09.10.2004, 17:49
also, wenn ihr rausfindet, wie das alles zusammenhängt, dann winkt euch ein Nobelpreis, wie wenig da bisher bekannt ist zeigt der diesjährige Preis für Medizin:
Dass bei einem derart komplizierten und komplexen Zusammenspiel der Gene bei jedem Menschen eine andere Duftwahrnehmung zustande kommt scheint plausibel. Sozio-kulturelle Studien zeigen zusätzlich, dass es eine Prägung der Geruchswahrnehmung und Deutung gibt, also starke kulturelle Unterschiede, was als angenehmer und unangenehmer oder ekliger Geruch wahrgenommen wird. Da mag es dann eben auch individuelle Unterschiede geben, wie ich z.B. Bananengeruch absolut nicht ab kann...
Das Geruchssystem ist so eng mit unserem Stoffwechsel, Immunsystem, Zellkommunikationssystem und Gefühlssystem verkoppelt, dass ich auch glaube, dass gerade über den Geruch unverträgliche Nahrungsmittel vom Körper unbewußt erkannt werden könnten und viel des Ekelgefühls daher rührt.
liebe Grüße
Sascha
Zitat: DIE ZEIT 07.10.2004 Nr.42
Nobelpreis Medizin
Im Dickicht der Düfte
Für ihre Forschung am Geruchssinn erhalten Linda Buck und Richard Axel den Nobelpreis für Medizin. Nicht nur die Nase, auch andere Organe nutzen Duftsignale
Von Hans Schuh
[...]
Bei Nagern konnte Buck eine besondere Gruppe von etwa 150 Genen nachweisen, deren Rezeptoren auf spezielle Duftstoffe ansprechen, auf Pheromone. Diese entfalten im Nagerhirn über ihre Rezeptoren triebhafte Reaktionen, etwa Fluchtreflexe, Aggression oder Kopulation. Die Pheromonsignale laufen nicht über den Riechkolben zum Großhirn, sondern über eine besondere Schaltstelle, das vomeronasale Organ. Auch Menschen haben ein solches Organ in der Nase. Allerdings ist dieses Anhängsel, dem Sexual- und Parfumforscher allerlei betörende Funktionen nachgesagt haben, beim Menschen arg verkümmert. Von 150 Pheromonrezeptorgenen sind nur noch fünf aktiv. Auch der menschliche Geruchssinn ist im Vergleich mit dem von Nagern oder Hunden schwach. Statt tausend Rezeptorgenen sind beim Menschen nur etwa 350 aktiv, der Rest ist abgeschaltet.
Dennoch ist Hanns Hatt überzeugt, dass die medizinische Bedeutung dieser 350 Rezeptorgene weit über die bisher bekannte Rolle beim Geruchssinn hinausgeht. Dass Spermien diese Rezeptoren nutzen, sei nur ein Beispiel. Die chemische Kommunikation zwischen Zellen, Organen und Lebewesen mit Duftstoffen, Pheromonen und Hormonen ist uralt. Und die Natur nutzt wichtige Instrumente wie Rezeptoren aus Effizienzgründen an möglichst vielen anderen Stellen. »Riechrezeptoren waren sehr wahrscheinlich zuerst auf primitiven Einzellern wie den Spermien vorhanden, bevor sie im Lauf der Evolution in unserer Nase auftauchten«, sagt Hatt.
Bisher sind von den 350 aktiven Riechrezeptorgenen beim Menschen erst drei gut untersucht. Zunehmend werden sie auch in anderen Organen entdeckt: in der Haut, in der Prostata, im Gehirn. »Das wird ein Riesengebiet von großer klinischer Relevanz werden,« prophezeit Hatt.
So lässt sich etwa der Maiglöckchenrezeptor auf Spermien durch einen bestimmten Geruchsstoff blockieren. Dann irren die Samenzellen hilflos herum. Statt der »Pille danach« also der »Duft danach«? Doch von nobelpreiswürdiger Forschung bis zum neuen Verhütungsmittel ist der Weg noch lang.
[ >> mehr ]
Dass bei einem derart komplizierten und komplexen Zusammenspiel der Gene bei jedem Menschen eine andere Duftwahrnehmung zustande kommt scheint plausibel. Sozio-kulturelle Studien zeigen zusätzlich, dass es eine Prägung der Geruchswahrnehmung und Deutung gibt, also starke kulturelle Unterschiede, was als angenehmer und unangenehmer oder ekliger Geruch wahrgenommen wird. Da mag es dann eben auch individuelle Unterschiede geben, wie ich z.B. Bananengeruch absolut nicht ab kann...
Das Geruchssystem ist so eng mit unserem Stoffwechsel, Immunsystem, Zellkommunikationssystem und Gefühlssystem verkoppelt, dass ich auch glaube, dass gerade über den Geruch unverträgliche Nahrungsmittel vom Körper unbewußt erkannt werden könnten und viel des Ekelgefühls daher rührt.
liebe Grüße
Womit wir es oft zu tun haben?
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)
Mit "Leidenden, die es sich selbst nicht eingestehen wollen, was sie sind, mit Betäubten und Besinnungslosen, die nur eins fürchten: zum Bewußtsein zu kommen." (Nietzsche 1887)