Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Latexallergie
#6
Latex

…ergänzend zu schon bekannten ( möglichen ) Kreuzallergenen

-
Zitat:  Euphorbiaceae/Wolfsmilchgewächse  ( bekannt z.B. bei Floristen)
Auslöser von irritativ-toxischen Kontaktreaktionen
Vorkommen
Pflanzenfamilie mit 290 Gattungen und etwa 8000 Arten, Vorkommen überwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten. In Mitteleuropa sind nur die Gattungen Euphorbia (Wolfmilch) und Mercuralis (Bingelkraut) in der freien Natur vertreten. Einige Wolfsmilcharten werden in Ziergärten angebaut. Andere, wie Euphorbia splendens (Christusdorn) und Euphorbia pulcherrima (Weihnachtsstern) haben als beliebte Zimmerpflanzen Einzug in die Wohnhäuser hierzulande gehalten.
Allergologie (Relevanz)
Die Familie der Euphorbiaceae zeichnet sich durch eine Vielfalt chemischer Substanzen mit proinflammatorischer, hautirritierender und augenreizender Wirkung aus. Bei diesen Stoffen handelt es sich u.a. um zyanogene Glykoside, toxische Lektine, Diterpene und Phorbolsäureester. Bei Hautkontakt mit ausgepresstem Milchsaft von Wolfsmilchgewächsen können Entzündung, Blasenbildung und Nekrosen, bei Augenkontakt starke Konjunktivitis bis zur Erblindung auftreten. Die Reaktionen treten typischerweise nach 28 h auf und nehmen im Verlauf der nächsten 12 h an Intensität zu. Beschrieben sind eine toxische Dermatitis und Konjunktivitis bei Kindern nach Kontakt mit Myrten-Wolfsmilch.  
Berichtet wird auch über eine Patientin, die nach unmittelbarem Kontakt mit einem als Zimmerpflanze gehaltenen Sandbüchsenbaum (Hura crepitans) mit Quincke-Ödem-artigen Schwellungen und Rhinokonjunktivitis reagierte. Die Reaktion wurde als allergisch beurteilt, da der Scratchtest  eine 2fach positive Reaktion auf Blatt und Stengel zeigte.
Nach Kontakt mit Weihnachtssternen kann in Einzelfällen eine IgE-vermittelte Rhinitis und Asthma bronchiale beobachtet werden, ausgelöst  aerogen durch das Latex der Pflanze.

Acerola
Typ I-Nahrungsmittelallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Die Acerola, syn.: Azerola, Acerola-Kirsche (Malpighia glabra, Malpighia punidiroliq) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Malpighiengewächse (Malpighiaceae). Die Acerola ist die Frucht eines kleinen, immergrünen Strauches, der in in tropischem und subtropischem Klima gedeiht. Acerola ist eine der Vitamin C-reichsten Früchte und enthält noch weitere Substanzen, wie Provitamin A, die die antioxidative Wirkung des Vitamin C noch verstärken können. Acerola wird aufgrund dieser Eigenschaft sowie zur Unterstützung des Eigenaromas anderer Früchte, z.B. auch Marmeladen, Gelees und auch Speiseeis zugesetzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Malpighia glabra extract (INCI). Extrakt aus der Frucht der Acerola. Funktion: hautpflegend
Malphighia punidirolia (INCI). Pflanzenmaterial aus der reichen Frucht der Acerola-Kirsche. Funktion: hautschützend, kräftigend, adstringierend

Allergologie (Relevanz)
Die Acerola besitzt als Nahrungsmittelallergen klinische Relevanz bei der Kreuzreaktivität mit Naturlatex beim Latex-Frucht-Syndrom (siehe dort), das bedeutsame Latexallergen ist dabei das Prohevin (Hev b6.01). Beschrieben ist der Fall eines Latexallergikers, der eine eine anaphylaktischen Reaktion mit Urtikaria, Dyspnoe und Tachykardie. nach Genuss von acerolamarkhaltigem Apfelsaft zeigte.  Der durchgeführte Intrakutantest ergab einen positiven Befund für Acerolamark und den acerolahaltigen Apfelsaft, aber nicht für reinen Apfelsaft. Die orale Provokation mit acerolahaltigem Apfelsaft war positiv.





- Esskastanie/Marone
Typ I-Nahrungsmittelallergen, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Die aus Kleinasien stammende Esskastanie ist heute hauptsächlich in den Mittelmeerländern verbreitet. Sie ist die Frucht der Edelkastanie (Castanea sativa) aus der Familie der Buchengewächte (Fagaceae), einem Baum der bis zu 30 m hoch und bis zu 500 Jahre alt wird. Er ist verstreut in West- und Süddeutschland zu finden. Blütezeit: Juni bis Juli. Die Samen-Esskastanien dienen als Beilage zu Wild- und Geflügelgerichten, werden häufig als Maronen geröstet angeboten und als Mehl gelegentlich Suppen und Brotteig zugesetzt.

Verwendung als kosmetischer Inhaltstoff
Castanea sativa extract (INCI). Extrakt aus den Blättern der Edelkastanie. Funktion: lindernd

Allergologie (Relevanz)
Allergische Reaktionen wurden vereinzelt beschrieben, insbesondere die Auslösung eines oralen Allergiesyndroms. Die Esskastanie ist dabei ein Naturlatex-assoziiertes Nahrungsmittel, das kreuzreagierende IgE-Sensbilisierungen bei Latex-Allergikern aufweisen kann. Im Rahmen des "Latex-Frucht-Syndroms (siehe auch dort) wurden mehrere Fälle einer Esskastanien-Allergie mit anaphylaktischen Reaktionen beobachtet. Bei diesen Patienten bestand teilweise auch eine klinisch relevante Bananenallergie. Die Kreuzreaktivität gegenber dem Naturlatex konnte dabei insbesondere für das Latex-Allergen Hev b8, einem Profilin, sowie dem Cas s5 der Esskastanie, einer Endochitinase, bestätigt werden.
Als Major-Allergen wurde das Cas s1, ein Pathogenesis-related Protein, beschrieben, das Kreuzreaktivität zu Bet v1 besitzt. Die Esskastanie besitzt zudem mit Cas s8 ein nicht-spezifisches Lipid-Transfer-Protein (siehe auch dort) als potenzielles Allergen mit entsprechend möglichen Kreuzsensibilisierungen, die insbesondere im Mittelmeerraum klinische Relevanz besitzen können, wie gegenüber den Früchten aus der Familie der Rosacea wie Apfel oder Pfirsich sowie auch gegenüber Beifuß-Pollen.
Die Pollen der Esskastanie besitzen aufgrund der geringen Bestandsdichte und der relativ geringen Allergenpotenz nur eine geringe allergologische Bedeutung.


Cherimoya       ( vielleicht ein  „neues Superfood“ ? )
Typ I-Nahrungsmittelallergen
(potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen

Vorkommen und Beschreibung
Cherimoya (Annona cherimola) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Annonnengewächse (Annonaceae). Ursprünglich aus Südamerika stammend, wird die Cherimoya als Obstbaum in den Subtropen und höheren Lagen der Tropen verbreitet angebaut. Die Cherimoya-Frucht wird roh als Obst verzehrt, sie kann auch zu Saft oder Eis verarbeitet werden.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Anona cherimola extract (INCI). Extrakt aus der Frucht des Cherimoyabaumes. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Allergologie (Relevanz)
Allergische Reaktionen auf die Cherimoya-Frucht können in seltenen Fällen auftreten. Beschrieben sind ein orales Allergiesyndrom sowie auch systemische anaphalyktische IgE-mediierte Reaktionen mit Angioödemen, Urtikaria und Rhinitis. Eine Kreuzreaktivität besteht mit Latex (Hev b 6.02) sowie im Rahmen des Latex-Frucht-Syndroms.


Hier könnt` Ihr  Euch - bei Bedarf / Interesse / fraglichen Reaktionen - noch selbst weiter informieren
http://www.alles-zur-allergologie.de/ind...tex&button=


Uli
Antworten


Nachrichten in diesem Thema
Latexallergie - von Uli - 14.12.2004, 20:24
Re: Latexallergie - von Uli - 21.01.2011, 09:14
RE: Latexallergie - von Uli - 02.11.2016, 10:18
RE: Latexallergie - von Uli - 09.04.2024, 18:02
Latexallergie - von Uli - 27.01.2005, 10:41
Latexallergie - von Uli - 10.08.2006, 09:09
Latexallergie - von Lena - 27.08.2006, 10:07

Gehe zu: