Gedichtesammlung

[ß]

Hallo zusammen,

hier soll könnt ihr alle eigene poetische und lyrische Ergüsse loswerden, die ihr schon immer mal unter´s Volk bringen wolltet

Ich mache jetzt mal den Anfang mit einem kleinen Erbauungsgedichtchen, dass mir letzte Woche auf einer Reise zugeflogen ist (und wenn ich _das_ einstelle, dann könnt ihr auch was beitragen) muss nicht alles so antiquiert im Stil und so trocken, kühl, "zeigefingerlike" sein (naja und ist auch eher ein Aphorismus)

Sie stehlen die Diebe das Hirn

Sie stehlen die Diebe das Hirn,
sie stehlen es denen, die es nicht nutzen.

Drum seid nicht zu faul Eures Hirns zu gedenken.
Mit-Denken, Vor-Denken, An-Denken!
Denkt an das Gestern, das Heute, das Morgen.
Nicht plaudern: suchend, zweifelnd forschen!
Nicht dem folgen, der vermeintlich das Leben vereinfacht,
doch damit tatsächlich des Denkens entäußert.

Drum biete der Tumbheit die Stirn,
nur denken dich dagegen kann schützen!
ß

[Uli]

Ähem...das kann ich aber nicht- und
werd`s wohl auch nimmer lernen ?( ?( ?(

Ich könnte allerhöchstensmal Ch. Morgenstern zitieren ) )

LG
Uli
*unpoetisch*

[ß]

Hallo Uli,

natürlich kann auch jede/r sehr, sehr gerne seine Lieblingsgedichte hier einstellen!

aber müssen muss niemand irgendwas ... können tut jeder alles sollte als Angebot verstanden werden. Und wie man sieht, bin ich auch net grad wirklich poetisch. (ausserdem stilistisch auf dem Stand von vor 300 Jahren)

Hatte nur die Muße mich auf der Fahrt mit ewiger Warterei mir von der Muse einen flüchtigen, hingehauchten Kuss zuschmatzen zu lassen (sowas dient mir als kleine Gehirnakrobatik, um mich mal mit weniger "schweren" Gedanken zu beschäftigen, als geistige "Fingerübung" sozusagen. Nur, ganz allein für den Müllkorb zu arbeiten ist denn doch etwas unbefriedigend, also müsst ihr dran glauben ... müsst´s ja nicht lesen, zwingt euch niemand dazu

Daher müsst ihr jetzt noch ne Kostprobe über euch ergehen lassen, diesmal eher im Stile eines Morgenstern

So nah und doch so fern

Sich drehend - verstehend,
im Kreise die Meise.
Wohin geht die Reise?
Nach Größe sich sehnend! ...
Doch der Geist bleibt beschränkt!

ß
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Vorwärts!

Vorwärts, vorwärts, vorwärts, ...
vorwärts streben, nicht aufgeben,
sich hin-geben, sich selbst auf-geben,
der Sache, dem Menschen, dem Job.
Doch wo soll's hingehn', Mensch?

ß
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Anstatt zu leben!

Viel-Träumer, Boden-Säumer, Himmels-Stürmer.
Wir streben in Sphären die niemand gekannt,
suchen die Höhn doch stehn wie gebannt,
wenn einer tief wurzelt, gründet, lagert,

uns die Schönheit des Lebens erkennt
die wir uns selbst, ... nicht gegönnt,
die wir höher, weiter, vorwärts streben,
Getriebene des Strebens nach Leben, ...
anstatt zu leben!

ß

liebe Grüße
Sascha

[gisela]

hallo sascha,

dichten kann ich leider net so, aber ich versuchs mal mit abschreiben:

ich wünsche dir augen, die die kleinen dinge
des alltags wahrnehmen und ins rechte licht rücken

ich wünsche dir ohren, die die schwingungen der
untertöne im gespräch mit anderen aufnehmen.

ich wünsche dir hände, die nicht lange zögern,
zu helfen und gut zu sein.

ich wünsche dir zur richtigen zeit das rechte wort

ich wünsche dir freude, zuversicht, liebe, gelassenheit, glück, demut

ich wünsche dir güte, eigenschaften, die dich
das werden lassen, was du bist und immer werden willst
jeden tag ein wenig mehr.

ich wünsche dir genügend erholung, ausreichend schlaf
arbeit die freude macht, menschen die dich mögen und bejahen und dir mut machen, aber auch menschen, die dich bestätigen, dich anregen, die dir vorbild sein können, die dir weiterhelfen, wenn du traurig, müde und erschöpft bist

ich wünsche dir viele gute gedanken und ein herz
das überströmt in freude und diese freude weiterschenkt...


von adalbert ludwig balling

grüsse gise

[gisela]

jörn pfennig *lass mich weg*

mein leben kommt mir vor wie ein papier
das restlos vollgeschrieben ist von dir
du hast jeden punkt gesetzt
du legst jeden abschnitt fest-
lass mich weg!
liebe ist für dich nur strategie
mein leib ist für dich nur kolonie
du hast die grenzen ausradiert
du hast mich einfach annektiert
lass mich weg!
weil ich jung war, gab ich alles damals gern
in deine hand
meinen körper, meine seele, mein gefühl
meinen verstand
ich verliess mich damals selbst und kam freiwillig
zu dir
lass mich wieder weg
lass mich zurück zu mir
ich machte mich so gerne breit
im warmen nest der unselbständigkeit
du warst mein führer und mein held
du warst der mittelpunkt der welt
lass mich weg!