Hallo Ulrike,
nun, ich hatte die Suchdiaet ja etwas unkonventionell angefangen. Aufgrund mangelnder Organisation, fehlendem inneren Antrieb (was gibt es sonst noch diplomatische Umschreibungen fuer Faulheit?
) fing ich mit dem an, was da war:
Reiswaffeln und Bananen. Die schien ich auch halbwegs zu vertragen. Zum Kartoffelkochen hatte ich keine Lust und auch keinen Appetit drauf. Weiterhin habe ich nach ca. 17:00 Uhr nichts mehr gegessen; mein langsamer Stoffwechsel soll die Zeit kriegen, die er scheinbar braucht. Und ich habe recht viel Wasser getrunken, 3-4 Liter am Tag, leicht mit Kohlensaeure versetzt und Kuehlschrankkalt (so mag ich's ganz gern). Angefangen hatte ich das am 29.12. aus dem Gefuehl heraus "jetzt muss es losgehen". Kein Kaffee, kein Tee, kein Neujahrssekt, nix, gar nix sonst. (Auch keine Feier, das haette ich nicht ertragen).
Nun, in der Salatbar in unserer Kantine wollte ich dann eine Sache nach der anderen ausprobieren, um Klarheit ueber meinen Stoffwechsel (Vorlieben und Antipathien) zu erlangen. Ich wollte also "suchen".
Am ersten Tag mit Karotten (roh, in Streifchen) gab es dann den ersten Absturz mit heftigen Kopfschmerzen (habe ich sonst nie!) und ausstrahlenden Gliederschmerzen im Nacken- und Schulterbereich bis etwas in Arme und oberen Ruecken. Ohauerha!
Uli gab mir den Tipp, mal an Kreuzallergie zu denken, und da war was: gleiche Familie wie Beifuss - und den hatte ich laut Allergietest vor 15 Jahren als "Nebenklaeger" in meiner Liste. Bingo. Voll klasse, wenn man bedenkt, dass ich mir jeden Tag solche Karoettchenschnippsel 'reingetan hatte und sogar noch dachte, ich tu mir was Gutes. Nun denn, man lernt ja was dabei.
Weiter geht's: durch den begleitenden Heisshunger auf WasWeissIch kam es ueber mich, mit einer guten Prise Bier und SalzMuellErdnuessen den Kopfschmerz wegzunarkotisieren. Was fuer ein Quatsch. Aber an dem Abend half das.
Am 4.01. nur Reiswaffeln, Banane und "etwas leiden", viel Wasser.
Am 5., 7., 9. und 10. Januar war Mais das beherrschende Thema. Und was mich dabei leider noch beherrschte, war eine Andeutung von Kopf- und Gliederschmerzen, und ein nie gekanntes intensives Frieren so etwa 4-5 Stunden nach dem Mais! Huaaaah, Bibber. Bei 22 Grad im Wohnzimmer mit Thermo-Holfaellerjacke und dann sogar ueber lange Unterhosen nachgedacht. Echt irre. Und bleiern muede war ich dabei.
Sorry fuer meine dramatische Ausdrucksweise, aber ich muss das immer noch verarbeiten - es ist halt kaum zu fassen. Ich habe mich also 2 Jahre lang munter "weitervergiftet" in dem Glauben, mir etwas Gutes zu tun. Und mich gewundert, warum immer wieder der fuer mich immer noch nicht ganz zu verstehende Heisshunger auf nussiges Knabbergeroell kommt - mit all seinen weiteren Folgen wie Uebersaeuerung und Histamin und "was weiss ich noch alles".
Seit dem 11. Januar habe ich mich dann nur noch an Bananen und Reiswafeln gehalten, wobei mir das Denken die Woche ueber deutlich schwer fiel, aber wenigstens hat mein Schlafbedarf deutlich nachgelassen. Ach ja, was mir dann noch auffiel: die Mittagsbananen oder auch Reiswaffeln haben nach 1-2 Stunden fuer 1-2 Stunden eine deutliche Muedigkeit erzeugt, ohne Heisshunger dabei. Ob das ein Signal ist, dass ich mal gar nichts essen soll? Nein, glaube ich nicht. Eher sind die beiden Sachen "sub-optimal"...
Am Freitagabend hatte ich dann das Gefuehl, ich muesste mir mal etwas Gutes tun und habe mir aus Bequemlichkeit so eine Frosta-Gemuesepfanne aufgetaut und ein schoenes, kuehles Bier danebengstellt - jaa, lacht nur!
Am naechsten Morgen konnte ich mich dann auf dem Klo festschnallen
, aber seltsamerweise hat das meiner Stimmung einen unwahrscheinlichen "Schub nach oben" gegeben. (Was da wohl wieder alles gewirkt hat!?!?!).
Nun, das kann man auch so interpretieren, dass die "Sucherei" fuer Koerper und Geist sehr anstrengend ist. Naja, insgesamt geht es mir noch einigermassen gut dabei, und die Perspektive, dass es
nun aber endlich mal was wird mit der Renovierung meines Stoffwechsels. Nach der ersten Sitzung mit der Heilpraktikerin ist mir klar, dass es eine recht grosse Baustelle ist (geahnt hatte ich das ja schon).
Naja, heute bereite ich mich darauf vor, die Woche mit Kartoffeln anzugehen. Die sollen ja auch leicht basisch sein, dann helfen sie mir ja vielleicht bei der Entsaeuerung, damit der Stoffwechsel aus dem Notbetrieb endlich wieder in den Regulationsbereich zurueckkehrtt. Bin mal gespannt, was dabei herauskommt.
@Lissy:
Zitat:Ich habe die Suchdiät durchgezogen - hammerhart und stur. Es lohnt sich.
Ich habe mit meinem "Spontan-Chaotismus" zwar etwas Probleme mit der Konsequenz, aber ich merke auch jetzt schon, dass es sich wirklich lohnt. Ich glaube, dass ich bei meiner "festgefahrenen" Situation sehr gruendlich vorgehen muss. "Nur ein paar Sachen weglassen" hatte ich ja schon lange versucht - das half nicht.
@all:
Nun hoffe ich, dass ich mit meiner Beschreibung etwas zur sonntaeglichen Erheiterung beigetragen habe und trotzdem die eine oder ander nuetzliche Information herauszulesen ist.
Jetzt werde ich mich bei Sonnenschein auf einen schoenen Winterspaziergang begeben - das tut sicher auch der Verdauung gut, der Stimmung allemal!
Viele Gruesse und einen schoenen Sonntag, Martin