26.06.2005, 08:13
Es kann nämlich so nach 3-5 Tagen zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens oder bestehender Hautsymptome kommen: Pickel können zur „Höchstform auflaufen“, rheumatische Beschwerden können das Öffnen der Wasserflasche zu Qual machen, die Haut wird „grieselig“, man friert- ist unleidlich: man ist auf „Entzug“!
Unterstützend kann moderate Bewegung sein – z.B. Spaziergänge an frischer Luft.
Nach etwa 6-7 Tagen vorsichtig EIN neues Nahrungsmittel versuchen. anbieten würde sich hier ein Öl, ( bitte nicht unbedingt ein Öl, auf dessen Bestandteile man im Hauttest reagiert hatte – also kein Weizenkeimöl bei einer Gluten-/Mehlunverträglichkeit oder Maiskeimöl bei einer Reaktion auf Maisstärke) Bratkartoffeln oder gebratener Reis werden eine willkommene Abwechslung sein – und auch hoffentlich vertragen.
Nun wird aus dem Protokoll auch ein wirkliches Essprotokoll: nun heißt es nämlich, jedes neue Nahrungsmittel zu vermerken und – vor allem – mögliche Reaktionen.
Man muss auch herausfinden, in welchem Zeitrahmen man reagiert; ob man zu denen gehört, die sofort nach dem Essen mit Beschwerden zu rechnen haben - oder erst nach 72 Stunden ! Daraufhin sollte man den weiteren Zeitplan seiner Aufbaukost ausrichten.
Reagiert man sofort, dann kann man jeden Tag mit ein neues Nahrungsmittel einbauen,
reagiert man aber erst verzögert, ist es ratsam, nur jeden 2. oder 3. Tag – und auch nur nach wiedererlangter Beschwerdefreiheit – etwas Neues auszuprobieren.
Ziel dieser Aufbaukost ist es ja, verträgliche Nahrungsmittel herauszufinden: das ist aber nicht möglich, wenn man zuviel und zu schnell ausprobiert.
Nach dem Öl kann man vorsichtig ein Gewürz oder ein „Kraut“ ausprobieren- so sie nicht mittels Hauttest als Allergen diagnostiziert worden waren. ( keine Gewürzmischungen!)
Zu Gemüse oder Salat: hier gilt das gleiche wie bei Gewürzen/Kräutern, bei Fruktosemalabsorption allerdings noch mit dem Berechnen der erlaubten Fruktosemenge =
40 mg pro Kilo Körpergewicht pro Tag.
Das stufenweise Hinzufügen neuer Nahrungsmittelgruppen bezieht auch Fleischsorten und Hühnerei mit ein, ebenso Nüsse , Ölsaaten und andere Kohlehydratträger – soweit nicht der Allergiepass dagegen spricht.
Symptome
Um die „Detektivarbeit“ ein klein wenig zu erleichtern, seien hier ein paar Symptome aufgeführt, die auf eine >Unverträglichkeit< hinweisen können.
Symptome, die schon während des Essens auftreten können:
- Nase läuft, Niesanfall, tränende Augen....
- Der Bissen bleibt einem sprichwörtlich >im Halse stecken<, man muss Nachschlucken, um ihn gar hinunter zu bekommen.
- Sich „Verschlucken“
- Metallgeschmack im Mund, Zungenbrennen
- Man bekommt ein rotes, heißes Gesicht
Symptome, die nach dem Essen auftreten können
- Hitzewallungen oder „Eiseskälte“, die sich von „innen“ ausbreitet- unabhängig von den Außentemperaturen.
- Kopfschmerzen: hier mehrere „Spielarten“ : einseitig, stechend, vom Nacken ausgehend, über den Augen u.s.w.
- Druck in den Augen; das Gefühl, Sand in den Augen zu haben , Flimmern wie vor einem Migräneanfall.
- Bleierne Müdigkeit, die Augen fallen einem zu......
- Konzentrationsschwierigkeiten: man kann einen Zeitungsartikel z.B. nicht recht erfassen oder einem Gespräch nicht recht folgen.
- Schwierigkeiten beim Lesen die Zeilen zu fixieren oder beim Schreiben: krakelige Schrift...( Störung der Feinmotorik)
- Koordinationsschwierigkeiten –Unsicherheit beim Laufen
- Plötzlicher Stimmungsumschwung: entweder der Anflug von „heulendem Elend“ oder Wutausbruch – Aggressivität
- Anschwellen der Nasenschleimhaut ( ohne Schnupfen!)
- Atemnot
- Halsschmerzen ( ohne weitere Erkältungszeichen)
- Tinnitus
- Hautjucken
- Pickel
- Geschwollene Lymphknoten
- Ameisenkribbeln in den Extremitäten
- Gelenkschmerzen
- Anschwellen der Füße oder der Hände, so dass Schuhe oder Ringe zu eng werden.
- Vermehrter Harndrang ( ohne dass es sich „lohnen“ würde)
- Herzrasen, Herzrhythmusstörungen
- Ständiger Räusperzwang
- Globus Hystericus = Kloß im Hals
Nicht zu vergessen natürlich die Symptome „aus dem Bauch“ : laute Geräusche-Grummeln.
Schmerzen, Blähungen und Durchfall.
Dies` sind nun eine Unzahl an verschiedenen Symptomen, jeder wird „seine Favoriten“ herausfinden – und möglicherweise die Liste auch noch verlängern können. Jeder wird anders reagieren – und man kann leider auch keine Regel aufstellen, dass man bei diesem Nahrungsmittel mit jenen Symptomen reagieren muss – weil es bei anderen so ist.
Um die Problematik der vielfältigen Reaktionsmuster zu veranschaulichen, möchte ich die Erfahrungen von Betroffenen schildern , die alle auf Gluten/Mehl reagieren – aber in völlig unterschiedlicher Weise.
Nach einem „Fehlgriff“ (wissentlich oder unwissentlich) reagiert
Patient I mit Magen-Darmbeschwerden, Krämpfen, Blähungen und Durchfällen mit Schleimabgang.
Patient II mit Wiederaufflackern rheumatischer Beschwerden, Fibromyalgiebeschwerden.
Patient III mit psychotischen Episoden: Panikattacken, Selbstverletzungszwang..........
Patient IV mit z.T. eitrigen Hautausschlägen, Abszessen oder Furunkel
Bei Knoblauch kann ähnliches beobachtet werden.
Patient I wird mit Notarzt in die Klinik gebracht: Verdacht auf perforierte Eierstockszyste
( der Befund wird nicht bestätigt, ist aber durch wiederholten Knoblauchgenuss
reproduzierbar)
Patient II Neurologische Ausfälle wie bei einer Borreliose
Aus den oben genannten Reaktionsmustern wird aber auch ersichtlich, dass es für einen Diagnostiker – ebenso für die Betroffenen -sehr schwer ist, an eine Ursache für die vielgestaltigen Symptome zu glauben.
Findet man keine Hilfe von ärztlicher Seite, so können diese Zeilen vielleicht zur Eigeninitiative anregen und eine kleine Hilfestellung sein.
Uli
Unterstützend kann moderate Bewegung sein – z.B. Spaziergänge an frischer Luft.
Nach etwa 6-7 Tagen vorsichtig EIN neues Nahrungsmittel versuchen. anbieten würde sich hier ein Öl, ( bitte nicht unbedingt ein Öl, auf dessen Bestandteile man im Hauttest reagiert hatte – also kein Weizenkeimöl bei einer Gluten-/Mehlunverträglichkeit oder Maiskeimöl bei einer Reaktion auf Maisstärke) Bratkartoffeln oder gebratener Reis werden eine willkommene Abwechslung sein – und auch hoffentlich vertragen.
Nun wird aus dem Protokoll auch ein wirkliches Essprotokoll: nun heißt es nämlich, jedes neue Nahrungsmittel zu vermerken und – vor allem – mögliche Reaktionen.
Man muss auch herausfinden, in welchem Zeitrahmen man reagiert; ob man zu denen gehört, die sofort nach dem Essen mit Beschwerden zu rechnen haben - oder erst nach 72 Stunden ! Daraufhin sollte man den weiteren Zeitplan seiner Aufbaukost ausrichten.
Reagiert man sofort, dann kann man jeden Tag mit ein neues Nahrungsmittel einbauen,
reagiert man aber erst verzögert, ist es ratsam, nur jeden 2. oder 3. Tag – und auch nur nach wiedererlangter Beschwerdefreiheit – etwas Neues auszuprobieren.
Ziel dieser Aufbaukost ist es ja, verträgliche Nahrungsmittel herauszufinden: das ist aber nicht möglich, wenn man zuviel und zu schnell ausprobiert.
Nach dem Öl kann man vorsichtig ein Gewürz oder ein „Kraut“ ausprobieren- so sie nicht mittels Hauttest als Allergen diagnostiziert worden waren. ( keine Gewürzmischungen!)
Zu Gemüse oder Salat: hier gilt das gleiche wie bei Gewürzen/Kräutern, bei Fruktosemalabsorption allerdings noch mit dem Berechnen der erlaubten Fruktosemenge =
40 mg pro Kilo Körpergewicht pro Tag.
Das stufenweise Hinzufügen neuer Nahrungsmittelgruppen bezieht auch Fleischsorten und Hühnerei mit ein, ebenso Nüsse , Ölsaaten und andere Kohlehydratträger – soweit nicht der Allergiepass dagegen spricht.
Symptome
Um die „Detektivarbeit“ ein klein wenig zu erleichtern, seien hier ein paar Symptome aufgeführt, die auf eine >Unverträglichkeit< hinweisen können.
Symptome, die schon während des Essens auftreten können:
- Nase läuft, Niesanfall, tränende Augen....
- Der Bissen bleibt einem sprichwörtlich >im Halse stecken<, man muss Nachschlucken, um ihn gar hinunter zu bekommen.
- Sich „Verschlucken“
- Metallgeschmack im Mund, Zungenbrennen
- Man bekommt ein rotes, heißes Gesicht
Symptome, die nach dem Essen auftreten können
- Hitzewallungen oder „Eiseskälte“, die sich von „innen“ ausbreitet- unabhängig von den Außentemperaturen.
- Kopfschmerzen: hier mehrere „Spielarten“ : einseitig, stechend, vom Nacken ausgehend, über den Augen u.s.w.
- Druck in den Augen; das Gefühl, Sand in den Augen zu haben , Flimmern wie vor einem Migräneanfall.
- Bleierne Müdigkeit, die Augen fallen einem zu......
- Konzentrationsschwierigkeiten: man kann einen Zeitungsartikel z.B. nicht recht erfassen oder einem Gespräch nicht recht folgen.
- Schwierigkeiten beim Lesen die Zeilen zu fixieren oder beim Schreiben: krakelige Schrift...( Störung der Feinmotorik)
- Koordinationsschwierigkeiten –Unsicherheit beim Laufen
- Plötzlicher Stimmungsumschwung: entweder der Anflug von „heulendem Elend“ oder Wutausbruch – Aggressivität
- Anschwellen der Nasenschleimhaut ( ohne Schnupfen!)
- Atemnot
- Halsschmerzen ( ohne weitere Erkältungszeichen)
- Tinnitus
- Hautjucken
- Pickel
- Geschwollene Lymphknoten
- Ameisenkribbeln in den Extremitäten
- Gelenkschmerzen
- Anschwellen der Füße oder der Hände, so dass Schuhe oder Ringe zu eng werden.
- Vermehrter Harndrang ( ohne dass es sich „lohnen“ würde)
- Herzrasen, Herzrhythmusstörungen
- Ständiger Räusperzwang
- Globus Hystericus = Kloß im Hals
Nicht zu vergessen natürlich die Symptome „aus dem Bauch“ : laute Geräusche-Grummeln.
Schmerzen, Blähungen und Durchfall.
Dies` sind nun eine Unzahl an verschiedenen Symptomen, jeder wird „seine Favoriten“ herausfinden – und möglicherweise die Liste auch noch verlängern können. Jeder wird anders reagieren – und man kann leider auch keine Regel aufstellen, dass man bei diesem Nahrungsmittel mit jenen Symptomen reagieren muss – weil es bei anderen so ist.
Um die Problematik der vielfältigen Reaktionsmuster zu veranschaulichen, möchte ich die Erfahrungen von Betroffenen schildern , die alle auf Gluten/Mehl reagieren – aber in völlig unterschiedlicher Weise.
Nach einem „Fehlgriff“ (wissentlich oder unwissentlich) reagiert
Patient I mit Magen-Darmbeschwerden, Krämpfen, Blähungen und Durchfällen mit Schleimabgang.
Patient II mit Wiederaufflackern rheumatischer Beschwerden, Fibromyalgiebeschwerden.
Patient III mit psychotischen Episoden: Panikattacken, Selbstverletzungszwang..........
Patient IV mit z.T. eitrigen Hautausschlägen, Abszessen oder Furunkel
Bei Knoblauch kann ähnliches beobachtet werden.
Patient I wird mit Notarzt in die Klinik gebracht: Verdacht auf perforierte Eierstockszyste
( der Befund wird nicht bestätigt, ist aber durch wiederholten Knoblauchgenuss
reproduzierbar)
Patient II Neurologische Ausfälle wie bei einer Borreliose
Aus den oben genannten Reaktionsmustern wird aber auch ersichtlich, dass es für einen Diagnostiker – ebenso für die Betroffenen -sehr schwer ist, an eine Ursache für die vielgestaltigen Symptome zu glauben.
Findet man keine Hilfe von ärztlicher Seite, so können diese Zeilen vielleicht zur Eigeninitiative anregen und eine kleine Hilfestellung sein.
Uli