07.08.2006, 06:44
Guten Morgen, Jasmin,
vielleicht mußt Du Dich gar nicht so arg einschränken:
Wenn Du Dir sicher bist, daß Du Weizen-Weißmehlprodukte (Mehl Type 405, Nudeln, Brot, Semmeln) und polierten Reis und Produkte daraus (Reismehl, Reiswaffeln etc.) gut verträgst, kannst Du auch beides direkt verwenden bei der Eliminationsdiät. Eine 'Nur-Nudel-Woche' ist, glaube ich, in Deinem „Fall“ nicht unbedingt nötig. - Sollte es wider Erwarten doch Probleme geben, kannst Du immer noch eins von beiden weglassen.
Milch und Milchprodukte und alles, was irgendwelche Milchbestandteile enthält lieber ganz weglassen. Dabei ist auch darauf zu achten, daß Brot und Backwaren lactose- und auch ansonsten milchbestandteilfrei sind.
Es ist für VerbraucherInnen oft gar nicht so leicht zu erkennen, ob ein Produkt Milchbestandteile enthält oder nicht, da die deklarierten Zusätze oft gar keinen Zusammenhang mit Milch vermuten lassen. Daher im Zweifelsfall auf Produkte verzichten, bei denen Du nicht zweifelsfrei klären kannst, woher die Zusätze ursprünglich stammen.
Sofern Du die betreffenden Öle verträgst, könntest Du als Ersatz für Butter eine milchbestandteilfreie Margarine nehmen. Sorten ohne Milchbestandteile, gehärtete Fette und sonstige problematische Zusätze findest Du in Bioläden. - Vielleicht können Dir andere hier im Forum eine bestimmte Sorte bzw. Marke empfehlen, oder Du guckst mal hier, ob Du etwas Passendes findest:
Margarine-Thread
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=529&sid=
Für den Beginn der Eliminationskost wäre es jedoch sinnvoll, sich auf eine Fettsorte zu beschränken, also z.B. eine Ölsorte, d.h. bei Verwendung von Maragrine und Öl sollte erstere aus der selben Ölsorte hergestellt sein. - Später kannst Du im Rahmen der schrittweisen Kosterweiterung die Auswahl natürlich vergrößern.
Daß Du die festen, noch eher unreifen Bananen bevorzugst, könnte ein weiterer Hinweis auf Fructoseunverträglichkeit sein, denn durch den Reifungsprozeß wird die in Bananen enthaltene Stärke weitgehend in Fructose und Glucose umgewandelt. - Möglicherweise liegt es aber auch am Histamin, das in reifen Bananen vermehrt enthalten ist.
Vielleicht sind sog. Kochbananen auch etwas für Dich. Sie enthalten kaum Zucker und statt dessen wesentlich mehr Stärke als die „normalen“ Bananen. Kochbananen können ähnlich wie Kartoffeln als Beilage zu Fleisch und Fisch gegessen werden. Außerdem wird auch Bananenmehl daraus hergestellt, das Du evtl. zum Backen mitverwenden könntest. - Da Du Eier verträgst, kannst Du also zu einem späteren Zeitpunkt die Eliminationsdiät auch durch Selbstgebackenes verschiedener Art erweitern.
Nachdem Du Hülsenfrüchte allesamt nicht verträgst, wäre ein Allergietest bzgl. Leguminosen angebracht. - Allerdings kann diese Unverträglichkeit auch oder zusätzlich auf einer Fructoseunverträglichkeit beruhen.- Hülsenfrüchte solltest Du jedenfalls komplett meiden und einen diesbzgl. sowie sonstige Allergietests baldmöglich durchführen lassen, da nach langer Karenz Allergietests selbst tatsächlich bestehende Allergien dann zum Teil nicht mehr anzeigen können.
(Lupinen werden z.B. zur Herstellung von (als Streichwurstersatz gedachten) veganen Brotaufstrichen verwendet).
Alle Fertigprodukte bitte unbedingt meiden, also auch die von dir erwähnten Kekse, Kuchen, Zwieback, Soletti (Salzgebäck, Kräcker, Salzstangen etc.), Ketchup, andere Fertigsaucen und -produkte (Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffen, Konservierungsstoffe etc.), Pizza, Süßigkeiten etc. - Einiges davon kannst Du später selbst backen (selbstgemachte Pizza dann allerdings ohne Käse!).
Bzgl. des Verdachts der Fructosemalabsorption widersprüchlich ist allerdings, daß Du Zucker (Saccharose) und Süßigkeiten wie z.B. Bonbons und Gummibärchen verträgst. - Sofern tatsächlich eine Fructosemalabsorption besteht, könnte dies an der für manche FM-Betroffenen Verträglichkeit von Produkten, deren Zuckeranteil mindestens zur Hälfte aus Glucose/Traubenzucker und höchstens bis zur Hälfte aus Fructose besteht (Haushaltszucker/Saccharose besteht aus je 50 % Glucose und Fructose) liegen. Des weiteren, sofern Du nicht Bonbons und Gummibärchen aus echtem Fruchtsaft meinst, daran, daß diese Produkte keine Fruchtbestandteile und somit keine der für Dich unverträglichen Obstsorten enthalten. - Für die Eliminationskost empfiehlt es sich, solche Produkte ganz zu meiden. - Aufgrund der vielen darin enthaltenen problematischen Zusatzstoffe (Aromen, Farbstoffe etc.) sind sie für NMU/NMIlerInnen sowieso äußerst problematisch. - Zucker kannst Du bei Verträglichkeit später wieder in die Kost aufnehmen.
Auch mußt Du Dich bei der Eliminationskost nicht auf Getreideprodukte beschränken, wenn Du zweifelsfrei weißt, daß Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte für Dich verträglich sind. Du könntest also bereits eingangs helle Weizenmehlprodukte (bspw. Nudeln) und Reis mit einer Sorte Fleisch oder Fisch kombinieren. Allerdings solltest Du nicht zu viele Dinge bei einer Mahlzeit kombinieren und erst nach und nach weitere Sorten hinzunehmen. Gewürze (auch bei Verträglichkeit) und Kräuter für den Anfang lieber erst einmal weglassen und bloß Salz verwenden. Außerdem kannst Du es evtl. mit einer Gemüsesorte versuchen.
Bzgl. Fleisch / Fisch: auch hier bitte keine Fertigprodukte (wie bspw. paniertes/r Fleisch oder Fisch) und auch keinerlei Wurstwaren, da diese i.d.R. Lactose und / oder sonstige Milchbestandteile, Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe etc. enthalten. (Bei NMA/NMI kann als Brotbelag bspw. selbst zubereiteter kalter Bratenaufschnitt genommen werden).
Die von Dir verwendeten Getränke (ohne weitere Zusätze) kannst Du so beibehalten.
Für die Allergietests suchst Du Dir am besten eine gute allergologische Praxis. - Vielleicht findest Du sogar eine, die auf NMA spezialisiert ist.
Kohlenhydrattoleranztests (H2-Atemtests) können i.d.R. ambulant in Unikliniken mit gastroenterologischer Abteilung durchgeführt werden. (Niedergelassene Gastroentrologen haben (von evtl. Ausnahmen abgesehen) nicht das hierfür nötige Gerät zur H2-Messung.
Konkrete Adressen kann ich Dir natürlich nicht nennen, da ich nicht weiß, wo Du wohnst. Vielleicht kann Dein behandelnder Arzt Dir jemanden nennen? Ggf. könntest Du auch hier im Forum eine Anfrage stellen, ob Dir jemand ÄrztInnen und Kliniken in Deiner Umgebung empfehlen kann.
Sofern Du tatsächlich in Österreich lebst, könntest Du Dich, wie gesagt, an Dr. Ledochowski in Innsbruck wenden. Er führt H2-Atemtests bzgl. Lactose- und Fructosetoleranz durch. Wenn der Weg nach Innsbruck zu weit sein sollte, kannst Du Dich auch telefonisch oder per Mail an ihn wenden. Möglicherweise kann er Dir einen Kollegen / eine Kollegin bei Dir in der Nähe nennen. Hier findest Du Adresse, Telefon-Nr., Email und sonstige Infos von Dr. Ledochowski:
http://www.fructose.at/
Hat Dein Arzt Dir das Folsäurepräparat auf Verdacht empfohlen (also aufgrund der Vermutung, daß der Eisenmangel auf einem Folsäuremangel beruht) oder hat er bei der Blutuntersuchung auch tatsächlich einen Folsäuremangel festgestellt? - Jedenfalls solltest Du unbedingt auf die Inhaltstoffe von solchen Präparaten und Medikamenten achten, denn oftmals sind diese Ursache diverser Unverträglichkeitsreaktionen, die sich dann auch auf alles andere auswirken können. Und Medikamente immer nur nehmen, wenn diese medizinisch notwendig sind.
Nun wünsche ich Dir einen guten Start und gutes Gelingen bei der ersten (vielleicht doch nicht "Nur-Nudel-") Eliminationskost-Woche und der dazugehörenden Dokumentation (Ernährungstagebuch)!
Viele Grüße von
Lena
vielleicht mußt Du Dich gar nicht so arg einschränken:
Wenn Du Dir sicher bist, daß Du Weizen-Weißmehlprodukte (Mehl Type 405, Nudeln, Brot, Semmeln) und polierten Reis und Produkte daraus (Reismehl, Reiswaffeln etc.) gut verträgst, kannst Du auch beides direkt verwenden bei der Eliminationsdiät. Eine 'Nur-Nudel-Woche' ist, glaube ich, in Deinem „Fall“ nicht unbedingt nötig. - Sollte es wider Erwarten doch Probleme geben, kannst Du immer noch eins von beiden weglassen.
Milch und Milchprodukte und alles, was irgendwelche Milchbestandteile enthält lieber ganz weglassen. Dabei ist auch darauf zu achten, daß Brot und Backwaren lactose- und auch ansonsten milchbestandteilfrei sind.
Es ist für VerbraucherInnen oft gar nicht so leicht zu erkennen, ob ein Produkt Milchbestandteile enthält oder nicht, da die deklarierten Zusätze oft gar keinen Zusammenhang mit Milch vermuten lassen. Daher im Zweifelsfall auf Produkte verzichten, bei denen Du nicht zweifelsfrei klären kannst, woher die Zusätze ursprünglich stammen.
Sofern Du die betreffenden Öle verträgst, könntest Du als Ersatz für Butter eine milchbestandteilfreie Margarine nehmen. Sorten ohne Milchbestandteile, gehärtete Fette und sonstige problematische Zusätze findest Du in Bioläden. - Vielleicht können Dir andere hier im Forum eine bestimmte Sorte bzw. Marke empfehlen, oder Du guckst mal hier, ob Du etwas Passendes findest:
Margarine-Thread
http://www.lebensmittelallergie.info/thr...d=529&sid=
Für den Beginn der Eliminationskost wäre es jedoch sinnvoll, sich auf eine Fettsorte zu beschränken, also z.B. eine Ölsorte, d.h. bei Verwendung von Maragrine und Öl sollte erstere aus der selben Ölsorte hergestellt sein. - Später kannst Du im Rahmen der schrittweisen Kosterweiterung die Auswahl natürlich vergrößern.
Daß Du die festen, noch eher unreifen Bananen bevorzugst, könnte ein weiterer Hinweis auf Fructoseunverträglichkeit sein, denn durch den Reifungsprozeß wird die in Bananen enthaltene Stärke weitgehend in Fructose und Glucose umgewandelt. - Möglicherweise liegt es aber auch am Histamin, das in reifen Bananen vermehrt enthalten ist.
Vielleicht sind sog. Kochbananen auch etwas für Dich. Sie enthalten kaum Zucker und statt dessen wesentlich mehr Stärke als die „normalen“ Bananen. Kochbananen können ähnlich wie Kartoffeln als Beilage zu Fleisch und Fisch gegessen werden. Außerdem wird auch Bananenmehl daraus hergestellt, das Du evtl. zum Backen mitverwenden könntest. - Da Du Eier verträgst, kannst Du also zu einem späteren Zeitpunkt die Eliminationsdiät auch durch Selbstgebackenes verschiedener Art erweitern.
Nachdem Du Hülsenfrüchte allesamt nicht verträgst, wäre ein Allergietest bzgl. Leguminosen angebracht. - Allerdings kann diese Unverträglichkeit auch oder zusätzlich auf einer Fructoseunverträglichkeit beruhen.- Hülsenfrüchte solltest Du jedenfalls komplett meiden und einen diesbzgl. sowie sonstige Allergietests baldmöglich durchführen lassen, da nach langer Karenz Allergietests selbst tatsächlich bestehende Allergien dann zum Teil nicht mehr anzeigen können.
(Lupinen werden z.B. zur Herstellung von (als Streichwurstersatz gedachten) veganen Brotaufstrichen verwendet).
Alle Fertigprodukte bitte unbedingt meiden, also auch die von dir erwähnten Kekse, Kuchen, Zwieback, Soletti (Salzgebäck, Kräcker, Salzstangen etc.), Ketchup, andere Fertigsaucen und -produkte (Geschmacksverstärker, Aromen, Farbstoffen, Konservierungsstoffe etc.), Pizza, Süßigkeiten etc. - Einiges davon kannst Du später selbst backen (selbstgemachte Pizza dann allerdings ohne Käse!).
Bzgl. des Verdachts der Fructosemalabsorption widersprüchlich ist allerdings, daß Du Zucker (Saccharose) und Süßigkeiten wie z.B. Bonbons und Gummibärchen verträgst. - Sofern tatsächlich eine Fructosemalabsorption besteht, könnte dies an der für manche FM-Betroffenen Verträglichkeit von Produkten, deren Zuckeranteil mindestens zur Hälfte aus Glucose/Traubenzucker und höchstens bis zur Hälfte aus Fructose besteht (Haushaltszucker/Saccharose besteht aus je 50 % Glucose und Fructose) liegen. Des weiteren, sofern Du nicht Bonbons und Gummibärchen aus echtem Fruchtsaft meinst, daran, daß diese Produkte keine Fruchtbestandteile und somit keine der für Dich unverträglichen Obstsorten enthalten. - Für die Eliminationskost empfiehlt es sich, solche Produkte ganz zu meiden. - Aufgrund der vielen darin enthaltenen problematischen Zusatzstoffe (Aromen, Farbstoffe etc.) sind sie für NMU/NMIlerInnen sowieso äußerst problematisch. - Zucker kannst Du bei Verträglichkeit später wieder in die Kost aufnehmen.
Auch mußt Du Dich bei der Eliminationskost nicht auf Getreideprodukte beschränken, wenn Du zweifelsfrei weißt, daß Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte für Dich verträglich sind. Du könntest also bereits eingangs helle Weizenmehlprodukte (bspw. Nudeln) und Reis mit einer Sorte Fleisch oder Fisch kombinieren. Allerdings solltest Du nicht zu viele Dinge bei einer Mahlzeit kombinieren und erst nach und nach weitere Sorten hinzunehmen. Gewürze (auch bei Verträglichkeit) und Kräuter für den Anfang lieber erst einmal weglassen und bloß Salz verwenden. Außerdem kannst Du es evtl. mit einer Gemüsesorte versuchen.
Bzgl. Fleisch / Fisch: auch hier bitte keine Fertigprodukte (wie bspw. paniertes/r Fleisch oder Fisch) und auch keinerlei Wurstwaren, da diese i.d.R. Lactose und / oder sonstige Milchbestandteile, Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe etc. enthalten. (Bei NMA/NMI kann als Brotbelag bspw. selbst zubereiteter kalter Bratenaufschnitt genommen werden).
Die von Dir verwendeten Getränke (ohne weitere Zusätze) kannst Du so beibehalten.
Für die Allergietests suchst Du Dir am besten eine gute allergologische Praxis. - Vielleicht findest Du sogar eine, die auf NMA spezialisiert ist.
Kohlenhydrattoleranztests (H2-Atemtests) können i.d.R. ambulant in Unikliniken mit gastroenterologischer Abteilung durchgeführt werden. (Niedergelassene Gastroentrologen haben (von evtl. Ausnahmen abgesehen) nicht das hierfür nötige Gerät zur H2-Messung.
Konkrete Adressen kann ich Dir natürlich nicht nennen, da ich nicht weiß, wo Du wohnst. Vielleicht kann Dein behandelnder Arzt Dir jemanden nennen? Ggf. könntest Du auch hier im Forum eine Anfrage stellen, ob Dir jemand ÄrztInnen und Kliniken in Deiner Umgebung empfehlen kann.
Sofern Du tatsächlich in Österreich lebst, könntest Du Dich, wie gesagt, an Dr. Ledochowski in Innsbruck wenden. Er führt H2-Atemtests bzgl. Lactose- und Fructosetoleranz durch. Wenn der Weg nach Innsbruck zu weit sein sollte, kannst Du Dich auch telefonisch oder per Mail an ihn wenden. Möglicherweise kann er Dir einen Kollegen / eine Kollegin bei Dir in der Nähe nennen. Hier findest Du Adresse, Telefon-Nr., Email und sonstige Infos von Dr. Ledochowski:
http://www.fructose.at/
Hat Dein Arzt Dir das Folsäurepräparat auf Verdacht empfohlen (also aufgrund der Vermutung, daß der Eisenmangel auf einem Folsäuremangel beruht) oder hat er bei der Blutuntersuchung auch tatsächlich einen Folsäuremangel festgestellt? - Jedenfalls solltest Du unbedingt auf die Inhaltstoffe von solchen Präparaten und Medikamenten achten, denn oftmals sind diese Ursache diverser Unverträglichkeitsreaktionen, die sich dann auch auf alles andere auswirken können. Und Medikamente immer nur nehmen, wenn diese medizinisch notwendig sind.
Nun wünsche ich Dir einen guten Start und gutes Gelingen bei der ersten (vielleicht doch nicht "Nur-Nudel-") Eliminationskost-Woche und der dazugehörenden Dokumentation (Ernährungstagebuch)!
Viele Grüße von
Lena