29.09.2004, 13:55
klar, solche Extreme kenne ich auch. Ihr müßt wohl die selben Putzfrauen haben wie wir Und Männer, die sich Aftershave mit der Hand in Gesicht klatschen und sich nachher die Hände nicht mehr waschen - *grusel*...
Trotzdem: wer definiert denn "extrem"? Und wo ist die Grenze? Ich kann doch nicht voraussetzen, daß alle anderen mein Parfum punkto Duftnote und verwendete Menge ebenfalls als dezent bezeichnen würden, nur weil ich das tue?
Wir alle hier sind wohl in unserem Umgang mit Nahrungsmitteln und Co. aus Sicht von "Otto Normalbürger" bestimmt „extrem“. Aber ich sage z.B. immer, wenn ich auf mein Eßverhalten angesprochen werde „ich kenne Leute, die sind noch viel eingeschränkter als ich“. Das was für die anderen schon extrem ist, ist für mich noch völlig normal, nur weil ich noch „extremere“ Leute kenne.
Bzgl. der Ernährung ist alleine unsere Sache zu entscheiden, was wir essen oder eben nicht und diesbzgl. eine Wertigkeit festzulegen. Beim Thema Parfümierung werden nun aber andere Leute mit einbezogen. Und wenn ich hier lese...
...dann hat das für mich eine andere Dimension! Das bedeutet für mich, daß ich von anderen fordere, daß sie dafür Sorge tragen, daß es mir gut geht und zwar in einem Ausmaß, das in meinen Augen deutlich über eine „normale“ Fürsorgepflicht für den anderen hinausgeht. Zumal der Maßstab hier mir sehr schwierig anzusetzen sein dürfte...
Und da bin ich mir nicht mal sicher, ob ICH (als jemand, der äußerst sensibilisiert für diese Thematik ist und ein alle potentiellen Beschwerden nachvollziehen kann) überhaupt bereit wäre, diese „Sorge“ für meine Mitmenschen zu übernehmen, wenn sie meine Freiheit so sehr einschränkt!
Sicherlich ist das bitter für die Betroffenen, aber ich bin wohl tatsächlich nicht bereit, auf mein Parfum zu verzichten, weil es evtl. in der Bahn jemanden stören könnte, der aufgrund von Platzmangel direkt neben mir stehen muß. Ich finde ja z.B. auch, daß die Mauer, die sich mein Nachbar neben seine Terrasse gebaut hat, eine permanete Beleidigung für die Augen ist und daß die Musik, die mein anderer Nachbar hört, eine Zumutung für seine Umgebung ist und daß der Kokosgestank meiner Kollegin eine Frechheit ist und daß sich die Putzfrauen mal Gedanken über ihre Körperhygiene machen müßten – ABER: ich finde auch, daß das Punkte sind, für die in die Kategorie „individuelle Freiheit“ fallen und ich würde nicht auf die Idee kommen, von denen zu fordern, das abzustellen, weil es MICH stört!
Daß es einen massiven Unterschied zwischen „stören“ und „krank davon werden“ gibt, will ich natürlich nicht bestreiten...! Trotzdem: ich finde nicht, daß ich aufgrund meiner Ansicht jemand bin „der nicht weit genug denkt“ und „es nicht kapiert“.
Interessantes Thema
Trotzdem: wer definiert denn "extrem"? Und wo ist die Grenze? Ich kann doch nicht voraussetzen, daß alle anderen mein Parfum punkto Duftnote und verwendete Menge ebenfalls als dezent bezeichnen würden, nur weil ich das tue?
Wir alle hier sind wohl in unserem Umgang mit Nahrungsmitteln und Co. aus Sicht von "Otto Normalbürger" bestimmt „extrem“. Aber ich sage z.B. immer, wenn ich auf mein Eßverhalten angesprochen werde „ich kenne Leute, die sind noch viel eingeschränkter als ich“. Das was für die anderen schon extrem ist, ist für mich noch völlig normal, nur weil ich noch „extremere“ Leute kenne.
Bzgl. der Ernährung ist alleine unsere Sache zu entscheiden, was wir essen oder eben nicht und diesbzgl. eine Wertigkeit festzulegen. Beim Thema Parfümierung werden nun aber andere Leute mit einbezogen. Und wenn ich hier lese...
Zitat:und die, die das literweise über sich drüberschütten, denken überhaupt nicht daran, dass sie anderen damit \"körperliche Gewalt\" antun - oder sie an der Teilnahme am öffentlichen Leben hindern!
Zitat:Eigentlich kann man die Mitmenschen nur immer wieder drauf aufmerksam machen und hoffen, dass sie`s mal kapieren.
Zitat:Leider denken die meisten Menschen nicht so weit. Hauptsache, ihnen selbst geht es gut.
...dann hat das für mich eine andere Dimension! Das bedeutet für mich, daß ich von anderen fordere, daß sie dafür Sorge tragen, daß es mir gut geht und zwar in einem Ausmaß, das in meinen Augen deutlich über eine „normale“ Fürsorgepflicht für den anderen hinausgeht. Zumal der Maßstab hier mir sehr schwierig anzusetzen sein dürfte...
Und da bin ich mir nicht mal sicher, ob ICH (als jemand, der äußerst sensibilisiert für diese Thematik ist und ein alle potentiellen Beschwerden nachvollziehen kann) überhaupt bereit wäre, diese „Sorge“ für meine Mitmenschen zu übernehmen, wenn sie meine Freiheit so sehr einschränkt!
Sicherlich ist das bitter für die Betroffenen, aber ich bin wohl tatsächlich nicht bereit, auf mein Parfum zu verzichten, weil es evtl. in der Bahn jemanden stören könnte, der aufgrund von Platzmangel direkt neben mir stehen muß. Ich finde ja z.B. auch, daß die Mauer, die sich mein Nachbar neben seine Terrasse gebaut hat, eine permanete Beleidigung für die Augen ist und daß die Musik, die mein anderer Nachbar hört, eine Zumutung für seine Umgebung ist und daß der Kokosgestank meiner Kollegin eine Frechheit ist und daß sich die Putzfrauen mal Gedanken über ihre Körperhygiene machen müßten – ABER: ich finde auch, daß das Punkte sind, für die in die Kategorie „individuelle Freiheit“ fallen und ich würde nicht auf die Idee kommen, von denen zu fordern, das abzustellen, weil es MICH stört!
Daß es einen massiven Unterschied zwischen „stören“ und „krank davon werden“ gibt, will ich natürlich nicht bestreiten...! Trotzdem: ich finde nicht, daß ich aufgrund meiner Ansicht jemand bin „der nicht weit genug denkt“ und „es nicht kapiert“.
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