20.10.2010, 17:23
Zitat:Fructose und die Epidemie von \"Wohlstandserkrankungen\": Koinzidenz oder Kausalität?
Autor
Prim. Univ. Prof. Dr. Ludwig Kramer - Krankenhaus Hietzing – Wien
Metabolisches Syndrom – woher und warum?
Das „metabolische Syndrom“ ist Ende des 20. Jahrhunderts in den Industriestaaten zur Massenerkrankung geworden (Tabelle 1). Als Auslöser werden ein „ungesunder“ Lebensstil mit Bewegungsmangel, fett- und kohlenhydratreicher Ernährung, unspezifische Effekte der „Wohlstands- und Überflussgesellschaft“, sowie genetische Faktoren diskutiert. Externe Faktoren für die plötzliche Zunahme des metabolischen Syndroms sind vor allem in den USA allerdings offensichtlich, denn viele dieser Lebensstilfaktoren bestanden bereits zuvor. Eine seriöse Ursachenforschung hat erst spät begonnen - und ihre Ergebnisse sind umstritten. Die pharmakologische und diätetische Behandlung des metabolischen Syndroms wurde rasch zum Milliardengeschäft.
Fructose – unbekannter Auslöser des metabolischen Syndroms??
Fructose war während unserer Evolution in der Alltagsdiät nur in geringen Mengen enthalten und wurde erst Ende des 20. Jahrhunderts zu einem ihrer wesentlichen Bestandteile. Die wichtigsten Fructosequellen sind Zucker (Saccharose, im Darm in Glucose und Fructose gespalten), Obst, Honig und Glucose-Fructose-Sirup (high fructose corn syrup, HFCS). Letzterer enthält meist 55% Fructose und wird von der Lebensmittelindustrie zunehmend eingesetzt.? Der Stoffwechsel von Fructose unterscheidet sich deutlich von jenem der Glucose: Bereits bei der ersten Passage wird Fructose fast komplett von den Leberzellen aufgenommen, insulinunabhängig in Glucose, Glykogen und Lactat metabolisiert sowie über Acetyl-Coenzym A in die Triglyceridsynthese eingeschleust.
http://www.medicom.cc/medicom/inhalte/nu...61a6bed8ba
Dies` dürfte der interessanteste Artikel zum Thema FM der letzten Jahre sein!
Vielleicht kann er auch „ Neu-Diagnostizierten“ ein wenig bei der „Spurensuche“ helfen? Denn häufig fallen eben diese „Neuen“ aus allen Wolken, wenn sie die Diagnose bekommen......dann aber erfährt man auch ( entweder direkt oder zwischen den Zeilen), dass das häufig „Süß-Junkies“ waren/ sind.....die Unmengen an Glucose-Fruktose-Sirup pro Tag verzehrt haben.
Sehr interessant auch die Auswirkungen auf den Stoffwechsel....es ist wahrlich keine „Modekrankheit“, sondern ein wirklich ernstes / ersnt zu nehmendes Problem unserer Ernährungsgewohnheiten.
Ich weiß auch, dass es ( leider!) genügend Ärzte gibt, die eine FM als eben die o.g. „Modekrankheit“ abtun wollen .....
Solltet Ihr an einen solchen Doc geraten – den Artikel bitte ausdrucken und ihm geben. Möge er sich dann mit Prof. Kramer auseinandersetzen – Euch aber ernst nehmen!
Uli