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Senfallergie
#1
Senfallergie –
Hier werden „echte“, IgE-vermittelte Allergien beschrieben –
IgG-vermittelte Unverträglichkeitsreaktionen werden leider nicht erwähnt!

Auszugsweise aus einem Beitrag des > Allergo J 2004; 13:392 – 396
Hier werden Fälle von schweren allergischen Reaktionen auf Senf oder Nahrungsmittel, in denen Senf verarbeitet ist, beschrieben.
Dass es zu schweren Reaktionen kommen kann zeigt schon die neue Kennzeichnungspflicht- Verordnung ( die allerdings noch auf sich warten lässt....) : Senf muss deklariert werden.
Senf ist ein Kreuzblütler, verwandt Blumenkohl, Kohnenkraut, Brokkoli, Brunnenkresse, Chinakohl, Grünkohl, Kohlrabi, Meerrettich, Radieschen, Raps, Rettich, Rosenkohl, Weißkohl und Wirsing.
Einige Untersuchungen haben eine Assoziation zwischen Beifußpollenallergie und Sensibilisierungen gegenüber Senf, Sellerie, Möhren , Gewürzen , Nüssen und Leguminosen gezeigt. Allergene Proteine – 2S-Albumine- finden sich auch in Sesam, Wal- und Erdnuss -> daher fragliche Kreuzreaktionen.
Senfsaat kann in Curry enthalten sein, ebenso in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln wie Suppen, Eintöpfe, Grill, Fondue- und Salatsoßensoßen – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Sollte also jemand das Gefühl haben, Senf nicht zu vertragen – so muss das keine „Einbildung“ sein, es kann ganz „handfeste“ Ursachen haben.
LG
Uli
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#2
Senf wurde bei mir im IgG ermittelt - nicht im IgE! Ich habe das aber schon häufig gehört.
<3 JUMA
Gibt dir das Leben Zitronen, mach Limonade draus!
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#3
Allergy. 2005 Jan;60(1):48-55.

Mustard allergy confirmed by double-blind placebo-controlled food challenges: clinical features and cross-reactivity with mugwort pollen and plant-derived foods.

Figueroa J, Blanco C, Dumpierrez AG, Almeida L, Ortega N, Castillo R, Navarro L, Perez E, Gallego MD, Carrillo T.

Hospital de Gran Canaria Dr. Negrin, Las Palmas de Gran Canaria, Las Palmas, Spain.

BACKGROUND: Mustard IgE-mediated allergy is supposed to be a rare cause of food allergy, and its clinical features and cross-reactivities have not been fully elucidated. METHODS: A prospective study was carried out, recruiting mustard allergic patients, and paired control subjects. A clinical questionnaire was administered, and skin-prick tests (SPT) with panels of aeroallergens and foods, serum extraction for in vitro tests and double-blind placebo-controlled food challenges (DBPCFC) were performed. RESULTS: Thirty-eight mainly adult patients, with 10.5% reporting systemic anaphylaxis, were included in the study [age (mean +/- SD): 21.9 +/- 8.6 years]. DBPCFC were performed in 24 patients, being positive in 14 cases (58.3%). Patients with positive outcome showed significantly greater mustard SPT than those with negative outcome (8.2 +/- 3.7 vs 5.3 +/- 2.4 mm, P <0.05), and the receiver-operating characteristic (ROC) curve analysis yielded a cut-off value for mustard commercial SPT of 8 mm, with a specificity of 90% (95% CI, 55.5-98.3), and a sensitivity of 50% (95% CI, 23.1-76.9). A significant association between mustard hypersensitivity and mugwort pollen sensitization was found (97.4% of patients), with partial cross-reactivity demonstrated by UniCAP System inhibition assays. All patients showed sensitization to other members of Brassicaceae family, and cross-reactivity among them was also confirmed. Moreover, significant associations with nut (97.4%), leguminous (94.7%), corn (78.9%), and Rosaceae fruit (89.5%) sensitizations were also shown. Around 40% of these food sensitizations were symptomatic, including food-dependent exercise-induced anaphylaxis in six patients. CONCLUSIONS: Mustard allergy is a not-uncommon disorder that can induce severe reactions. Significant associations with mugwort pollinosis and several plant-derived food allergies are demonstrated, suggesting a new mustard-mugwort allergy syndrome. A relationship between this syndrome and food-dependent exercise-induced anaphylaxis is also reported.

PMID: 15575930 [PubMed - indexed for MEDLINE]
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query...t=Abstract

Bei Senf-Allergie auf Beifuß testen – und umgekehrt
Senf-Allergie galt bisher als selten; die Symptome und Kreuzreaktionen waren kaum erforscht. Eine spanische Gruppe ging der Sache jetzt auf den Grund.

In einer prospektiven Studie wurden bei 38 Patienten mit Senf-Allergie und bei altersentsprechenden Kontrollprobanden neben der klinischen Befragung Hauttests auf Pollen und Nahrungsmittel durchgeführt und für in-vitro-Tests Blut abgenommen.
Bei 24 Patienten nahm man Nahrungsmittel-Provokationen vor.
.....
Man fand darüber hinaus eine signifikante Assoziation zwischen Senfüberempfindlichkeit und Sensibilisierung gegen Beifußpollen( 97,4% der Patienten). Sämtliche Allergiker reagierten auch auf andere Mitglieder der Brassicaceae-Familie ( = Kreuzblüher: Chinakohl, Raps, Blumenkohl, Rübe, Senf).
Daneben bestanden Allergien auf Nüsse, Gemüse, Mais und Früchte der Rosaceae-Familie. 40% dieser Nahrungsmittel – Sensibilisierungen gingen mit Symptomen einher, einschließlich nahrungsabhängiger, anstrengungsinduzierter Anaphylaxien bei 6 Patienten.
Fazit: Senf-Allergie ist weniger selten als vermutet und kann oft schwer verlaufen. Sie ist häufig mit Allergien auf andere Nahrungsmittel und auf Beifußpollen verbunden. Anaphylaxien im Zusammenhang mit diesem Senf-Beifuß-Syndrom wurden beschrieben.

Aus diesem Grunde zählt Senf inzwischen zu den obligatorisch kennzeichnungspflichtigen Zutaten in Nahrungsmitteln

Uli
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