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Mangan und Müller-Burtzler 2
#1
Nächstes Thema: Mangan.

Ich war also letzte Woche endlich wieder bei meiner Allgemein- und Orthomolekularmedizinerin, bei der ich vor einem Jahr die Quecksilberausleitung und Anti-Candida-Therapie gemacht habe, um Ihr zu sagen, daß immer noch Einiges im Argen liegt und ich zunächst mal gerne auf Mängel untersucht werden würde. In erster Linie interessierten mich Vitamin B12 (wegen meiner Gedächtnisschwäche und aufgrund meiner vegetarischen, nun veganen Lebensweise), sowie Zink, Eisen und Selen (was sie per Blut getestet hat, bei Eisen freilich das Speichereisen) und dann das Mangan – w2xbs hatte mich mit seinen Ausführungen bei LiBase hellhörig gemacht. Dieses sollte per Urin getestet werden, obwohl ich von Haaranalysen hörte und Blutuntersuchungen las, aber ihr schlaues Buch meinte halt Urinprobe. Damit ist schon gesagt, daß sie als studierte Frau vom Fach keinen blassen Dunst hatte vom Mangan, wie wohl so viele. Gestern dann die Besprechung der Ergebnisse: Keinerlei Vitamin B12-Mangel (ein Wert von 200irgendwas sei Mindestmaß und ich hatte über 400 – der Vitamin-B-Komplex von Rosehip hat’s also gebracht und ist von meinem Bauch resobiert worden), auch das andere war im grünen Bereich. Dann das Mangan: Gemessen worden sei ein Wert von 0,1 (Nanogramm, glaub ich), kritisch könnte es ab 1,9 werden. Da liege also keine Belastung vor. Hallo? Es ging mir um einen Mangel! Ach so... Ja, dann hatten Sie wohl den richtigen Riecher. Wieder der Griff zum schlauen Buch. Hier steht: Mangan wichtig für Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel etc., Therapie mit 50mg täglich, fragen Sie mal in der Apotheke nach einem geeigneten Produkt, versuchen Sie mal eine halbe Karotte mit Mangan und erzählen Sie mir, wie’s war, tschüß. Oh mann! Flachpfeife.

Naja, ich weiß, was ich wissen wollte. Ganz sicher ist Manganmangel nur ein Puzzleteil bei mir, aber was für ein bedeutendes es sein kann, daß hat mir jetzt ein Durchwühlen der zugänglichen Forschungsergebnisse gezeigt. Mangan führt neben Kalzium & Co noch ein echtes Schattendasein, der tägliche Bedarf ist lediglich geschätzt und eindeutige Mangelerscheinungen scheinen bis jetzt eher am Tier erforscht zu sein. Soviel ist klar: ein Mangel ist bei Allergikern, Athmatikern, Diabetikern, Epileptikern, Schizophreniepatienten, Tinnituspatienten und Rheumatikern festzustellen.

Die entsprechenden Internetseiten sind folgende:

http://www.orthomedis.ch/mangan1.htm
http://www.m-ww.de/gesund_leben/ernaehru...angan.html
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...ds=8051265
http://www.onmeda.de/ernaehrung/naehrsto...angan.html
http://www.apoverlag.at/DieApotheke/2005..._0502.html
http://www.novamex.de/nnb/vitaminspur/Sp...rmang.html

Und das habe ich im Wesentlichen daraus entnommen:

Mangan ist ein essentielles Spurenelement für den Menschen. Es ist wichtig für die Entwicklung und Entgiftung des Körpers und die Stärkung der Abwehrfunktionen. Es wirkt (vermutlich und mit anderem!) allgemein auf die Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisleistung, Stimmungslage, Kreativität, Streßbewältigung, Enzymtätigkeit, Kollagenbildung, Eiweißkomplexe im Stütz- und Bindegewebe, Knochen, Zähne und Knorpel, Haut und Haare, Bauchspeicheldrüse, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel, Fettverwertung, Hormonproduktion, Blutzuckerspiegel, Zellerneuerung, Zellatmung, Vitaminfunktionen und last not least Sexualfunktionen (Hormone!).

Ein Mangel ist somit möglicherweise erkennbar an: Ohrgeräuschen, Schwerhörigkeit, Gelenkschmerzen und -schwellungen, Verzagtheit und Pessimismus, Vergeßlichkeit, Unruhezustände, nervöse Reizbarkeit, Erschöpfungszustände, trockener und rissiger Haut, Hautrötungen, Entzündungen, Pigmentstörungen, nachlassendem Haarwachstum bzw. -ausfall, Rötlichfärbung der Haare, fehlerhaften Zähnen, Osteoporose, Rückenschmerzen, Ataxie, allergischen Reaktionen (auch Lichtallergie), Glukoseintoleranz, Histaminintoleranz, Pankreasstörungen, Fettleber, mangelnder Libido etc., Mykosen (Mangan hindert diese Parasiten am Wachstum), bei Kindern/Pubertierenden: Wachstumsstörungen allgemein und Funktionsstörungen der Geschlechtsorgane. Bei Patienten mit Manganmangel wurden eine erhöhte Aluminiumkonzentration im Gehirn festgestellt (Alzheimer????).

Konkrete Funktionen (habe von Biochemie wenig Ahnung!! viel zitiert, tw. wohl redundant):
Es ist Bestandteil wichtiger Enzymsysteme im Körper, darunter der für die Bekämpfung Freier Radikaler so wesentlichen Superoxid-Dismutase (S.O.D.; Aktivierung der natürlichen Killerzellen und Makrophagen. Also wichtig für Enzyme, die als Antioxidans wirken).
Bestandteil im Prolin-Stoffwechsel (Prolidase-Cofaktor; Zöliakie?? Prolamine (Gluten) enthalten Prolin-Verbindungen!); Prolidase ist wichtig für die Kollagenbildung, mithin für das Bindegewebe und damit auch den Aufbau der Darmschleimhaut (kleiner Teufelskreis am Rande).
Cofaktor der Arginase (Harnstoffzyklus).
Erforderlich für die Synthese und Freisetzung von Insulin. Bei Tieren ist als Folge von Manganmangel eine Verkümmerung der insulinabgebenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse bekannt. Beim Zuckerhaushalt zur Aktivierung der Galakto- und Glucotransferase notwendig.
Über die Produktion von Prothromin an der Blutgerinnung beteiligt.
Mit ATP (Adenosintriphosphat) kann Mangan einen Mn-ATP-Komplex bilden und anstelle von Magnesium als Kofaktor fungieren. ATP ist die Schlüsselsubstanz der biologischen Energieübertragung.
Neurotransmitterfunktionen: an der Herstellung von Dopamin beteiligt.
Cofaktor der Schlüsselenzyme der Glykolyse: Glykosyltransferase (Proteoglykansynthese in Knochen und Knorpel).
Aktivierende Wirkung bei der Bildung des Thyroxin (Schilddrüsenhormon), Mangan trägt zur Normalisierung der Drüsenfunktion bei.
Beteiligt an der Herstellung von Melanin (Pigmente).
Verlangsamt den Abbau von Kalzium.
Es ist wichtig für die Aktivierung von Enzymen, die die Verwertung der B-Vitamine (!!!) und des Vitamin C sowie des Biotin ermöglichen.

Ursachen für Mängel: raffinierter Zucker, stark prozessierte Nahrung, Alkohol, Manganmangel in der Nahrung, Enzymdefekte (z.B. Phenylketonurie), Schwermetallbelastung (!!!), bestimmte Bakterieninfektionen (Bakterien, die Mangan aufbrauchen), erhöhter umweltbedingter oxidativer Streß, gestörte Resorption durch kranken Darm, gestörte Resorption durch Zufuhr von Zink (!!!), Magnesium, Eisen, Kalzium, Kobalt sowie Phosphor (Phosphate), wird gebunden durch Ballaststoffe (!!!) und den Phytingehalt von Bohnen und Kleie. Histidin und Citrat sollen die Resorption fördern.

Bedarf: Jugendliche und Erwachsene bis 10mg / Tag, Therapie: 50 mg (Tinnitus-Patienten hat Frau Dr. Lachmann mit 500mg therapiert, was nur kurzfristig einen erhöhten Kopfdruck provozierte). Nötige Begleitsubstanzen bei der Supplementierung sind Eisen, Kalium, Magnesium, Kupfer und Selen (Frau Dr. Lachmann sagte mir, daß sich Mineralien nur gegenseitig in der Resorption behindern, wenn sie sysnthetisch, also nicht organisch gebunden sind! Also Mangan als Glukonat oder Chelat, nicht als Sulfat nehmen).

Vorkommen: Getreide und grünes Gemüse (sofern die Böden Mangan hergeben, was bei uns generell kaum der Fall ist), Nüsse, tropische Früchte (Bananen, Ananas), Soja, Knoblauch, weiße Bohnen, Heidelbeeren, Himbeersaft, Schokolade, Zimt, Ingwer, schwarzer Pfeffer, Nelken.

Ich habe mir das Mangan (organisch gebunden, 50mg-Preßlinge) bei Rosehip bestellt, kommt wohl Anfang der Woche, und werde berichten.

Grüße und schönes Wochenende!
Sabine
Antworten
#2
kurz zu Müller-Burzler: soweit mir bekannt ist, überarbeitet er sein Buch, da er wohl festgestellt hat, dass vielen der Betroffenen die Ratschläge wohl doch nicht so helfen......
....so ein klein wenig "Bauchgrummeln" hätte ich nämlich auch, wenn ein "nichterkannter Zöli-Patient" sich mit Körnern "zudröhnt" - oder ein "Heuschnüpfler" ( mit Allergie auf Frühblüher) mit Nüssen.......
...oder Fruktosemalabsorption, die sich erst in den letzten "etabliert" hat......: auch da sind ganze Körner, Nüsse und Obst nicht gerade hilfreich.

Zu Mangan: da "schwanke" ich gewaltig hin und her - Du wirst es probieren müssen, um sagen zu können: das war`s......
"Schwanken" Wink tu`ich aus folgendem Grund:

- Mangan in Soja-Babynahrung! Neugeborene nehmen Spuren von Mangan aus Muttermilch auf, um mindestens 50 biochemische Reaktionen zu katalysieren. Sojababynahrung in Plastikflaschen enthält 200mal so viel Mangan wie Muttermilch.
- Mangan ist neurotoxisch (ein Nervengift) und wird über das Blut im Gewebe verteilt: Leber, Nieren und Gehirn.
- Manganismus (Manganvergiftung) führt zu emotionaler Labilität, Halluzinationen, Impulsivität, bei chronischer Belastung zu Muskelschwäche, Problemen beim Gehen (Koordination von Bewegungen), unbeweglichem Gesichtsausdruck, Parkinson (Dopaminmangel). Bei Überbelastung mit Mangan kann das Gehirn später im Leben geschädigt werden. Ist das eine der Ursachen für die Epidemie von aggressivem und kriminellem Verhalten weltweit?
- 1983 forderte P. Collipp die Soja-Industrie auf, den Mangangehalt in Soja-Babynahrung an den von Muttermilch anzupassen. Bisher (2003) keine Reaktion! (siehe Manganese Madness (Mangan-Wahnsinn) in Soy-Alert).

http://www.sylt-gesund-leben.de/texten/soja.htm
****
und hier:
Neurotoxicol Teratol. 2005 Jun 11; [Epub ahead of print]
Neurobehavioral evaluation of rhesus monkey infants fed cow's milk formula, soy formula, or soy formula with added manganese. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...uery_hl=18


Golub MS, Hogrefe CE, Germann SL, Tran TT, Beard JL, Crinella FM, Lonnerdal B.
Department of Internal Medicine, CNPRC, Rm 1925, University of California, One Shields Ave., Davis, CA 95616, United States.

The possible neurobehavioral effects of excess manganese in soy formula were studied. Male rhesus monkeys (n=8/group) were fed a commercial cow's milk based formula (Control), a commercial soy protein based formula (Soy), or the soy formula with added manganese (Soy+Mn) from birth to 4 months of age. Soy formulas naturally have higher manganese (Mn) content than cow's milk formulas. Monkeys received behavioral evaluations, growth measurements, and cerebrospinal fluid (CSF) sampling from birth to 18 months of age. Soy and Soy+Mn groups
engaged in less play behavior and more affiliative clinging in social dyadic interactions. These groups also had shorter wake cycles and shorter periods of daytime inactivity than controls. An impulsivity test was sensitive to the Soy group diet. The Soy+Mn group also had a blunted response to the dopamine agonist apomorphine. Groups did not differ significantly in CSF dopamine and serotonin metabolite concentrations, but these concentrations were correlated with several tasks affected by experimental formula. This experiment suggests that components
of soy formula, including Mn, may influence brain development as reflected in behavioral measures.
PMID: 15955660 [PubMed - as supplied by publisher]

Geh`s also vorsichtig an - viel Glück und Gruß
Uli
Antworten


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