10.08.2006, 09:09
Allergie: Jede dritte Verpackung enthält Latex
Leatherhead - Die adhäsiven Eigenschaften von Latex erleichtern das Verpacken von Nahrungsmitteln. Doch das Allergen tritt häufig auf die Speisen über, wie eine Untersuchung im Journal of the Science of Food and Agriculture (2006; 10.1002/jsfa.2580) zeigt.
Die Food Standards Agency, eine von der britischen Regierung im Jahr 2000 eingesetzte Verbraucherschutzbehörde, hat 21 Typen von Verpackungen auf ihren Latexgehalt untersuchen lassen. Darunter waren Süßigkeiten, Obst und Gemüse, Fleisch, Gebäck und Milchprodukte., schließlich gibt es in heutigen Supermärkten kaum noch ein Produkt, das unverpackt verkauft wird. Der Zusatz von Latex wirkt sich dabei materialsparend aus, da sich die mit dem Naturgummi beschichteten Folien leicht an die Nahrungsmittel anlegen. Aus lebensmittelhygienischen Gründen mag das unproblematisch sein, für Latex-Allergiker, deren Zahl in den letzten Jahren zugenommen hat – 1 bis 6 Prozent der britischen Bevölkerung sollen sensibilisiert sein – kann dies jedoch unter Umständen einen schwere Asthmaanfall auslösen.
Mit einer besonderen Messeinrichtung gelang es dem britischen Forschungsinstitut Leatherhead Food International Latex, bereits niedrigste Konzentrationen ab 5 bis 10 ng/ml nachzuweisen. Und die Gruppe um Joanna Topping wurde fündig. Sieben von 21 Kontaktmaterialien enthielten Latex, das in unterschiedlicher Menge auch an die Nahrungsmittel abgegeben wurde. Die höchste Konzentration enthielten Schokoladenkekse mit einer Konzentration von 20ng/ml. In der Verpackung betrug die Konzentration sogar 85ng/ml. Noch mehr Latex enthielt die Verpackung von Eiskrem mit 370ng/ml. Das Eis selbst war aber nur mit 14ng/ml belastet.
Ein Dermatologe und Berater der Latex Allergy Support Group, einer britischen Patientenorganisation, nannte die Ergebnisse signifikant und forderte eine Deklarierungspflicht von Latex in Verpackungen, was angesichts der Risiken verständlich ist. Die Food Standards Agency, die am ehesten einen Vorstoß in diese Richtung unternehmen könnte, äußerte sich dagegen zurückhaltend und forderte weitere Untersuchungen. /rme
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=25213 vom 8.8. 2006
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Vielleicht erklärt dieser „Verpackungs-Umstand“ so einige Reaktionen auf eigentlich verträgliche Nahrungsmittel?????
Uli
Leatherhead - Die adhäsiven Eigenschaften von Latex erleichtern das Verpacken von Nahrungsmitteln. Doch das Allergen tritt häufig auf die Speisen über, wie eine Untersuchung im Journal of the Science of Food and Agriculture (2006; 10.1002/jsfa.2580) zeigt.
Die Food Standards Agency, eine von der britischen Regierung im Jahr 2000 eingesetzte Verbraucherschutzbehörde, hat 21 Typen von Verpackungen auf ihren Latexgehalt untersuchen lassen. Darunter waren Süßigkeiten, Obst und Gemüse, Fleisch, Gebäck und Milchprodukte., schließlich gibt es in heutigen Supermärkten kaum noch ein Produkt, das unverpackt verkauft wird. Der Zusatz von Latex wirkt sich dabei materialsparend aus, da sich die mit dem Naturgummi beschichteten Folien leicht an die Nahrungsmittel anlegen. Aus lebensmittelhygienischen Gründen mag das unproblematisch sein, für Latex-Allergiker, deren Zahl in den letzten Jahren zugenommen hat – 1 bis 6 Prozent der britischen Bevölkerung sollen sensibilisiert sein – kann dies jedoch unter Umständen einen schwere Asthmaanfall auslösen.
Mit einer besonderen Messeinrichtung gelang es dem britischen Forschungsinstitut Leatherhead Food International Latex, bereits niedrigste Konzentrationen ab 5 bis 10 ng/ml nachzuweisen. Und die Gruppe um Joanna Topping wurde fündig. Sieben von 21 Kontaktmaterialien enthielten Latex, das in unterschiedlicher Menge auch an die Nahrungsmittel abgegeben wurde. Die höchste Konzentration enthielten Schokoladenkekse mit einer Konzentration von 20ng/ml. In der Verpackung betrug die Konzentration sogar 85ng/ml. Noch mehr Latex enthielt die Verpackung von Eiskrem mit 370ng/ml. Das Eis selbst war aber nur mit 14ng/ml belastet.
Ein Dermatologe und Berater der Latex Allergy Support Group, einer britischen Patientenorganisation, nannte die Ergebnisse signifikant und forderte eine Deklarierungspflicht von Latex in Verpackungen, was angesichts der Risiken verständlich ist. Die Food Standards Agency, die am ehesten einen Vorstoß in diese Richtung unternehmen könnte, äußerte sich dagegen zurückhaltend und forderte weitere Untersuchungen. /rme
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=25213 vom 8.8. 2006
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Vielleicht erklärt dieser „Verpackungs-Umstand“ so einige Reaktionen auf eigentlich verträgliche Nahrungsmittel?????
Uli