Merkwürdigerweise behaupten einige Lebensmitteltabellen, Schlehen würden kein Sorbit enthalten:
www.ernaehrung.de/lebensmittel/de/F403011/schlehe.php
je 5,37 g Glucose und Fructose auf 100 g, aber angeblich 0 g Zuckeralkohole
ebenso hier:
www.daskochrezept.de/bundeslebensmittelschluessel/naehrwerte/schlehe-fruchtsaft_F403600_6.html
Dem widersprechen jedoch sowohl die Botaniker als auch die Analytiker.
Österreichische Pflanzenkundler:
Zitat:Sorbit kommt in allen Rosaceen vor!
Quelle:
www.hortus-netzwerk.com/dokumente/vereinszeitung/Hortus-Ausgabe_3.pdf
dort auf S. 12
Zur Familie der Rosaceen gehören neben den Rosen (Hagebutte = Wildrose) unter anderem die Gattungen Pyrus (Äpfel und Birnen), Prunus (Pflaumen, Aprikosen, Kirschen; Prunus Spinosa = Schlehe) und Sorbus (Eberesche = Vogelbeere; davon leitet sich der Begriff "Sorbit" ab).
Eine botanische Beschreibung von Schlehen und anderen "Primitiv-Pflaumen" unter obigem Link auf S. 7ff.
Für die Obstbrennerei wird gelegentlich auch Schlehe verwendet. Da sind ja auch irgendwie die Zuckeralkohole im Spiel.
Die Analytiker der Gesellschaft für Lebensmittelforschung:
www.gfl-berlin.de/publicationen/zur_analytik_von_zuckeralkoholen_in_fruchtsaeften.pdf
Der Sorbitgehalt von Schlehensaft (15-35 g/l) ist ähnlich hoch wie der von Sauerkirschsaft (10-35 g/l). Das Forschungsproblem stellt der Nachweis von Zuckeralkoholen dar, wenn sie nur in sehr geringen Mengen vorkommen. Dabei hat jede Obstsorte ein spezifisches Profil aus mehreren Zuckeralkoholen. Dieses Profil wollen die Forscher nutzen, um Verunreinigungen von Getränken nachzuweisen. Eine geringe Beimischung von Schlehensaft zu Eistee müsste beispielsweise anhand des Zuckeralkoholprofils des Schlehensaftes zu erkennen sein.
Bolek