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Milcheiweißallergie - Pricktest/Bluttest?
#1
Hallo,

bei meiner Tochter (13 Monate) wurde heute mittels Prick-Test eine deutliche Kuhmilcheiweißallergie festgestellt. Dass sie eine selbige hat, war mir schon lange klar, da sie als ganz kleines Baby alle Fläschchen (auch HA-Pre-Milch) vehement abgelehnt hat und die paar Male, als ich ihr im 2. Lebenshalbjahr probehalber mal ein winziges Stückchen Käse oder ein paar Tropfen Milch (auch Schafsmilch) angeboten habe, sie immer sofort mit heftigen Reaktionen (Erbrechen, Durchfall, Nesselausschlag, Quaddeln) reagiert hat. Der heutige Pricktest diente also nur der Objektivierung.

Weshalb ich mich nun an Sie/Euch wende ist folgende Frage, die mir der Kinderarzt nicht verständlich erklären konnte:

Er meinte, ich solle meine Tochter in einem halben oder einem Jahr mal stationär ins Krankenhaus geben, damit die dort einen Provokationstest unter kontrollierten Bedingungen machen, sprich: ihr Milch zu trinken geben und schauen, bei welcher Dosis sie allergisch reagiert (bislang hat sie schon auf wenige Tropfen heftig reagiert...). Und dass ich das machen solle, weil der Pricktest nicht besonders aussagekräftig ist. Er hat gemeint, man könne beim Pricktest eine allergische Reaktion zeigen, aber die Milch vertragen, wenn man sie trinkt - das klingt für mich jetzt ziemlich fragwürdig.

Was ich nicht verstehe: wenn sie schon auf den Pricktest (1 Tropfen Milch in die Haut eingebracht) so heftig reagiert, warum sollte ich ihr dann im Krankenhaus Milch zu trinken geben lassen? ?(

Ich persönlich gehe eigentlich davon aus, dass man als Kuhmilcheiweißallergiker doch bestimmt heftiger auf ein Glas getrunkene Milch als auf einen Tropfen auf die Haut aufgetragene Milch reagiert, oder täusche ich mich da? Ich weiß zwar, dass sich Milchallergien verwachsen könne, aber ich würde sie lieber alle 6 Monate einem Prick-Test unterziehen als sie ins Krankenhaus geben - zumal ich den Sinn dieses Unterfangens nicht verstehe.

Was haltet Ihr davon? Kann es wirklich sein, dass man beim Prick-Test eine heftige allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß zeigt, aber die getrunkene Milch verträgt?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!

Miriam mit Amélie (13 Monate) :baby:
Antworten
#2
Hallo Miriam – und Amelie Smile)
Willkommen!


Zitat:bei meiner Tochter (13 Monate) wurde heute mittels Prick-Test eine deutliche Kuhmilcheiweißallergie festgestellt. Dass sie eine selbige hat, war mir schon lange klar, da sie als ganz kleines Baby alle Fläschchen (auch HA-Pre-Milch) vehement abgelehnt hat und die paar Male, als ich ihr im 2. Lebenshalbjahr probehalber mal ein winziges Stückchen Käse oder ein paar Tropfen Milch (auch Schafsmilch) angeboten habe, sie immer sofort mit heftigen Reaktionen (Erbrechen, Durchfall, Nesselausschlag, Quaddeln) reagiert hat. Der heutige Pricktest diente also nur der Objektivierung.

Jawollja – und dabei sollte es auch bleiben!
Liebe Miriam, wenn die Maus schon mit solch massiven Symptomen reagiert, dann ist dieser Test wirklich nur die Bestätigung!
Der KiA könnte allerdings noch die Antikörper bestimmen (lassen) – bei Kleinkindern wird man da häufig "fündig" – und zwar RAST auf Kasein ( würde erklären, warum sie auch auf Schaf- oder Ziegenmilch reagiert), beta-Lactoglobulin u.s.w. Es würde zwar an der momentanen Lage nix ändern, aber für "später" (-> Kindergarten oder so) vorzeigbare und zu akzeptierende Befunde bringen und Euch damit weniger in "Erklärungsnot"!

Zitat:Weshalb ich mich nun an Sie/Euch wende ist folgende Frage, die mir der Kinderarzt nicht verständlich erklären konnte:

......wir sind hier alle per Du.......
Wink Smile)
Zitat:Er meinte, ich solle meine Tochter in einem halben oder einem Jahr mal stationär ins Krankenhaus geben, damit die dort einen Provokationstest unter kontrollierten Bedingungen machen, sprich: ihr Milch zu trinken geben und schauen, bei welcher Dosis sie allergisch reagiert (bislang hat sie schon auf wenige Tropfen heftig reagiert...).

Das wird leider in den diversen "Positionspapieren diverser Fachgesellschaften" so festgelegt und verlangt – höchst fragwürdig aber (in meinen Augen), ob das auch im Interesse der Betroffenen ist / sein kann. Ich würde sagen: lass` es bitte bleiben – der Maus zu Liebe!

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=977&sid=


http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=798&sid=


http://www.lebensmittelallergie.info/thr...id=50&sid=

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=764&sid=

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1180&sid=


( Vielleicht kannst Du die Originale- Abstrakts ausdrucken und dem Doc "überreichen" ???? denn da steht leider nix drin vom "Auswachsen" – und schon gleich gar nicht nach einen halben oder einem ganzen Jahr! )
Zitat:Und dass ich das machen solle, weil der Pricktest nicht besonders aussagekräftig ist. Er hat gemeint, man könne beim Pricktest eine allergische Reaktion zeigen, aber die Milch vertragen, wenn man sie trinkt - das klingt für mich jetzt ziemlich fragwürdig.

Er hat damit Recht – in der "Theorie" ! Hat aber dabei die Reaktionen von Amelie wohl vergessen, oder??????? Denn: man sollte Befunde und Befinden immer zusammen betrachten!
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1127&sid=

Zitat:Was ich nicht verstehe: wenn sie schon auf den Pricktest (1 Tropfen Milch in die Haut eingebracht) so heftig reagiert, warum sollte ich ihr dann im Krankenhaus Milch zu trinken geben lassen?

Da hast Du ( in meinen Augen!) völlig Recht : jede weitere "Provokation wäre in meinen Augen "Körperverletzung"!

Zitat:Ich persönlich gehe eigentlich davon aus, dass man als Kuhmilcheiweißallergiker doch bestimmt heftiger auf ein Glas getrunkene Milch als auf einen Tropfen auf die Haut aufgetragene Milch reagiert, oder täusche ich mich da? Ich weiß zwar, dass sich Milchallergien verwachsen könne, aber ich würde sie lieber alle 6 Monate einem Prick-Test unterziehen als sie ins Krankenhaus geben - zumal ich den Sinn dieses Unterfangens nicht verstehe.

Blödsinnige "Positionspapiere" X( 0> Realitäts-fremd!

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1344&sid=

http://www.lebensmittelallergie.info/thr...=1823&sid=


Zitat:Was haltet Ihr davon? Kann es wirklich sein, dass man beim Prick-Test eine heftige allergische Reaktion auf Kuhmilcheiweiß zeigt, aber die getrunkene Milch verträgt?

Die Frage hast Du ja eigentlich schon selbst beantwortet: Amelie reagiert heftigst – und mit typischen Typ-I-Reaktionen- auf Milch ( auch die andrer Spezies!) : hier sind also Hauttest- und Realität relevant!

Liebe Miriam, lies` Dich hier noch ein "bissl quer" – je mehr Wissen Du dem Doc entgegensetzen kannst, desto besser! Hauptsache, der Maus geht es >> ohne << gut.....
Ich weiß nicht, wer für diese "Art der Diagnostik" verantwortlich ist – bestimmt nicht nur die "Größen unserer Allergologen"! Ich denke, da wird die Milchindustrie ( und ihre Lobbyisten) einen wichtigen Part haben....und die DGE dazu!

Liebe Grüße
Uli
Antworten
#3
Lieber Uli,

ganz herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort und die vielen interessanten Informationen! Ich werde mir die Abstracts sicher ausdrucken, denn je besser man als Patient informiert ist, desto selbstbestimmter kann man auch mit irgendwelchen ärztlichen Verordnungen umgehen.
Auch werde ich sicher in dem Forum hier noch viel rumstöbern, denn ich bin sehr froh, dass ich da drauf gestoßen bin.

Herzliche Grüße

Miriam
Antworten


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