29.06.2009, 03:06
Hallo Wildkraut,
muss ich mich auch mal wieder melden.
Zunächst mal: Die Infos, die dir Uli gegeben hat, sind genial! (Danke Uli, da hab ich auch schon wieder was gelernt.)
Dass Kochen zum Menschsein gehört, kannst du ruhig glauben. Die Beherrschung des Feuers steht entwicklungsgeschichtlich am Beginn der Trennung der Urmenschen von den Menschenaffen. Und das Feuer wurde in erster Linie zum Kochen gebraucht.
Du fragst, ob die Allergien die Qualität der Muttermilch beeinflussen. Dabei übersiehst du etwas, was viel wichtiger ist. Du überträgst nämlich deinen Ernährungsstil auf die Kinder. Wahrscheinlich haben sie die Veranlagung zu diversen Allergien von dir geerbt. Und dann ernährst du sie genauso falsch wie dich selbst. Der Einfluss, den du hier ausübst ist viel wichtiger als das Stillen. Und hier muss man wirklich von Verantwortung sprechen.
Ich will dir mal eine wahre Begebenheit erzählen: Eine Frau ernährte sich konsequent vegan und versuchte, den Mangel an einem Vitamin oder Mineralstoff (was das war, ist egal) durch Verzehr einer bestimmten Algensorte auszugleichen. Insbesondere während einer Schwangerschaft. Das Kind wurde mit schweren Behinderungen geboren. Es stellte sich hinterher heraus, dass der Mensch den Mineralstoff aus den Algen nicht aufnehmen kann. Es bestand also doch Mangelernährung.
Deshalb sind wir hier so schlecht auf alternative Ernährungskonzepte zu sprechen. Es ist nämlich nicht so lala, dass der eine das sagt und der andere was anderes, und man kann sich dann was aussuchen. Nein, das Essen hat Konsequenzen! Das Kind aus dem Fall wird sein ganzes Leben lang behindert sein. Nur weil die Mutter einem speziellen Konzept veganer Ernährung gefolgt ist. Hätte sie sich "normal" ernährt, wäre das Kind gesund gewesen.
"Normal" heißt "der Mehrheitsgesellschaft entsprechend". Natürlich darf und soll man von der Norm abweichen. Aber es ist schon besser, den weltgeschichtlichen Erfahrungsschatz der gesamten Menschheit nicht einfach in den Wind zu schlagen.
Die "Rohkostideologie" zieht sich durch deine gesamten Ernährungsberichte. Sie erklärt, warum du beim Fisch fast schon fanatisch auf die Frische fixiert bist. Überleg doch mal, wie viele Menschen die Möglichkeit haben, ihren Fisch im Hafen zu kaufen. Meinst du die Bewohner von Lourdes fahren mal eben nach Bayonne, um Fisch zu kaufen?
Wegen der "Rohkostideologie" isst du so viel Zeugs durcheinander, dass dir Uli keinen Tipp mehr geben kann, was dir Kummer bereitet. Deswegen probierst du gleich nach Quinoa Kartoffeln, was sonst kein "normaler" Mensch machen würde. Deswegen isst du kleine Mengen. Aber bei einer Allergie ist die Menge nicht so wichtig. Schon Spuren unverträglicher Stoffe können Probleme bereiten.
Wie kommst du darauf, dass man von Reis nur geringe Mengen essen soll? Das ist ein Grundnahrungsmittel und wird auch in der italienischen Poebene angebaut. Reis muss also keinen weiteren Weg bis zu dir haben als die Algen aus der Bretagne. (Einige Allergiker vertragen Reis nicht. Die sollen ihn natürlich nicht essen, aber sonst ist er ein gutes Nahrungsmittel.)
"Naturnahe Ernährung" - Das ist doch ein total kitschiges Konzept. Wenn zu viele Wildkräuter gesammelt werden, ist das ökologisch schädlich. Hast du mal überlegt, wo die 10 Millionen Menschen des Großraums Paris ihre Wildkräuter herbekommen sollten? Auf den Champs Elysées sammeln? Du bist im Roussillion in einer privilegierten Lage. Aber du sorgst dich schon, nur mal in die Schweiz zu fahren. In der Schweiz herrscht keine Hungersnot. Es ist doch deutlich, dass dein Ernährungsstil nicht praktikabel ist.
Die Rohköstler fürchten, dass beim Kochen Nährstoffe verloren gehen, aber sie selbst haben Mangelerscheinungen. Das widerlegt doch das Rohkostkonzept. Und: Warum gehören für dich nicht auch Maden und Würmer zu einer "naturnahen Ernährung". Die Indianer am Amazonas essen sowas sehr gern. Und Survival-Rüdiger Neberg hat bewiesen, dass auch Europäer sowas essen könnten. Sie tun es nicht, weil sie sich davor ekeln.
Die sentimentale europäische Seele findet Blumen und wilde Kräuter schön, rein, unverdorben. Die "Rohkostideologie" hat sehr viel mit romantischen Gefühlen, mit Natursehnsucht zu tun.
Broccoli - wenn du den kochst, dann sieht er doch immer noch aus wie vorher und schmeckt einfach nach Pflanze. Damit, sofern du Broccoli verträgst, müsstest du dich doch wieder ans Kochen gewöhnen können. So groß ist der Schritt von roh zu gekocht doch gar nicht, wenn du gute Zutaten nimmst und auf Gewürze verzichtest. Die Pflanzen schmecken dann doch nach sich selbst, rein, unverfälscht.
Wenn du die für dich verträgliche Ernährung findest, dann wirst du das Kochen sicher neu entdecken und sicherlich auch anders kochen, als du es bisher gekannt hast. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich bin ja nicht so "die typische Hausfrau" ;D und hatte früher auch Schwierigkeiten mit dem Kochen.
Valser Wasser aus der Schweiz enthält 990 mg/l Sulfat. Da dürfte euch also der sehr hohe Schwefelgehalt zu schaffen machen.
Mont Roucous, Mineralwasser aus Lacaune, Dep. Tarn
www.mont-roucous.com
www.lacaune.com
Sehr weiches, sehr gering mineralisiertes Wasser. Das wäre für dich geeignet. Solche Wässer können allerdings harntreibend wirken.
Generell anzustreben: ein Sulfatgehalt unter 20 mg/l
Jetzt lenkt euch bitte nicht noch ab mit der Ernährung von Schildkröten. Wichtig ist zunächst, was Mama isst, und dann auch, was die Kinder essen. Deshalb bin ich so deutlich geworden mit meiner "Ernährungskritik". Ich denke an deine Kinder. Sollen sie all deine Leiden, all deine (unbewussten) Fehler wiederholen?
Was du, wenn du dich jetzt mit deinen Allergien auseinander setzt, lernst, das lernst du auch für deine Kinder.
Schenke bitte Hautproblemen, die mit den Allergien zusammenhängen, auch dann Beachtung, wenn nichts oder nicht viel zu sehen ist. Auch Jucken oder Spannungsgefühl in der Haut, gestörtes Tastempfinden oder so sind wichtige Zeichen. Auch wenn die Ärzte sowas nicht ernst nehmen. Bei manchen Allergikern reagiert die Haut fast gar nicht im sichtbaren Bereich, aber trotzdem massiv. Sowas kann auch ein Hinweis in Richtung Chemie, Duftstoffe, Kosmetik sein.
Kakaopulver in sich hineinzulöffeln finde ich schon etwas seltsam. Ich könnte mir vorstellen, dass du deinen Arzt mit deinen absonderlichen Ernährungsgewohnheiten schon ein bisschen verschreckt hast.
Mach jetzt wirklich den Wechsel zur Eliminationsdiät und verabschiede dich - auch wenns schwerfällt, was ich gut verstehen kann - von der "Rohkostideologie"! Denk nach über die Dinge! Das braucht einige Tage.
Bolek
muss ich mich auch mal wieder melden.
Zunächst mal: Die Infos, die dir Uli gegeben hat, sind genial! (Danke Uli, da hab ich auch schon wieder was gelernt.)
Dass Kochen zum Menschsein gehört, kannst du ruhig glauben. Die Beherrschung des Feuers steht entwicklungsgeschichtlich am Beginn der Trennung der Urmenschen von den Menschenaffen. Und das Feuer wurde in erster Linie zum Kochen gebraucht.
Du fragst, ob die Allergien die Qualität der Muttermilch beeinflussen. Dabei übersiehst du etwas, was viel wichtiger ist. Du überträgst nämlich deinen Ernährungsstil auf die Kinder. Wahrscheinlich haben sie die Veranlagung zu diversen Allergien von dir geerbt. Und dann ernährst du sie genauso falsch wie dich selbst. Der Einfluss, den du hier ausübst ist viel wichtiger als das Stillen. Und hier muss man wirklich von Verantwortung sprechen.
Ich will dir mal eine wahre Begebenheit erzählen: Eine Frau ernährte sich konsequent vegan und versuchte, den Mangel an einem Vitamin oder Mineralstoff (was das war, ist egal) durch Verzehr einer bestimmten Algensorte auszugleichen. Insbesondere während einer Schwangerschaft. Das Kind wurde mit schweren Behinderungen geboren. Es stellte sich hinterher heraus, dass der Mensch den Mineralstoff aus den Algen nicht aufnehmen kann. Es bestand also doch Mangelernährung.
Deshalb sind wir hier so schlecht auf alternative Ernährungskonzepte zu sprechen. Es ist nämlich nicht so lala, dass der eine das sagt und der andere was anderes, und man kann sich dann was aussuchen. Nein, das Essen hat Konsequenzen! Das Kind aus dem Fall wird sein ganzes Leben lang behindert sein. Nur weil die Mutter einem speziellen Konzept veganer Ernährung gefolgt ist. Hätte sie sich "normal" ernährt, wäre das Kind gesund gewesen.
"Normal" heißt "der Mehrheitsgesellschaft entsprechend". Natürlich darf und soll man von der Norm abweichen. Aber es ist schon besser, den weltgeschichtlichen Erfahrungsschatz der gesamten Menschheit nicht einfach in den Wind zu schlagen.
Die "Rohkostideologie" zieht sich durch deine gesamten Ernährungsberichte. Sie erklärt, warum du beim Fisch fast schon fanatisch auf die Frische fixiert bist. Überleg doch mal, wie viele Menschen die Möglichkeit haben, ihren Fisch im Hafen zu kaufen. Meinst du die Bewohner von Lourdes fahren mal eben nach Bayonne, um Fisch zu kaufen?
Wegen der "Rohkostideologie" isst du so viel Zeugs durcheinander, dass dir Uli keinen Tipp mehr geben kann, was dir Kummer bereitet. Deswegen probierst du gleich nach Quinoa Kartoffeln, was sonst kein "normaler" Mensch machen würde. Deswegen isst du kleine Mengen. Aber bei einer Allergie ist die Menge nicht so wichtig. Schon Spuren unverträglicher Stoffe können Probleme bereiten.
Wie kommst du darauf, dass man von Reis nur geringe Mengen essen soll? Das ist ein Grundnahrungsmittel und wird auch in der italienischen Poebene angebaut. Reis muss also keinen weiteren Weg bis zu dir haben als die Algen aus der Bretagne. (Einige Allergiker vertragen Reis nicht. Die sollen ihn natürlich nicht essen, aber sonst ist er ein gutes Nahrungsmittel.)
"Naturnahe Ernährung" - Das ist doch ein total kitschiges Konzept. Wenn zu viele Wildkräuter gesammelt werden, ist das ökologisch schädlich. Hast du mal überlegt, wo die 10 Millionen Menschen des Großraums Paris ihre Wildkräuter herbekommen sollten? Auf den Champs Elysées sammeln? Du bist im Roussillion in einer privilegierten Lage. Aber du sorgst dich schon, nur mal in die Schweiz zu fahren. In der Schweiz herrscht keine Hungersnot. Es ist doch deutlich, dass dein Ernährungsstil nicht praktikabel ist.
Die Rohköstler fürchten, dass beim Kochen Nährstoffe verloren gehen, aber sie selbst haben Mangelerscheinungen. Das widerlegt doch das Rohkostkonzept. Und: Warum gehören für dich nicht auch Maden und Würmer zu einer "naturnahen Ernährung". Die Indianer am Amazonas essen sowas sehr gern. Und Survival-Rüdiger Neberg hat bewiesen, dass auch Europäer sowas essen könnten. Sie tun es nicht, weil sie sich davor ekeln.
Die sentimentale europäische Seele findet Blumen und wilde Kräuter schön, rein, unverdorben. Die "Rohkostideologie" hat sehr viel mit romantischen Gefühlen, mit Natursehnsucht zu tun.
Broccoli - wenn du den kochst, dann sieht er doch immer noch aus wie vorher und schmeckt einfach nach Pflanze. Damit, sofern du Broccoli verträgst, müsstest du dich doch wieder ans Kochen gewöhnen können. So groß ist der Schritt von roh zu gekocht doch gar nicht, wenn du gute Zutaten nimmst und auf Gewürze verzichtest. Die Pflanzen schmecken dann doch nach sich selbst, rein, unverfälscht.
Wenn du die für dich verträgliche Ernährung findest, dann wirst du das Kochen sicher neu entdecken und sicherlich auch anders kochen, als du es bisher gekannt hast. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich bin ja nicht so "die typische Hausfrau" ;D und hatte früher auch Schwierigkeiten mit dem Kochen.
Valser Wasser aus der Schweiz enthält 990 mg/l Sulfat. Da dürfte euch also der sehr hohe Schwefelgehalt zu schaffen machen.
Mont Roucous, Mineralwasser aus Lacaune, Dep. Tarn
www.mont-roucous.com
www.lacaune.com
Sehr weiches, sehr gering mineralisiertes Wasser. Das wäre für dich geeignet. Solche Wässer können allerdings harntreibend wirken.
Generell anzustreben: ein Sulfatgehalt unter 20 mg/l
Jetzt lenkt euch bitte nicht noch ab mit der Ernährung von Schildkröten. Wichtig ist zunächst, was Mama isst, und dann auch, was die Kinder essen. Deshalb bin ich so deutlich geworden mit meiner "Ernährungskritik". Ich denke an deine Kinder. Sollen sie all deine Leiden, all deine (unbewussten) Fehler wiederholen?
Was du, wenn du dich jetzt mit deinen Allergien auseinander setzt, lernst, das lernst du auch für deine Kinder.
Schenke bitte Hautproblemen, die mit den Allergien zusammenhängen, auch dann Beachtung, wenn nichts oder nicht viel zu sehen ist. Auch Jucken oder Spannungsgefühl in der Haut, gestörtes Tastempfinden oder so sind wichtige Zeichen. Auch wenn die Ärzte sowas nicht ernst nehmen. Bei manchen Allergikern reagiert die Haut fast gar nicht im sichtbaren Bereich, aber trotzdem massiv. Sowas kann auch ein Hinweis in Richtung Chemie, Duftstoffe, Kosmetik sein.
Zitat:Was mir auch aufgefallen ist, dass ich seit kurzem extrem viel mehr auf Berührung mit Brennesseln reagiere. Alles rote Pusteln, die mehr als eine Stunde bleiben. Vorher habe? ich nur zu Anfang was gespürt und war dann wieder weg. Auch Insektenstiche jucken seit kurzem unerträglich und ich bekomme komischerweise mehr als vorher, doch das kann auch mit der \"Saison\" zusammenhängen.Naja, die Brennnesseln wollen nicht gepflückt werden. Könnte sein, dass du an die Insekten besondere Signale aussendest (Gerüche?). Manche Menschen locken Mücken stärker an als andere.
Kakaopulver in sich hineinzulöffeln finde ich schon etwas seltsam. Ich könnte mir vorstellen, dass du deinen Arzt mit deinen absonderlichen Ernährungsgewohnheiten schon ein bisschen verschreckt hast.
Mach jetzt wirklich den Wechsel zur Eliminationsdiät und verabschiede dich - auch wenns schwerfällt, was ich gut verstehen kann - von der "Rohkostideologie"! Denk nach über die Dinge! Das braucht einige Tage.
Bolek