22.01.2006, 12:45
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/443549/
Jod - vom Mangel zum Überschuss
Von Udo Pollmer
Jodsalz ist fast schon Routine beim Bäcker, Schlachter und auch im ganz normalen Haushalt, denn Deutschland ist Jodmangelgebiet und daher - so die verbreitete Meinung - müsse nachgeholfen werden im Kampf gegen Kröpfe und andere Erkrankungen der Schilddrüse. Doch die These vom Jodmangel ist längst überholt.
( nur ausschnittweise zitiert )
Wie eine schweizerisch-japanische Arbeitsgruppe berichtet, ist der Jodüberschuss weltweit deutlich stärker verbreitet als der allseits beschworene Mangel. Als Ursache für hohe Jodfrachten gelten Algen (Japan), Trinkwasser (China), Milch und Fleisch (Island, durch Fütterung mit Seefisch) sowie Jodsalz (Chile, Kongo). Da die Wirkung von Jod wesentlich von Umweltfaktoren abhängt, die zudem teilweise unbekannt sind, ist es schwierig, eine zuverlässige Obergrenze für die Jodzufuhr anzugeben. Die Weltgesundheitsorganisation hält es dennoch für problematisch, wenn die Jodausscheidung bei Schulkindern über 300 Mikrogramm pro Liter Urin liegt. Dieser Wert wird zum Beispiel in den USA durch Verwendung von Jodsalz in der Lebensmittelindustrie und im Haushalt erreicht. Ein Jodüberschuss erhöht das Risiko für Thyreoditis, Funktionsstörungen der Schilddrüse und Kropf. ( Von Jodallergie ganz zu schweigen!!!!)
Entnommen aus: EU.L.E.n-Spiegel - Wissenschaftlicher Informationsdienst des Eurpäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e.V. 2005/Heft 4/S.20
Jod - überflüssig wie ein Kropf
Schon im Biologieunterricht lernten wir, dass unsere Schilddrüse Jod braucht, um Schilddrüsenhormone herzustellen. Mangelt es an diesem Spurenelement, vergrößert sich die Drüse und wird zum Kropf. Deswegen müssen wir alle regelmäßig jodreichen Seefisch essen. Und deswegen sollen wir stets jodiertes Kochsalz benutzen, oder zu Wurst, Brot oder Dosenfisch greifen, die extra damit angereichert sind. Gerade wir Deutschen sind besonders vom Mangel bedroht. Warum das so ist, wird von Lehrern und Medizinern mit folgender, "pädagogisch wertvollen" Geschichte erklärt:
........
....Ebenso seltsam erscheint, dass der ganzen Nation Verkropfung droht, nur weil die Gletscher das Jod aus den Alpentälern gespült haben sollen. Stammen unsere Lebensmittel etwa aus dem Hochgebirge? Hat denn wirklich niemand bemerkt, dass unsere Lebensmittelindustrie weltweit einkauft, europaweit vermarktet, dass uns die Handelsketten von Flensburg bis Garmisch die gleiche Ware ins Regal legen? Wie können da einzelne "begrenzte Jodmangelgebiete" existieren, wie einige Mediziner behaupten? Da wir nicht in den Hochalpen leben, nehmen wir auch ohne Jodierungsmaßnahmen genug von diesem Spurenelement auf, und zwar schon mit dem Trinkwasser, der Nahrung und mit gewöhnlichem Kochsalz ohne jeden Jodzusatz.
........Mittlerweile wird das Jodsalz selbst als eine Ursache von Schilddrüsenstörungen diskutiert. Speisesalz, aber auch Pökelsalz für die Herstellung von Kasseler, Leberkäse, Mettwurst oder Schinken wird jodiert, indem die Salinen Kaliumjodat zufügen. Jeder Chemiker weiß, dass Jodate in Lebensmitteln wie Fleisch leicht Umwandlungen eingehen können. Doch erst Prof. Hubertus Wagner von der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach schaute einmal genauer nach - und wurde fündig. Er wies in Leberkäse, der mit jodiertem Pökelsalz hergestellt wurde, Substanzen nach, die den jodhaltigen Schilddrüsenhormonen verblüffend ähnlich sehen. Vielleicht sollten der "Arbeitskreis Jodmangel" samt dem Ministerium mal der Frage nachgehen, ob das die Zunahme der Kröpfe in Schleswig-Holstein erklären könnte?
Wetten dass wir demnächst in irgendeiner "Zeitung" wieder lesen werden, wie wichtig Jod sei und dass wir ein Jodmangelgebiert seien?????
Uli
Jod - vom Mangel zum Überschuss
Von Udo Pollmer
Jodsalz ist fast schon Routine beim Bäcker, Schlachter und auch im ganz normalen Haushalt, denn Deutschland ist Jodmangelgebiet und daher - so die verbreitete Meinung - müsse nachgeholfen werden im Kampf gegen Kröpfe und andere Erkrankungen der Schilddrüse. Doch die These vom Jodmangel ist längst überholt.
( nur ausschnittweise zitiert )
Wie eine schweizerisch-japanische Arbeitsgruppe berichtet, ist der Jodüberschuss weltweit deutlich stärker verbreitet als der allseits beschworene Mangel. Als Ursache für hohe Jodfrachten gelten Algen (Japan), Trinkwasser (China), Milch und Fleisch (Island, durch Fütterung mit Seefisch) sowie Jodsalz (Chile, Kongo). Da die Wirkung von Jod wesentlich von Umweltfaktoren abhängt, die zudem teilweise unbekannt sind, ist es schwierig, eine zuverlässige Obergrenze für die Jodzufuhr anzugeben. Die Weltgesundheitsorganisation hält es dennoch für problematisch, wenn die Jodausscheidung bei Schulkindern über 300 Mikrogramm pro Liter Urin liegt. Dieser Wert wird zum Beispiel in den USA durch Verwendung von Jodsalz in der Lebensmittelindustrie und im Haushalt erreicht. Ein Jodüberschuss erhöht das Risiko für Thyreoditis, Funktionsstörungen der Schilddrüse und Kropf. ( Von Jodallergie ganz zu schweigen!!!!)
Entnommen aus: EU.L.E.n-Spiegel - Wissenschaftlicher Informationsdienst des Eurpäischen Instituts für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften e.V. 2005/Heft 4/S.20
Jod - überflüssig wie ein Kropf
Schon im Biologieunterricht lernten wir, dass unsere Schilddrüse Jod braucht, um Schilddrüsenhormone herzustellen. Mangelt es an diesem Spurenelement, vergrößert sich die Drüse und wird zum Kropf. Deswegen müssen wir alle regelmäßig jodreichen Seefisch essen. Und deswegen sollen wir stets jodiertes Kochsalz benutzen, oder zu Wurst, Brot oder Dosenfisch greifen, die extra damit angereichert sind. Gerade wir Deutschen sind besonders vom Mangel bedroht. Warum das so ist, wird von Lehrern und Medizinern mit folgender, "pädagogisch wertvollen" Geschichte erklärt:
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....Ebenso seltsam erscheint, dass der ganzen Nation Verkropfung droht, nur weil die Gletscher das Jod aus den Alpentälern gespült haben sollen. Stammen unsere Lebensmittel etwa aus dem Hochgebirge? Hat denn wirklich niemand bemerkt, dass unsere Lebensmittelindustrie weltweit einkauft, europaweit vermarktet, dass uns die Handelsketten von Flensburg bis Garmisch die gleiche Ware ins Regal legen? Wie können da einzelne "begrenzte Jodmangelgebiete" existieren, wie einige Mediziner behaupten? Da wir nicht in den Hochalpen leben, nehmen wir auch ohne Jodierungsmaßnahmen genug von diesem Spurenelement auf, und zwar schon mit dem Trinkwasser, der Nahrung und mit gewöhnlichem Kochsalz ohne jeden Jodzusatz.
........Mittlerweile wird das Jodsalz selbst als eine Ursache von Schilddrüsenstörungen diskutiert. Speisesalz, aber auch Pökelsalz für die Herstellung von Kasseler, Leberkäse, Mettwurst oder Schinken wird jodiert, indem die Salinen Kaliumjodat zufügen. Jeder Chemiker weiß, dass Jodate in Lebensmitteln wie Fleisch leicht Umwandlungen eingehen können. Doch erst Prof. Hubertus Wagner von der Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach schaute einmal genauer nach - und wurde fündig. Er wies in Leberkäse, der mit jodiertem Pökelsalz hergestellt wurde, Substanzen nach, die den jodhaltigen Schilddrüsenhormonen verblüffend ähnlich sehen. Vielleicht sollten der "Arbeitskreis Jodmangel" samt dem Ministerium mal der Frage nachgehen, ob das die Zunahme der Kröpfe in Schleswig-Holstein erklären könnte?
Wetten dass wir demnächst in irgendeiner "Zeitung" wieder lesen werden, wie wichtig Jod sei und dass wir ein Jodmangelgebiert seien?????
Uli