaukapazität des Organismus und stellt somit einen geeigneten Marker für die Diagnostik der Histamin-Intoleranz und assoziierter Krankheitsbilder dar.

Das Blut wird im Rahmen der Untersuchung beim Arzt abgenommen. Da das Enzym ausgesprochen stabil ist, kann die Blutprobe mehrere Tage gelagert werden, bevor sie einer Bestimmung zugeführt wird. Dies ist insofern von Bedeutung, als der Test eine gewisse spezielle Ausstattung des Labors erfordert, die nicht überall gegeben ist. Damit kann auch bei Ärzten, die nicht unmittelbar an ein derartig ausgestattetes Labor angeschlossen sind, die Bestimmung der Aktivität der DAO problemlos durchgeführt werden.
Bei dem Test wird nicht nur auf das Vorhandensein des Enzyms, sondern insbesondere auf seine Aktivität, also die Fähigkeit, das störende Histamin abzubauen, getestet. Das Messergebnis gibt dem Arzt wichtige Hinweise, ob die bei der Anamnese festgestellen Probleme auf eine Unterfunktion des Enzyms zurückzufürhen sind oder ob doch (auch) andere Ursachen vorliegen.
Der Testkit ist eine neue Entwicklung, die eine standardisierte und sehr reproduzierbare Messungen der Enzymaktivität ermöglicht. Alle störenden Einflüsse durch Ernährung oder Medikation auf die Aktivität der DAO können zum Zeitpunkt der Beschwerden bestimmt werden. Eine Wiederholung der Messung nach Abklingen der Beschwerden kann den Therapieerfolg untermauern.

Quelle: Histamin-Intoleranz, Histamin und Seekrankheit von Dr. Reinhart Jarisch
Erschienen beim Thieme-Verlag, ISBN 3-13-105382-8


Als ich das grad abgetippselt hab ist mir grad die grandiose Idee gekommen, ich glaube ich werde "aus reiner Spaß an der Freude" meine DAO testen lassen, indem ich beim Jarisch nochmal "vorspreche" !! Es reizt mich einfach zusehr rauszufinden ob er in der Praxis auch so schlau ist, wie im theoretischen Gefasel ) . Und es reizt mich rauszufinden, ob es in Wien ein Labor gibt die das machen !

@Rita, das was du fragst, ist mir aus dem Buch bis jetzt auch noch nicht wirklich ganz klar geworden ) ! Wenn es soweit ist melde ich mich bei dir !
LG
Birgit

[MarionR]

Die DAO-Aktivität und das Vit.B6 sind unabhängig von einer allergischen Reaktion. Damit kann man gezielt eine HI nachweisen.
Allerdings kann beim VitB6 auch durch Resorptionsstörungen, mangelhafte Zufuhr, Schwangerschaft... ein "klassischer" Vitaminmangel bestehen - könnte rein theoretisch eine HI vortäuschen obwohl "nur" ein Vitaminmangel da ist.

Nr. 3, 4, 5, 6 (Sorry, hab keine Zeit zum genau Tippen) sind bei Allergikern eher mit Vorsicht zu genießen - das Histamin ist durch die (un-)gezielte Provokation mit einem Allergen hoch - oder durch die HI.
Nr.5 würde sogar eher gegen eine HI sprechen - nach erfolgtem Abbau durch DAO und Co. ist Histamin im Harn nachweisbar.

Ganz ungültig werden diese Tests wenn der Patient gewisse Psycho- oder Neuropharmaka nimmt, die in den DAO- und MAO-Stoffwechsel eingreifen. ZB gewisse Anti Parkinson Medikamente...

LG Marion

[Gigsi]

Hallo Marion,
Jarisch nimmt aber auch die Auscheidung von Methylhistamin als Kriterium her ob eine histaminproduzierende Krankheit vorliegt. Ich hab das so verstanden das im Normalfall kein Histamin oder nur ganz wenig im Urin sein darf, wenn die DAO noch wie vorgesehen arbeitet.
Aber klär mich auf falls ich das was falsch verstanden hab ) , ich hab ja nicht Medizin studiert und beim Jarisch bin ich mir nach wie vor auch nicht so ganz sicher !!

@Rita, wegen deiner Frage. Jarisch schlägt vor erst festzustellen ob eben eine erhöhte Histaminwerte im Blut oder im Harn hat und dann zustätzlich immer nach allen 4 Arten von Allergien (TypI - Tpy IV) zur forschen. Solten eben letztere Test alle negativ sein handelt es sich um eine primäre HI (also "nur" HI) sollten irgendwelche Allergietests positiv sein, handelt es sich um eine sekundäre HI (also die HI als Folge von allerlei allergischen Grunderkrankungen).
Und dann gibt es natürlich noch die HI die aufgrund anderer Darmerkrankungen entsteht, MC, Colitis oder auch Mastozytose oder aufgrund von MedikamentenUV (also da ja viele Medi´s dieDAO hemmen)
Was ich nur komisch finde, die HI als Folge von Malabsorbtionen (FM) oder Enzymmangel (LI) kommt bei ihm nirgends vor ?( , merkwürdig....
LG
Birgit

[Uli]

die DAO hemmende Medikamente und/ oder Nahrungsmittel:
z.B. Theobromin-haltige- : z.B. Kakao, Schwarzer und grüner Tee, Theophyllin-Präparate..
Sooooo einfach ist`s leider net
LG
Uli