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Da könnte ich einiges dazu schreiben.
Die Mutter meiner Freundin wurde wegen Darmkrebs operiert und lag danach im künstlichen Koma. Nach und nach versagten alle Organe und dann wie durch ein Wunder fingen die Organe wieder an zu arbeiten.
Sie wurde von der Intensivstation auf die normale Station verlegt und dort wurde sie (auch Zuckerpatientin) behandelt wie ein Stück Vieh.
Einmal haben sie sie an einem Stuhl gebunden und über eine Stunde sitzen gelassen, bis der Sohn kam und die Mutter befreite.
Ihre Zuckerwerte haben sie überhaupt nicht in den Griff bekommen und als sie wieder zu Hause war, da war sie innerhalb von zwei Tagen richtig eingestellt.
Was diese Frau erzählte, das war Horror pur und ich hoffe ich muss nie in unser städitsches Krankenhaus.
LG Emmily
Seit dem 1.1.08 gelte ich nicht mehr als unschuldiger Mensch, sondern stehe ich nach dem Willen der Regierung unter Generalverdacht.
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whizkid,
meinen allerherzlichsten Dank für diesen Tip. Eine Muß-Lektüre für jeden, der nicht bereits eingefleischter Ärzte-Meider ist - was jeder, dem sein Leben lieb ist, besser wäre.
Und ergänzend: Man mag noch denken, dass der Klinikalltag mit schwierigen und teils hoffnungslosen Fällen Ärzte menschlich überfordert, wenn sie ihrer zentralen Ethik "helfen" nicht genügen können und dann menschlich "dichtmachen" (müssen) und sich teils zum Selbstschutz in Zynismus flüchten (müssen).
Aber dem ist nicht so: In der Fachliteratur, also dem, was - mehr oder weniger sorgfältig - sprachlich wohlabgewogen formuliert wird, sieht es nicht besser aus.
Ich kenne die gesamte Fachliteratur, die sich im weitesten Sinne auf das Problem "Urozystitis" anwenden läßt.
Und dort finden sich Formulierungen wie: Weibliche Patienten mit Honeymoonzystitis litten an "Hingabeangst" , ihre Beschwerden seien so etwas wie "nach unten weinen".
An Frauenverachtung bzw. Androzentrismus teils nicht zu überbieten.
Und dabei gäbe es genügend Hilfreiches auch in der Fachliteratur zu finden.
Man fragt sich nur, ob es der latenten Patientenfeindlichkeit oder dem Gewinnstreben entspringt, dass es nicht rezipiert wird.
Und Martin,
Prügelstrafe wäre der Traum vieler mit schlechten Erfahrungen im "Gesundheits"system, aber letztendlich hilft nur: finanzielle Anreize.
Z.B. Privatrechnungen (mit Eigenanteil), die erstattet werden, damit sich jeder überlegt ob das, was das Ganze kostet, die Widrigkeiten wert ist, die man auf sich nehmen muß - gemessen natürlich noch am meist erzielten "Erfolg".
Und natürlich noch Bewertungen der Kunden, wie in jedem anderen wirtschaftlichen Sektor auch.
Viele Einrichtungen der "Gesundheits"anbieter wären schlagartig ziemlich leer.
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hallo Martin,
zunächst tendiert man ja dazu, Dir auf jeden Fall Recht zu geben.
Die Abrechnungsmodalitäten sind durch Änderung der GOÄ zu ändern. Aber wer will das? Der individuelle Arzt? Tatsächlich....?
Und dann kann man sich individuell stets menschlich verhalten, im Kleinen, menschlicher als das System drumrum. Dafür gibts ja grade in der deutschen Geschichte viele Beispiele.
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hm... wieder hats die umlaute verhauen... ?(
Irgendwann wird am Horizont ein riesiger Kuh-Arsch erscheinen und die ganze Welt zuscheißen. <br />
Kurzanamnese Benita