06.12.2004, 23:20
Falscher oder echter LACHS ?
Ziel:
Lachs, ursprünglich eine rare und teure Delikatesse, zählt heute zu den beliebtesten Speisefischen. Er wird kaum mehr wild gefangen, sondern stammt fast ausschließlich aus Fischzuchtbetrieben. Allein in Norwegen ist die Lachsproduktion zwischen 1980 und 1995 von 4400 auf 250.000 Jahrestonnen gesteigen. Zusätzlich wird immer mehr billiger Lachsersatz produziert, dessen rote Farbe jedoch nicht auf natürlichem Wege zustande kommt, sondern durch synthetische, organische Farbstoffe.
In diesem Versuch kann mit einem einfachen Test zwischem echten und "falschen" Lachs unterschieden werden, indem die Farbstoffe extrahiert werden.
www.experimentalchemie.de/versuch-038.htm
oder hier.......
Junglachse kommen mit 14 Monaten und einem Gewicht von sechzig Gramm vom Süsswasser in schwimmende Netzgehege ins Meer. Weil die Unterbringung im Fjord oder in einer Meeresbucht umso billiger ist, je mehr Fische im Käfig sind, werden in traditionellen Aufzuchten 25 Kilogramm Lachs in einen Kubikmeter Wasser gesperrt. Da Lachse im dritten Lebensjahr im Meer und mit einem Gewicht ab drei Kilogramm in den Handel kommen, drängen sich schliesslich bis zu acht dieser lebhaften Tiere in einem Käfigkubikmeter.
Die Sache hat einen ökologischen Haken. Damit der Lachs tüchtig wächst, müssen pro Kilogramm Zuchtlachs bis zu fünf Kilogramm Futterfische ihr Leben lassen. Grösste Fischmehlproduzenten sind heute Peru und Chile, wobei vor allem Sardellen und Sprotten verarbeitet werden. Diese Fische sind wichtige Beute für Kabeljau, Wildlachs und andere Speisefische, aber auch für Delphine, Seelöwen sowie zahlreiche Meeresvögel. Der markante Rückgang mancher dieser Arten dürfte die unmittelbare Folge der enorm gewachsenen Fischmehlindustrie sein.
Problematisch sind auch die Exkremente der Zuchtlachse. Pro Tonne Futter scheiden die Lachse um die 150 Kilogramm Kot und lösliche Stickstoffverbindungen aus, die den Meeresboden unterhalb der Käfige verschmutzen. Der Abbau dieser organischen Last entzieht dem Wasser wertvollen Sauerstoff. Der Stickstoffüberfluss fördert ausserdem das Wachstum der Algen, die nun die engmaschigen Netze der Lachsgehege verstopfen und so die nötige Wasserzirkulation behindern. Die Antwort der Züchter ist einmal mehr Chemie: Mit giftigen Antifoulingmitteln, wie sie zum Verhindern von Algen- und Muschelbelägen an Schiffsrümpfen entwickelt wurden, beseitigt man auch in den Lachsfarmen die lästigen Algen wiederum mit Folgeschäden für diverses Meeresleben.
Wirtschaftliche und ökologische Fragen beschäftigten Nick Joy, als er vor zehn Jahren als Sanierer in die damals eher marode Zuchtlachsfarm nach Scourie kam. In seinem Hauptquartier an der Badcall Bay, einem niedrigen Steinhaus mit blauer Tür und weissen Fensterchen, in dem früher Wildlachse geräuchert wurden, spricht Nick von seinen Anfängen: «Ich liebe die Natur, und ich liebe den Lachs. Ich wollte das Lachszüchten ethisch betreiben, mit einer ökologischen Methode, die auch nach hundert Jahren noch funktioniert.» Nick arbeitete unermüdlich an der Verbesserung der bisherigen Methoden. Mit zwei Kollegen kaufte er 1999 den Betrieb und gab ihm mit dem Namen Loch Duart eine neue Identität. Dass jetzt der umweltbewusste Lachszüchter seinem Credo schon recht nahe ist, zeigt die vor wenigen Wochen erfolgte Würdigung: Als erste Lachsfarm überhaupt trägt Loch Duart das Label Freedom Food, eine von der Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals nach strengen ökologischen und ethischen Kriterien verliehene Auszeichnung.....
....... Und dass die rosa Farbe halt nicht wie beim Wildlachs aus den Carotinoiden von Krebstieren stammt, sondern Carophyll Pink von Roche oder ein anderer Farbstoff ist, der dem Futter beigemischt wurde, soll mir den Genuss nicht schmälern.
www-x.nzz.ch/folio/archiv/2002/12/articles/cerutti.html
Da kann man nur sagen: esst mehr Fisch, er soll ja sooo gesund sein...
Uli
Ziel:
Lachs, ursprünglich eine rare und teure Delikatesse, zählt heute zu den beliebtesten Speisefischen. Er wird kaum mehr wild gefangen, sondern stammt fast ausschließlich aus Fischzuchtbetrieben. Allein in Norwegen ist die Lachsproduktion zwischen 1980 und 1995 von 4400 auf 250.000 Jahrestonnen gesteigen. Zusätzlich wird immer mehr billiger Lachsersatz produziert, dessen rote Farbe jedoch nicht auf natürlichem Wege zustande kommt, sondern durch synthetische, organische Farbstoffe.
In diesem Versuch kann mit einem einfachen Test zwischem echten und "falschen" Lachs unterschieden werden, indem die Farbstoffe extrahiert werden.
www.experimentalchemie.de/versuch-038.htm
oder hier.......
Junglachse kommen mit 14 Monaten und einem Gewicht von sechzig Gramm vom Süsswasser in schwimmende Netzgehege ins Meer. Weil die Unterbringung im Fjord oder in einer Meeresbucht umso billiger ist, je mehr Fische im Käfig sind, werden in traditionellen Aufzuchten 25 Kilogramm Lachs in einen Kubikmeter Wasser gesperrt. Da Lachse im dritten Lebensjahr im Meer und mit einem Gewicht ab drei Kilogramm in den Handel kommen, drängen sich schliesslich bis zu acht dieser lebhaften Tiere in einem Käfigkubikmeter.
Die Sache hat einen ökologischen Haken. Damit der Lachs tüchtig wächst, müssen pro Kilogramm Zuchtlachs bis zu fünf Kilogramm Futterfische ihr Leben lassen. Grösste Fischmehlproduzenten sind heute Peru und Chile, wobei vor allem Sardellen und Sprotten verarbeitet werden. Diese Fische sind wichtige Beute für Kabeljau, Wildlachs und andere Speisefische, aber auch für Delphine, Seelöwen sowie zahlreiche Meeresvögel. Der markante Rückgang mancher dieser Arten dürfte die unmittelbare Folge der enorm gewachsenen Fischmehlindustrie sein.
Problematisch sind auch die Exkremente der Zuchtlachse. Pro Tonne Futter scheiden die Lachse um die 150 Kilogramm Kot und lösliche Stickstoffverbindungen aus, die den Meeresboden unterhalb der Käfige verschmutzen. Der Abbau dieser organischen Last entzieht dem Wasser wertvollen Sauerstoff. Der Stickstoffüberfluss fördert ausserdem das Wachstum der Algen, die nun die engmaschigen Netze der Lachsgehege verstopfen und so die nötige Wasserzirkulation behindern. Die Antwort der Züchter ist einmal mehr Chemie: Mit giftigen Antifoulingmitteln, wie sie zum Verhindern von Algen- und Muschelbelägen an Schiffsrümpfen entwickelt wurden, beseitigt man auch in den Lachsfarmen die lästigen Algen wiederum mit Folgeschäden für diverses Meeresleben.
Wirtschaftliche und ökologische Fragen beschäftigten Nick Joy, als er vor zehn Jahren als Sanierer in die damals eher marode Zuchtlachsfarm nach Scourie kam. In seinem Hauptquartier an der Badcall Bay, einem niedrigen Steinhaus mit blauer Tür und weissen Fensterchen, in dem früher Wildlachse geräuchert wurden, spricht Nick von seinen Anfängen: «Ich liebe die Natur, und ich liebe den Lachs. Ich wollte das Lachszüchten ethisch betreiben, mit einer ökologischen Methode, die auch nach hundert Jahren noch funktioniert.» Nick arbeitete unermüdlich an der Verbesserung der bisherigen Methoden. Mit zwei Kollegen kaufte er 1999 den Betrieb und gab ihm mit dem Namen Loch Duart eine neue Identität. Dass jetzt der umweltbewusste Lachszüchter seinem Credo schon recht nahe ist, zeigt die vor wenigen Wochen erfolgte Würdigung: Als erste Lachsfarm überhaupt trägt Loch Duart das Label Freedom Food, eine von der Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals nach strengen ökologischen und ethischen Kriterien verliehene Auszeichnung.....
....... Und dass die rosa Farbe halt nicht wie beim Wildlachs aus den Carotinoiden von Krebstieren stammt, sondern Carophyll Pink von Roche oder ein anderer Farbstoff ist, der dem Futter beigemischt wurde, soll mir den Genuss nicht schmälern.
www-x.nzz.ch/folio/archiv/2002/12/articles/cerutti.html
Da kann man nur sagen: esst mehr Fisch, er soll ja sooo gesund sein...
Uli