28.07.2007, 12:42
Zitat:2.2. Allergie in der Zahnmedizin Zahnärztliche Materialien provozieren vor allem allergische Reaktionen des Typs I und IV (Bork et al 1993). 2.2.1. Allergische Reaktion Typ I Beim Soforttyp (Typ I) werden in der Sensibilisierungsphase von den B-Zellen allergenspezifische IgE-Antikörper gebildet. Diese IgE-Antikörper binden an spezifische Rezeptoren auf den Oberflächen von Mastzellen. Bei erneutem Allergenkontakt werden von den Mastzellen Mediatoren freigesetzt, die eine allergische Reaktion auslösen. Histamin zählt zu diesen primären Mediatoren. Seine Freisetzung bewirkt ein Anschwellen der Schleimhäute, eine vermehrte Durchlässigkeit der Blutgefäße, eine Verengung der Atemwege und einen Juckreiz. Weiterhin induziert es die Freisetzung sekundärer Mediatoren, die über chemotaktische Reize eine Entzündungsreaktion auslösen (Launer 1993). Im zahnärztlichen Bereich werden Typ I-Allergien hauptsächlich durch injizierte zahnärztliche Medikamente (Lokalanästhetika), Antibiotika (Penicilline), Polyether- Abdruckmaterialien und Latex ausgelöst. Die Typ-I-Reaktion wird in vier Schweregrade eingeteilt. I. Flush, Urtikaria II Veränderungen der Hämodynamik (Puls beschleunigt, Blutdruckabfall), akute Atemnot (Angioödem), Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, generalisierte Urtikaria, Juckreiz, Schwellungen an Lidern, Lippen, Händen und Füßen (Quinke-Ödem) III Schock, Spasmen (Bronchien, Uterus), Urtikaria mit Schleimhautsymptomen IV Urtikaria mit anaphylaktischem Schock
2.2.2. Allergische Reaktion Typ IV
Beim verzögerten Typ (Typ IV) werden die Allergene in der Sensibilisierungsphase
zunächst über die Haut oder Schleimhaut aufgenommen und anschließend in den dort
vorhandenen Langerhanszellen prozessiert (Opsonierung). Diese wandern in die
T-Lymphknoten aus und präsentieren das Allergen an ihrer Oberfläche den T-Lymphozyten.
Hat ein Lymphozyt einen zum Allergen passenden Rezeptor, wird durch die Allergenbindung
die Vermehrung dieses Lymphozyten induziert.
Es bildet sich ein für das betreffende Antigen spezifischer Klon aus immunkompetenten
Lymphozyten (Klon-Selektions-Theorie).
Da sich die T-Lymphozyten über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen, wird der ganze
Organismus sensibilisiert.
Bei einer zweiten Allergenexposition reagiert das Allergen mit den kompetenten
T-Lymphozyten. An der Eintrittsstelle des Allergens kommt es dann zu einer lokalen
Entzündungsreaktion (Schmelzeisen et al. o. J., Heppt et al. 1998).
Quelle:
Allergien in aller Munde?
Eine Untersuchung der Epikutantests der Zahn-, Mund- und Kieferklinik Freiburg von 1993
bis 2001
I N A U G U R A L – D I S S E R T A T I O N
zur
Erlangung des Zahnmedizinischen Doktorgrades
der Medizinischen Fakultät
der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg i. Br.
vorgelegt 2007
von Stefanie Stoll
geboren in Heidenheim a. d. Brenz
Volltext:
http://www.toxcenter.de/buecher/tox-info...rg2007.pdf
topfit