04.09.2004, 20:54
Huhu Sascha!
Also, dann zu deinen Nachtragungen
Zitat:
Original von Uli
Was nämlich auch höchst interessant sein dürfte: warum sind von den LI`lern nur 25% Männer??????? Und 75% Frauen?????? So steht`s in der Literatur- und so zeigt es sich in der Praxis....
die Diksussion hatten wir beide schon mal, ich weiß nicht ob da nicht ein Selbstrekrutierungseffekt (Männer geben sowas nicht zu und kümmern sich weniger darum) dahinter steckt, aber die Verteilung spricht für ein dominant-rezzesiven Vererbung auf dem X Chromosom, wobei dann das _intakte_ Gen, das für die Laktase-Produktion-Abschlatung verantwortlich ist, dominant wäre. (*hmmm* Ich dachte ich hätte gelesen es sei umgekehr?)
xxxxx
ich weiß, dass wir diese Diskussion schon mal hatten – und da bin ich „stur“: ich glaube nicht daran, dass Männer „weniger“ zum Arzt gehen...
Ich erzählte ja schon damals, dass ich „meine“ Weisheit aus dem Praxisalltag habe- bei „ganz normalen“ Hautarzt-Patienten- also Patienten, die wegen Asthma, Urticaria, Psoriasis u.s.w. zum Hautarzt gehen...und wenn der zufälligerweise Allergologe ist und „testet“ – da denke ich, das sind etwas „andre „ Vorraussetzungen als reine „Reizdarm-Patienten“ z. B. ( wo übrigens auch die Frauen überwiegen; nur bei ADSH, Parkinson ist`s genau umgekerht.....)
Zitat:
wenn jetzt ein Ehepaar- beide CC`ler - 2 Kinder kriegen, ein Männlein und ein Weiblein....
Hmmm kommt drauf an, wenn _beide_ doppel-CC sind, dann müssen zwangsläufig die Kinder auch CC sein, falls CC jedoch dominant ist, dann könnten beide ja ein 'Vertrage-Gen' auf dem X sitzen haben, und dann könnte der Junge auch L-Vertrager sein ... Der Gen-test würde dann genau dieses erbringen
Xxxxxxxx
Das heißt aber dann auch, dass n`Gentest nicht zwingend alle Familienmitglieder mit einschließt.......mit fatalen Folgen: die MilchEINWEIßUNVERTRÄGLICHKEIT /-ALLERGIE hält sich nicht an genetische Faktoren und ans Geschlecht: da sind beide Seiten gleichermaßen betroffen. Und wie Du ja schon richtig bemerkt hast, ist eine „Nicht-Gen-LI“ womöglich auf einen andren Faktor ( z.B. FM, Milchallergie?) zurückzuführen.......
Würde mir und meiner Familie dieser Test also nicht viel nützen........
Zitat:
Und: Asiaten, Indianer, Afrikaner...(die LI`ler) müssten dann ja auch alle CC sein.......
sind sie auch ))
Zitat:
die sollten diesen Gen-Test mal in den USA durchführen: 1000 Probanden einer jeden Ethnie! Das wäre spannend!!!!
Ich meine mich zu erinnern, dass genau dieses gemacht wurde, mit dem Ergebnis: nahezu alle Afro-Amerikanischer Herkunft= LI, alle Indianer= LI, fast alle Hispanics= LI, alle Asiaten=LI; es wurden da auch 'Parallelen' zu Sozialer Benachteiligung gezogen, Drogenneigung etc.; Milchtrinken/Ernährung= biologische Kriegsführung?
Xxxxxxx
Biologische Kriegsführung: BINGO!!!!
Soo und hier der Ursprungsartikel von denen, die es rausfanden : Nature genetics volume 30 no. 2 pp 233 - 237 Identification of a variant associated with adult-type hypolactasia. Nabil Sabri Enattah, Timo Sahi, Erkki Savilahti, Joseph D. Terwilliger, Leena Peltonen & Irma Järvelä.
Da der abstract dort _ziemlich_ unverständliches Kauderwelsch ist hier eine bessere Kurzfassung der Ergebnisse:
Zitat:
Identification of the lactose intolerance dna variant
Nature Genetics pp 233 - 237
Lactose intolerance is the inability to digest large amounts of lactose, the main sugar found in dairy products. Symptoms include nausea, cramps, bloating, gas and diarrhea, which begin about 30 minutes to 2 hours after eating or drinking foods containing lactose. 30-50 million North Americans are lactose intolerant; 75% of African Americans and 90% of the Asian Americans are affected.
It is caused by a decline in the production of an enzyme called lactase-phlorizin by the cells that line the small intestine. Analysis of the gene that encodes this enzyme has revealed no DNA variants associated with the disorder. In the February issue of Nature Genetics, Leena Peltonen and colleagues of the UCLA Medical School identify a DNA variant outside of the gene that does associate with the disorder. That it is found in all verified lactose-intolerant individuals, including South Koreans, Germans and Italians, indicates that it is very old. Tests for lactose intolerance are unreliable or tedious; the finding of Peltonen and colleagues will help with the development of non-invasive reliable diagnostic tests.
xxxxxxSpannend: hast Du gelesen, WO die Laktase produziert wird?????...by cells in the small intestine....nicht in der Bauchspeicheldrüse, wie neulich auf libase „umging“!
Zitat:
NewScientist.com
[...]Peltonen's team studied nine extended Finnish families, as well as some Germans, Italians and South Koreans. The researchers found two variations in the human genome associated with lactose intolerance.
One of these "single nucleotide polymorphisms", or SNPs, was present in all 236 people who were lactose intolerant, while the other was found in 229. Both SNPs are near the lactase gene, and probably affect proteins that regulate the expression of the gene.
The fact that the same variations occur in distantly related populations supports the theory that all humans were once lactose intolerant, and that "lactase persistence" evolved only after people domesticated animals and began drinking their milk.
Lactase persistence also seems to be most common among peoples with a long tradition of dairy farming, such as northern Europeans, some groups in India and the Tutsis in central Africa. "I find it ironic that a so-called disease actually represents the original condition," says Peltonen.[...]
xxxxxxxx
tja, das ist nun wieder ein ewiges „Streitgespräch“ – hat`s denn den „milchvertragenden Mutanten“ wirklich sooooo geholfen??? Wenn ich an all die mit Milchkonsum assoziierten Erkrankungen denke.........
Also Koreaner, intolerante Finnen und Deutsche haben alle die gleiche Genvariante, während bei den 'toleranten' sehr verschiedene Versionen vorliegen. (BTW aha! die Tutsi aus Ruanda, die dort als 'Herrenkaste' seit Jahrhunderten gelten... interessant... ist das vielleicht in Indien durch die eingewanderten 'Arier' dort auch so??? das wäre mal interessant, ein Genvergleich zwischen den 'oberen 10.000' in Indien und den Parias)
Darüber, welche Variante nun dominant und welche rezzesiv ist habe ich nun auf die Schnelle nix gefunden ;/ und auf welchem _Chromosom_ das sitzen soll auch nix ... naja...
Xxxxxxx
Sorry – aber „hau`mi `net“ : ich denke, das ist ziemlich unerheblich, ob`s nun genetisch oder nicht ist – wenn dabei die Milchproteine und die anderen „ungesunden“ Milchinhaltsstoffe ins Hintertreffen geraten. Meist ist eine LI die „Krönung“ einer schon (länger bis lange ) bestehenden Milcheiweißunverträglichkeit/-allergie ....und dann dürfte es letztendlich „Erbsenzählerei“ sein, ob nun CC oder nicht......
Und nochmals „sorry“ : ich sehe die LI nicht als ein alleiniges Problem an, sondern nur im Zusammenhang mit den anderen Unverträglichkeiten/Pseudoallergien/Kreuzreaktionen u.s.w.........( deswegen bin ich in dieser Beziehung ja auch so stur........)
viele Grüße
Sascha
Liebe Grüße zurück
Uli
Also, dann zu deinen Nachtragungen
Zitat:
Original von Uli
Was nämlich auch höchst interessant sein dürfte: warum sind von den LI`lern nur 25% Männer??????? Und 75% Frauen?????? So steht`s in der Literatur- und so zeigt es sich in der Praxis....
die Diksussion hatten wir beide schon mal, ich weiß nicht ob da nicht ein Selbstrekrutierungseffekt (Männer geben sowas nicht zu und kümmern sich weniger darum) dahinter steckt, aber die Verteilung spricht für ein dominant-rezzesiven Vererbung auf dem X Chromosom, wobei dann das _intakte_ Gen, das für die Laktase-Produktion-Abschlatung verantwortlich ist, dominant wäre. (*hmmm* Ich dachte ich hätte gelesen es sei umgekehr?)
xxxxx
ich weiß, dass wir diese Diskussion schon mal hatten – und da bin ich „stur“: ich glaube nicht daran, dass Männer „weniger“ zum Arzt gehen...
Ich erzählte ja schon damals, dass ich „meine“ Weisheit aus dem Praxisalltag habe- bei „ganz normalen“ Hautarzt-Patienten- also Patienten, die wegen Asthma, Urticaria, Psoriasis u.s.w. zum Hautarzt gehen...und wenn der zufälligerweise Allergologe ist und „testet“ – da denke ich, das sind etwas „andre „ Vorraussetzungen als reine „Reizdarm-Patienten“ z. B. ( wo übrigens auch die Frauen überwiegen; nur bei ADSH, Parkinson ist`s genau umgekerht.....)
Zitat:
wenn jetzt ein Ehepaar- beide CC`ler - 2 Kinder kriegen, ein Männlein und ein Weiblein....
Hmmm kommt drauf an, wenn _beide_ doppel-CC sind, dann müssen zwangsläufig die Kinder auch CC sein, falls CC jedoch dominant ist, dann könnten beide ja ein 'Vertrage-Gen' auf dem X sitzen haben, und dann könnte der Junge auch L-Vertrager sein ... Der Gen-test würde dann genau dieses erbringen
Xxxxxxxx
Das heißt aber dann auch, dass n`Gentest nicht zwingend alle Familienmitglieder mit einschließt.......mit fatalen Folgen: die MilchEINWEIßUNVERTRÄGLICHKEIT /-ALLERGIE hält sich nicht an genetische Faktoren und ans Geschlecht: da sind beide Seiten gleichermaßen betroffen. Und wie Du ja schon richtig bemerkt hast, ist eine „Nicht-Gen-LI“ womöglich auf einen andren Faktor ( z.B. FM, Milchallergie?) zurückzuführen.......
Würde mir und meiner Familie dieser Test also nicht viel nützen........
Zitat:
Und: Asiaten, Indianer, Afrikaner...(die LI`ler) müssten dann ja auch alle CC sein.......
sind sie auch ))
Zitat:
die sollten diesen Gen-Test mal in den USA durchführen: 1000 Probanden einer jeden Ethnie! Das wäre spannend!!!!
Ich meine mich zu erinnern, dass genau dieses gemacht wurde, mit dem Ergebnis: nahezu alle Afro-Amerikanischer Herkunft= LI, alle Indianer= LI, fast alle Hispanics= LI, alle Asiaten=LI; es wurden da auch 'Parallelen' zu Sozialer Benachteiligung gezogen, Drogenneigung etc.; Milchtrinken/Ernährung= biologische Kriegsführung?
Xxxxxxx
Biologische Kriegsführung: BINGO!!!!
Soo und hier der Ursprungsartikel von denen, die es rausfanden : Nature genetics volume 30 no. 2 pp 233 - 237 Identification of a variant associated with adult-type hypolactasia. Nabil Sabri Enattah, Timo Sahi, Erkki Savilahti, Joseph D. Terwilliger, Leena Peltonen & Irma Järvelä.
Da der abstract dort _ziemlich_ unverständliches Kauderwelsch ist hier eine bessere Kurzfassung der Ergebnisse:
Zitat:
Identification of the lactose intolerance dna variant
Nature Genetics pp 233 - 237
Lactose intolerance is the inability to digest large amounts of lactose, the main sugar found in dairy products. Symptoms include nausea, cramps, bloating, gas and diarrhea, which begin about 30 minutes to 2 hours after eating or drinking foods containing lactose. 30-50 million North Americans are lactose intolerant; 75% of African Americans and 90% of the Asian Americans are affected.
It is caused by a decline in the production of an enzyme called lactase-phlorizin by the cells that line the small intestine. Analysis of the gene that encodes this enzyme has revealed no DNA variants associated with the disorder. In the February issue of Nature Genetics, Leena Peltonen and colleagues of the UCLA Medical School identify a DNA variant outside of the gene that does associate with the disorder. That it is found in all verified lactose-intolerant individuals, including South Koreans, Germans and Italians, indicates that it is very old. Tests for lactose intolerance are unreliable or tedious; the finding of Peltonen and colleagues will help with the development of non-invasive reliable diagnostic tests.
xxxxxxSpannend: hast Du gelesen, WO die Laktase produziert wird?????...by cells in the small intestine....nicht in der Bauchspeicheldrüse, wie neulich auf libase „umging“!
Zitat:
NewScientist.com
[...]Peltonen's team studied nine extended Finnish families, as well as some Germans, Italians and South Koreans. The researchers found two variations in the human genome associated with lactose intolerance.
One of these "single nucleotide polymorphisms", or SNPs, was present in all 236 people who were lactose intolerant, while the other was found in 229. Both SNPs are near the lactase gene, and probably affect proteins that regulate the expression of the gene.
The fact that the same variations occur in distantly related populations supports the theory that all humans were once lactose intolerant, and that "lactase persistence" evolved only after people domesticated animals and began drinking their milk.
Lactase persistence also seems to be most common among peoples with a long tradition of dairy farming, such as northern Europeans, some groups in India and the Tutsis in central Africa. "I find it ironic that a so-called disease actually represents the original condition," says Peltonen.[...]
xxxxxxxx
tja, das ist nun wieder ein ewiges „Streitgespräch“ – hat`s denn den „milchvertragenden Mutanten“ wirklich sooooo geholfen??? Wenn ich an all die mit Milchkonsum assoziierten Erkrankungen denke.........
Also Koreaner, intolerante Finnen und Deutsche haben alle die gleiche Genvariante, während bei den 'toleranten' sehr verschiedene Versionen vorliegen. (BTW aha! die Tutsi aus Ruanda, die dort als 'Herrenkaste' seit Jahrhunderten gelten... interessant... ist das vielleicht in Indien durch die eingewanderten 'Arier' dort auch so??? das wäre mal interessant, ein Genvergleich zwischen den 'oberen 10.000' in Indien und den Parias)
Darüber, welche Variante nun dominant und welche rezzesiv ist habe ich nun auf die Schnelle nix gefunden ;/ und auf welchem _Chromosom_ das sitzen soll auch nix ... naja...
Xxxxxxx
Sorry – aber „hau`mi `net“ : ich denke, das ist ziemlich unerheblich, ob`s nun genetisch oder nicht ist – wenn dabei die Milchproteine und die anderen „ungesunden“ Milchinhaltsstoffe ins Hintertreffen geraten. Meist ist eine LI die „Krönung“ einer schon (länger bis lange ) bestehenden Milcheiweißunverträglichkeit/-allergie ....und dann dürfte es letztendlich „Erbsenzählerei“ sein, ob nun CC oder nicht......
Und nochmals „sorry“ : ich sehe die LI nicht als ein alleiniges Problem an, sondern nur im Zusammenhang mit den anderen Unverträglichkeiten/Pseudoallergien/Kreuzreaktionen u.s.w.........( deswegen bin ich in dieser Beziehung ja auch so stur........)
viele Grüße
Sascha
Liebe Grüße zurück
Uli