Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Schokolade - Kolumne
#1
Nur Auszüge aus einer – wieder mal!!!- sehr lesenswerten Kolumne von W.Siebeck....

DIE ZEIT

45/2003
ÜBERDRUSS

Wolfram Siebeck ärgert sich über die Bürokraten in der Europäischen Union, die uns mit ihrer Gleichmacherei nicht nur den Genuss verderben: Zusätze in Lebensmitteln können angeblich sogar dumm machen
Bittere Schokolade

Man muss sich die Bürokraten in Brüssel wie ein Termitenvolk vorstellen, das im Gebälk eines prachtvollen Gebäudes sitzt und nagt und nagt, bis die ganze Pracht zusammenbricht. Meistens hört und sieht man nichts von den kleinen Zerstörern, denn sie lieben die Anonymität. Von Zeit zu Zeit fällt krachend ein Gesims zu Boden, oder ein schmückender Erker löst sich in Staub auf, so geben die Termiten Kunde von ihrer Existenz.

Anders als Kinder, die alles lecker finden, was süß ist und deshalb noch kein Organ für die Qualität von Genussmitteln entwickelt haben, unterscheiden sensible Zungen durchaus zwischen den Spitzenprodukten der Schokoladenkünstler und den Massenprodukten aus Fabriken. Erstere sind für Connaisseure durchaus vergleichbar mit einem Premier Grand Cru und dem Deuxième Cru aus Bordeaux. Die jeweiligen Hersteller bilden einen kleinen, aber hoch angesehenen Klub von Schokoladenmeistern, während der große Rest des Marktes von lila Kühen und anderen Poltergeistern beherrscht wird, die zu süß und zu billig sind, als dass sie hohen Qualitätsansprüchen genügten.
Die Qualität einer Tafel Schokolade oder einer Praline hängt von der des Kakaos ab. Echte Schokolade enthält nur Kakao, Zucker und Kakaobutter. Letztere wird aus Kakaobohnen gewonnen und ist sehr teuer. Seit August dieses Jahres – das haben die Brüsseler Termiten durchgesetzt – dürfen fünf Prozent der Kakaobutter durch zehnmal billigeres Pflanzenfett ersetzt werden. Dies ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, da die Konsumenten die Sache mit dem Kakaoanteil kapiert haben: Die Oberklasse der Schokolade hat davon mindestens 70 Prozent.
In diesem Buch geht der Autor von der Erkenntnis »Ohne Essen kein Denken« aus. Deshalb steht das menschliche Gehirn mit seinen Fähigkeiten und Gefährdungen im Mittelpunkt. Dass diese Gefährdungen zu einem großen Teil in Form von Pillen und Pülverchen auftreten, dass Zusatzstoffe in unserer Nahrung darüber entscheiden können, ob unsere Intelligenz nachlässt und – vor allem bei Kleinkindern – lebenslange Beeinträchtigungen hervorrufen, das wird ausführlich und eindringlich auf 280 Seiten behandelt.

Der gesamte Beitrag kann gelesen werden:
( der "Link" hat gerade überhaupt nicht geklappt: aber die Adresse ,selbst eingegeben, funktioniert es... ?( ?(
Erneuter Versuch)
http://zeus.zeit.de/text/2003/45/Siebeck...Schokolade

Gruß
Uli

Antworten


Gehe zu: