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Frage zu Zöliakie-Stuhluntersuchung
#1
Ich habe irgendwo gelesen, dass eine Zöliakie-Stuhluntersuchung auf jeden Fall negativ ausfällt, wenn man schon längere Zeit keine glutenhaltigen Stoffe/Getreide zu sich nimmt. Wie lang müßte man denn schon auf Gluten verzichtet haben, um so ein Ergebniss zu verfälschen?
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#2
Hi Ren,

wiss en tue ich's net, aber da die Gluten-Geschichte einem erst nach mehreren Wochen Verzicht Ruhe beschert, nehme ich mal an, dass es auch viele Wochen dauert, bis man in Untersuchungen von Stuhl oder IgG "nix mehr sieht". Aber das ist nur eine Meinung, kein Wissen! Ich kenne es von Laktose und Milcheiweiss, dass es schon nacht Tagen bis einer Woche "besser gbeht", aber bei Gluten & Co erheblich laenger dauert. Nur daraus stricke ich meinen Beitrag -nimm ihn bitte nicht zu streng!

Viele Gruesse, Martin
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#3
Zum einen kann man im Zöliakie-Forum lesen, dass eine Besserung des Befindens eigentlich sehr schnell eintritt ?( ?( ?( ?( ?( - da sich die Zotten ziemlich schnell regenerieren.......
Zum andren weiß ich nicht direkt, welche Parameter bei einer Stuhluntersuchung bestimmt werden - und ob die genauso schnell/ langsam ?( ansprechen.....
Standard ist eigentlich Bestimmung der Antikörper und (mehrere) Biopsien ( 4 mindestens) bei einer Gastroskopie und Dünndarmspiegelung.

LG
Uli

zur Diagnostik:
http://www.labor28.de/lab_mag/mrz2002/seite2.html
*****

Diagnostik der Zöliakie/Sprue
Diagnosis of Celiac Disease

W. Holtmeier1
1 Medizinische Klinik I, Abt. für Gastroenterologie, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main
Zusammenfassung
Die Diagnose der Zöliakie/Sprue ist trotz der Möglichkeiten der modernen Antikörperdiagnostik für den behandelnden Arzt immer noch eine große Herausforderung. Die Ursache hierfür liegt in dem äußerst variablen Erscheinungsbild der Erkrankung. Die klassischen Symptome wie z. B. Durchfall, Gewichtsverlust und Blähungen werden nur noch selten beobachtet. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass die Zöliakie nicht nur eine Erkrankung des Intestinaltraktes ist, sondern fast jedes Organ betroffen sein kann. Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese extraintestinalen Manifestationen isoliert und ohne gastrointestinale Symptome präsentieren können. Vermutlich spielt hierbei nicht nur eine Malabsorption, sondern in vielen Fällen eine immunologische Genese eine große Rolle. Auch die Diagnostik ist nicht immer eindeutig. Die Schleimhautveränderungen weisen ein weites Spektrum auf und können im Widerspruch zum Antikörperbefund stehen. Aufgrund der Konsequenz einer lebenslangen glutenfreien Diät sollten die Befunde nicht isoliert betrachtet werden, sondern immer der Antikörperbefund, die Histologie und die Klinik gemeinsam berücksichtigt werden.
http://www.thieme-connect.de/ejournals/a...005-858656
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#4
Ich frage weil.. ich war beim Internisten wegen meinem Durchfall, den ich seit Januar habe. Es wurde Stuhl untersucht, und heute teilte er mir das Ergebnis der ersten Probe mit, u.a., dass ich wohl nicht unter einer Zöliakie leiden würde. Ich hab Ende des Jahres aufgehört, Mais, Reis und Getreide zu verzehren. Jetzt frag ich mich halt, ob dieses Untersuchungsergebnis dann noch verläßlich ist.

Durchfall hatte ich übrigens vorher nicht, auch nicht als ich noch Getreideprodukte verzehrte.. hmm
Irgendwie scheint es momentan so, als hätte sich das ganze verlagert. Meine Nebenhöhlen/Nasenprobleme sind besser geworden, dafür hab ich jetzt Durchfallprobleme.. toll. Sad
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#5
Hi Ren,
lass`Dir bitte Kopien der Befunde geben - damit Du weißt, was überhaupt untersucht worden ist. Und frage den Doc , welcher Befund Sprue explizit ausschließen würde........

Zu Deinem Problem noch eine (aktuelle) Lektüre:
Kleine Ausschnitte aus:
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/sslcme.asp?id=50066



Eine Indikation zur weiteren Diagnostik besteht aber nur bei besonderen Bedingungen (Kasten 1). Wenn mikrobiologische Stuhluntersuchungen, und/oder bakteriologische Blutkulturen nicht zu einer Diagnose führen, ist in Abhängigkeit vom klinischen Verlauf eine Koloskopie zu erwägen (Kasten 2). Stuhlkulturen auf „alle“ infrage kommenden Bakterien sind teuer. Eine Kostenreduzierung ist möglich, wenn man die Suche initial auf Campylobacter und Salmonellen beschränkt (Ursache der meisten in Deutschland auftretenden bakteriell bedingten Durchfälle). In den Wintermonaten ist bei Gruppenerkrankungen eher an Noro- sowie Rotaviren (Kinder) zu denken. .....

Chronische Diarrhö
Pathophysiologisch können chronische Durchfälle als osmotisch, sekretorisch, entzündlich, motilitätsstörungsbedingt oder selbstinduziert beschrieben werden. Eine Unterscheidung zwischen osmotischer und sekretorischer Diarrhö ist durch den Fastentest relativ einfach (Kasten 3). Bei der osmotischen Diarrhö sistiert der Durchfall unter Nahrungskarenz, bei der sekretorischen Diarrhö besteht der Durchfall fort. Ausnahmen sind die chologene Diarrhö (Gallensäureverlust-Syndrom) und allergisch ausgelöste Durchfälle (sekretorische Diarrhö).
Die pathophysiologische Abgrenzung der Durchfälle stößt jedoch dann an ihre Grenzen, wenn komplexere Zusammenhänge vorliegen (1), zum Beispiel bei folgenden chronischen Durchfällen mit Gewichtsverlust:
Bei der einheimischen Sprue dominiert auf den ersten Blick eine Resorptionsstörung durch Zottenatrophie. Gleichzeitig liegt jedoch eine Digestionsstörung, zum Beispiel für Disaccharide, vor. Eine Digestionsstörung für Fette infolge fehlender endogener Stimulation des Pankreas (sekundäre exokrine Pankreasinsuffizienz mit pankreatikocibaler Asynchronie) sowie eine Emulgierungsstörung infolge fehlender Kontraktion der Gallenblase kommen hinzu. Der Gewichtsverlust kann durch Inappetenz oder intestinale Symptome verstärkt werden.....
.........
Die Laboruntersuchung des Blutes auf IgA-Gewebstransglutaminase-Autoantikörper (Endomysium-Autoantikörper) ist weitgehend spezifisch für den Nachweis einer latenten einheimischen Sprue; für die Diagnose einer manifesten Sprue und die Erfassung des Ausmaßes der tatsächlichen Architekturstörung sind Duodenalbiopsien jedoch zwingend erforderlich .



U.a. Satz allerdings setzt „uns Patienten“ wieder` mal in ein doch recht merkwürdiges Licht – oder sollte man den „Koryphäenkiller „ als Kompliment auffassen?????? Big Grin Big Grin Tongue Tongue Big Grin

Zitat:Wenn alle diagnostischen „Stricke“ reißen, muss der Untersucher sich fragen, ob bei dem Patienten ein so genanntes Münchhausen- oder Koryphäenkiller-Syndrom vorliegt

LG
Uli
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