03.11.2004, 14:50
Ein Eintrag in „Mayer`s Konversationslexikon aus dem Jahre 1888 beschreibt die Zitronensäure- Herstellung folgendermaßen:
Zitronensäure (Zitronsäure, acidum citricum), eine im Pflanzenreiche sehr verbreitete organische Säure, welche jedoch bis jetzt nur aus dem Safte der Zitronen bereitet wird, da sie in diesem in besonders reichlicher Menge (s. Zitronensaft) enthalten ist und andern Säuren nicht beigemengt sind. Die Bereitung geschieht derart, daß man den Saft in mit Blei ausgekleideten Bottichen mittels Dampf zum Kochen erhitzt und dabei so lange geschlemmte Kreide und etwas Kalkhydrat einträgt, bis kein Aufbrausen mehr stattfindet. Es hat sich nun aus dem kohlensauren Kalk zitronensaurer gebildet, der ebenfalls in Wasser unlöslich ist. Man trennt ihn von der Flüssigkeit, wäscht ihn mit kaltem Wasser gut aus und zersetzt ihn mit soviel verdünnter Schwefelsäure, als nötig ist, den zitronensauren Kalk in schwefelsauren zu verwandeln. Die nun wieder frei gewordene Zitronensäure wird durch Eindampfen der Lösung kristallinisch erhalten. Die noch gelblichen Kristalle werden darauf wieder gelöst, die Lösung wird durch Tierkohle entfärbt und aufs neue zur Kristallisation gebracht.
Die Darstellung der Säure wird vorzugsweise in England betrieben und werden von dort her die Marktpreise beherrscht. Auch in Deutschland (Roßla) ist seit einigen Jahren eine Zitronensäurefabrik im Betrieb, die ein, das englische an Güte übertreffendes Fabrikat liefert.
Und heutzutage?
Auszugsweise aus >> Vorsicht Geschmack<< ; U.Pollmer, C.Hoicke und H.-U. Grimm
ISBN 3-499-60790-5 , Seite 99
........
Schon eher findet die Citronensäure ihren Weg ins Zutatenverzeichnis, wenn auch meistens ohne die zugehörige E-Nummer ( E 330). Schließlich handelt es sich um einen Stoff, der wegen seines „fruchtigen“ Namens eher positiv besetzt ist. In den Chips verhindert Citronensäure, dass die fettigen Kartoffelscheiben ranzig werden, bevor sie dem Verzehr anheim fallen.
Auch unser Körper stellt im Rahmen seines Stoffwechsels jeden Tag etwa 2 Kilo (!) Citronensäure her- und baut sie auch wieder ab. So ist es beinahe unverständlich, warum dieser in unsren Zellen allgegenwärtige Stoff in geringer Menge in Limonade ( 2-4 Gramm/Liter) genossen, gelegentlich Ursache allergischer Reaktionen sein soll. Ein Blick in die Herstellungstechnologie bringt uns schnell auf die richtige Spur. Denn die Zeiten, in denen die Säure aus Zitronen oder Orangen gewonnen wurde, ist längst vorbei.
Heute werden über 90% der Citronensäure von Schimmelpilzen erzeugt, die auf Nebenprodukten der Zuckerherstellung wachsen und gedeihen. Nach getaner Arbeit wird der Schimmel abgetrennt. Um ja keinen Tropfen Säure zu vergeuden, wird er ausgepresst und ausgewaschen. Auf diese Weise können Pilzsporen oder andere Stoffwechselprodukte der Mikroben in den Zusatzstoff und von dort in das Fruchtsaftgetränk( oder jedes andre Lebensmittel) gelangen. Und schon reagiert der Schimmelpilzallergiker. Die Citronensäure selbst ist unschuldig ( ???wirklich????) Wer die Allergenität von Zusatzstoffen beurteilen möchte, kann sich daher nicht auf die Prüfung des Stoffes als solchen beschränken. Er benötigt fundierte Kenntnisse über die Herstellungswege. Speziell bei den zahlreichen biotechnologisch erzeugten Präparaten sollten ihm die jeweils verwendeten Mikroben und ihre weiteren Stoffwechselprodukte bekannt sein.
Dass Zusatzstoffe Nebenwirkungen haben, spricht sich indessen in medizinischen und pharmazeutischen Fachkreisen nur langsam herum. Nur so lässt es sich erklären, dass sogar Asthma-Mittel mit Sulfit haltbar gemacht werden( Sulfite- Schwefelverbindungen sind häufig Auslöser schwerer allergischer Reaktionen! Anmerk. Uli)
. Schlimm für die Patienten , die in ihrer Not völlig ahnungslos zum „Sulfitspray“ greifen.
.......
Seite 65 )
( Achtung- „Weintrinker“ und –reagierer........)
...Ein guter Kellermeister handelt vorrausschauend. Er stabilisiert seinen Wein gegen jede später eventuell noch auftretende Trübung. So hat er für den Fall, dass zuviel Kupfer, Eisen, Zink und Blei den Wein allmählich schmutzig verfärben, ein Mittelchen parat.
Die Citronensäure! (E 330) Sie hält die Metalle in Lösung, schleust sie aber auch leichter durch die Darmwand in den Körper des Genießers !
Zitat-Ende
Noch ein Umstand, der zu bedenken ist:
In menschlicher Muttermilch finden sich 0,085 g Zitronensäure pro 100 ml
In Kuhmilch sind es 0,21 g/ 100 ml........
Und ich bin so vermessen zu sagen, dass >>VIEL<< in der Medizin nicht gleichbedeutend mit >>GUT/ BESSER<< ist – denn unser Stoffwechsel ist wohl auf die Zusammensetzung unserer „artgerechten“ Erstlingsnahrung abgestimmt. Und es macht einen Unterschied, ob „mein “ Stoffwechsel eine Substanz selbst herstellt, oder ob diese ihm massenweise „von außen “ zugeführt wird!
Zum Nachdenken anregende Grüße
Uli
Zitronensäure (Zitronsäure, acidum citricum), eine im Pflanzenreiche sehr verbreitete organische Säure, welche jedoch bis jetzt nur aus dem Safte der Zitronen bereitet wird, da sie in diesem in besonders reichlicher Menge (s. Zitronensaft) enthalten ist und andern Säuren nicht beigemengt sind. Die Bereitung geschieht derart, daß man den Saft in mit Blei ausgekleideten Bottichen mittels Dampf zum Kochen erhitzt und dabei so lange geschlemmte Kreide und etwas Kalkhydrat einträgt, bis kein Aufbrausen mehr stattfindet. Es hat sich nun aus dem kohlensauren Kalk zitronensaurer gebildet, der ebenfalls in Wasser unlöslich ist. Man trennt ihn von der Flüssigkeit, wäscht ihn mit kaltem Wasser gut aus und zersetzt ihn mit soviel verdünnter Schwefelsäure, als nötig ist, den zitronensauren Kalk in schwefelsauren zu verwandeln. Die nun wieder frei gewordene Zitronensäure wird durch Eindampfen der Lösung kristallinisch erhalten. Die noch gelblichen Kristalle werden darauf wieder gelöst, die Lösung wird durch Tierkohle entfärbt und aufs neue zur Kristallisation gebracht.
Die Darstellung der Säure wird vorzugsweise in England betrieben und werden von dort her die Marktpreise beherrscht. Auch in Deutschland (Roßla) ist seit einigen Jahren eine Zitronensäurefabrik im Betrieb, die ein, das englische an Güte übertreffendes Fabrikat liefert.
Und heutzutage?
Auszugsweise aus >> Vorsicht Geschmack<< ; U.Pollmer, C.Hoicke und H.-U. Grimm
ISBN 3-499-60790-5 , Seite 99
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Schon eher findet die Citronensäure ihren Weg ins Zutatenverzeichnis, wenn auch meistens ohne die zugehörige E-Nummer ( E 330). Schließlich handelt es sich um einen Stoff, der wegen seines „fruchtigen“ Namens eher positiv besetzt ist. In den Chips verhindert Citronensäure, dass die fettigen Kartoffelscheiben ranzig werden, bevor sie dem Verzehr anheim fallen.
Auch unser Körper stellt im Rahmen seines Stoffwechsels jeden Tag etwa 2 Kilo (!) Citronensäure her- und baut sie auch wieder ab. So ist es beinahe unverständlich, warum dieser in unsren Zellen allgegenwärtige Stoff in geringer Menge in Limonade ( 2-4 Gramm/Liter) genossen, gelegentlich Ursache allergischer Reaktionen sein soll. Ein Blick in die Herstellungstechnologie bringt uns schnell auf die richtige Spur. Denn die Zeiten, in denen die Säure aus Zitronen oder Orangen gewonnen wurde, ist längst vorbei.
Heute werden über 90% der Citronensäure von Schimmelpilzen erzeugt, die auf Nebenprodukten der Zuckerherstellung wachsen und gedeihen. Nach getaner Arbeit wird der Schimmel abgetrennt. Um ja keinen Tropfen Säure zu vergeuden, wird er ausgepresst und ausgewaschen. Auf diese Weise können Pilzsporen oder andere Stoffwechselprodukte der Mikroben in den Zusatzstoff und von dort in das Fruchtsaftgetränk( oder jedes andre Lebensmittel) gelangen. Und schon reagiert der Schimmelpilzallergiker. Die Citronensäure selbst ist unschuldig ( ???wirklich????) Wer die Allergenität von Zusatzstoffen beurteilen möchte, kann sich daher nicht auf die Prüfung des Stoffes als solchen beschränken. Er benötigt fundierte Kenntnisse über die Herstellungswege. Speziell bei den zahlreichen biotechnologisch erzeugten Präparaten sollten ihm die jeweils verwendeten Mikroben und ihre weiteren Stoffwechselprodukte bekannt sein.
Dass Zusatzstoffe Nebenwirkungen haben, spricht sich indessen in medizinischen und pharmazeutischen Fachkreisen nur langsam herum. Nur so lässt es sich erklären, dass sogar Asthma-Mittel mit Sulfit haltbar gemacht werden( Sulfite- Schwefelverbindungen sind häufig Auslöser schwerer allergischer Reaktionen! Anmerk. Uli)
. Schlimm für die Patienten , die in ihrer Not völlig ahnungslos zum „Sulfitspray“ greifen.
.......
Seite 65 )
( Achtung- „Weintrinker“ und –reagierer........)
...Ein guter Kellermeister handelt vorrausschauend. Er stabilisiert seinen Wein gegen jede später eventuell noch auftretende Trübung. So hat er für den Fall, dass zuviel Kupfer, Eisen, Zink und Blei den Wein allmählich schmutzig verfärben, ein Mittelchen parat.
Die Citronensäure! (E 330) Sie hält die Metalle in Lösung, schleust sie aber auch leichter durch die Darmwand in den Körper des Genießers !
Zitat-Ende
Noch ein Umstand, der zu bedenken ist:
In menschlicher Muttermilch finden sich 0,085 g Zitronensäure pro 100 ml
In Kuhmilch sind es 0,21 g/ 100 ml........
Und ich bin so vermessen zu sagen, dass >>VIEL<< in der Medizin nicht gleichbedeutend mit >>GUT/ BESSER<< ist – denn unser Stoffwechsel ist wohl auf die Zusammensetzung unserer „artgerechten“ Erstlingsnahrung abgestimmt. Und es macht einen Unterschied, ob „mein “ Stoffwechsel eine Substanz selbst herstellt, oder ob diese ihm massenweise „von außen “ zugeführt wird!
Zum Nachdenken anregende Grüße
Uli