Histamin – Histaminose
Es gibt wohl einige "Verwirrungen" um den Begriff Histamin / Histaminose – vielleicht kann ich ein wenig "sortieren" und einige Unklarheiten aus der Welt schaffen...
Histamin ist ( wie auch hier beschrieben) ein körpereigenes Gewebehormon, das bei Verletzungen und allergischen Reaktionen aus den Mastzellen freigesetzt wird.
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...opic=502.0
Histamin wird aber auch als > Positiv- Kontrolle< bei Hauttestungen verwendet und nur, wenn Histamin eine positive Reaktion zeigt (? -> Jucken, roter Hubbel u.s.w.) kann ein Allergietest verwertet / gewertet werden.
Ist nun die Reaktion auf Histamin besonders " unangenehm" ( = groß, rot, brennend/ juckend), dann kann es sein, dass Euch Euer Allergologe rät,? auf eine histaminarme Ernährung umzusteigen, denn sie kann Euch Eure "krassen" Reaktionen etwas mildern......
Es tut einem jeden Allergiker gut, darauf zu achten .......
Dieser Rat allerdings hat ( noch) nichts mit einer wirklichen Histaminose zu tun!!!!!
Hier möchte ich wieder Dr. Kofler zitieren:
Zitat:Unterstützend kann eine Histaminarme Ernährung auch bei der Behandlung einer Nahrungsmittelallergie sinnvoll sein.
Schließlich: Histaminintoleranz ist kein isoliertes Symptom, ich kenne nicht wenige Patienten mit Reizdarm („colon irritabile“) die auch an einer Histaminintoleranz leiden. Es ist also wichtig „Komorbititäten“ zu beachten Zu wichtigen Differentialdiagnosen zählen auch andere Unverträglichkeiten, wie? auf Milchzucker( Laktoseintoleranz) .http://www.kofler-haut.at/pdf/HistaminNM...tt2007.DOC
Die Diagnose einer "wirklichen" Histaminose ergibt sich aus mehreren Parametern, wobei der wichtigste Nachweis die Aktivität der DAO ( = Diaminoxidase, Histamin abbauendes Enzym) sein dürfte – der Nachweis einer vermehrten Methylhistaminausscheidung über den Urin sagt eigentlich "nur", dass vermehrt Histamin im Magen- Darm-Trakt freigesetzt wurde – durch wen oder was auch immer!
Auch die ( alleinige) Messung des Histaminspiegels im Blutplasma ist kein Hinweis auf eine Histaminose-> sondern zeigt "nur", dass gerade sehr viel Histamin freigesetzt wurde – durch?????? ->? z.B. massiven Pollenflug, unverträgliche Nahrungsmittel u.s.w.
Ergänzend kann noch Vit. B 6 bestimmt werden...und alle diese Parameter , zusammen mit der Anamnese und den Erfahrungen des Betroffenen, können ein Hinweis auf eine Histaminose sein .
Und noch etwas : Ich bemerke/ vermerke? in der letzten Zeit vermehrt den Begriff HIT? bei "Fortbildungen"..........meist bei Fortbildungen, die "Industrie-gesteuert"? sind.....=>Pharma-Industrie!
Eigentlich sollte ich mich darüber ja freuen, dass? HIT überhaupt ein " Thema" ist.......aber irgendwie kommt keine rechte Freude auf? !!!!
"Irgendwie" verkommt dieses Thema zwischen NEM´s und andren "hilfreichen" Medis......ohne, dass es auf den Grund dieser HIT kommen will./ soll..........denn eine HIT ist keine "Infektionskrankheit" und sie fällt auch nicht "plötzlich vom Himmel".
Mir kommt es manchmal so vor, als würde eine HIT die "Candidose" als "Modeerscheinung" ersetzen wollen – damit aber ist niemandem geholfen. Beides muss abgeklärt werden ( mit anerkannten diagnostischen Möglichkeiten! ) und behandelt -> durch Karenz der auslösenden Nahrungsmittel, evtl. durch Medikamente! ( Nystatin bei Candidose, DAO- Präp. Bei HIT, wobei auch zu bedenken ist, dass in den Medikamenten unverträhliche Füllstoffe enthalten sein können….)
Meine Bitte an Euch – wenn die Diagnose HIT gestellt wurde : Lasst bitte weitere Allergien und Unverträglichkeiten abklären, versucht durch Karenz der Auslöser die Histaminfreisetzung zu minimieren und versucht "vorsichtig" die empfohlenen Präparate, wobei ich bei Vitamin C ( Ascorbinsäure, als E 300 in vielen Fertigprodukten eingesetzt) ganz erheblich Bedenken habe, ist E 300 doch oft für pseudoallergische Reaktionen mitverantwortlich!
Uli
Siehe auch diese Buch-Kritik:
http://www.lebensmittelallergie.info/ind...pic=1314.0