16.02.2007, 16:16
Zitat:Ärzte Zeitung, 16.02.2007
Jeder vierte Bewohner in Heimen hat ein Arzneimittel-Problem Ergebnis einer Studie mit 168 Heimbewohnern
BERLIN (eis). Gesundheitsprobleme bei Altenheimbewohnern sind oft durch Arzneimittel verursacht, wie eine Studie jetzt ergeben hat. Probleme machen dabei häufig zu hohe Dosen und zu schnelle Titration vor allem von Psychopharmaka.
In der Studie sind Arzneimittelprobleme bei 168 Bewohnern von zwei Altenheimen in Deutschland über neun und 18 Monate erfasst worden. Die Bewohner waren im Mittel 84 Jahre alt. 56 Prozent von ihnen wurden täglich mit mehr als sechs Medikamenten behandelt, wie Professor Petra A. Thürmann vom Lehrstuhl für klinische Pharmakologie der Universität Witten/Herdecke berichtet hat.
Bei 24 Prozent der Bewohner wurde mindestens eine unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) registriert, so Thürmann beim 31. Symposium der Bundesärztekammer. Am häufigsten waren neurologische Störungen wie Ataxie und Somnolenz gefolgt von gastrointestinalen Symptomen und Stürzen. Häufigste auslösende Arzneien waren Antipsychotika (33 Prozent) gefolgt von Diuretika und anderen Antihypertensiva (16 Prozent), Antidepressiva (12 Prozent) sowie Antidementiva und Antibiotika (je 8 Prozent).
Nach Angaben von Thürmann resultierten die UAW in 85 Krankenhaustagen, wovon 95 Prozent hätten vermieden werden können. Als Ursachen für vermeidbare UAW wurden nicht angemessene Dosierung (47 Prozent), ungeeignete Arzneimittel (24 Prozent) und mangelhafte Therapieüberwachung (13 Prozent) registriert.
Mit Computer-gestützten Verordnungen und sorgfältiger Therapieüberwachung ließen sich viele UAW vermeiden, so Thürmann.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/02...?cat=/news
Ich denke, die oben genannten Zahlen sind noch "geschönt"! Und ich denke auch nicht, dass den Autoren der o.g. Publikation in den Sinn kam, nach den Medikamenten-Hilfsstoffen zu schauen – nicht nur der pharmak. Wirkstoff ist für Nebenwirkungen verantwortlich zu machen! Ich denke, viele von uns "Jungen" haben so ihre Erfahrungen mit den Nebenwirkungen von Medis gemacht – und auch mit den Reaktionen der behandelnden Ärzten: Habe ich Magen-Darm-Probleme , dann bekomme ich ein Mittel gegen diese.......womöglich noch mit dem gleichen Füllstoff, der überhaupt erst zu den Turbulenzen im Gedärm geführt hat!
In Altenheimen (mit der Gemeinschaftsverpflegung und dem massenweisen Einsatz von Fertig- und Milchprodukten) haben sich die Auswirkungen von NMU`s noch nicht herumgesprochen – sie sind nahezu "unbekannt" !
Dabei könnten so viele Medikamente eingespart werden, wenn man ursächlich und nicht nur symptomatisch behandeln würde!
Vor ein paar Jahren war mal eine "Glosse" im Spiegel zu lesen :
Die Oma ( lebte in einer andren Stadt als der Autor) war arg krank, musste sehr viele Medikamente nehmen und die Familie machte sich große Sorgen um sie. Bei dem nächsten Besuch bei der "alten Dame" war diese wie ausgewechselt, guten Mutes, nicht mehr "so krank". Da fragte der Enkel sie , ob sie denn nun bei einem "Spezialisten" in Behandlung sei , der nun die richtigen Medikamente verordnete......
Da schmunzelte die alte Dame :> Nein, mein alter Hausarzt ist gestorben und ich habe noch keinen neuen – und auch keine Medikamente mehr! <
Ganz so krass sollte man wichtige Medis wohl nicht absetzen , aber ein "wahrer Kern" ist ganz sicher in diesem Geschicht`chen......
Uli