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VitaminPillen-Kritik
#41
Zitat:Wer intensiv Sport treibt oder häufig in der Kälte ist, kann mit hochdosiertem Vitamin C das Risiko einer Erkältung um bis zu 50% reduzieren (nachgewiesen an Marathonläufern und Soldaten).

Wirklich???? Da liest sich dieses hier aber schon etwas „anders“.....
http://www.springerlink.com/(tmqalq55jfbjzry5khotco45)/app/home/contribution.asp?referrer=parent&backto=issue,16,33;journal,3,115;linkingpublicationresults,1:102965,1

Überschrift bei der EULE: >> Ranziges Hirn dank Vitamin C <<
Eine Kombination aus Laufradtraining und Vitamin-C- Supplementen führt im Rattengehirn zu einer erhöhten Konzentration an oxidierten Fetten. Die Folgerung der Autoren: Vitamin-C-Präparate schützen das menschliche Gehirn nicht gegen oxidative Schäden durch Sport, sondern wirken vielmehr selbst prooxidativ.<<

*****
Zitat:Nehmen Sie über den Tag verteilt bis zu 8 Gramm Vitamin C zu sich und Sie haben die Chance, den Ausbruch der Erkältung noch einmal abzuwenden!\"
........und die reale Chance, sich Nierensteine einzuhandeln! X( X( X(

EULE – Zitat:
Nierensteine durch Vitamin C
In einem Stoffwechselexperiment mit 48 Probanden, die täglich 2 Gramm Ascorbinsäure erhielten, ist es zu einem deutlichen Anstieg der Oxalsäureausscheidung im Harn gekommen. Die Autoren waren deshalb vor der Bildung von Nierensteine ( Journal of Nutrition 2005/135/1673-1677)

****
Und noch was:
Nierenschäden durch Supplemente
Ein Fallbericht aus Japan bestätigt, dass eine hohe Zufuhr an Vitamin- und Calciumpräparaten die Nieren schädigt. Die Autoren schlagen vor, den klinischen Terminus „Supplementnephropathie“ einzuführen.( Clinical Nephrology 2005/64/S.236-240)<<


Sind diese Fakten denn den “Orthomolekularern” bekannt??? Oder Prof. Jarisch, der bei Histaminose VitaminC/Ascorbinsäure verordnet, ohne sich davon überzeugt zu haben, ob der an HIT-Leidende denn nicht eine Pseudoallergie auf E 300 –304 hat????

Uli
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#42
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/...m?id=23645


15.01.06, 16:15 Uhr |

Forscher haben erstmals Höchstmengen für den Vitaminverzehr definiert, um Überdosierungen zu vermeiden.
Für einige Vitamine und Mineralstoffe besteht „das Risiko einer Überversorgung“, sagte der Ernährungsforscher Rolf Großklaus vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dem FOCUS.
Weil viele Menschen Vitamin-Präparate schlucken und immer mehr Lebensmittel mit Zusätzen angereichert werden, müssen Verbraucher vor gefährlichen Überdosierungen geschützt werden. Nach Empfehlung des BfR sollten kritische Stoffe wie Vitamin A, Beta-Carotin, Jod, Eisen oder Zink „gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen“ in Pillen oder Lebensmitteln erlaubt sein.

Das ein- bis dreifache der Tagesdosis dürften dagegen etwa von Vitamin C **, Folsäure oder Magnesium enthalten sein, ohne negative Wirkungen befürchten zu müssen. Im Fall einiger Stoffe, etwa Vitamin B1, B2 oder Biotin, ist den Forschern zufolge sogar die 100-fache Tagesdosis unbedenklich.

**ich fürchte, hier irrt der hohe Herr: Vit. C = E 300-304 : häufig "pseudo"allergische Reaktionen!!!!

Uli
Antworten
#43
quelle: Profil

Im aktuellen PROFIL profil 05/06


Gesundheit: Neue Studien zeigen den großen Schwindel mit den teuren Vitaminpillen
Künstliche Vitaminpräparate sind wirkungslos, teuer, manchmal gefährlich und ein Milliardengeschäft


Doch immer mehr wissenschaftliche Studien zeigen, dass Vitaminpillen und -zusätze keine Vorteile für die Gesundheit bringen, ja oft sogar selbst ein Risiko darstellen.

Zu Beginn der neunziger Jahre war die Vitaminwelt noch in Ordnung. Die so genannten „freien Radikale“ waren als wichtige Auslöser von Arteriosklerose, Krebs und diversen Alterungsprozessen überführt worden. Die nach steinewerfenden Rowdies klingende Bezeichnung steht für extrem instabile Stoffwechselmoleküle, die mit nahezu allen Stoffen reagieren, die ihnen in die Quere kommen. Besonders die Sauerstoffradikale richten auf Zellebene enormen Schaden an.

Doch die Retter waren gleich mit identifiziert: die Vitamine A, C und E, die als „Radikalenfänger“ ausschwärmen und die Blutgefäße und Zellwände vor den schädlichen Oxidationsprozessen schützen sollten, indem sie selber mit den freien Radikalen Verbindungen eingehen und die Übeltäter auf diese Weise neutralisieren.

Ernährungswissenschafter und Ärztegesellschaften rieten deshalb zur vorbeugenden Vitaminkur, am besten über frisches Obst und Gemüse, fünf Portionen pro Tag. „Daran hält sich aber in der Praxis nicht einmal ein Zehntel der Bevölkerung“, klagte Lester Packer, Vitaminexperte der Universität Berkeley, und empfahl Mitte der neunziger Jahre das Gießkannenprinzip: „Vitaminzusätze sollten so wie Impfungen der gesamten Bevölkerung verabreicht werden.“ Wie die meisten seiner Kollegen hielt es Packer nicht für nötig, eine Obergrenze einzuziehen. Problematisch sei nur der Mangel: „Denn Antioxidantien sind selbst hundertfach über der empfohlenen Tagesdosis nicht giftig.“ Die Presse verbreitete die Hoffnung der Experten mit euphorischen Berichten. Vitamine als Antioxidantien waren bald in aller Munde – meist in Form von Pillen und Multivitaminsäften.

Für mehr als ein Viertel der Österreicher gehört es mittlerweile zur Routine, den Organismus mit einer Extraportion Vitaminen aus der Retorte zu versorgen. Allein in den Apotheken gingen im Vorjahr fünf Millionen Packungen Vitamin- und Mineralstoffpräparate über den Ladentisch. Supradyn, Centrum & Co erzielten einen Umsatz von mehr als 75 Millionen Euro. Die höchsten Zuwächse mit einem Plus von 17,7 Prozent erreichte laut dem pharmazeutischen Statistik-Dienst IMS Health die Gruppe der Multivitaminpräparate für Senioren.

Lebenselixier. Die Logik hinter dem Vitaminboom scheint bestechend: Der menschliche Organismus kann Vitamine – mit Ausnahme von Vitamin D – nicht selbst herstellen. Da sie im Körper aber lebenswichtige Aufgaben übernehmen, müssen sie laufend über die Nahrung zugeführt werden. Vitamine sind selbst zwar keine Nährstoffe, regulieren aber häufig deren Verwertung. Ohne Vitamin D kann beispielsweise im Darm nicht genügend Kalzium aufgenommen werden, das für den Aufbau der Knochen ebenso notwendig ist wie für die Funktion der Nerven. Vitamin B1 wird für die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten benötigt. Nachtblindheit kann durch die Gabe von Vitamin A geheilt werden. Der Organismus braucht Vitamine für die Bildung von Zellen, Blut und Knochen sowie für die Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Immunsystems. Vitaminmangel hingegen macht sich bald mit schuppiger Haut, Muskelschwäche, Nervenausfällen, brüchigen Knochen bemerkbar – im Extremfall dann mit schweren Krankheiten wie Rachitis, Beriberi oder Skorbut.

Die Freude war groß, als im Jahr 1993 gleich zwei große Beobachtungsstudien zeigten, dass Personen, die Vitaminpräparate einnehmen, ein deutlich geringeres Risiko haben, an Herz- und Kreislauferkrankungen zu sterben. Kritiker mahnten zwar, die Ergebnisse könnten irreführend sein, da Menschen, die Vitaminpillen schlucken, meist auch sonst einen gesünderen Lebensstil pflegen. Doch gingen ihre Worte in der allgemeinen Vitamineuphorie unter.

Vitaminkur. Bei einer im selben Jahr in der chinesischen Provinz Linxian durchgeführten Interventionsstudie wurden die Teilnehmer nicht bloß beobachtet, sondern aktiv mit Vitaminen versorgt. Die Bewohner dieser Region sind für einseitige Ernährung, mangelhafte Vitaminversorgung und eine der weltweit höchsten Magenkrebsraten bekannt. Knapp 30.000 Teilnehmer bekamen über einen Zeitraum von fünf Jahren verschiedene Vitamin- und Mineralstoffkombinationen verabreicht. Und tatsächlich ging in einer dieser Gruppen – jener, welche die Vitamine A und E erhalten hatte – das Magenkrebsrisiko um 21 Prozent zurück. Das Magazin „Newsweek“ jubelte in einer Titelstory, dass nun eine „Vitamin-Revolution“ im Gang ist, die endlich wirksame Hilfe gegen Krebs, die Geißel der Menschheit, bringt.

„Leider war die chinesische Studie die einzige große Interventionsstudie, die ein positives Ergebnis gezeigt hat“, resümiert der Wiener Ernährungswissenschafter und Vitaminexperte Karl-Heinz Wagner heute ernüchtert. „Vielleicht deshalb, weil es die einzige Studie war, deren Teilnehmer tatsächlich unter Vitaminmangel gelitten haben.“ Fast überall sonst, wo Vitamine – teils in sehr hoher Dosierung – als Radikalenjäger zur Vorsorge gegen Krebs oder Arteriosklerose eingesetzt wurden, erwies sich die Behandlung als Flop. Hier eine Übersicht der wichtigsten Ergebnisse:

* Vitamin A: Gleich zwei große Studien zeigten, dass starke Raucher von der Behandlung mit hohen Dosen Betacarotin in keiner Weise profitierten: Das in Pflanzen vorkommende Provitamin, das erst im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, sollte sie vor Lungenkrebs schützen. Doch eine der Studien mit 18.000 Teilnehmern musste sogar abgebrochen werden, weil in der Vitamingruppe das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, um dramatische 46 Prozent höher lag.

* Vitamin E: Im Rahmen der HOPE-Studie bekamen 4000 an Diabetes oder einer diagnostizierten Herzkrankheit leidende Patienten Vitamin E oder ein Placebo verabreicht. Nach sieben Jahren zeigten sich keine Unterschiede im Sterberisiko, ja Teilnehmer aus der Vitamingruppe hatten sogar ein signifikant höheres Risiko einer tödlichen Herzschwäche. Drei weitere Studien prüften das Potenzial von Vitamin E zur Krebsvorsorge in verschiedenen Dosierungen und Kombinationen. Bei keiner der Arbeiten zeigte sich ein Rückgang in der Anzahl der Todesfälle oder der Tumore. Ein einziger möglicher Vorteil ergab sich bei der Vorsorge gegen Prostatakrebs. Dieser Schutzeffekt wird nun in zwei Nachfolgestudien geprüft, deren erste Resultate im Jahr 2007 vorliegen sollen.

* Auch bei bereits an Krebs erkrankten Personen zeigte die Behandlung mit Vitaminen keinen messbaren Erfolg. Im Gegenteil: Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, denen nach der Strahlenbehandlung hohe Dosen Vitamin E verabreicht wurden, zeigten eine beinahe dreifach höhere Rate an Zweittumoren.

* Vitamin D: Die britische RECORD-Studie rekrutierte mehr als 5000 ältere Patienten, die nach einem Knochenbruch wieder mobil waren. Sie erhielten eine Kombination aus Vitamin D3 und Kalzium oder ein Placebo. In der Beobachtungszeit erlitten 700 Patienten weitere Brüche; das Knochenbruch-Risiko war in allen Gruppen gleich.

* B-Vitamine: Die im Sommer 2005 präsentierte norwegische NORVIT-Studie beobachtet seit 1998 knapp 3800 Herzinfarktpatienten, die zur Infarktvorsorge die Vitamine B6, B12 sowie Folsäure oder ein Placebo erhalten. Keine der Vitaminkombinationen brachte den Teilnehmern Vorteile. Wer die Vitamine B6 und Folsäure bekam, hatte sogar ein um 20 Prozent höheres Risiko eines neuerlichen Infarkts oder Schlag-anfalls.

* Vitamin C: Eine finnisch-australische Übersichtsarbeit sammelte die Daten aus 55 Studien, um den Schutzeffekt von Vitamin C vor Erkältungen zu bewerten. 23 Arbeiten fanden keinen Vorteil gegenüber Placebo. Im Schnitt wurde die Krankheitsdauer bei Erwachsenen um acht Prozent, bei Kindern um 14 Prozent gesenkt. Am ehesten profitierten Sportler.
Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"... Big Grin
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#44
Fortsetzung...

* Multivitamin-Kombis: In einer aktuellen britischen Studie erhielten 910 Männer und Frauen der Altersgruppe über 65 Jahre Multivitamin- oder Placebopillen. Die Vitamine hatten keinen Einfluss auf die Zahl der Arztbesuche, der Infektionen oder auf die Lebensqualität.

Positive Effekte von Vitaminsupplementen sind also mit der Lupe zu suchen – und selbst dann zeigen die Stoffe keinerlei Wirkung oder bringen sogar Nachteile.

Etwas Gutes haben die Studien aber dennoch gebracht: Sie liefern ausreichend Material dafür, weshalb die schön klingenden Hypothesen der vergangenen Jahre nicht gehalten haben.

„In erster Linie liegt es wohl daran, dass nur wenige Menschen überhaupt an Vitaminmangel leiden“, bringt es die Wiener Ernährungswissenschafterin Ingrid Kiefer auf den Punkt. Das beginnt schon bei Vitamin C, der Substanz mit dem wohl besten Image, das ein Lebensmittelbestandteil überhaupt haben kann. „Die Leute glauben, sie müssen im Winter unbedingt Salat essen, damit sie hier keinen Mangel leiden“, sagt Werner Pfannhauser, Vorstand des Instituts für Lebensmittelchemie der TU Graz. „Dabei wird sogar der Wurst so viel Vitamin C zugesetzt, dass viele allein damit ihren Bedarf decken.“ Vitamin C in der Wurst? Tatsächlich: Es fördert nicht nur die Haltbarkeit, sondern soll auch schädliche Auswirkungen von Pökelsalz aufheben.

Kein anderes Vitamin ist derart omnipräsent. Vor allem bei Kinderprodukten scheint kein Hersteller auf das hervorragende Image von Vitamin C verzichten zu wollen. Skorbut hätte schon keine Chance mehr, wenn ein Kind den Aufruf „Nimm 2“ befolgt. Kippt es dann noch ein Glas „Happy Day Aktiv Frühstück“ hinterher, hat es den empfohlenen Tagesbedarf eines Erwachsenen (!) von 100 Milligramm bereits mehr als erfüllt. Da das wasserlösliche Vitamin jedoch leicht über die Verdauung ausgeschieden wird, verursacht es außer Durchfall kaum Probleme.

Ganz anders ist die Situation bei den fettlöslichen Vitaminen A und E: Sie werden im Organismus über Monate oder sogar Jahre eingelagert. In zu hoher Konzentration können sie vor allem in Niere oder Leber problematische Reaktionen auslösen. „Wer ACE-Säfte gegen den Durst trinkt, hat ein echtes Vergiftungsrisiko“, warnt Pfannhauser. Und das deutsche Konsumentenmagazin „ökotest“ kommt in seiner jüngsten Untersuchung von 30 ACE-Getränken zu dem lapidaren Schluss: „Die meisten Drinks schaden mehr, als sie nützen.“

Im Gegensatz zu künstlich zugeführten sind über die Nahrung aufgenommene Vitamine praktisch nicht überdosierbar. Lediglich über Vitamin A gibt es anekdotische Berichte von Polarforschern, die nach dem Konsum von Eisbärleber Vergiftungen erlitten hatten. Bei den Inuit gilt diese Vitaminbombe – Eisbärleber enthält zweitausendmal mehr Vitamin A als Karotten – deswegen auch als tabu.

Überdosis. Da mitunter auch die Leber weniger exotischer Tiere wie Huhn, Schwein oder Kalb extreme Werte enthalten kann, wird Schwangeren sicherheitshalber vom Essen von Leber abgeraten – sie könnte dem Ungeborenen schaden. „Wir haben hier bei unseren Laboranalysen ganz erstaunliche Unterschiede gefunden“, sagt Ernährungsexperte Wagner. „Wir vermuten, dass das mit den Vitaminzusätzen im Tierfutter zusammenhängt.“

Natürliche, über die Nahrung zugeführte Vitamine sind freilich tatsächlich gesund. Legionen von Studien zeigen, dass eine möglichst vielseitige, bunte, vitaminreiche Kost Benefits bringt. Und das gilt nicht nur für rohes Obst und Gemüse: Vitamine sind in fast allem enthalten, was wir zu uns nehmen, in Eiern und Fleisch, Getreide und Hülsenfrüchten, Ölen und Milchprodukten. „15 Jahre lang hat man gedacht, es macht keinen Unterschied, ob wir Vitamine aus künstlichen oder natürlichen Quellen aufnehmen“, erklärt Ingrid Kiefer. Doch Vitamine im natürlichen Verband sind für den Körper wesentlich besser verfügbar als die Laborextrakte. Besonders Obst und Gemüse enthalten neben den bekannten Vitaminen noch eine Unzahl weiterer gesundheitsfördernder Bestandteile, allen voran sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe und Mineralien. Ein Beispiel verdeutlicht den Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Vitaminen: In 100 Gramm Apfel sind durchschnittlich 20 Milligramm Vitamin C enthalten. „Das klingt zunächst nicht nach sehr viel“, führt Ingrid Kiefer aus. „Doch im Experiment konnte bewiesen werden, dass diese 20 Milligramm denselben antioxidativen Effekt haben wie die hundertfache Menge an synthetischem Vitamin C.“

Losgelöst aus diesem Konzert verschiedenster Wirkstoffe, bleibt von Vitamin C nur das nackte chemische Gerüst der Ascorbinsäure. Und das ist einfach herstellbar. Vitamine werden heute großindustriell erzeugt. Billigimporte aus China erobern den Weltmarkt. Vom betont natürlichen Image, das den Vitaminen in der Werbung gerne verpasst wird, bleibt wenig übrig. Vitaminherstellung ist pure Chemie. Zum einen werden dafür Mikroorganismen eingesetzt, die sich über Nährlösungen in speziellen Fermentern rasant vermehren. Bakterien, Hefe oder Algen sind vor allem für B-Vitamine das bevorzugte Ausgangsmaterial. Vitamin C wird über spezielle Enzyme aus Zucker gewonnen. Über die Aufspaltung von Erdöl lässt sich in großem Maßstab Vitamin E herstellen. Das Ergebnis ist dann nicht mehr mit natürlichem Vitamin E, wie es beispielsweise in Weizenkeimöl reichlich enthalten ist, vergleichbar. Darin liegt auch eine der Ursachen für deren unterschiedliche Wirksamkeit im Organismus. Bei Vitaminen, die in Form von Obst oder Gemüse konsumiert werden, überlagern sich verschiedene Einflüsse der einzelnen Nahrungsbestandteile. Sie können sich in ihrer Wirkung gegenseitig fördern oder auch hemmen.

Krebsrisiko. Die künstlichen Vitamine hingegen haben keine Regelmechanismen und können selbst zum Problem werden, besonders bei hoher Dosierung. „Vitamin-E-Moleküle reagieren mit den Radikalen und neutralisieren diese“, erklärt Karl-Heinz Wagner. „Nach getaner Arbeit werden sie chemisch gesehen aber selber Radikale“. Die von ihnen ausgelösten Zellschäden könnten in der Folge Herzinfarkte oder Krebs auslösen. Das wäre eine plausible Erklärung für die negativen Ergebnisse mancher Vitaminstudien.

Ein ähnlicher Effekt zeigt sich in der Interaktion zwischen Vitamin D und der Kalziumaufnahme. Bei Überdosierung kehrt sich die förderliche Beziehung der beiden Substanzen um, und Vitamin D kann sogar zu einer vermehrten Ausscheidung von Kalzium beitragen.

Die Gesundheitsbehörden in Europa reagieren bisher nur vereinzelt auf die allgegenwärtige Vitaminschwemme. Zu Jahresbeginn verbot etwa das Deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel Präparate, die eine Obergrenze an Beta-Carotin von 20 Milligramm pro Tag überschreiten. Auch niedriger dosierte Produkte müssen fortan einen Warnhinweis enthalten, dass Beta-Carotin bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko erhöhen kann. Für Aufsehen sorgte das von der dänischen Lebensmittelbehörde an den Hersteller Kellog’s ergangene Verbot, zwölf Arten von Frühstücksflocken und sechs Müsliriegel mit zugesetzten Vitaminen auf den Markt zu bringen. Die Behörde berief sich dabei auf eine Untersuchung, die zeigte, dass vier von fünf Kindern bereits regelmäßig Multivitaminpräparate konsumieren. Wenn nun auch noch die Frühstücks-Cornflakes zusätzliche Vitamine enthalten, gefährde dies nach Ansicht der dänischen Behörde die Gesundheit der Kinder.

Die EU-Behörden arbeiten derzeit an einer umfassenden Neuregelung ihrer Nahrungsergänzungsmittel-Verordnung. „Nach dem, was davon bisher durchgedrungen ist, erwarten wir eine recht restriktive Auslegung“, sagt der Grazer Lebensmittelchemiker Michael Murkovic. Als ersten Vorgeschmack wurden zu Jahresbeginn die Höchstgrenzen für die tolerierbare Menge an Vitamin E auf ein Limit von 300 Milligramm pro Tag festgesetzt, das ist ein Drittel der US-Obergrenzen.

Wirklichen Vitaminmangel konstatieren die Experten heute nur noch in speziellen Risikogruppen. Dazu gehören vor allem ältere Menschen, deren Fähigkeit zur Vitaminaufnahme sich generell verschlechtert. Mit dem Rückgang des Appetits kommt es auch häufig zur Mangelernährung. Auch Bettlägrigkeit führt zu einem Mangel an Sonnenlicht, das der wichtigste Anreger für die Bildung von körpereigenem Vitamin D ist. Im Normalfall genügt ein Sonnenbad von zehn Minuten, um unmittelbar in der Haut den Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin D zu erzeugen. Personen mit dunkler Haut oder auch alte Menschen benötigen jedoch höhere Lichtmengen. „Es ist deshalb speziell im Winter sehr wichtig, täglich eine halbe Stunde ins Freie zu gehen“, rät Ernährungsforscher Wagner.

Zwangstherapie. Einen erhöhten Vitaminbedarf haben Schwangere. Besonders am Beginn der Schwangerschaft ist die zur Gruppe der B-Vitamine gehörende Folsäure wichtig, da sie die Entwicklung des fetalen Nervensystems fördert. Mangel an Folsäure ist ein Risikofaktor für Neuralrohrdefekte und Gehirnfehlbildungen beim Fetus, die bei ein bis zwei von tausend Schwangerschaften zu Fehlgeburten oder lebenslanger Behinderung führen. In den USA wurde deshalb von den Gesundheitsbehörden bereits 1996 die Anreicherung von Mehl mit Folsäure verordnet. Die Studien belegen seither einen deutlichen Rückgang in der Anzahl der Entwicklungsstörungen. Nun fordern US-Experten sogar eine Verdoppelung der Folsäuredosierung im Mehl. Werner Pfannhauser fordert, dass Österreich diesem Beispiel folgt. „Aber leider“, klagt er, „besteht hier eine starke Phobie gegen alle Formen der Supplementierung.“ Dabei sei es praktisch unmöglich, die empfohlenen Mengen über die Nahrung aufzunehmen. „Denn wer will schon täglich ein halbes Kilo Karfiol oder Kohlsprossen essen?“
Wenn du dich über andere Mitmenschen ärgerst, dann sage dir "sie sind nur zu meiner Unterhaltung da"... Big Grin
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#45
Fortsetzung...

Mehrheitsfähig ist Pfannhausers Vorstoß nicht. „Man kann doch nicht die ganze Bevölkerung zwangstherapieren“, warnt Ingrid Kiefer, „zumal ja die Leute ganz unterschiedliche Mengen Mehl essen.“ Viel wichtiger sei es, assistiert auch Karl-Heinz Wagner, Frauen mit Kinderwunsch über den Extrabedarf an Folsäure aufzuklären – am besten schon vor der geplanten Empfängnis.

Wie problematisch es sein kann, eine an sich sinnvolle Maßnahme ohne nähere Bedarfsprüfung generell anzuwenden, zeigte eine Mitte Januar im Journal „The Lancet“ veröffentlichte Studie zur Malaria-Prophylaxe unter 25.000 Kindern in Ostafrika. Weil Anämie als Risikofaktor für Malaria gilt, wurde den Teilnehmern Eisen und Folsäure verabreicht. Kinder mit Mangelerscheinungen profitierten auch tatsächlich und erkrankten seltener an Malaria. Das waren allerdings nur recht wenige. Die Mehrzahl litt gar nicht unter Anämie. Und bei diesen Kindern führte die Supplementierung zu einem um mehr als zehn Prozent höheren Krankheits- und Sterberisiko. Die Studie musste deshalb vorzeitig abgebrochen werden.

Von Verena Ahne und Bert Ehgartner
Mitarbeit: Thomas Hanifle, Florian Lems
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#46
Liebe Manu!
Danke!!!!!
Der Beitrag ist spitze – eine Zusammenfassung all `der „Splitter“, die in diesem Thread bisher „auf Stottern“ geschrieben worden waren.........

Vitamin C
Zitat:..... verursacht es außer Durchfall kaum Probleme
.

als ob das nicht „Problem“ genug wäre!!!!!! X(

Und wenn man nun seiner „Logik freien Lauf“ gewähren wollte: es dürfte demnach keine Histaminose geben bei uns – denn mit jedem „histaminfreisetzenden / histaminhaltigen Nahrungsmittel bekommen wir bestimmt eine Menge (synthetischen) Vitamin C`s mit ...........
...insofern sollte die momentan praktizierte „Therapie“ einer HIT mit Vit.C höchst kritisch betrachtet werden! ( in meinen Augen gar abgeschafft/ verboten!!!!)

Zur Folsäure:
Was eine „flächendeckende Zwangsversorgung“ für Probleme mit sich bringt , das können wir nur zu gut an der Zwangsjodierung sehen........
Außerdem gibt es eine Publikation, die nicht einen Mangel an Folsäure verantwortlich macht, sondern eine „Verwertungsstörung“ !


Und Eisen-„Zwangs“Substituion in Afrika:

Einmal ein Zeitungsbericht aus Australien ....und ein „alter“ Beitrag aus dem „Eulenspiegel“:

http://au.news.yahoo.com/060113/2/xkkt.html

Da fragt man sich doch, weshalb die WHO solch „unsinnige“ Reglements erteilt, wenn doch schon in 2000 der Eulenspiegel über Sinn/Unsinn von Fe-Substituion berichtet hat!
http://www.das-eule.de/editorial72000.html

Und hier der Beitrag im >>Lancet<<
http://www.thelancet.com/journals/lancet...2/fulltext
da muss man sich allerdings registrieren lassen, um ihn lesen zu können!


LG
Uli
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#47
..bis diese Meldung sich in eine deutsche Gazette verirrt hat...... Rolleyes

Medizin
Keine Herzinfarktprävention durch Vitamin B - Widerlegung der Homocystein-Hypothese?
Tromsø/Hamilton - Nach einer unter Kardiologen weit verbreiteten Hypothese haben B-Vitamine eine protektive Wirkung auf Herz und Gefäße, weil sie die Blutkonzentration von Homocystein senken, das ein kardiovaskulärer Risikofaktor sein soll. Auf der Jahrestagung des American College of Cardiology wurden jedoch gleich zwei Negativstudien vorgestellt. Vertreter der Vitamin-Lobby zeigten sich unerschüttert.

Schon der „Vitamin Intervention for Stroke Prevention“ (VISP) Trial mit 3.680 Schlaganfall-Patienten hatte vergeblich zu zeigen versucht, dass die Einnahme von Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 die Patienten schützen kann. Der Homocystein-Spiegel sank, doch die Zahl der erneuten vaskulären Ereignisse blieb konstant (JAMA 2004; 291: 565-75). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen jetzt der Norwegian Vitamin-Trial (NORVIT) und der zweite Heart Outcomes Prevention Evaluation Trial (HOPE 2).

An der von Kaare Harald Bønaa von der Universität Tromsø durchgeführten NORVIT hatten 3.749 Postinfarkt-Patienten teilgenommen. Sie waren entweder mit Folsäure plus Vitamin B12 plus Vitamin B6, mit Folsäure plus Vitamin B12, allein mit Vitamin B6 oder mit Placebo behandelt worden. Nach median 40 Monaten hatten die B-Vitamine den Homocysteinwert um 27 Prozent gesenkt (unter Folsäure plus Vitamin B12), doch der primäre Endpunkt aus rezidivierendem Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem koronaren Herztod war der gleiche wie unter Placebo. In der Kombinationsgruppe, in der die Patienten alle drei B-Vitamine eingenommen hatten, war der Endpunkt sogar um 22 Prozent angestiegen. Bei einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,00 bis 1,50 wurde das Signifikanzniveau knapp verfehlt, man darf also hoffen, dass es sich um eine Zufallsschwankung handelte.

An der HOPE-2-Studie nahmen 5.522 Patienten mit vaskulären Erkrankungen oder Diabetes teil, die über durchschnittlich 5 Jahre eine Kombination der drei B-Vitamine oder Placebo einnahmen. Auch hier senkten die B-Vitamine die Homocysteinkonzentration im Plasma, nicht aber den Endpunkt aus Herzinfarkt, Schlaganfall oder kardiovaskulärem Tod. Nur eine Reduktion des Schlaganfallrisikos um 25 Prozent – mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 0,59 bis 0,97 knapp signifikant – wurde gemessen, wie die Gruppe um Salim Yusuf von der McMaster Universität in Hamilton in Kanada berichten kann.

Die Vitamin-Industrie versorgt nach eigenen Angaben etwa 35 Prozent der US-Erwachsenen mit B-Vitaminen. Der Interessenverband der Hersteller, der sich „Council on Responsible Nutrition“ nennt, stellt die Ergebnisse anders dar. In den Studien seien nur Personen behandelt worden, die bereits atherosklerotisch vorgeschädigte Gefäße hatten. In dieser Gruppe sei eine volle protektive Wirkung nicht mehr zu erwarten. Doch für Salim Yusuf steht fest: Eine Prävention habe bei Gesunden nur dann Erfolgschancen, wenn ihr Wert vorher bei Kranken belegt wurde. Diese hätten bereits die Präventionsstudien zur Hypercholesterinämie und zur Hypertonie gezeigt.

Auch der „Vater“ der Homocystein-Hypothese Kilmer McCully aus West Roxbury, Massachusetts, hat laut Presseberichten nach der dritten Negativstudie in Folge den Glauben an eine protektive Wirkung der Vitamine verloren, während Joseph Loscalzo vom Brigham and Women's Hospital in Boston in einem Editorial im New England Journal of Medicine, wo auch die Ergebnisse der beiden Studien online publiziert wurden, weiter von der Homocystein-Hypothese überzeugt ist. Homocystein habe sich in vielen Beobachtungsstudien als Risikofaktor vorteilhaft erwiesen. Nach Ansicht von Loscalzo könnten die B-Vitamine neben ihren protektiven Wirkungen auf den Homocystein-Stoffwechsel unter Umständen auch schädigende Einflüsse auch die Gefäßwände haben. Im Endeffekt kommt aber auch Loscalzo zu dem Schluss, dass die Einnahme von B-Vitaminen zur kardiovaskulären Prävention wohl nicht sinnvoll ist. /rme
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=23418

Uli
Antworten
#48
(EULEnspiegel 1/2006 )
In den USA werden Kleinkinder mit Vitaminen überhäuft. Bereits über 50% bekommen regelmäßig Vitamintabletten, zusätzlich zu angereicherten Lebensmitteln, Getränken und Flaschennahrung. Welche Probleme das mit sich bringt, haben Pädiater in Washington an über 8 000 Kleinkindern aufgezeigt: Ihren Ergebnissen zufolge korrelierte die Einnahme von Multivitaminpräparaten mit der Häufigkeit von Nahrungsmittelallergien, wobei es unerheblich war, ob die Kinder Brust- oder Flaschennahrung bekommen hatten. Je früher die Vitamingabe erfolgte, desto größer fiel das Risiko aus: In den ersten 6 Monaten erhöhten Vitaminsupplemente bei schwarzen Kindern die Asthmarate und bei den Flaschenkindern zusätzlich die Allergiehäufigkeit. Die Autoren vermuten einen ursächlichen Zusammenhang und verweisen auf In –vitro- Versuche, wonach Vitamine die Differenzierung von Immunzellen beeinflussen können.

Anmerkung der EULEnspiegel-Redaktion
Die Stärke der Studie liegt neben der hohen Teilnehmerzahl in der Datenerhebung. Da sie ab der Geburt erfolgte. Ist davon auszugehen, dass die Kinder die Vitamine nicht erst als „Therapie“ nach Auftreten einer allergischen Erkrankung erhalten haben. Außerdem wurde ein Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, die zu Lebensmittelallergien führen können, wie z.B. Frühgeburten, Flaschennahrung oder das Rauchen im Haushalt.
Allein die Schlussfolgerung der Autoren wirkt irritierend: Um das Asthma- und Allergierisiko zu senken, plädieren sie nicht etwa für einen Verzicht auf Multivitamingaben an Kleinkinder, sondern vielmehr für eine >> verbesserte Zusammensetzung der Präparate<<. Offenbar fällt es schwer . den Verlockungen des Marktes zu widerstehen.
( Und unsrer „Omas“ würden auch „hohl drehen“ , wo sie doch extra >> Vitamine und Naschen<< in die Kamera säuseln..........)


Early infant multivitamin supplementation is associated with increased risk for food allergy and asthma
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...t=Abstract

Uli
Antworten
#49
Hallo!

Weiter oben wurde "Jod" erwähnt. Ich hab daheim jodiertes Meersalz. Sollte man damit sparsam würzen oder lieber mehr? Ich hab nämlich in letzter Zeit große Probleme mit meiner Schilddrüse...
Grüße,
Ulrike

Wer Licht am Ende des Tunnels sieht, den sollte die Entfernung nicht kümmern.

Kurzanamnese Ulrike
Antworten
#50
Huhu Ulrike,
guck`mal : da gibt`s nen ganzen Thread zu Jod....
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=797&sid=

Und wenn Deine Schilddrüse "spinnt" bitte abklären lassen!!!
Um eine vernünftige Diagnose zu erstellen, müssen nicht nur TSH, ft3 und ft4, sondern auch die entsprechenden AntikörperTPO-AK (MAK), Tg-AK (TAK) und die TSH-Rezeptor-Antikörper im Blut gemessen werden. Außerdem sollte ein Szintigramm und eine Ultraschalluntersuchung der SD gemacht werden, um Aktivität und Größe der SD zu bestimmen
Und sich evtl. einen „kompetenten“ Arzt suchen.....
Ärzteliste: http://www.arztliste.raistra.de/Arztlist.htm

Lieber Gruß
Uli
Antworten


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