04.08.2004, 12:42
„Ballaststoffe im Allgemeinen
( im Besonderen auch in Form von Rohkost – den unseligen Rat> 5 mal Obst und Gemüse am Tag< im Auge)
Udo Pollmer und Brigitte Schmelzer-Sandtner; > Wohl bekomm`s<
ISBN 3-462-03014-0
Zu Vollkorn und Rohkost : ( S. 149...)
Pflanzliche Nahrung wird in der ganzen Welt entweder fermentiert oder ausgiebig gekocht. Beides zerstört die unerwünschten SPS (= sekundäre Pflanzenstoffe; z.T. Fraßgifte -Abwehrstoffe , die die Pflanze für Fressfeinde ungenießbar/unverdaulich machen. Das sind Enzymblocker, so dass die Nährstoffe unverdaut in den Dickdarm gelangen - vor allem in den Randschichten des Weizens finden sich solche Enzymblocker!)
Deshalb sind Eintöpfe bekömmlicher als Rohkostplatten ( wir Menschen verfügen nicht über einen Pansen wie die Wiederkäuer, die auf diese Weise diese Enzymblocker unschädlich machen können).
Hinzu kommt: die wirklich wichtigen Stoffe liegen meist in gebundener Form vor , schließlich soll es dem Fraßfeind so schwer wie möglich gemacht werden, das "Wertvolle" aus den Blättern, Stengeln und Knollen herauszuholen. Erst eine Fermentation setzt diese Stoffe frei. Das ist u.a. der Grund, warum Roggenbrot bekömmlicher als Roggenflocken im Müsli ist und warum die Asiaten ihre Sojabohnen so aufwändig aufarbeiten und fermentieren ( KEINE Sojamilch!)
********
Und weiter. z.B Candidaverpilzung im Darm - die Verpilzung sollte korrekt diagnostiziert werden!" Hinter dieser Modediagnose verbergen sich nämlich gar nicht selten ganz andre Probleme- z.B. eine Unverträglichkeit auf Milchzucker.
Als Ursachen der Verpilzung gelten Antibiotika, Zucker und Müsli, bzw. Frischkornbrei. Gerade rohes Getreide hat sich zu einem Risikofaktor ersten Ranges entwickelt. Weizenvollkorn enthält sogenannte Enzyminhibitoren, also Stoffe, die die reguläre Verdauung der Stärke behindern. So gelangen erhebliche Mengen intakter Stärke bis in den (Dick-)Darm. Das verschafft unserer Darmflora ungewohnte Nahrung. Sie spaltet nun wie eine Zuckerfabrik Stärke in Traubenzucker. Damit liefert sie den Candidapilzen das ideale Futter.
******Anmerkung Uli: damit dürften auch die Ernährungstipps = Candida-Diät mit viel Ballaststoffen obsolet sein!
http://www.das-eule.de/facts42000.html
http://www.das-eule.de/facts62000.html Lektine: getarnter Angriff
Ballaststoffe und Refluxkrankheit
Deutsches Ärzteblatt Jg.100, Heft 39, 26. Sept. 2003
Prof. Dr. J.P. Galmiche, Centre Hospitalier, Universitaire-Hotel-Dieu, 44093 Nantes Cedex 1, Frankreich
Zitat:
Die Rolle diätetischer und Lifestyle-Faktoren bei der Pathogenese der Refluxkrankheit der Speiseröhre wird kontrovers diskutiert.
Da die Vergärung unverdaulicher Kohlehydrate in Form von Pflanzenfasern die Beweglichkeit von Speiseröhre und Magen beeinflusst, gingen die Autoren der Frage nach, inwieweit Fructooligosaccharide (=FOS, Ballaststoffe) bei Patienten mit gastro-ösophagialer Refluxkrankheit die Symptome zu beeinflussen vermögen.
Neun Patienten erhielten über je 7 Tage unter ballaststoffarmer Kost von 10g Fasern pro Tag zusätzlich entweder Placebo oder 6,6 g Fructooligosaccharide. Die Kolon-Fermentation wurde durch einen H2-Atemtest erfasst, ferner wurde die Plasmakonzentration von Glucagion-like-Peptid-1, Peptid YY und Cholcystokinin analysiert.
Im Vergleich zu Placebo führten FOS zu einem signifikanten Anstieg der transienten Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters (= Verschlußklappe Speiseröhre-Magen) und konsekutiver Refluxepisoden sowie zu einem Anstieg des Symptomscores und der sauren Valenzen in der Speiseröhre. Parallel dazu ließ sich eine excessive Freisetzung von Glucogon-like-Peptid nachweisen.
Die Frage, ob sich allerdings diätetische Konsequenzen aus diesem Befund dahingehend ergeben, dass Patienten mit Sodbrennen sich faserarm ernähren sollen, lassen die Autoren offen.
Zitatende
****************
J Nutr. 2003 Jul;133(7):2313-8.
Dietary fructo-oligosaccharides dose-dependently increase translocation of salmonella in rats.
Ten Bruggencate SJ, Bovee-Oudenhoven IM, Lettink-Wissink ML, Van der Meer R.
Nutrition and Health Program, Wageningen Center for Food Sciences/NIZO Food Research, Ede, The Netherlands....
Übersetzung und Zusammenfassung o.g. Publikation:
Etwas Interssantes allerdings: Präbiotika - Nebenwirkungen inbegriffen:
Präbiotika stärken die menschlichen Abwehrkräfte, indem sie das Verhältnis zwischen erwünschten Darmkeimen und unwillkommenen Eindringlingen zugunsten der "guten" Bakterien beeinflussen. So zumindest die Theorie, bzw. das Verkaufsargument der Produkthersteller. Ob aber Präbiotika diese Aufgabe tatsächlich erfüllen können, ist nach wie vor umstritten!
Ein niederländisches Forscherteam untersuchte die möglichen Nebenwirkungen regelmäßiger Präbiotkia-Gaben an Ratten. Es versetzte das Futter der Versuchstiere mit 3 , bzw. 6 % Fructo-Ologosaccharideen (FOS). Die Dosierungen entsprechen etwas den menschlichen Aufnahmemengen an FOS und Inulin in faserreicher Ernährung( 3-5% ohne oder mit angereicherten Lebensmitteln). Wie erwartet wies die Gruppe mit den höher dosierten FOS-Anteil vermehrte Bifido-und Laktobazillen im Stuhl nach. Bedeutsamer aber war jedoch ein anderer Befund: Im Stuhl beider Gruppen hatten sich potenziell pathogene Enterobakterien um das 100fache vermehrt!
Die präbiotische Wirkung war folglich unspezifisch und keineswegs auf die angestrebte Stärkung erwünschter Darmbakterien beschränkt.
Anmerkung EULE: Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse ist nicht nur vom Verzehr von Probiotika abzuraten, sondern auch von Präbiotika-Supplementen......
ein paar links zu den Probiotika
http://www.das-eule.de/schwerp499.html
http://www.das-eule.de/editorial499.html
http://www.das-eule.de/arzt499.html
Uli
Nachtrag 10. 12. 04
J Dairy Sci. 2004 Sep;87(9):2932-40.
Acute bovine laminitis: a new induction model using alimentary oligofructose overload.
Thoefner MB, Pollitt CC, Van Eps AW, Milinovich GJ, Trott DJ, Wattle O, Andersen PH.
Department of Large Animal Sciences, Clinical Institute, Royal Veterinary and Agricultural University of Copenhagen, Denmark. mbt@kvl.dk
Twelve dairy heifers were used to examine the clinical response of an alimentary oligofructose overload. Six animals were divided into 3 subgroups, and each was given a bolus dose of 13, 17, or 21 g/kg of oligofructose orally. The control group (n = 6) was sham-treated with tap water. Signs of lameness, cardiovascular function, and gastrointestinal function were monitored every 6 h during development of rumen acidosis. The heifers were euthanized 48 and 72 h after administration of oligofructose. All animals given oligofructose developed depression, anorexia, and diarrhea 9 to 39 h after receiving oligofructose. By 33 to 45 h after treatment, the feces returned to normal consistency and the heifers began eating again. Animals given oligofructose developed transient fever, severe metabolic acidosis, and moderate dehydration, which were alleviated by supportive therapy. Four of 6 animals given oligofructose displayed clinical signs of laminitis starting 39 to 45 h after receiving oligofructose and lasting until euthanasia. The lameness was obvious, but could easily be overlooked by the untrained eye, because the heifers continued to stand and walk, and did not interrupt their eating behavior. No positive pain reactions or lameness were seen in control animals. Based on these results, we conclude that an alimentary oligofructose overload is able to induce signs of acute laminitis in cattle. This model offers a new method, which can be used in further investigation of the pathogenesis and pathophysiology of bovine laminitis.
Mein Gott – ist das “menschlich”!!! Bei einem zu viel an Kohlenhydraten Ballaststoffen leidet die Verdauung auch von „reinen Pflanzenfressern“ – und sie bekommen u.a. Symptome wie das Lahmen....., auch "Spätreaktionen" sind beobachtet worden....
....das sind dann „ unsre“ Patienten mit Symptomen der MS- aber keiner sicheren Diagnose derselben....
Und jetzt vertragen die, deren „täglich Heu“ das ja eigentlich ist, auch keine „Oligofuktose“, sondern müssen wegen des Lahmens notgeschlachtet werden!!!!!!
Ist einfach nur irre........
Uli
( im Besonderen auch in Form von Rohkost – den unseligen Rat> 5 mal Obst und Gemüse am Tag< im Auge)
Udo Pollmer und Brigitte Schmelzer-Sandtner; > Wohl bekomm`s<
ISBN 3-462-03014-0
Zu Vollkorn und Rohkost : ( S. 149...)
Pflanzliche Nahrung wird in der ganzen Welt entweder fermentiert oder ausgiebig gekocht. Beides zerstört die unerwünschten SPS (= sekundäre Pflanzenstoffe; z.T. Fraßgifte -Abwehrstoffe , die die Pflanze für Fressfeinde ungenießbar/unverdaulich machen. Das sind Enzymblocker, so dass die Nährstoffe unverdaut in den Dickdarm gelangen - vor allem in den Randschichten des Weizens finden sich solche Enzymblocker!)
Deshalb sind Eintöpfe bekömmlicher als Rohkostplatten ( wir Menschen verfügen nicht über einen Pansen wie die Wiederkäuer, die auf diese Weise diese Enzymblocker unschädlich machen können).
Hinzu kommt: die wirklich wichtigen Stoffe liegen meist in gebundener Form vor , schließlich soll es dem Fraßfeind so schwer wie möglich gemacht werden, das "Wertvolle" aus den Blättern, Stengeln und Knollen herauszuholen. Erst eine Fermentation setzt diese Stoffe frei. Das ist u.a. der Grund, warum Roggenbrot bekömmlicher als Roggenflocken im Müsli ist und warum die Asiaten ihre Sojabohnen so aufwändig aufarbeiten und fermentieren ( KEINE Sojamilch!)
********
Und weiter. z.B Candidaverpilzung im Darm - die Verpilzung sollte korrekt diagnostiziert werden!" Hinter dieser Modediagnose verbergen sich nämlich gar nicht selten ganz andre Probleme- z.B. eine Unverträglichkeit auf Milchzucker.
Als Ursachen der Verpilzung gelten Antibiotika, Zucker und Müsli, bzw. Frischkornbrei. Gerade rohes Getreide hat sich zu einem Risikofaktor ersten Ranges entwickelt. Weizenvollkorn enthält sogenannte Enzyminhibitoren, also Stoffe, die die reguläre Verdauung der Stärke behindern. So gelangen erhebliche Mengen intakter Stärke bis in den (Dick-)Darm. Das verschafft unserer Darmflora ungewohnte Nahrung. Sie spaltet nun wie eine Zuckerfabrik Stärke in Traubenzucker. Damit liefert sie den Candidapilzen das ideale Futter.
******Anmerkung Uli: damit dürften auch die Ernährungstipps = Candida-Diät mit viel Ballaststoffen obsolet sein!
http://www.das-eule.de/facts42000.html
http://www.das-eule.de/facts62000.html Lektine: getarnter Angriff
Ballaststoffe und Refluxkrankheit
Deutsches Ärzteblatt Jg.100, Heft 39, 26. Sept. 2003
Prof. Dr. J.P. Galmiche, Centre Hospitalier, Universitaire-Hotel-Dieu, 44093 Nantes Cedex 1, Frankreich
Zitat:
Die Rolle diätetischer und Lifestyle-Faktoren bei der Pathogenese der Refluxkrankheit der Speiseröhre wird kontrovers diskutiert.
Da die Vergärung unverdaulicher Kohlehydrate in Form von Pflanzenfasern die Beweglichkeit von Speiseröhre und Magen beeinflusst, gingen die Autoren der Frage nach, inwieweit Fructooligosaccharide (=FOS, Ballaststoffe) bei Patienten mit gastro-ösophagialer Refluxkrankheit die Symptome zu beeinflussen vermögen.
Neun Patienten erhielten über je 7 Tage unter ballaststoffarmer Kost von 10g Fasern pro Tag zusätzlich entweder Placebo oder 6,6 g Fructooligosaccharide. Die Kolon-Fermentation wurde durch einen H2-Atemtest erfasst, ferner wurde die Plasmakonzentration von Glucagion-like-Peptid-1, Peptid YY und Cholcystokinin analysiert.
Im Vergleich zu Placebo führten FOS zu einem signifikanten Anstieg der transienten Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters (= Verschlußklappe Speiseröhre-Magen) und konsekutiver Refluxepisoden sowie zu einem Anstieg des Symptomscores und der sauren Valenzen in der Speiseröhre. Parallel dazu ließ sich eine excessive Freisetzung von Glucogon-like-Peptid nachweisen.
Die Frage, ob sich allerdings diätetische Konsequenzen aus diesem Befund dahingehend ergeben, dass Patienten mit Sodbrennen sich faserarm ernähren sollen, lassen die Autoren offen.
Zitatende
****************
J Nutr. 2003 Jul;133(7):2313-8.
Dietary fructo-oligosaccharides dose-dependently increase translocation of salmonella in rats.
Ten Bruggencate SJ, Bovee-Oudenhoven IM, Lettink-Wissink ML, Van der Meer R.
Nutrition and Health Program, Wageningen Center for Food Sciences/NIZO Food Research, Ede, The Netherlands....
Übersetzung und Zusammenfassung o.g. Publikation:
Etwas Interssantes allerdings: Präbiotika - Nebenwirkungen inbegriffen:
Präbiotika stärken die menschlichen Abwehrkräfte, indem sie das Verhältnis zwischen erwünschten Darmkeimen und unwillkommenen Eindringlingen zugunsten der "guten" Bakterien beeinflussen. So zumindest die Theorie, bzw. das Verkaufsargument der Produkthersteller. Ob aber Präbiotika diese Aufgabe tatsächlich erfüllen können, ist nach wie vor umstritten!
Ein niederländisches Forscherteam untersuchte die möglichen Nebenwirkungen regelmäßiger Präbiotkia-Gaben an Ratten. Es versetzte das Futter der Versuchstiere mit 3 , bzw. 6 % Fructo-Ologosaccharideen (FOS). Die Dosierungen entsprechen etwas den menschlichen Aufnahmemengen an FOS und Inulin in faserreicher Ernährung( 3-5% ohne oder mit angereicherten Lebensmitteln). Wie erwartet wies die Gruppe mit den höher dosierten FOS-Anteil vermehrte Bifido-und Laktobazillen im Stuhl nach. Bedeutsamer aber war jedoch ein anderer Befund: Im Stuhl beider Gruppen hatten sich potenziell pathogene Enterobakterien um das 100fache vermehrt!
Die präbiotische Wirkung war folglich unspezifisch und keineswegs auf die angestrebte Stärkung erwünschter Darmbakterien beschränkt.
Anmerkung EULE: Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse ist nicht nur vom Verzehr von Probiotika abzuraten, sondern auch von Präbiotika-Supplementen......
ein paar links zu den Probiotika
http://www.das-eule.de/schwerp499.html
http://www.das-eule.de/editorial499.html
http://www.das-eule.de/arzt499.html
Uli
Nachtrag 10. 12. 04
J Dairy Sci. 2004 Sep;87(9):2932-40.
Acute bovine laminitis: a new induction model using alimentary oligofructose overload.
Thoefner MB, Pollitt CC, Van Eps AW, Milinovich GJ, Trott DJ, Wattle O, Andersen PH.
Department of Large Animal Sciences, Clinical Institute, Royal Veterinary and Agricultural University of Copenhagen, Denmark. mbt@kvl.dk
Twelve dairy heifers were used to examine the clinical response of an alimentary oligofructose overload. Six animals were divided into 3 subgroups, and each was given a bolus dose of 13, 17, or 21 g/kg of oligofructose orally. The control group (n = 6) was sham-treated with tap water. Signs of lameness, cardiovascular function, and gastrointestinal function were monitored every 6 h during development of rumen acidosis. The heifers were euthanized 48 and 72 h after administration of oligofructose. All animals given oligofructose developed depression, anorexia, and diarrhea 9 to 39 h after receiving oligofructose. By 33 to 45 h after treatment, the feces returned to normal consistency and the heifers began eating again. Animals given oligofructose developed transient fever, severe metabolic acidosis, and moderate dehydration, which were alleviated by supportive therapy. Four of 6 animals given oligofructose displayed clinical signs of laminitis starting 39 to 45 h after receiving oligofructose and lasting until euthanasia. The lameness was obvious, but could easily be overlooked by the untrained eye, because the heifers continued to stand and walk, and did not interrupt their eating behavior. No positive pain reactions or lameness were seen in control animals. Based on these results, we conclude that an alimentary oligofructose overload is able to induce signs of acute laminitis in cattle. This model offers a new method, which can be used in further investigation of the pathogenesis and pathophysiology of bovine laminitis.
Mein Gott – ist das “menschlich”!!! Bei einem zu viel an Kohlenhydraten Ballaststoffen leidet die Verdauung auch von „reinen Pflanzenfressern“ – und sie bekommen u.a. Symptome wie das Lahmen....., auch "Spätreaktionen" sind beobachtet worden....
....das sind dann „ unsre“ Patienten mit Symptomen der MS- aber keiner sicheren Diagnose derselben....
Und jetzt vertragen die, deren „täglich Heu“ das ja eigentlich ist, auch keine „Oligofuktose“, sondern müssen wegen des Lahmens notgeschlachtet werden!!!!!!
Ist einfach nur irre........
Uli