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Dinkel
#1
Zitat:Schon im Mittelalter beschrieb die große deutsche Mystikerin, Ordensfrau und Heilkundlerin Hildegard von Bingen ( 1098 – 1179? http://de.wikipedia.org/wiki/Hildegard_von_Bingen
in ihrem Werk „Physika\" (\"Naturkunde\") Dinkel als: „…das beste Getreidekorn, es wirkt wärmend und fettend, ist hochwertig und gelinder als alle anderen Getreidekörner. Wer Dinkel isst, bildet gutes Fleisch. Dinkel führt zu einem rechten Blut, gibt ein aufgelockertes Gemüt und die Gabe des Frohsinns. Wie immer zubereitet ihr Dinkel esst - so oder so - als Brot oder als eine andere Speise gekocht, Dinkel ist mit einem Wort gut und leicht verdaulich.\" Hildegard von Bingen wurde 1098 als letztes von zehn Kindern geboren und starb im damals biblischen Alter von 81 Jahren.
http://www.initiative-urgetreide.de/dink...ichte.html

Zitat:Erstmals in Europa wurde Dinkel wahrscheinlich in der Jungsteinzeit (ca. 4.000 v.Chr.) im Alpenvorland und Südschweden angebaut. Und erst im Mittelalter (500 – 1.500 n.Chr) wurde in weiten Teilen der Schweiz, in Tirol, Baden-Württemberg und Mittelfranken Dinkel gesät. In den deutschen Anbaugebieten erhielt er den mittelalterlichen Beinamen „Schwabenkorn\".

Vielleicht hat ja der eine oder andre Leser Lust, sich ein wenig auf „Zeitreise“? zu begeben?


Dinkel wurde zu Zeiten von Hildegard von Bingen nicht überall in Deutschland angebaut – und es war keineswegs ein „Grundnahrungsmittel“ der armen Leute zur damaligen Zeit.
Leider ist kaum etwas davon überliefert – wenn, dann evtl. von „Gelagen am Hofe der Grundherren“.
http://books.google.de/books?id=bBI-jSn8...en&f=false

Pflanzliche Überreste hielten sich selten in den Abfallgruben, so dass man hier leider auch? wenig? Hinweise auf die Ernährung der „normalen Bevölkerungsschichten“ findet.
S. 393? zeigt einige Funde zu verarbeiteten Getreide – und Gemüsesorten an.
Fanden sich bei Herrschaftshöfen/ Burgen Wildreste, dann besagt das aber nicht, dass auch die arme Bevölkerung Jagdbares auf dem Speiseplan hatte – Jagdrecht hatten die „Herren“.

Lebenserwartung im Mittelalter
http://u01151612502.user.hosting-agency....serwartung

Krankheiten im (Hoch-)Mittelalter
http://www.deutschland-im-mittelalter.de...heiten.php

Zudem sollte man bedenken, dass die Transportmittel und – Wege zu Zeiten H. v .Bingens etwas sehr viel beschwerlicher waren als im 21. Jahrhundert.
Wenn sie nun Dinkel gar so überschwänglich lobt, dann mag das zu ihrer Zeit seine Berechtigung gehabt haben ....Menschen, deren Ernährungsstatus aufgrund von etwaiger Mangelernährung sehr schlecht war, dem half das „Wunderkorn“ ganz bestimmt . Wobei man evtl. noch fragen sollte, w e r? denn zu ihren Patienten/Kunden gehörte: war es die Oberschicht? Waren es die Bauern, die „Unfreien“ ?

Weshalb ich das Thema >Dinkel< hier aufgreife – noch dazu mit einer ewiglangen „Vorrede“ ?
Ich treffe leider nur allzu oft auf Betroffene, denen Dinkel als wahres „Wunderkorn“? empfohlen wird....hauptsächlich von Heilpraktikern und/oder „Naturheilärzten“, die mit z.T.? fragwürdigen Methoden den „Weizen“ als Übeltäter vielfacher Beschwerden ausgemacht haben wollen.....?

Nur : sollte eine Zöliakie bestehen, diese aber nicht ordnungsgemäß diagnostiziert sein : dann wäre Dinkel als Glutenhaltiges Getreide ein wirklicher Kunstfehler!
http://de.wikipedia.org/wiki/Dinkel

Besteht eine „Mehlunverträglichkeit“ aufgrund einer Gräser- und Getreidepollenallergie, auch dann tut man sich mit dem (Süß-)Gras Dinkel ebenfalls keinen Gefallen.

Die Ratschläge „alter Heilkundiger“? sollten daher immer im zeitlichen Kontext gesehen werden ( siehe auch „Phyto-Therapeutika“ ) – sie lassen sich leider nicht immer auf die heutige Zeit übertragen.

In diesem Sinne
>> Gesundheit<<
Uli


Und ich fürchte fast, dass die arme H. v. B.? zu vielem „missbraucht“? wird ........
Kartoffeln z.B. kommen aus Südamerika ; 1492 ( also lange nach Hildegard) wurde es von Christopher Columbus entdeckt, ca 1640 sollen die ersten Kartoffeln in Deutschland angebaut worden sein.....ich wage es also zu bezweifeln, dass Hildegard bereits vor ihnen gewarnt haben soll – sie kannte diese Frucht ja gar nicht !
http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgesch..._Kartoffel

http://www.br.de/themen/wissen/kartoffel...pa100.html


Zitat:Die Dinkeldiät ist zeitlebens ratsam. Kartoffeln und Nachtschattengewächse sollten weitgehend gemieden werden. Milchprodukte sind nur anfangs kritisch und zu meiden. Diese Diät gilt im wesentlichen auch für Allergiker und Ekzematiker, wobei allerdings noch einige wenige zusätzliche Medikationen verordnet werden.
http://www.freieheilpraktiker.com/X-Abla...jobid-1744





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#2
Hallo liebe Leut`,
fast bin ich versucht zu schreiben, dass dies` eine fast „verzweifelte“ Info ist …..und ich fürchte, auch zum wiederholten Male! Confused
Auf meinen „Spaziergängen durch`s www“ oder in Gesprächen mit Betroffenen treffe ich leider ziemlich häufig auf den Rat, bei Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ( egal, welcher Ursache!) auf Dinkel umzusteigen ….bei mir bewirkt das jedes Mal einen mordsmäßigen Adrenalinschub, den Betroffenen selbst wird mit diesem Rat ein „Bärendienst“ erwiesen : er ist schlichtweg grob fahrlässig , absolut falsch und grenzt ( in meinen Augen ) an vorsätzliche Körperverletzung! Angry
Und nur, weil ihn eine Dame vor ca 900 Jahren als „gesund“ angepriesen hat?
Das kann`s doch nicht wirklich sein……..oder?


Zitat:Getreide mit hohem Glutengehalt sind Weizen, Dinkel, Roggen, Kamut, Emmer, Einkorn und Hartweizen. Hafer und Gerste haben einen niedrigen Anteil an Klebereiweiß. Getreidearten wie Teff, Hirse, Mais und Reis sowie Pseudogetreide wie Quinoa, Amarant und Buchweizen sind glutenfrei. Gluten ist Bestandteil von Lebensmitteln, die aus entsprechendem Getreide hergestellt wurden, und es bildet den Hauptbestandteil für Seitan, einen auch als Weizenfleisch angebotenen Fleisch-Ersatz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gluten

Zitat:Wegen seines hohen Anteils an so genanntem Klebereiweiß, den Gluten, hat Dinkel hervorragende Backeigenschaften. Dinkel liefert ca. 62 Prozent Kohlenhydrate, 2,7 Prozent Fett, 8,8 Prozent Ballaststoffe, und 12 Prozent wertvolles Eiweiß, das in Spuren alle essenziellen Aminosäuren enthält.
http://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebe...des-urkorn

…ich fürchte zwar, dass dieser „Hilferuf“ ungehört bleibt ….aber man sollte die Hoffnung nie aufgeben…….Blush
Uli
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#3
Glutengehalt in einheimischen Mehlen
https://www.google.de/search?q=glutengeh...swGc35DwDQ

Und wie Ihr so aus der Tabelle ersehen könnt, ist in Dinkel sogar noch mehr Gluten enthalten als in Weizen…..
Dürften also die Ratschläge , auf Dinkel umzusteigen, nicht immer zielführend sein!Angry

Uli
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