Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Fleischunverträglichkeiten.....
#1
Fleisch-Unverträglichkeiten/-Allergie

Auch die gibt es – leider!
„Echte“, IgE -vermittelte Allergien auf Rindfleisch werden z.B. bei Kindern mit Kuhmilchallergie beobachtet., aber auch Erwachsene können darauf reagieren – hier
allerdings eher selten IgE- vermittelt. Das Hauptallergen ist wohl das bovine Serumalbumin.
Siehe Link:
www.food-allergens.de/symposium-3-4/beef/beef-abstract.html

Das heißt also für Verbraucher ( für „allergische“ Verbraucher), dass Reaktionen auf eine Fleischmahlzeit hin keine Einbildung sein müssen , sondern eine reale Ursache haben können.
Das gilt auch für Produkte, in denen Rindfleisch verarbeitet ist, z.B. Fleischbrühe-Konzentrat, Brühwürfel (gekörnte Brühe); Wurst mit einem Rindfleischanteil;
Fertigprodukte, bei denen „Brühe“ deklariert ist ( hierbei seien die Geschmacksverstärker, „Hilfsstoffe“, Hefen, Gewürze und Gemüseextrakte gar nicht erwähnt.)
Gelatine-Kapseln bei Medikamenten.

Leider kann auch das Fleisch anderer Säugetiere unverträglich sein, da die Proteine
eine Strukturähnlichkeit aufweisen.
Ähnliches ist auch bei einer Hühnereiweißallergie –> Geflügelfleisch Unverträglichkeit bekannt.

Es gibt aber auch andere Ursachen, warum eigentlich „verträgliches“ Fleisch zu Reaktionen führt , wenn es be- oder verarbeitet ist:
- (Hack-) Fleisch wird gerne Ascorbinsäure beigegeben, damit es nicht „anläuft“, nicht grau wird! Denn der Kunde „isst auch mit dem Auge“. In kleinen Handwerksbetrieben, in denen das Fleisch vor den Augen der Kunden durch „den Wolf“ gedreht wird, ist das allerdings eher unwahrscheinlich. Zu finden hauptsächlich in Supermärkten als abgepackte Ware.
- Die häufig erwähnten „Kuttermittel“ werden wohl nicht bundesweit verwendet; auf Nachfrage bei unsrem Metzger erntete ich einen fragenden Blick: selbst Vertreter der für Metzger/Fleischer zuständigen Nahrungsmittelindustrie haben ihm solche „Kuttermittel“ noch nie vorgestellt/ empfohlen.
- Für Latex-Allergiker kann es zu Problemen kommen, wenn die/der Verkäufer mit – aus hygienischen Gründen erwünschten – Latexhandschuhen arbeiten oder im Verpackungsmaterial Latex verarbeitet ist.

Warum Wurstwaren zu Reaktionen führen können: da sind die Gründe wohl nahezu „unergründlich“
- Nitritpökelsalz = Umröter: wer möchte schon grau angelaufene Wurst?
- Phosphate – damit die Wurst nicht „auseinanderfällt“, als „Klebstoff“ sozusagen verwendet
- Gewürzmischungen mit womöglich unverträglichen Gewürzen: z.B. Piment, Maciss
- Emulgatoren – Stabilisatoren – Geschmacksverstärker Zuckerstoffe – Konservierungsstoffe – hier ist leider sehr viel erlaubt! Und was erlaubt ist, das wird auch eingesetzt!
- Künstlich hergestellte Aromen: die wenigsten Metzger räuchern noch nach althergebrachter Weise – es geht viel einfacher und „sauberer! ! Ein „Räucherschrank“ und die gewünschten Aromen.....Wacholderschinken gefällig ?..die Tablette macht`s schon! Buchenrauch?....wozu mit Buchenholz arbeiten...es gibt ja künstliche Aromen!
Man sieht, auch ohne Laktose gibt es sehr, sehr viele Ursachen für Unverträglichkeitsreaktionen : nicht immer ist die Laktose Schuld!

Lesetipps, um einen kleinen Einblick in die verarbeitende Lebensmittelbranche zu bekommen:
1) Hans-Ulrich Grimm > Aus Teufels Topf< ISBN 3-426-77541-7
2) Udo Pollmer und Kollegen: > Wohl bekomm`s!< ISBN 3-462-03014-0
3) Udo Pollmer und Kollegen: > Vorsicht Geschmack < ISBN 3-499-60790-5
Und Einblicke auch über : www.das-eule.de
Da kann ich mich nur den Worten Pollmers anschließen: Wohl bekomm`s!
Uli
Antworten


Gehe zu: