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Allergene ganz meiden oder Körper ab und an damit reizen?
#1
Hallo zusammen,

die Frage wurde irgendwo schonmal gestellt, aber ich find den Thread um's Verrecken nit mehr.

Folgendes: Die Mutter von meinem Freund (der auch Allergiker ist, aber bei ihm isses nit so extrem wie bei mir, dafür schon von klein auf) meinte am WE zu mir, dass ich die Allergene nicht ganz meiden soll. Erstmal schon, aber dann immer mal wieder in kleinen Mengen zuführen, damit der Körper drauf reagieren kann. Wenn man's nicht macht und dem Körper dann was zugeführt wird, reagiert er sonst mit nem Schock. Stimmt das so oder sollte ich weiterhin dabei bleiben, die Allergene komplett weg zu lassen? Tendiere eher zu Letzterem, scheint mir vernünftiger (ohne logischen Gedanken dabei, Bauchgefühl quasi).

Würd mich mal interessieren, was ihr darüber denkt oder ob's da irgendwelche Studien drüber gibt, denen man Glauben schenken darf.
Ich will nichts besonderes sein, ich möchte nur etwas bedeuten.

Kurzanamnese whizkid
Antworten
#2
Tja, irgendwie ist es doch ein großes Mysterium. Solche Fragen werden wohl nur Langzeitstudien halbwegs gültig beantworten - halbwegs, weil am Ende doch jeder verschieden gestrickt ist. Der Erfolg einer Desensibilisierung bei Allergien ist ja auch nach wie vor umstritten und hält - wenn überhaupt - meist nur ein paar Jahre, stimmts? Eher also die vorsichtige Schiene und verzichten.

Was ich mich aber in ähnlicher Richtung frage: Ich las neulich, daß Histamin für eine erhöhte Allergiebereitschaft verantwortlich sei. Ich dachte bislang immer, das allgemein geschwächte und verdrehte Verdauungs- und Immunsystem sei dafür verantwortlich, wenn man sich neue Allergien anlacht. Aber nun stand da die Behauptung, ältere Menschen neigten zu einem erhöhten Histaminspiegel und würden genau dadurch Allergien entwickeln. Ist da was dran? Wenn ja, sollte man wirklich alle Allergene soweit möglich meiden.

In diesem Zusammenhang ist natürlich die Frage, ob das nun jeweils eine Allergie oder "nur" eine Unverträglichkeit ist, immer im Hinterkopf zu behalten.

Grüße!
Sabine
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#3
Doch, das ist eine gute Frage – nur fürchte ich, dass es dazu keine „wissenschaftlich geprüften“ Antworten gibt, denn:
Häufig werden Allergie und Unverträglichkeit in einem Zuge genannt, obwohl es völlig unterschiedliche Reaktionsmuster sind. Bei einer Allergie genügt schon ein „Hauch vom Allergen“ ( siehe Pressemitteilungen über Anaphylaxien nach Kuss, bei denen der Kusspartner vorher Erdnuss oder Shrimps verzehrt hatte –siehe auch Sabrinas Gesetz in Kanada – oder dass Kleinkinder/ Babies in ihrem Bettchen einen Schock erlitten haben, weil der Nachbar ein Bett weiter seine Milch erbrochen hat)
Was ich aber noch in keinem Berichten gefunden habe , ist der Hinweis, ob die jeweilig Betroffenen deswegen so arg reagiert hatten, weil sie den Übeltäter vorher gemieden hatten ......oder weil sie ihn nicht gemieden hatten........(jetzt sind wir genauso schlau wie vorher auch, gelt Wink ???)

Viele mit einer im Kindesalter nachweisbaren Milchallergie ( positive IgE-Antikörper) „verlieren“ diese Allergie ( lt. allgegenwärtiger Meinung) mit der Zeit .....nur mit dem Unterschied, dass die Reaktionen verzögert oder maskiert sind und nur noch IgG-Antikörper zu finden sind, die ja von der „seriösen Medizin“ nicht anerkannt werden. ?(
Gut- diese Leute kriegen nicht unbedingt einen anaphylaktischen Schock – werden aber dafür chronisch krank......Frage: was ist das „kleinere Übel“ ????????

Und es stellt sich die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, mit aller Gewalt ein Nahrungsmittel verzehren zu können, von dem man weiß, dass es für etwa 75% der Weltbevölkerung unverträglich ist und dem eher „unschöne“ Nebenwirkungen nachgesagt werden ( die von den Verantwortlichen ignoriert oder bagatellisiert werden! X( )

Bei E-Nummern/ Konservierungsstoffen ...tja, da geht ja die Meinung um, dass es bei ihnen nur dann zu pseudoallergischen Reaktionen kommt, wenn sie gehäuft und über einen längeren Zeitraum verzehrt werden....( wenn ich da von meinen eigenen Erfahrungen sprechen kann: wenn ich 1 x im Jahr aus Versehen etwas mit Glutamat erwische, dann passiert gar nix; genauso ging es mir jetzt im Urlaub: ich habe ein Stückle Bergkäse stibitzt (schäm Rolleyes )– hat ca 0,5 – 1g% Laktose – und üüüüüberhaupt nix ist passiert........kommt frühestens wieder in einem Jahr vor........wenn überhaupt!)
...aus diesem Grunde halte ich ja auch von den Provokationen, wie sie von den Fachgesellschaften gefordert werden, nichts – denn es ist ein Unterschied, ob ich im Rahmen eines klinischen Aufenthalts jeden Tag eine andere E-Nummer verabreicht bekomme, oder ob ich über Jahre täglich einen bunten Mix aus E-Nummern zu mir nehme.........

Mit der Hypo auf Pollen – die ja im Moment hochgradig beworben wird als die einzige mögliche Therapie überhaupt : mhhhhhh.....ich steh` dieser Euphorie eher skeptisch gegenüber, denn immer wieder erzählen Betroffene, dass sie nun zwar keinen Heuschnupfen mehr haben, dafür aber einen „Reizdarm“. Oder wie viele von uns während der individuellen Pollen-Hoch-Zeit die merkwürdigsten Zipperleins bekommen.....hier sei wieder die Frage nach dem geringeren Übel gestellt!

@ Sabine: wooo 8o hast Du denn das mit dem Histamin und der erhöhten Allergiebereitschaft gelesen???? Denn: Histamin wird ja immer bei allergisch/pseudoallergischen Reaktionen freigesetzt – nicht, dass da „der Gaul von hinten aufgezäumt“ wurde......
Und wenn ich an „unsre“ Alten denke – die konnten früher wunderbar ihr Sauerkraut oder die eingelegten Gurken essen...*kopfschüttel*
Ich denke mir, dass hier das „tolle Beispiel vom Regenfass“ zutrifft : je nachdem, wie lange und wie viel ich meinem Stoffwechsel zusetze und zumute, kommt es zu „Reaktionen“, soll heißen, da langt dann ein Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen.
Und Histamin befindet sich ja in den Mastzellen der Haut und der Schleimhäute- besonders viele im Magen-Darmtrakt. Wenn man sich dann noch anguckt, was zusammen mit Histamin freigesetzt wird ( Serotonin, Heparin z.B.), sich nochmals anguckt, was z.B. Zitronensäure bewirken kann u.s.w., dann stimmt das schon mit dem „geschwächten Verdauungs- und Immunsystem“.....

Langer Rede kurzer Sinn: ich meide weitestgehend alle meine „Feinde“ – ( bis auf seltene Ausrutscher, bewusst oder unbewusst) – und werde das auch weiterhin so halten, egal, was wer dazu meint!

In diesem Sinne
Einen lieben Gruß
Uli
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#4
Hallo Uli!
Tja, so halte ich es auch. Zwar ist meine Suche immer noch nicht beendet und aufmerksam wird man wohl bis zum vorletzten Tag bleiben, aber so ist das eben.
Das mit dem Histamin als Allergieprovokateur habe ich - glaube ich - in irgendeiner pseudowissenschaftlichen Gesundheitsrubrik einer Zeitschrift gelesen, also mehr was für die Lästerecke... Nur haben die ja gerade bei so speziellen und neuartigen Themen manchmal ein Ärzteblatt o.Ä. als Quelle!?! Über diese pauschale Aussage ging das Geschreibsel auch gar nicht hinaus, womöglich hat da ein Sommerloch-Seitenfüll-Beauftragter was durcheinander geschmissen...
Sonnige Grüße aus Osnabrügge!
Sabine
Antworten
#5
Neulich wurde mir erzählt, dass ich täglich einen Esslöffel Honig aus der Region essen sollte um mein Immunsysten zu trainieren, selbst wenn man Allergien hat würde dadurch die Allergien weniger oder verloren gehen.
Abgesehen, dass ich mich schon als Kleinkind weigerte Honig zu essen, kann ich diesen Quatsch einfach nicht mehr hören. X(
Vielleicht sollte man unsere Allergien und Unverträglichkeiten einfach als Immunkrankheit anerkennen, dann hätten wir wenigstens Ruhe und könnten uns auf das Wesentliche konzentrieren.

LG Emmily
Seit dem 1.1.08 gelte ich nicht mehr als unschuldiger Mensch, sondern stehe ich nach dem Willen der Regierung unter Generalverdacht.
Antworten
#6
Danke erstmal für eure Kommentare. Ich werd's auf jeden Fall weiter so halten, dass ich die positiv getesteten Sachen weglasse. Und wenn ich dann im August in der Klinik bin, sehen wir weiter.

War vor n paar Wochen n tolles Erlebnis. Hatte in die Sportschule mein eigenes Essen mitgenommen, dem Koch nen Zettel gegeben, worauf er achten muss. Ging sehr gut so. Nur hatte ich dann abends ziemlichen Kohldampf, in der Bar dort gab's aber nur entweder Brezel oder Pommes. Tja, was ist das kleinere Übel? Ich hatte echt mächtig Hunger, deswegen hab ich mich dann für die Pommes entschieden. Naja, es trat dann zwar sowas ähnliches wie ein Sättigungsgefühl ein, aber nach ner Std. oder so ging's mir dann nicht wirklich gut und ich bin vor Mitternacht auf's Zimmer. Sonst gehör ich zu den Leuten, die locker bis 2 oder 3 h noch auf bleiben und sich unterhalten. Und das, obwohl der Wecker um 7 klingelt. Meine Zimmernachbarin ging sonst immer sehr viel früher als ich und meinte dann am nächsten Morgen zu mir, dass ich ja sehr früh weg war, sie hat sich gewundert. Ich hab da aber nicht großartig was zu gesagt.

@Uli:
Das mit der Milch kommt mir bekannt vor. Mein Freund hatte als Kind ne Milchallergie, bekam übelste Bauchschmerzen, Quickshit und Kotzeritis...jetzt ist der der Meinung, dass die Allergie weg ist. Er bekommt höchstens Blähungen von Milch, also trinkt er ab und an mal ein Glas, isst Eis, etc. His business, es bringt also nix, wenn ich ihm da reinrede. Umgekehrt redet er mir aber dauernd rein, ich wäre teilweise unvernünftig. ICH ziehe wenigstens meine Konsequenzen, er anscheinend nicht. Ihm geht's total dreckig, er weiß nicht, wovon es kommt. Hat ne Vermutung, aber abklären lassen will er's nicht. Krebst damit wochenlang rum und wenn's dann etwas besser ist, muss man's ja nit abklären lassen. Beim nächsten Mal...aber da läuft dann the same procedure as always.

@Emmily:
Jo, das hat mir auch schon jemand versucht weiszumachen. Kaltschale mit Honig, am besten noch dieses Pollenzeugs aus'm Reformhaus dazu mischen. Mein Kommentar war dann einfach nur 'Soll ich vorher den Notarzt bestellen oder machst du das?' :evil:

Najo, ich wünsch euch n schönes WE! Möge die Macht mit dem Team 2006 sein! Big Grin
Ich will nichts besonderes sein, ich möchte nur etwas bedeuten.

Kurzanamnese whizkid
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#7
du, nen freund von mir macht das regelmässig (diese honig-therapie). das sieht dann so aus, dass ab januar nur noch regionaler waldmix (oder was anderes aber immer regionaler mix) bei ihm rum steht und nahezu in dem glas hocktSmile bei ihm scheints auch zu wirken, sein heuschnupfen ist echt besser geworden (er macht das jetzt ca 7 jahre).
aber trotzdem glaube ich nicht, dass es eine allg. lösung ist. ist wie bei dem ganzen zeugs, beim einen hilfts beim anderen eben nicht (siehe tu lan und der notarzt :evilSmile

ich wünsch dir aufjeden fall viel erfolg beim lösungen erschnüffeln und falls dus auf nen verusch ankommen lässt, dann "nen guten appetitt"!!
lieb egrüße,
lena
Antworten
#8
Mwah, das WE hat mir mal wieder gezeigt, dass ich die Sachen meiden sollte...ich weiß zwar nit, woran es genau lag, aber meine Mutter hatte da was mit irgendwelchem Kraut gemacht, kein Plan, was das war. Sie könnte mir auch nur auf Chinesisch sagen, was es ist. Und ich dachte, dass es dann eindeutig daran gelegen haben muss, weil alles andere ja nit problematisch war...wie gesagt, so dachte ich. Bis ich grad mit meiner Mutter telefoniert habe...echt toll, da hab ich dann erfahren, dass an was anderem MSG war. <____<''''' fuuuuuuuuuuu~~~ Könnte also auch das gewesen sein...oder aber Spuren von was anderem, denn anscheinend hat mein Vater mit den gleichen Stäbchen in meinem Essen rumgerührt, wie in allem anderen.
Ich will nichts besonderes sein, ich möchte nur etwas bedeuten.

Kurzanamnese whizkid
Antworten
#9
bei der Hyposensibilisierung wird doch über einen langen Zeitraum ein Allergen gespritzt damit sich der Körper daran gewöhnt.
Warum gewöhnt er sich nicht dran, wenn man täglich sein Allergen futtert ? ?( (Wahrscheinlich ne dumme Frage aber ich verstehe es halt nicht).

LG
Micha
... und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" ... und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!
Antworten
#10
Hi Micha,

Zitat:Warum gewöhnt er sich nicht dran, wenn man täglich sein Allergen futtert ?
Das tut er schon, nur muss es Dir dann schon seeeeeehr schlecht gehen, bevor das passiert. Desensibilisierung darf man nicht mit Heilung gleichsetzen, eher mit Verdraengung. der Stoffwechsel merkt, dass er dauerhaft ein "Notprogramm" fahren muss - und das geht dann eben 20 Jahre spaeter schief, dafuer dan um so heftiger. Das ist in der psychologie genauso: Verdraengtes raecht sich um so bitterer, aber spaeter. Ich habe leider inzwischen beides ausprobiert - Nachahmung "aus Ueberzeugung" definitiv nicht empfohlen!!

Beim "Spritzen" ist der Reiz heftiger, darum geht der Koerper schneller in den Modus "Sch...., dann muss ich es eben umgehen..." - besser wird die Methode dadurch nicht. Wer seine UVs bemerkt, ist leider schon am Ende mit der Toleranz - dann helfen diese Methoden nicht mehr, sie sind ja schon gescheitert. Der Koerper hat ja schon gesagt, dass Desensibilisieren (= Ignorieren der Intoleranzen) "nicht mehr geht". Waere schoen, wenn die Docs das auch endlich begreifen wuerden. Sad

Viele Gruesse, Martin
Antworten


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